Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 12:25 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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Ich fasse die beim P4 PHEV unnötigen PHEV-Bedenken einmal kurz zusammen:
1. Der PHEV sei deutlich schwerer und verbrauche deshalb im HEV-Betrieb mehr. Dies ist nicht nur deshalb unzutreffend, weil beim HSD eben kein komplettes zweites Antriebssystem hinzukommt, sondern bis auf den größeren, etwa 120 kg wiegenden Akku und seine Ladeelektronik alle Komponenten bereits in gleicher Bauart (bis auf die wohl fast gewichtslose Sperrklinkenscheibe am Planetenrad) beim P4 HEV ebenso vorhanden sind. Es ist auch deshalb unzutreffend, weil der PHEV dafür aufgrund der größeren Batterie mit einem deutlich stärkeren elektrischen Pfad aufwartet, womit er nicht nur kapazitätsmäßig mehr rekuperieren kann, sondern auch deutlich höhere Rekuperations- und elektrische Unterstützungsleistung bietet, womit der Verbrenner auch im HEV-Betrieb ggf. etwas häufiger aus bleibt. Je nach Einsatzgebiet kann der P4 PHEV damit im HEV-Betrieb marginal ineffizienter (wg. der Zusatzmasse) oder etwas effizienter (wg. des stärkeren elektrischen Pfads) sein als der P4 HEV. Die Unterschiede bleiben im HEV-Betrieb auf jeden Fall sehr klein, aber die zusätzliche Möglichkeit des gezielten Einsatzes des batterielektrischen Fahrens senkt selbst bei nur gelegnetlichem Laden den Gesamtverbrauch spürbar, da man den den Kurzstreckenverbrauch dominierenden "Flammenwerfermodus" des HEV praktisch immer vermeiden kann.
2. Die zusätzliche Technik sei mit zusätzlichem Wartungsaufwand und geseteigertem Ausfallrisiko verbunden. In Ermangelung nennenswerter zusätzlicher Technik beim HSD (s.o.) unwahrscheinlich. Im Übrigen kommt dieser Einwand gegen PHEVs meist von Fahrern von turbogeladenen Direkteisnpritzern, also von Autos die in Form des Turboladers und der Hochdruckdirekteinspritzung zwei tatsächlich hochbelastete mechanische Aggregate an Bord haben.
3. Tägliches Laden sei unangenehm. Tatsächlich ist das An- und Abstöpseln nicht aufwändiger als das Türöffnen zum Aus- bzw. Einsteigen. Ich kenne niemanden, der/die sich nicht praktisch sofort daran gewöhnt. Wenn man eine Garage besitzt und die Ladeinfrastruktur dort belassen kann, dann wird selbst dem faulsten Familienmitglied vor dem Aufwand nicht bange werden.
Wirklich gegen den P4 PHEV sprechen nur zwei Dinge:
1. Der höhere Gestehungspreis, der allerdings durch einige Ausstattungdetails, wie das serienmäßige Matrix-LED-Licht und seit dem letzten Facelift die deutlichen Verbessungen bei Infortainment und Assistenzsystemen teilweise aufgewogen wird.
2. Der kleinere Kofferraum.
Das muss man für sich abwägen.
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Letzte Änderung: 07.12.2022 12:25 von Francek.
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 12:46 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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Priusbastler schrieb:
o Ein PHEV der überwiegend im HEV Modus bewegt wird verbraucht sicher deutlich mehr als ein HEV!
(Physik .... da kann Toyota auch nicht zaubern)
Die Frage dabei ist, was heißt "überwiegend" (50%?) und was ist "deutlich".
Da ich überwiegend im EV-Mode unterwegs bin (und damit meine ich ca 90%), kann ich das nicht nachvollziehen. Wenn ich im Hybrid-Mode fahren muss, was fast ausschließlich im Winter der Fall ist, schalte ich immer am Navi die Verbrauchsgraphik ein und beobachte, was sich da abspielt. Da kommt es schon mal vor, dass die Säule zum aktuellen Verbrauch kurzzeitig am oberen Bildrand (10l) ansteht, aber die Längen der Säulen für den 5 km -Verbrauch liegen immer zwischen 2,5 und 3,5 (keine Autobahn dabei).
