Priusfreunde.de

Meine Plug-in-Begeisterung hat einen Dämpfer erlitten. Hierzulande (Krefeld) erzeugt man Strom praktisch ausschließlich aus Braunkohle. Nur die Düsseldorfer betreiben ein kleineres Hochwirkungsgrad-Gaskraftwerk mit winterlicher Abwärmenutzung obendrein. Windenergie ist dabei ein Peanut.
Also, 1,1kg CO2 pro kWh Strom. Braucht ein benzinbetriebener Prius 5 Liter auf 100km, erzeugt er pro km, Ihr wisst es genauer, vielleicht 120 Gramm CO2.
Als Plug in verbraucht er vielleicht 15kWh Strom, das entspricht über 15kg CO2, also über 150 Gramm pro km.
Sagt mal was dazu!

Ich werde es keinem Außenstehenden weitersagen und trotzdem einen Prius umbauen!
Vielleicht werde ich dann umziehen, um mein Gewissen zu beruhigen und womöglich noch ein Solardach mein eigen nennen.

Das Elektrofahrzeuge (und dazu kann man ja auch Plug-ins zählen) keine wirklich überzeugende Umweltbilanz vorweisen ist ja nichts Neues.

Denn unser Strom wird nunmal immer noch großteils umweltbelastend hergestellt.

Wenn ich also den reinen Ökogedanken hege braucht es dafür nicht zwingend ein Plug-In oder E-Fahrzeug.

Der Unterschied ist, dass Benzin immer "schmutzig" hergestellt wird. Bei elektrischem Strom hat der Verbraucher die Wahl - auch wenn er oft vera****t wird. Stichwort Pseudo-Öko-Strom.

www.3sat.de/page/?source=/nano/umwelt/160604/index.html

Hallo Bernd,

also, dass mit den CO2-Ausstoß ist so eine Sache. Was rechnet man alles dazu. Nur den Ausstoß bei der Verbrennung oder noch den Ausstoß, der bei Produktion/Transport entsteht.

Beim Benzin ist man dann schnell bei viel höheren Werten. Das trifft aber auch auf den Strom zu. Die Braunkohle muss erst noch gefördert und zum Kraftwerk transportiert werden (und das Trocknen nicht vergessen!). Das braucht auch jede Menge Energie, die vermutlich in deinem Beispiel nicht mit eingerechnet ist.

Aber im Grunde hast Du Recht. Ein Elektro-Auto mit Strom aus dem deutschen Standard-Mix zu laden ist wohl nicht wirklich unweltfreundlicher.

Von daher sollte man sich als Elektro-Auto-Käufer auch darüber etwas Gedanken machen (hast Du ja auch!).

Einen großen Vorteil hat das Elektro-Auto auf jeden Fall: Es erzeugt keine lokalen Luftverschmutzungen (CO, NOx, SO2, etc.).

Ratsam wäre auf jeden Fall einen echten Ökostrom-Anbieter für die häusliche Stromversorgung zu wählen (wenn man überwiegen zu Hause lädt!).

Wer viel Geld hat, kann sich auch noch eine Solaranlage auf's Grundstück stellen und damit den Akku laden (geht aber dann nur tagsüber!).

Grüße
Peter

Den Strom kann man auch wie auf den Fotos zu sehen beziehen:

auf die "französische Art" :



nach der "niederrheinischen und mitteldeutschen Methode"



und nach der "selbsterzeugenden Art" für den Plug-in.



Die Minianlage auf dem Dach ( schneebedeckt auf dem Foto ) hat seit exakt einem Jahr 1280 kWh Strom erzeugt. In etwa die gleiche Summe Strom, mit welcher der Plug-in ( enginer ) circa 400 Liter Superbenzin eingespart hat.

Grüsse EVplus

wagenwinde schrieb:
Einen großen Vorteil hat das Elektro-Auto auf jeden Fall: Es erzeugt keine lokalen Luftverschmutzungen (CO, NOx, SO2, etc.).

Wobei gerade der Prius auch als nicht-Plugin was die lokalen Emissionen angeht ein echtes Vorbild ist. In Kalifornien ist er ja sogar als PZEV zertifiziert, was deutlich über die Europäischen Anforderungen für EU5 hinausgeht.

hungryeinstein schrieb:
Das Elektrofahrzeuge (und dazu kann man ja auch Plug-ins zählen) keine wirklich überzeugende Umweltbilanz vorweisen ist ja nichts Neues.


wagenwinde schrieb:

Aber im Grunde hast Du Recht. Ein Elektro-Auto mit Strom aus dem deutschen Standard-Mix zu laden ist wohl nicht wirklich unweltfreundlicher.


