Feinstaub-Plakette entfernen 11.12.2014 02:01 - vor 9 Jahren, 4 Monaten
Heute habe ich anderthalb wertvolle Stunden Lebenszeit verschwendet, um diese verdammte grüne "Feinstaub-Plakette" (so die offizielle Bezeichnung) aus der unteren rechten Ecke der Frontscheibe zu entfernen. Hätte ich geahnt, was das für eine Aktion wird, so hätte ich sie einfach dort belassen und die neue mit dem aktuellen Kennzeichen nebendran geklebt.
Es gibt offenbar verschiedene Varianten dieses Aufklebers. Ich hatte einen an der Scheibe, der über den eigentlichen Umfang der grünen Fläche hinaus mit einer etwas größeren transparenten Folie umgeben ist.
Frohgemut ans Werk. Meine beiden 60er-Jahre-Garagen sind leider zu klein, um darin vernünftig zu arbeiten. Also im Schneeregen vor der Garage mit Verlängerungskabel den Fön angeworfen und den Aufkleber vorsichtig erwärmt, mit viel Gefühl - man möchte ja keine Verkleidungsteile verschmurgeln oder Verspannungen verursachen.
Die Deckfolie widerstand trotzdem jedem Versuch, überhaupt einen Ansatz zu finden. Als das unter Opfern eines Fingernagels doch noch gelang, ging sie in kleinen Fetzen ab, sehr mühsam. Natürlich ist genau unterhalb eine optisch auf edel lackierte Lautsprecherabdeckung, die musste ich erstmal schützen, also abkleben. Das geht an dieser Stelle nicht vernünftig, aber immerhin so halbwegs.
Das wäre alles noch nicht so schlimm gewesen, aber nun kam es ganz dick: Die grüne Fläche klebte auf der Scheibe. Das heißt, ich konnte zwar die Schutzfolie darüber in gut 20 Minuten mit sehr viel Mühe in zahllosen kleinen Fetzen abkruppen, aber anschließend war die große grüne Fläche immer noch da. Die ist superdünn und war offenbar eine sehr innige Beziehung mit der Scheibe eingegangen.
Einen Ansatz (im Sinne von irgendwo anpacken und abziehen) gab es nicht. Beim Kratzen mit dem Fingernagel blieb etwas grüne Farbe unter dem Nagel, das meiste aber auf der Scheibe. Was für ein Dreck. Ich saß frierend im Auto und konnte nicht fassen, dass jemand so einen Mist konstruiert. Ich verstehe durchaus, dass man die Plakette nicht zerstörungsfrei ablösen können soll, aber das lässt sich auch anders realisieren als mit doppeltem Kleber für die Ewigkeit.
Weiter im Text, Lösungsmittel und Lappen herangeschafft: Glasreiniger, Aceton, Reinigungsbenzin, Kontakt 60 und Defroster-Spray - alles, was das Hauslabor zu bieten hatte. Nichts davon half wirklich. Aceton ist ein Teufelszeug, so etwas benutze ich im empfindlichen Fahrzeuginneren äußerst ungern, hat aber sowieso nichts gebracht, also gleich wieder raus damit. Reinigungsbenzin dito, nach kurzem Versuch als untauglich erwiesen. Ich habe kein Lösungsmittel gefunden, das dieses hartnäckige Gemisch aus Farbe und Kleber wirklich angelöst hätte.
Es blieb letztlich nur eine Lösung: Der Reinigungs-Schaber für das Ceran-Feld vom Elektroherd, aus Metall. Gut, Glas ist härter, aber könnt Ihr Euch vorstellen, wie wenig Spaß es macht, mit so einem Werkzeug inmitten empfindlicher Kunststoff-Teile zu hantieren? Noch dazu, wo die Scheibe selbst von einem Kleberand eingefasst ist, der teilweise von dieser verfluchten Plakette überdeckt war? Einmal abrutschen und man produziert einen echten Hingucker.