Auch wenn ich das nie nachmessen konnte und keinen direkten Vergleich mit dem HEV habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass das ein so nennenswerter Mehrverbrauch ist, dass er eine Entscheidung pro oder kontra den PHV gravierend beeinflußen kann.
Und nein, Toyota kann nicht zaubern, aber es gibt dem Fahrer mit dem Charge-Mode die Möglichkeit, durch intelligente Wahl der Mittel Einfluss auf das Verbrauchsverhalten zu nehmen. Wenn z.B. das überwiegende Hybrid-Fahren überland stattfindet, kann man währenddessen meist genügend laden. dass man dann durch die Stadt stromern kann. Das könnte sich (wer weiß es schon so genau?) gerade dort, wo der PHV dem HEV am meisten überlegen ist, auch günstig auf den Verbrauch auswirken.
Aber ernsthaft, gibt es hier wirklich einen PHV-Eigner, der seine Entscheidung für dieses grandiose Auto je bereut hat, weil es deutlich mehr verbraucht als ein HSD?
Nachtrag:
Wer das Auto überwiegend im EV-Mode bewegen kann, darf sich darüber freuen, mit sehr wenig kWh auszukommen. Gemäß EPA liegt er da gleichauf mit dem IONIQ, einem der sparsamsten EVs überhaupt.
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Letzte Änderung: 07.12.2022 12:56 von Smoothie.
+ --- P4 Plugin 08/2018 (VFL) ---
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 12:50 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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@GT24 & Resi
vielleicht wird es ja bei mir auch so ( für den Fall das ich den PHEV kaufe )
@Francek
danke für die Ausführliche Erklärung !
das relativiert grundsätzlich die extra Kg
ob ich mich an das tägliche anstecken gewöhnen werde, kann ich aber jetzt noch nicht entscheiden ich wollte es eben nur nicht als Zwang ohne den der P-HEV nur Nachteile gegenüber dem HEV hat, und das ist anscheinend nicht so
ihr habt mir auf jeden Fall viel weitergeholfen
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 13:26 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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Aus Sicht des P3 PHEV kann ich das hier Aufgeführte bestätigen:
Der P3 PHEV ist auch als HEV bewegt effizienter unterwegs als ein reiner HEV! Der Nachteil des höheren Gewichts wird durch das größere EV-Potential mehr als ausgeglichen!
Er hat noch nicht einmal den Charge-Modus, den kann man nur mit Trick selbst "machen", indem man zweierlei praktiziert:
Man nutzt das Bestreben des Antriebs, den Akkuladestand zu halten, der im Moment des Umschaltens vom EV- in den HV-Betrieb besteht und man nutzt jeden Anstieg des Ladestandes durch Rekuperation dazu, diesen höheren Ladestand wieder durch erneutes Schalten zwischen EV und HV zu fixieren.
Damit ist schon das dritte beschrieben: Im HEV-Betrieb wird versucht, den Ladestand zu halten, außer, man fährt längere Strecken relativ langsam. Dann fährt er elektrisch und wenn danach die Reise zuende ist, hat er keine Chance mehr, den Akku wieder auf den Ausgangsstand nachzuladen (Pech gehabt ).
Wir fahren zB alle Stadtstrecken EV, natürlich alle weiteren und Langstrecken HV, Anteile ca 12 bis 13 zu 87 bis 88 %. Dennoch haben wir Verbrauchswerte, die sich sehen lassen können, wie ich finde (s. Signatur).
Also ganz klar: Auch ohne regelmäßige Ladepraxis und Nutzung nur für Kurzstrecken lohnt sich PHEV (natürlich nur mit HSD!!!). Die Effizienz ist definitiv hoch. Ob sich die Investition in einen Neuwagen rechnet, ist eine andere Frage!
Einziges Bedenken: Ich würde den Akku nicht voll geladen oder ziemlich leer längere Zeit stehen lassen wg der Langzeithaltbarkeit. Halte ihn zwischen 30 und 80%.
Gruß!
JoAHa
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JoAHa
Moderator
Beiträge: 4792
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Letzte Änderung: 07.12.2022 13:28 von JoAHa.
