Priusfreunde.de

kurzer schrieb:

hier und im weiteren verlauf deiner ausführungen, gehst du fälschlicherweise davon aus, das kein schlupf vorhanden ist, wenn die räder geringe kräfte übertragen müssen. tatsächlich ist es unmöglich, ohne schlupf überhaupt irgendwelche kräfte zu übertragen.

Hallo Kurzer,
Vollkommen korrekt, der Schlupf besteht immer, selbst bei Geradeausfahrt im Leerlauf.
Es ging darum zu sagen, wie die Verbesserungen aussehen. Daher der extrem vereinfachte Vergleich.
Frühere ABS-Systeme haben einfach ein Problem gehabt, die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit korrekt zu berechnen und daher wurden die Bremsen in einem Bereich betrieben, wo der Schlupf noch so gering war, dass außen vom Fahrzeug kein Quietschen bei Vollbremsung zu hören war.
Durch verbesserte Algorithmen ist es jetzt möglich, zu fast jeder Zeit mit sehr hoher Genauigkeit die Fahrzeuggeschwindigkeit zu bestimmen und damit eine optimale Raddrehzahl zum Verzögern zu errechnen.


ein paar typische kurven dazu gibts zb hier:leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph09/um...ifenhaftung/abs1.gif

Die Kurve ist zwar nett, entspricht jedoch nicht der Realität bei höheren Geschwindigkeiten. Der Punkt mit der maximalen Verzögerung liegt weiter rechts, weil man durch mehr Schlupf eine höhere Laufflächentemperatur bekommt, was zu stärkerer Haftreibung führt und damit zu größer möglicher Verzögerung. Daher quietschen die Reifen bei Autos mit modernem ABS auch sehr deutlich bei Vollbremsungen.



Sorry, ich schweife jetzt immer mehr vom Thema ab.
Nochmal, die Kernaussage meines (völlig überflüssigen) Postings:
Ich wollte die Aussage von Holger bestätigen. Ich habe lange bei einem deutschen Automobilbauer in der Elektronikentwicklung gearbeitet und es ist beeindruckend zuzusehen, wie stark die Rechenleistung der Systeme im laufe der Zeit gestiegen ist und wie "intelligent" die Algorithmen werden.
Dass sich sowas an z. B. sanfterer Schlupfregelung oder präziserem ESP bemerkbar macht, ist zu erwarten und für den Kunden natürlich ein deutlicher Komfort- und Sicherheitsvorteil.

... habe jetzt ganz angestrengt überlegt, wo ich die Notiz mit dem Inspektionsmodus für den Fall der Fälle griffbereit (!) abgelegt habe ... ... ich hab's: Das Handy weiß Bescheid !
mfG schwarzvogel

graf schrieb:
harzbube schrieb:
Hier wurde das fehlende ASR im Prius besprochen.
Gruß Harzbube.

ASR ist vorhanden!!! Nur die Abschalttaste fehlt.

servus
graf


Mit dieser Falschmeldung wollte ich nur das aufmerksame lesen meines Berichtes testen.

@graf, gut aufgemerkt! Note 1! setzen!

Gruß Harzbube.

[b]harzbube schrieb:
@graf, gut aufgemerkt! Note 1! setzen!

Gruß Harzbube.[/quote]

Danke!

krouebi schrieb:

Ich bitte um Entschuldigung für die etwas schroffe Schreibweise, aber als Vielfahrer habe ich die Nase voll von Leute, die bei jede auch noch so kleine Schneeflocke in absoluter Panik gelangen .


Also entschuldige du mal, aber gerade diese ominösen Vielfahrer sind es, die bei schlechtem Wetter jegliche Vorsicht fallen lassen: "ich kann das ja" und glauben die Physik überlisten zu können.

grüne welle schrieb:

Also entschuldige du mal, aber gerade diese ominösen Vielfahrer sind es, die bei schlechtem Wetter jegliche Vorsicht fallen lassen: "ich kann das ja" und glauben die Physik überlisten zu können.