In den folgenden 70 Minuten habe ich mühsam und mit äußerster Vorsicht diesen grünen Klebstoff-Farbe-Schmodder abgekratzt und mit Glasreiniger (der hat erstaunlicherweise noch die besten Resultate geliefert) Stück für Stück die Reste angelöst und weggeschrubbt, in kleinen Etappen Quadratzentimeter für Quadratzentimeter. Das ganze frierend in Zwangshaltung bei einbrechender Dunkelheit im Schneeregen, denn die Tür konnte ich nicht immer geschlossen halten. Wären 14 Tage Durchfall wirklich schlimmer? Ich war nicht sicher in diesem Moment.
Das Anbringen der neuen Plakette (ohne geht nicht, fahre ständig durch diese Zonen) war auf dem mehr als sauberen Untergrund dann kein Problem. Die ist anders ausgeführt, sie hat keine Deckfolie, die über den eigentlichen Durchmesser hinausgeht und ich vermute, dass sie sich besser entfernen lässt. Ich hoffe aber, das nicht selbst herausfinden zu müssen.
Es war wirklich eine Strafarbeit für Geisteskranke. Dem Erfinder dieses Aufklebers wünsche ich, dass er die nächsten drei Monate jeden Tag zwei Dutzend Autos von seinen Plaketten befreien muss.
Gelegentlich muss ich dann noch die 2014er Maut-Plaketten von Österreich und der Schweiz entfernen. Die sind aber wesentlich leichter zugänglich und erfahrungsgemäß nicht ganz so hartnäckig.
Könnte man nicht, wenn man die neue Plakette anbringt, diese auf eine doppelseitig klebende Folie aufbringen? Das sollte das Entfernen einfacher machen.
04 / 2006
VW Polo 6N (mit großem Schiebedach)
08 / 2010
Prius III (mit nachgerüstetem Tempomat und Sitzheizung)
P.R.I.U.S.: Positronic Robotic Individual Used for Sabotage
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Wer wird denn gleich in die Luft gehen.... (HB )
Ich bin 100% überzeugt, die Klebetechnik der Plakette ist sehr wohl mit Absicht so entwickelt worden und es gibt garantiert eine spielend einfache Methode, sie wieder zu entfernen.
Jedoch kenne ich sie auch nicht. Ich hätte aber einen Rasierklingenschaber versucht. Findet man in manchen Baumärkten.
Zitat: Du bist auch so einer, der im DB Navigator schaut, wann der Zug ankommt, und dann am Gleis steht. Der DB Navigator ist keine App, in der man Zugfahrpläne einsehen kann, sondern eine Projektionsfläche für unsere Hoffnungen. - M. Schafroth
2018-.........YHSD Edition 2014 chilli-rot 3,9 LHK akt. 270 Tkm
2012-2017 YHSD Life + Komfort & Design, weiß 215 Tkm 4,1-3,9 LHK
2010-2012 P3 Mod.2010 Life + Schiebedach & Solar schwarz 90 Tkm 3,9-4,0 LHK Durchschnitt 59 km/h
2007-2010 P2 FL SOL silber 60+50 Tkm 4,7-4,5 LHK
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Haha, Da hast Du aber für eine Plakette einen ganz schön langen Text geschrieben, ich kann mir denken wie Du Dich da gefühlt hast, ich glaub mir ging es ähnlich beim Bremslichtschalter, weil ich nicht den richtigen Schlüssel dafür hatte um den neuen fest zu bekommen, Hände schon ganz blutig und am schimpfen wir ein Rohrspatz
...es gibt zwar eine Anleitung im Netz, aber persönlich würde ich Essigessenz mit Einweichen empfehlen, dass funktioniert auch mit alten Außenaufklebern...
hverheyen schrieb: na ja, wie die TÜV-Plakette halt.
Wenn die Umweltplakette lose auf dem Amaturenbrett liegt, oder schlicht unter dem Scheibengummi klemmt, gibt es Punkte.
Deshalb die neue mit der Folie präparieren.
Kontrolliert sowieso niemand.
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stephanp schrieb: Haha, Da hast Du aber für eine Plakette einen ganz schön langen Text geschrieben, ich kann mir denken wie Du Dich da gefühlt hast
In der Tat.
@Blackmen
Danke für den Link. Ich stelle erfreut fest, dass ich ohne jede Kenntnis dieses Videos und trotz anfänglicher Unterschätzung des Schwierigkeitsgrads im Prinzip alles richtig gemacht habe, bis hin zur Entscheidung, den Ceranfeld-Schaber einzusetzen.
