Priusfreunde.de

Der zitierte Beitrag ist fast ein Jahr alt und steht ziemlich weit vorne in diesem Thread. Einfach auch den Rest lesen, dort wurde das ganze Thema inklusive dieser Frage ausführlich diskutiert.

Ein anderer Thread, in dem es mehr um die (umwelt)politischen Aspekte von E10 geht, ist hier:

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...tid=12&id=133178

Grüße, Egon

Nachfolgend ein Auszug aus dem Artikel '1000 Tage E10, der gescheiterte Sprit' aus der aktuellen AutoBild.

Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung kamen im Jahr 2012 nur 44 Prozent der hierzulande beigemischten Agrarkraftstoffe aus Deutschland, der Rest wurde importiert, die Hälfte davon aus Nicht-EU-Ländern.


Sehr wahrscheinlich wird wegen importierten E10 Kraftstoff Regenwald in Südamerika direkt oder indirekt gerodet. Da tanke ich lieber E5.

gerbre schrieb:
Nachfolgend ein Auszug aus dem Artikel '1000 Tage E10, der gescheiterte Sprit' aus der aktuellen AutoBild.

Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung kamen im Jahr 2012 nur 44 Prozent der hierzulande beigemischten Agrarkraftstoffe aus Deutschland, der Rest wurde importiert, die Hälfte davon aus Nicht-EU-Ländern.


Sehr wahrscheinlich wird wegen importierten E10 Kraftstoff Regenwald in Südamerika direkt oder indirekt gerodet. Da tanke ich lieber E5.

Sehr wahrscheinlich ist.
Das kein Wald für E 10 gerodet wird.
Daher kann man E10 mit gutem Gewissen tanken.
Mache ist auch so.

Aufpassen muss man wo anders.

Wahrscheinlicher ist das der Wald gerodet wird, um Palmöl zu gewinnen.
Mit dem dann die Kartoffelchips frittiert werden.
Aber auch in Kosmetik bzw. auch in Nahrungsmitteln zu finden ist.
Steht aber dann oft nur Pflanzenfette drauf.
Damit es auch gekauft wird.
Augen auf…

www.lebensmittelpraxis.de/handel/managem...koenner-palmoel.html

Wahrscheinlich ist auch, das ihr gerade Papier in euerem Drucker habt, dass aus Eukalyptusholz
hergestellt wurde.
Wofür dann der Wald geholzt wurde.
www.swr.de/hunger/laender/brasilien/euka...6/1mvxzew/index.html

Warum nur alles immer den E10 zugeschoben wird??
Seit ihr von der Öllobby???

Ich stimme dir zu, noch schlimmer sind die Pflanzenfette aus Palmöl in Nahrungsmitteln oder Kosmetika. Auch Diesel hat offenbar schlimmere Folgen für den Regenwald als E10. Im Sommerdiesel sind 25% Palmöl und 8% Sojaöl, siehe m.focus.de/auto/ratgeber/unterwegs/green...tt_aid_1034123.html.

Wir importieren Ethanol u.a. aus Brasilien. Natürlich betrifft die Ethanolproduktion dort auch den Regenwald. Bei Nahrungsmittel ist es sehr schwer, ökologisch unbedenkliche Produkte zu finden. In der Liste der Zutaten findet man dazu keine Hinweise. Ich bin kein Dieselfahrer, daher betrifft es mich nicht. Die Wahl zwischen E5 und E10 ist dagegen einfach, an der Tankstelle einfach den Zapfhahn 20cm links oder rechts wählen.

Ich bin kein Fan der Ölindustrie, aber Energiepflanzen vom Acker sind keine Lösung.

Edit: Die Prozentzahlen im Diesel beziehen sich auf den 7% Bioanteil.

Der Unterschied ist, dass man die Pflanzenbestandteile im Druckerpapier oder Kartoffelchips nur grammweise verbraucht, bei Diesel reden wir von etlichen Kilo pro Monat! Man sollte also dort optimieren, wo die Masse anfällt und nicht in den Randbereichen.

Wenngleich ich beim Für und Wider E10 nicht ganz auf dem neusten Stand bin, so frage ich mich doch gelegentlich, was denn langfristig die Alternative zu - sagen wir mal - landwirtschaftlich erzeugtem Kraftstoff sein soll?

Ich sehe da noch Biogas, in geringen Mengen auch künstliches Methan (Methanisierung von Wasserstoff mit CO2: Aus H2 und CO2 wird CH4 und H2O).

Ansonsten aber ist doch klar: Es wird uns nichts übrig bleiben, als die Kraftstoffe landwirtschaftlich zu erzeugen, da die fossilen Reserven endlich sind. Ich glaube nicht, dass wir im "Elektrozeitalter" angekommen sind, bevor die Fördermengen anfangen zu sinken und damit der Preis recht schnell so weit steigen wird, dass wir andere Quellen erschließen müssen.

Daher ist es doch sinnvoll, frühzeitig damit zu beginnen. Mit der Zeit wird sich die Technologie weiterentwickeln und die Erzeugung wird nachhaltiger, günstiger und umweltschonender werden.

Wenn ich die Berichte der letzten Jahre richtig deute, ist bereits die zweite Generation an biogenen Kraftstoffen dabei, die Massenproduktion zu beginnen.
Alleine aus Kostengründen wird die Ethanolproduktion aus Mais, bzw. die Biodieselproduktion aus Soja verdrängt werden.

Ich verstehe die Aufregung zwar im Grundsatz, aber wir werden keine Wahl haben.

Was ist wohl sinnvoller: Felder mit Solarpanels zubauen, so wie ich es auf dem Weg von Frankfurt nach Passau oft neben der Autobahn gesehen habe? Oder dort Pflanzen für Sprit anbauen? Die Bayern habens raus, erzeugen solaren Strom und lassen wahrscheinlich wie alle anderen den Biosprit von sonstwo liefern.
Erstaunlich fand ich in Bayern die hohen Preise für E85. Ich hätte gedacht das gerade in solch einem Agrarland der Weg vom Erzeuger in den Tank kurz und billig ist.

Btw., wieso wird eigentlich recht offen bei Benzin E10 deklariert, aber bei Diesel habe ich noch nie z.B. gesehen "P7" für 7% Palmöl. Man könnte auf die Idee kommen, man wollte alles rund um Benzin in "Gerede" bringen und Diesel gut aussehen lassen. Bzw. zumindest dort vom gleichen Thema ablenken. Denn ich habe bisher schön häufiger von Regenwald-Raubbau für Palmölplantagen gehört. Mais oder ähnliche typische Pflanzen für Ethanol liest man (ich) seltener.

LG
Klaus

Biodiesel:

www.regenwald.org/themen/agrarenergie-biodiesel
www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=10344

Palmöl:

www.regenwald.org/aktion/928/borneo-notruf-aus-dem-nationalpark

Und weil Bilder mehr sagen als 1000 Worte:



Ich werd´ aggressiv bei dem Thema, klicke hier lieber nicht mehr rein ...

KSR1 schrieb:
Was ist wohl sinnvoller: Felder mit Solarpanels zubauen, so wie ich es auf dem Weg von Frankfurt nach Passau oft neben der Autobahn gesehen habe? Oder dort Pflanzen für Sprit anbauen?

Angeblich brauchen Solarpanels zehnmal weniger Fläche als Energiepflanzen, um die gleiche Energiemenge zu erzeugen. Damit wäre auch power-to-gas sinnvoller als Energiepflanzen, auch noch bei 50% Umwandlungsverlusten. Die Autos fahren dann mit Wasserstoff oder Erdgas statt Ethanol.