Ich habe gemerkt dass viele die meinen Plugin Prius sehen mit diesem Argument kommen. Das hat mich neugierig gemacht und ich habe mal recherchiert.

Wenn man sich die Daten des Bundesumweltamtes über unseren Energie-Mix anschaut kommt man auf einen CO2 Ausstoß von 302 g/kWh. Wenn ich jetzt noch 16 kWh für 100km ansetze (mein aktueller Verbrauch in der Stadt mit A/C und Sitzheizung) würde ich mit dem Standard-Mix 48 g/km CO2 indirekt ausstossen. Das ist zwar nicht dolle aber fast die Hälfte von einem normalen Prius der 92 g/km ausstößt.

Interessanterweise behauptet e.on etwas anderes (94 g/km für den dt. Energiemix und 75 g/km für den e.on Mix). Ich würde jetzt aber eher dem Bundesumweltamt trauen.

Ich würde also festhalten wollen, dass selbst mit dem Energie-Mix ein Elektroauto weniger ausstößt als ein normales Auto. Dies ist natürlich kein Grund auf einen Stromanbieter mit regenerativer Energie zu verzichten. Wenn man sich schon ein Elektroauto holt sollte man nicht an der Stelle sparen.

zu den verbrauchswerten bei benzin kann man etwa 1/3 nochmal dazurechnen, für die graue energie bei förderung, herstellung und transport.

kurzer schrieb:
zu den verbrauchswerten bei benzin kann man etwa 1/3 nochmal dazurechnen, für die graue energie bei förderung, herstellung und transport.
Und zum Energie-Mix die ungelöste Endlagerproblematik...

KSR1 schrieb:
kurzer schrieb:
zu den verbrauchswerten bei benzin kann man etwa 1/3 nochmal dazurechnen, für die graue energie bei förderung, herstellung und transport.
Und zum Energie-Mix die ungelöste Endlagerproblematik...
Hallo Klaus,

ist nicht von der Hand zu weisen, hat aber auf den CO2-Ausstoß keinen so großen Einfluss.

Beim Strom sehe ich da eher die Energie, die zur Förderung und Weiterverarbeitung von Kohle/Erdöl/Erdgas benötigt wird. Dieser Anteil ist vermutlich (wie beim Benzin) im deutschen Strommix nicht mit eingerechnet. Ob der Anteil da größer oder kleiner ist als bei Benzin wäre noch interessant.

Grüße
Peter

Hallo zusammen
Ich habe das Glück das zwischen zwei Wasser Kraftwerken Wohnen.
1 mal Stausee und 1mal Fluss Kraftwerk.
Ihr habt riesige Windanlagen doch leider fehlen noch die Übertragungsleitungen.

Was ihr noch berücksichtigen sollte ist das mein Plug In mehr Strom rekuperieren kann und somit auch weniger Benzin braucht. Zum Glück kein Diesel dies währe noch schädlicher.

Schadstoffe bei Dieselfahrzeuge:
Kohlenmonoxid (CO),
unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC),
Stickstoffoxide (NOx),
Schwefeldioxid (SO2 )
und 
Schwefelsäure (H2S04)  sowie
Rußpartikel.



Gruss Paul

Habe gerade den Manfred in den bayrischen Bergen besucht, der ist im Elweb-Forum, weil er sich die Zukunft sauberer wünscht. Er produziert seinen Strom zwischen Walchen- und Kochelsee und, obwohl er direkt neben der dicken EON-Anlage wohnt, lohnt sich der Verkauf an diese nicht. Die versuchten sogar, seine EEG-Zulage einzubehalten. Folglich setzt er auf Inselbetrieb und experimentiert mit Holzvergasung und deren endlich sauberer Verbrennung, dann ohne Teer und Qualm. CO2-neutral ohnehin, und, wie es aussieht, kann er dann jeglichen organischen Abfall (Essensverbrennung, also Mais und Weizen, mag er nicht), auch Klärschlamm verbrennen. Holzreste hofft er, zu über 40% in elektrische Energie zu verwandeln, dazu noch Nutzung der fast 60% Abwärme im Winter.
Klar, dann brauchen wir Elektroautos, so viele, wie gerade möglich.
Also, nicht konfus machen lassen von meiner Braunkohlkritik.
Ich denke, die Trocknungs- und Förderverluste sind bei den über 1,1 kg schon eingerechnet. Ganz so schlimm ist es also nicht und es wird weiter verbessert. Ich sehe schon überall Braunkohle auf den Süddächern in der Sonne braten...mit einem Umsetzungsgrad von Solarenergie in rein elektrische von 40%!
Solarzellen haben nur 15%.

