Priusfreunde.de

Vielen Dank an alexauto321 für die detaillierte Anleitung. Beim nächsten Bremsenquietschen mache ich das dann auch selbst. Beim letzten Mal (mit Quietschen noch 5000 km durch Norwegen gefahren) hat die hiesige Werkstatt lt. Rechnung Paste benutzt und seitdem ist Ruhe.
Bzgl. dem in der Betriebsanleitung genannten Geräusch der Bremsbelag-Verschleißanzeige war ich bei meinem vorigen Fahrzeug (Honda) auch sehr unsicher und deutete jedes leichte Quietschen in diese Richtung. Als es dann aber so weit war, machte das dermaßen Krach, daß man es nicht überhören kann (alexauto321 schrieb das auch). Und es kam immer beim Bremsen. Insofern glaube ich also nicht an die obenstehende Diagnose von kurzer, daß es die Verschleißanzeige ist.
Gruß, Micha

Kann mir jemand sagen, weshalb man bei der Bremsenreparatur die Batterie abklemmen oder den Schlüssel weglegen soll? Solange niemand das Bremspedal drückt, können auch die Bremskolben nicht raus gedrückt werden.
Ich habe vor ca 2 Wochen meine Bremsen (alle 4) gängig gemacht, Backen gereinigt die Führungen mit Keramikpaste eingeschmiert und wieder zusammengebaut, alles ohne die Batterie abzuklemmen da war nichts mit Selbstset. Schlüssel lag im Wagen
Gruß atrix

Batterie abklemmen bringt nichts, da die Bremse eine eigene Stromversorgung hat.

Wird das Fahrzeug gestartet oder das Bremspedal gedrückt, baut sich Druck im Bremssystem auf. Ist der Sattel ausgebaut, fliegt der Kolben durch die Gegend.

Toyota schreibt bei Demontage der Bremssättel den Ausbau der Pumpenrelais 1 und 2 vor. Damit ist technisch kein Druckaufbau mehr möglich.

Bei den Mercedes Fahrzeugen mit elektrohydraulischer Bremse erfolgt ein Druckaufbau bei Öffnung einer Fahrzeugtüre. Deswegen die Empfehlung das Fahrzeug abzuschließen und Keyless-Go zu deaktivieren.

Mercedes schreibt die Deaktivierung der Bremse mit einem Diagnosetester vor.

der Druckaufbau findet doch nur im Druckspeicher statt doch nicht
in den Bremsleitungen,dazu müsste doch erst das Bremspedal betätigt werden oder sehe ich das falsch

Doch!
Also bei Mercedes erfolgt definitiv ein Druckaufbau in den Bremsleitungen beim öffnen einer Türe.
Beim Prius wohl erst beim betätigen des Startknopfes. Aber unter welchen Umständen genau ein Selbsttest durchgeführt wird ist mir nicht bekannt. Toyota legt dies auch nicht offen.

Problem geklärt, Auto quietscht nicht mehr. Danke für die Unterstützung !!

alexauto321 schrieb:
...
Toyota schreibt bei Demontage der Bremssättel den Ausbau der Pumpenrelais 1 und 2 vor. Damit ist technisch kein Druckaufbau mehr möglich.
...
Das habe ich im Werkstattbuch nicht so eindeutig verstanden, wie Du schreibst. Ich habe mal abgetippt:
Wenn mit einer Tätigkeit, bei der keine Bremsflüssigkeit entlüftet werden muß, z.B. Ersetzen des Bremsklotzes der Scheibenbremsen, 2 Minuten oder länger nach Ausschalten der Start-Taste begonnen wird, ist kein Bremssteuerungsverbot notwendig.
Wenn man die Bremsen nur zum Reinigen zerlegt, muß man den Sattel abnehmen, aber eigentlich nicht entlüften. Oder wabe ich was falsch verstanden?

"Bremssteuerungsverbot" kann man lt. dem Buch mit dem Toyotatester erteilen (ECB invalid) oder wie von alexauto321 beschrieben die Motorrelais 1 und 2 ausbauen.

LG
Klaus

Man kann den Sattel abnehmen aber am Bremsschlauch "hängen" lassen.
Die Bremsleitung wird dabei nicht geöffnet, -> also kein Entlüften notwendig.
Klötze und Gleitbleche sind zwecks Reinigung zugänglich.
Ich habe damals beim FTH mangels eigener Möglichkeiten für 4x Bremsen reinigen und gangbar machen 117 EUR bezahlt.
Zeitbedarf: 2h
mfG schwarzvogel

schwarzvogel schrieb:
Man kann den Sattel abnehmen aber am Bremsschlauch "hängen" lassen.
mfG schwarzvogel
Naja, kann man machen. Wichtig ist, dass der Schlauch nicht geknickt wird. Mit einem Stückchen Draht oder Band kann man den Bremssattel an die Feder hängen. Diese Arbeit ist kaum der Rede wert, aber sicher.

MfG Harzbube.

Man muß wissen, was man tut, schon O.K.
Beachte "hängen" in Anführungszeichen, es ging um das Öffnen der Leitung und erforderliches nachträgliches Entlüften ...
Drahthaken, Kabelbinder ... oder einfach lose auf die Scheibe legen - alles machbar.
Diese Hochdruckschläuche für Innendrücke >>100bar kann man (in der Länge) nicht so ohne weiteres knicken, kritisch sind aber die Einbindungen der Armaturen/Verschraubungen an den Schlauchenden.
So ein Bremssattel wiegt so um 2 bis 3 kg, ein Klacks. Die ganze Achse sollte man aber nicht daran aufhängen ...
Bei den anstehenden Arbeiten ist die Bremsanlage außerdem (fast) drucklos.
mfG schwarzvogel

alexauto321 schrieb:
Toyota schreibt bei Demontage der Bremssättel den Ausbau der Pumpenrelais 1 und 2 vor. Damit ist technisch kein Druckaufbau mehr möglich.

Bei den Mercedes Fahrzeugen mit elektrohydraulischer Bremse erfolgt ein Druckaufbau bei Öffnung einer Fahrzeugtüre. Deswegen die Empfehlung das Fahrzeug abzuschließen und Keyless-Go zu deaktivieren.

Mercedes schreibt die Deaktivierung der Bremse mit einem Diagnosetester vor.
Nur mal eine dumme Frage: Ist das jetzt „Stand der Technik“ oder dient es vor allem dazu, die Leute von freien Werkstätten oder Eigenwartung fernzuhalten?

Wenn jetzt jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht, wie man genau bei den Arbeiten an der elektrohydraulischen Bremse (schon beim normalen Belägewechsel) herangehen soll, kommt bei mir ein gewisser Verdacht auf.

eppf

eppf schrieb:
... Nur mal eine dumme Frage: Ist das jetzt „Stand der Technik“ oder dient es vor allem dazu, die Leute von freien Werkstätten oder Eigenwartung fernzuhalten?

Wenn jetzt jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht, wie man genau bei den Arbeiten an der elektrohydraulischen Bremse (schon beim normalen Belägewechsel) herangehen soll, kommt bei mir ein gewisser Verdacht auf.

eppf

Lies bitte meinen Beitrag #250131. Nicht, das ich es besser wüsste als alexauto, er hat sicher mehr Schrauberwissen! Daher habe ich es in Frage gestellt.
So oder so, besser jemand merkt sich "Achtung!", wenn es nicht unbedingt so kritisch ist, als jemand merkt sich "alles kein Problem und ungefährlich", wenn in Wirklichkeit gemeint war "in diesem speziellen Fall unkritisch".

LG
Klaus