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Studien zur Lebenszyklusanalyse
(2 Leser) Timico, (1) Besucher
Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Studien zur Lebenszyklusanalyse
#190168
Studien zur Lebenszyklusanalyse 03.01.2013 12:07 - vor 11 Jahren, 4 Monaten  
Hallo zusammen

Ich bin auf der Suche nach Studien, die sich mit der Lebenszyklusanalyse von Hybridfahrzeugen beschäftigt haben. Und zwar einfach, weil ich endlich mal harte Fakten dazu in der Hinterhand haben möchte.

Interessant wären einerseits eine Gesamtenergiebetrachtung cradle-to-grave, wie auch eine Emissionsbetrachtung.

Ich habe gestern mal ein wenig rumgesucht und nur eine Studie gefunden, die wenigstens mal in diese Richtung geht:

Life Cycle Assessment of Greenhouse Gas Emissions from Plug-in Hybrid Vehicles: Implications for Policy
Constantine Samaras and Kyle Meisterling, Carnegie Milson University, Pittsburgh, Pennsylvania.
Publiziert 2008 in "Environmental Science & Technology" / Vol. 42, No. 9

Wichtigste Punkte:

  • Bei HEV und PHEV haben die Autoren im Bereich der Herstellung nur die zusätzlichen Effekte der HV-Batterie miteinbezogen, nicht aber von Leistungselektronik und E-Maschinen

  • Es wurden drei unterschiedliche PHEV-Szenarien untersucht: Mit E-Reichweiten von 30, 60 und 90 km

  • Die resultierenden Lebenszyklus-Treibhausgasemissionen in g CO_2-äquivalent pro Fahrzeugkilometer: Konventionelles Fahrzeug ca. 270, HEV ca. 190, PHEV30 ca. 180, PHEV60 ca. 180, PHEV90 ca. 180

  • Diese Zahlen basieren auf dem US-Strommix mit 670 g CO_2-äq. pro kWh. Im carbon-intensive scenario (900 g / kWh) schneiden die PHEVs schlechter ab als der HEV

  • Im low-carbon electricity scenario (200 g / kWh) sind die PHEVs massiv besser als der HEV



Nun würde mich interessieren, ob ihr andere Studien kennt, insbesondere interessant wären wie erwähnt eine Energiebetrachtung, dann auch der Einbezug der Primärenergie und Herstellungsenergie der E-Maschinen und Leistungselektronik...

Gruss
Stefan
CH-944
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#190173
Aw: Studien zur Lebenszyklusanalyse 03.01.2013 13:00 - vor 11 Jahren, 4 Monaten  
Ich denke, daß jede Studie nur annäherungsweise den tatsächlichen CO2 Ausstoß von der Produktion bis zur Verschrottung darstellen kann, je nachdem welche Faktoren wie berücksichtigt werden. Auch ohne Berücksichtigung der Hybridtechnologie sind bereits große Unterschiede bei der CO2 Emission zwischen unterschiedlichen Herstellern vorhanden.

Was die Studie beim Überfliegen ganz gut darstellt ist die Emission während der Nutzung im Vergleich zur Produktion. Hier wird deutlich, daß unter normalen Bedingungen während der Nutzung ein Vielfaches CO2 emittiert wird wie bei der Produktion..

Wenig berücksichtigt- wie bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auch- wird allerdings die verlängerte Haltbarkeit des Fahrzeugs durch den Hybrid, da der Motor geschont wird und der damit verbundene geringere Aufwand bei der Wartung. Insofern ist es fraglich, ob der nicht-Hybrid tatsächlich die zugrunde gelegten 240000 km "durchhält". Andererseits bedeutet jeder Mehrkilometer beim Hybrid ein Rechtfertigung für den Mehraufwand bei der Produktion (welcher meines Erachtens zweifellos vorhanden ist (allein schon durch das Mehrgewicht an Material), jedoch in der Studie-soweit ich das gelesen habe- keine Berücksichtigung findet).
Facelift2012
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#190179
Aw: Studien zur Lebenszyklusanalyse 03.01.2013 13:21 - vor 11 Jahren, 4 Monaten  
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass das Extra-CO2, welches durch die Produktion der Hybridkomponenten und der dafür benötigten Rohstoffe (Nickel, seltene Erden, etc.) entsteht, nach rund 8.000-10.000 km durch den geringeren Verbrauch wieder reingefahren wird.

Habe gerade aber keine Quelle dazu in der Hand.
Kaffetasse
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#190499
Aw: Studien zur Lebenszyklusanalyse 05.01.2013 14:17 - vor 11 Jahren, 4 Monaten  
Facelift2012 schrieb:
Ich denke, daß jede Studie nur annäherungsweise den tatsächlichen CO2 Ausstoß von der Produktion bis zur Verschrottung darstellen kann, je nachdem welche Faktoren wie berücksichtigt werden. Auch ohne Berücksichtigung der Hybridtechnologie sind bereits große Unterschiede bei der CO2 Emission zwischen unterschiedlichen Herstellern vorhanden.

Klar kann man es nie zu 100% tatsächlich berechnen. Nur: m.M.n. macht man einen methodischen Fehler, wenn man ganze Baugruppen für die Energie-/Emissionsbetrachtung einfach ausser Acht lässt...

Zumindest für die einzelnen Materialien gibt es Datenbanken (die ja von den Machern der Studie für das Einschätzen des Aufwands für die HV-Batterie auch konsultiert wurden), wo entsprechende Kennwerte aufgeführt sind. Ob das jeweilige Fahrzeug nun mit 3 Chinesen + Kohlestrom zusammengebaut wird oder mit einem Deutschen + Atomstrom will ich dabei mal getrost ignorieren

Facelift2012 schrieb:

Wenig berücksichtigt- wie bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auch- wird allerdings die verlängerte Haltbarkeit des Fahrzeugs durch den Hybrid, da der Motor geschont wird und der damit verbundene geringere Aufwand bei der Wartung. Insofern ist es fraglich, ob der nicht-Hybrid tatsächlich die zugrunde gelegten 240000 km "durchhält". Andererseits bedeutet jeder Mehrkilometer beim Hybrid ein Rechtfertigung für den Mehraufwand bei der Produktion (welcher meines Erachtens zweifellos vorhanden ist (allein schon durch das Mehrgewicht an Material), jedoch in der Studie-soweit ich das gelesen habe- keine Berücksichtigung findet).


Da sieht dann aber ganz allgemein jeder VW schlechter aus als sein Toyota-Pendant - ohne Hybridtechnik. Wäre aber sicherlich auch mal interessant, anhand der Serviceleistungen anzuschauen, wieviel Energie über Ersatzteile und Austausch von Verschleissteilen ins Auto gelangt... Über ein Autoleben wird sich da so einiges ansammeln...
CH-944
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