Übrigens, trockene Braunkohle enthält pro kg mehr Energie als Steinkohle, weil der unverbrannte Wasserstoffanteil höher liegt.
Ferner verbrennt dieser Wasserstoff zu H2O, was wiederum die Bilanz verbessert.
Also, Braunkohle wäre gar nicht so böse - wenn DIE nur wollten.

Heißa, was kostet die Welt? - denkt EON. "Kohle gibt es, nur für uns, gratis."

bernd schlueter schrieb:
Meine Plug-in-Begeisterung hat einen Dämpfer erlitten. Hierzulande (Krefeld) erzeugt man Strom praktisch ausschließlich aus Braunkohle. Nur die Düsseldorfer betreiben ein kleineres Hochwirkungsgrad-Gaskraftwerk mit winterlicher Abwärmenutzung obendrein. Windenergie ist dabei ein Peanut.

Hallo zusammen,

nun mal langsam mit den jungen Pferden !
Vor dem Hintergrund der allgemeinen Strompreiserhöhungen (EEG) ab 2013 hab ich mal gründlich recherchiert ob es nicht günstigere Anbieter gibt und dabei auch gleich auf Tarife für Ökostrom geachtet.
Entdeckt habe ich dabei einen Stromanbieter der "Grünstrom" anbietet (100% Wasserkraft, aus Norwegen importiert, kein Strommix !). Die Kosten bei meinem bisherigen lokalen Stromanbieter (der übliche Mix aus Kernenergie, Gas, Öl und Windkraft) wären ab 2013 höher als der reine Ökostrom des neuen Anbieters (es handelt sich dabei übrigens um die Stadtwerke Troisdorf in NRW mit Preisgarantie bis 12/2013). Mein Wohnort ist im Rhein-Main Gebiet zwischen Frankfurt und Wiesbaden. Der Wechsel klappte problemlos. Nun spare ich nicht nur im Haushalt, sondern füge auch der Behauptung "PiP = Dreckschleuder" schweren Schaden zu.
Jedem steht es frei, sich einen anderen Anbieter zu suchen. Die Abstimmung mit den Füßen hat begonnen. Wer sich ihr entzieht, darf sich nicht beklagen.

Gruß
Jürgen

Strom könnte günstig hergestellt werden - wird aber nicht.
Auto könnten "Öko" sein - werden aber nicht hergestellt. "Lohnt sich nicht, verkauft sich nicht" so die Hersteller.

In der letzten Woche habe ich 5 Priüsse in Jena gesehen, der Zug fährt ab, auch ohne die deutschen Hersteller. Nun wird hektisch an etwas Vergleichbarem gebaut - vielleicht lohnt es sich doch wenn es plötzlich gekauft wird?

Das Gleiche ist es mit dem Strom: Herrscht plötzlich Absatz wird auch dort ein Umdenken kommen.
Was den Strom betrifft denke ich an Anschlüsse im Haushalt die ferngesteuert werden können (den Platz dazu mussten wir in unserem neuen Zählerschrank bereits freihalten) und "spezial" sind damit sie zentral immer dann aktiv geschalten werden können wenn Überschuss im Stromnetz besteht - und damit der Staat endlich auch höhere Steuern auch auf den "Autostrom" erheben kann. Es soll ja keiner bevorteilt werden.

Klar, Strom ist bislang schmutzig. Falls Du jetzt schon die Umwelt entlasten willst: Nimm das Fahrrad.

Auf den Weltuntergang hat dies jedoch keinen Einfluss: Das durch Dich eingesparte CO2 wird dann in den USA und China hundertfach erzeugt. Mit oder ohne Dir - es wird weitergemacht bis nichts mehr geht.

Gruss Jens

@jenstw

5 Priüsse Klingt irgendwie süss......