Hauptunterschied zu der im Video gezeigten Vorgehensweise:
Erstens war mein Ceranfeld-Schaber schon ein paar Jährchen alt und könnte eine neue Klinge vertragen.
Zweitens, und das war das eigentliche Problem: Die Plakette war teilweise direkt in die Ecke und in den Scheibenrand hinein geklebt. Das ist überhaupt keine gute Idee, weil man dort nichts abkratzen kann, ohne etwas darunter zu beschädigen. Außerdem kann man an dieser Stelle wegen der Wölbung der Scheibe und der Enge nicht die erforderliche Kraft aufbringen.
Also besser nicht zu sehr in die Ecke kleben, auch wenn sich das wegen des größeren Sichtfelds anbietet. Das habe ich bei der neuen Plakette nun berücksichtigt, aber die ist von der Folie her ohnehin anders aufgebaut.
Was mich wenig erfreut:
Häufig gestellte Frage: Bin ich dafür verantwortlich, wenn die Schrift auf der Umweltplakette verblasst ist? Antwort: Eine Umweltplakette mit verblasster Schrift wird quasi ungültig, sobald diese nicht mehr lesbar ist. Der Fahrzeugführer ist für die Gültigkeit der Plakette verantwortlich, auch wenn die zuständigen Stellen diese ausgestellt haben.
Ich glaube nicht, dass die gestern von der Zulassungsstelle verwendete Druckertinte UV-fest ist, die ist ja jetzt schon nicht schwarz, sondern eher Blaugrau. Also schlimmstenfalls nächstes Spätjahr nochmal das ganze und 5 Euro für eine neue.
Orangenreiniger hilft wirklich gut .Ansonsten wie schon geschrieben mit der Rasierklinge.Ich persönlich finde es ein Witz mit den Plaketten.Ist och nur wieder eine Art den Bürger die Kohle aus der Tasche zu ziehen.Es gibt Händler die bedrucken die Plaketten.Der TÜV oder wie sie alle heißen nehmen einen normalen Edding.Nach paar Jahren ist nix mehr zu sehen und man muss eine neue kaufen.
Egon schrieb:
Ich glaube nicht, dass die gestern von der Zulassungsstelle verwendete Druckertinte UV-fest ist, die ist ja jetzt schon nicht schwarz, sondern eher Blaugrau. Also schlimmstenfalls nächstes Spätjahr nochmal das ganze und 5 Euro für eine neue.
Grüße, Egon
Mein Tipp: Schreib sie einfach mit einem geeigneten Stift nach.
Noch was: Um Klebereste zu entfernen nehme ich nicht nur Verdünner, Benzin oder andere Lösungsmittel, sondern diese immer in Verbindung mit Öl. Das verhindert bei schneller Verdunstung der Lösungsmittel, es entsteht eine klebefreie Fläche.
Prius II Facl. 09.2006
Prius III Vorfl. 12.2009
Prius IV Vorfl. 05.2016
Meine Hybridvergangenheit anno 1956, damaliger Antrieb: Muskel-Benzin, Systemleistung 1,5 PS.
Damals, kein TÜV, keine ASU, keine ABE, kein Führerschein.
PRIUS fahn is wi wennze fliechst!
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harzbube schrieb: sondern diese immer in Verbindung mit Öl. Das verhindert bei schneller Verdunstung der Lösungsmittel, eine klebefreie Fläche.
Hallo Harzbube,
kannst Du den letzten Satz bitte nochmal anders formulieren. Ich verstehe ihn inhaltlich nicht. ...das verhindert eine klebefreie Fläche....
Was habe ich von der ?
Gruß
Hybridfan5
Edit: Meinst Du, das verhindert Klebereste auf der Fläche?
Zitat: Du bist auch so einer, der im DB Navigator schaut, wann der Zug ankommt, und dann am Gleis steht. Der DB Navigator ist keine App, in der man Zugfahrpläne einsehen kann, sondern eine Projektionsfläche für unsere Hoffnungen. - M. Schafroth
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