*clap, clap, clap, clap, clap*

So isses. Ich habe jetzt letzten So mein zweites FST innerhalb von 3 wochen hinter mich gebracht - am 19.10. ein "normales", letztes WE ein spezielles Eis-Schnee Training.
Und in beiden Trainings hatten wir jeweils einen aus der "ich kans schon" Fraktion.
Beide wurden eines besseren belehrt... (sie waren auch so ehrlich, das zuzugeben)

@krouebi:
Bist du sicher dass du weisst, wie schnell du durch eine schnee- oder eisglatte Kurve maximal fahren kannst, ohne dass dir das Heck wegfliegt?
Und bist du sicher dass du weisst, wie groß hierbei die Differenz zwischen "geht noch" und "geht nicht mehr" ist?


Volker

Posting geändert von: neanderix, am: 13/11/2009 23:17<br><br>Posting ge&auml;ndert von: neanderix, am: 13/11/2009 23:18

Lieber Volker ,

Mach dir mal die Mühe zu meinen ursprünglichen Beitrag zurückzugehen - und dort lesen.

Nach drei/vier Jahren &quot;inoffiziell&quot; habe ich in 1972 die Fahrschule besucht - und dabei die meisten Praxis-Fahrstunden in den Rahmen von einiger Fahrtrainings abgespult.

Davor habe ich einige Fehler gemacht, und einige Karrosseriebleche verformt - danach nicht. Immerhin 37 Jahren lang - und auch bei widrigen Wetter-Verhältnissen in Skandinavien.

Was ich so innerhalb von diesen ± 1,5 Mio. km erlebt habe werde ich nicht detailliert hier reinstellen, aber es gab schon sehr heikle Situationen, die ich ohne der ursprüngliche Fahrsicherheitstraining hier nicht erzählen könnte . Sowie z.B. der Sattelschlepper, der bei Schnee, Halbdunkel und Nebel eben eine 180 Grad-Wendung auf der dänischen Autobahn praktizierte .

Einige Jahren her, als ein Paar fahrverhältungsmäßig recht &quot;zickigen&quot; smarts zu unser &quot;Fuhrpark&quot; gehörten haben wir die Fahrsicherheitstraining-Erlebnis unter aktuellen Bedingungen nachgeholt. Nachdem einige Übungen durch waren hat der Unterrichter mich gefragt was ich denn für Reifen drauf hätte:

- &quot;Vredestein Ganzjahresreifen&quot;.

- &quot;Darf ich mal probieren damit zu fahren?&quot;

- &quot;Aber sicher&quot;



- &quot;Gut - es ist nett, daß du bei diese Training dabei bist, aber versuch mal bitte die anderen nicht so zu demütigen &quot;.

Um deine Frage zu beantworten: JA, ICH WEIß .

(weil ich früher (jünger und viel unverantwortlicher) oft mein damaliges Fahrzeug (und dessen Fahrer) unter wirklich extremen Verhältnissen getestet habe. Zuweilen um zu sehen ob's ginge - zuweilen aus beruflchen Gründen).

also, es sind schon die sonntagsfahrer, die im winter nervig sein können. anwesende natürlich ausgeschlossen. ich hab schon einige km bei winterglätte als beifahrer erlebt und ich weiß was die leute falsch machen. an schierigen stellen wird nahezu genauso schnell gefahren, wie an einfachen. daher kommen sie dann ins rutschen und fahren im weiteren verlauf noch langsamer. und das nervt einfach.
die wahre kunst beim fahren unter diesen bedingungen, ist die vorstellungskraft, welche kräfte im kommenden abschnitt benötigt werden könnten und die anpassung des tempos daran.
ich habe im winterhalbjahr grundsätzlich wesentlich mehr überholvorgänge als im sommer, obwohl weniger autos unterwegs sind. selbst mit sommerreifen, heckantrieb und einem auto voller fremder menschen bin ich schon minutenlang auf der gegenfahrbahn unterwegs gewesen. natürlich alles weit unter den möglichkeiten, um relative sicherheit zu haben.
allein fahre ich auch schonmal nach dem motto: &quot;immer schön im schleudern bleiben, dann kann man nie vom schleudern überrascht werden.&quot;