Prius III Plug-in Hybrid TEC-Edition, stromblau mica metallic, Verbrauch: 3,9 l + 1,75 kWh/100 km, als HV: 4,5 l/100 km, als EV: ~13 kWh/100 km
Vorgänger(2010-2019): Prius II Sol onyxschwarz, Verbrauch: 4,9 l/100 km
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 13:41 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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Mit dem von Robin nachgeschobenen Satz, dass er in der Garage laden kann, ist tatsächlich die Vorüberlegung, ob man sich mit einem zwischenzeitlichen HEV-Betrieb den Akkkustand erhalten soll, wirklich obsolet.
Dann zählt doch nur noch vor allem die Frage, ob man mit seinem gesamten Streckenprofil eine ausreichend hohe E-Quote zustande bringt, die einen PHEV als sinnvoll erscheinen lässt.
Im Falle eines P4 PHEV darf man allerdings keinesfalls übersehen, dass man einen deutlich geringeren Kofferraum als beim HEV hat und auch die Zuladung ist schon so gering, dass keine 5 Personen mehr zugelassen sind. Das sollte man auf alle Fälle berücksichtigen, nicht dass es hier eine böse Überraschung gibt, mit der man nicht gerechnet hat.
eppf
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 14:33 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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Der letzte Punkt mit der Zuladung hängt vom Modelljahr ab. Spätestens ab Modelljahr 2021, also Produktion ab Sommer 2020, wurde das erlaubte Gesamtgewicht und damit die Zuladung massiv erhöht, fünf Erwachsene mit nicht allzu schwerem Gepäck - wie gut, dass der Kofferraum nicht so groß ist - passen seitdem. Die genauen Werte müsste ich nachsehen.
P.S. Die Umstellung der Sitzzahl und der Zuladung fand evtl. asynchron statt: Umstellung auf fünfsitzig zum MJ 2019, deutlich höhere Zuladung auf jeden Fall ab MJ 2021. Das MJ 2021 bietet 325 kg Zuladung zzgl. 75 kg Fahrer:innengewicht und Tankfüllung. Zum P4 HEV besteht damit praktisch kein Unterschied mehr.
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Letzte Änderung: 07.12.2022 15:55 von Francek.
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 15:27 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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Wurde die Personenzahl nicht von 4 auf 5 Personen erhöht?
Ich denke schon.
Und der Verbrauch wurde hier schon von mehreren PHEV Eignern als sparsamer gegenüber den HEV erwähnt.
@eppf schrieb:
...und auch die Zuladung ist schon so gering, dass keine 5 Personen mehr zugelassen sind.
MfG Harzbube.
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Prius II Facl. 09.2006
Prius III Vorfl. 12.2009
Prius IV Vorfl. 05.2016
Meine Hybridvergangenheit anno 1956, damaliger Antrieb: Muskel-Benzin, Systemleistung 1,5 PS.
Damals, kein TÜV, keine ASU, keine ABE, kein Führerschein.
PRIUS fahn is wi wennze fliechst!
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 16:09 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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Zum Kofferraum, ja er ist nicht so tief aber er ist da und vernünftig nutzbar. Zum immer wieder zitierte Zuladung ein Beispiel vom P4, aber bestimmt anwendbar.
102Kg = 68Kg für Fahrer, 27Kg für 90% Tankinhalt, 7Kg für Gepäck. Diese sind da bereits eingerechnet.
340Kg v. Toyota Eingetragen
So Gesamtgewicht = 442Kg
Thomas
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Aygo X ab ~09/2023, Air Explore mit CVT Getriebe ,AHK für Fahrradträger, Standheizung, Toyota Versiegelung von PKW, Felgen, Sitze, JBL ,Cardamom Green Metallic mit ein paar roten Akzenten.
Super E5
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 18:41 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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Robin427 schrieb:
@GT24 - der Arbeitsweg sind je 18km (13km Landstraße mit vielen
Dörfern & 5km Stadt meist stop & go)
laden kann ich zu Hause in der Garage, die auch im Winter kaum
kälter als +5°C wird
Damit ist klar: steht er, dann lädt er
Ich lade meinen PHEV in der TG immer wenn möglich. So fahre ich in der Stadt eigentlich immner elektrisch. Bezinverbrauch im Durchschnitt nach 49.000 km: 1.3 l auf 100 km. Im Winter läuft die Wärmepumpe, bei mir sind 19 Grad eingestellt, das reicht mir.