Ich habe im Winter 1979 Führerschein gemacht, u.a bei Schnee und Eis. Der Fahrlehrer hat mir da einiges beigebracht. Und auch bei Sicherheitstrainings habe ich einiges gelernt. Wenn man dann noch mal mit den Wagen auf einem großen, leeren Schneeplatz an Winterbeginn etwas übt, weiß man wieder, wo das Auto die Grenzen hat, wie sich der Grenzbereich ankündigt und wie viel Reserve man sich im Normalbetrieb lassen muß.

Ansonsten kommt es darauf an, den Straßenzustand und die Situation möglichst richtig zu erkennen und einzuschätzen.

Und genau das ist meiner Meinung nach das Problem:
Der Verkehr ist ein flexibles, sich ständig änderndes System, damit muß sich der Fahrer dauernd auf neue Situationen einstellen und sie richtig beurteilen. Wenn es dann kracht, heißt es zu Großteil &quot;zu hohe Geschwindigkeit&quot; oder &quot;zu wenig Abstand&quot;. Das heißt doch eigentlich, für die Situation falsche Geschwindigkeit, Situation falsch eingeschätzt oder gepennt, damit &quot;menschliches Versagen&quot;.

Viele Fahrer können gerade im Winter die Situation schlecht einschätzen, kennen die Grenzen des Autos und die Anzeichen dazu nicht und haben daher panische Angst. Dann wird geschlichen, was aber ggf. auf Eis dann trotzdem nicht hilft.

Oder es gibt bei starkem Regen auf der Autobahn die 60-Schleicher, die extrem Angst vor Aquaplaning haben und davon mal was gehört haben (oft mit abgefahrenen Sommerreifen und Standlicht).

Daher mein Rat: Wer sich unsicher ist und selbstkritisch genug ist, dies sich selbst und anderen gegenüber zugeben kann, sollte ruhig mal ein Sicherheitstraining machen und probieren.

Also mir ist es eigentlich egal was andere von meiner Fahrweise im Winter halten !
Ich fahre so das ich sicher ans Ziel komme und das heißt soviel das ich bei starken Schneetreiben auf der Landstrasse keine 100 mehr fahre !
Wem das nicht passt der darf gerne überholen !
Meist sind es aber die ungeduldigen Überholer die man dann nur ein paar Kurven später im Graben liegen sieht!
Ich frage mich dann immer wer hier wohl die wirklichen &quot;Sonntagsfahrer&quot; sind......

Schoettker schrieb:

Oder es gibt bei starkem Regen auf der Autobahn die 60-Schleicher, die extrem Angst vor Aquaplaning haben und davon mal was gehört haben (oft mit abgefahrenen Sommerreifen und Standlicht).

Meiner Erfahrung nach waren die 60, wan immer sie gefahren wurden, berechtigt - ich habe nicht ein einziges mal erlebt, wo es unberechtigt gewesen wäre.
Wenn der Scheibenwischer die Wassermengen auch in Stufe 2 nicht mehr richtig wegbringt, sind 100 definitiv zu schnell.

Mich persönlich nerven übrigens diejenigen, die sich für die absolut &quot;Größten&quot; zu halten scheinen und offenbar alles können - sogar die Physik überlisten. Anders jedenfalls kann ich mir nicht erklären, warum sie selbst bei Tempo 100 in der kolonne bis auf etwa 10m an den Vordermann heranfahren - egal bei welchem Wetter.

Volker<br><br>Posting ge&auml;ndert von: neanderix, am: 14/11/2009 22:08

unwichtig und unerwünscht