Die elektrische Reichweite sollte bei Deinem Fahrprofil eigentlich immer reichen. Im Winter kann man das Auto auch vorklimatisieren, entweder über den Timer und mit Ladekabel, oder wenn das Fahrzeug in Sichweite steht über den Schlüssel. Bei der ersten Variante zieht er den Strom aus der Steckdose, bei der zweiten aus dem Akku, was die Reichweite verkürzt.
Wenn man im HEV-Modus fährt, bleibt die elektrische Reichweite erhalten, aber nicht im vollem Umfang. Dies liegt daran, dass der PHEV zu Beginn noch im E-Modus weiterfährt, bis der Motor warm ist. Dadurch verliert man etwas an Reichweite.
Dein Fahrprofil liest sich für mich so, als wäre der Prius PHEV das richtige für Dich. Möglicherweise auf den 5er warten?
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Letzte Änderung: 07.12.2022 18:42 von Ernie.
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 20:35 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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der 5er wäre schon schick,aber der kostet auch vermutlich ca. das dopplete von einem gebrauchten 4er
tendenziell bin ich aber nicht mehr so abgeneigt von einem Plugin P4
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 20:44 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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Eine Probefahrt sollte dir den Rest (an Sicherheit) geben...
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Letzte Änderung: 07.12.2022 20:45 von Blackmen.
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 20:52 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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harzbube schrieb:
Wurde die Personenzahl nicht von 4 auf 5 Personen erhöht?
Ich hatte auf die Schnelle in der Preisliste von 2017 nachgesehen, da stehen 4 Personen drin.
Bei der neuen Preisliste von 2020 stehen jetzt zwar 5 Personen drin, aber ich verstehe es nicht so richtig.
Die Gewichtsangaben 1605 bis 1625kg Leergewicht und auch das zulässige Gesamtgewicht von 1855kg sind gleichgeblieben. Für 4 weitere Personen neben dem Fahrer müssen doch mindestens 300kg Zuladung vorhanden sein, ich habe nichts davon gehört, dass sich diese Bestimmung geändert hat.
Mit diesen Gewichtsangaben passt es jedenfalls nicht mit 5 Personen, aber Zahlen in den Datenblättern waren noch die Stärke von Toyota D.
Auf jeden Fall sind es nach Preisliste nur 230kg Zuladung und selbst für die o.g. 68kg pro Person bräuchte man ohne jegliches weitere Gepäck 272kg Zuladung für eine 5-Personen-Zulassung.
eppf
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Letzte Änderung: 07.12.2022 20:58 von eppf.
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 07.12.2022 22:29 - vor 1 Jahr, 6 Monaten
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Für das MJ 2021 sind es 325 kg, da bin ich mir sicher, da selbst im Besitze eines solchen.
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 20.02.2023 21:54 - vor 1 Jahr, 4 Monaten
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Guten Tag PHEV Freunde
Ich habe noch keine grosse Kenntnisse über den Prius 4 PHEV. Jetzt möchte ich mehr wissen vor allem weil ein neuer Prius PHEV nach Europa kommt mit der Nr 5.
Ich fahre fast 7 Jahre ein P4 HSD.
Meine Test-Stecke 35 km ist noch immer der Simplonpass(2000m) bis nach Domadossola(270m), Höhe Differenz ca 1700m.
Die Batterie 1.31kw/h meines Prius4 ist schon nach 5 km voll.
Ist es möglich das die Batterie 8.8kw/h eines P4 PHEV nach 35 km voll laden kann nur mit Berg abfahrt?
Also der Opel Grandland Plug-in Hybrid schafft das nicht, für eine volle Batterie muss das Vehikel an die Steckdose.
Gruss
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Aw: Frage zur Anwendung der elektrischen Reichweite 21.02.2023 10:01 - vor 1 Jahr, 4 Monaten
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Ich bin mal, als Flachlandfahrer im Urlaub 10 km bergab gefahren. So was von schnell voll habe ich mit meinem P4PHV noch nie erlebt.
Siegfried
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