Priusfreunde.de

Hallo,

seit einiger Zeit bin ich mit der ScanGauge unterwegs und ich habe in den letzten Wochen den Verbrauch der einzelnen Strecken beobachtet, um so die Verbauchsärmste Strecke und Fahrweise zu finden. Dabei ist mir aufgefallen, das es bei den Regentagen eine leichte Verbrauchserhöhung gibt. Habt ihr eine Idee was die Ursache dafür ist ? Meine Vermutung geht in Richtung Schlupf - in dem Sinne, das die Antriebsleistung durch den erhöhten Schlupf bei nasser Fahrbahn weniger wirksam wird, so das länger oder stärker beschleunigt werden muss um auf die gleiche Geschwindigkeit zu kommen. Sicher könnte auch die Temperatur eine Rolle spielen aber es gab auch etliche kältere Tage die aber trocken waren und an denen ich weniger als an den z.T. wärmeren Regentagen verbraucht habe. Was denkt ihr darüber ?

VG

Nur mal so ein paar Ideen:

- Die Räder müssen das Wasser wegschaufeln, das kostet Energie.
- Der vergrößerte Schlupf der Räder vergeutet mehr Energie durch Reibungswärme zwischen Gummi und Straße.
- Hohe Luftfeuchte könnte die Verbrennungseigenschaften des Gemisches verschlechtern.

Gruß Holger

Das ist völlig normal.
Grund: Bei Regen bzw. nasser Fahrbahn erhöht sich die Rollreibung der Reifen, die Gleitreibung verringert sich im Gegensatz dazu (Vollbremsung!)
Ein Beispiel: Wenn ein Ball über eine ziemlich nasse Oberfläche rollt, bleibt er nach einer kürzeren Strecke liegen als wenn es trocken ist. (Ich hoffe, ich habe das jetzt einigermaßen korrekt und verständlich erklärt.)

Gruß Gerd

www.wer-weiss-was.de/theme50/article6345637.html

Grüße, Egon

Hallo SpacerX !

Ich sehe folgende Faktoren als entscheidend für den Mehrverbrauch bei Regen an:


- die Nutzung der Scheibenwischer (das kostet Strom, der teilweise vom Benzinmotor produziert werden muss)

- die meist notwendige Nutzung des Abblendlichts (ebenfalls zusätzlicher Stromverbrauch)

- die verstärkte Nutzung der Heizung, um beschlagende Scheiben freizumachen (die zusätzlich verbrauchte Wärme muss vom Motor neu produziert werden, was den Verbrauch erhöht)

- bei der Fahrt durch mit Wasser gefüllte Spurrillen oder Pfützen müssen die Reifen eine ganze Menge Wasser verdrängen, was den Rollwiderstand erhöht und zu zusätzlichem Energieverbrauch führt.

- Außerdem geht der Kontakt der Reifen zum Boden in solchen Situationen leichter verloren, so dass sie tendenziell durchdrehen und wegen der schlechteren Haftung ihre Rotation nicht optimal in Vortrieb umsetzen können.


Ich rechne bei Dauerregen mit mindestens einem halben Liter Mehrverbrauch. Daher vermeide ich es auch möglichst, in solchen Momenten Auto zu fahren.

Gerdo schrieb:
Das ist völlig normal.
Grund: Bei Regen bzw. nasser Fahrbahn erhöht sich die Rollreibung der Reifen, die Gleitreibung verringert sich im Gegensatz dazu (Vollbremsung!)
Ein Beispiel: Wenn ein Ball über eine ziemlich nasse Oberfläche rollt, bleibt er nach einer kürzeren Strecke liegen als wenn es trocken ist. (Ich hoffe, ich habe das jetzt einigermaßen korrekt und verständlich erklärt.)

Gruß Gerd

Klingt voll nachvollziehbar.

Hauptgrund ist das zu verdrängende Wasser: schaut mal wieviel Wasser pro Sekunde zur Seite gedrängt oder in die Luft gewirbelt wird, ein Rasensprenger ist nichts dagegen. Und diese Pumpenergie liefert nun halt unser Treiobstoffmehrverbrauch!

Moin
Das liegt in erster Linie an der erhöhten Verdrängung, aber auch daran, dass der Reifen mehr auf der Straße "klebt". Verhält sich dann wohl wie zwei Scheiben zwischen die man Wasser getropft hat. Die bekommt man kaum außeinander, es sei den man schert sie aufeinander ab. Der Reifen muß sich also ständig vom Boden "losreisen".

Warum ist das meine Meinung: Selbst wenn man nach einer Regenperiode, also im trockenen auf nasser Straße fährt, man keinen Scheibenwischer braucht, das Licht nicht ungewöhnlich mehr oder weniger genutzt wird, es ein warmer Sommer ist, die Klima also eh läuft, über die Landstraße fährt, erfährt man einen höheren Verbrauch als bei trockener Straße. Gischt muß dafür nicht mehr aufsteigen.

Wenn es dann regnet, dann mögen all die anderen Gründe (Scheibenwischer, extraKlima wegen Feuchte, Wasser in der Ansaugluft und Verdrängung des Wassers) hinzu kommen.

Ich jedenfalls hasse alles was nicht trockene Straße ist. Treibt jedesmal den Verbrauch "astronomisch" in die höhe. (Ich weine halt wenn er 5,0 statt 4,5 nimmt )

Moin
Björn

Ja auch ich bin der Überzeugung, dass es in erster Linie das Wasser ist, welches die 4 Reifen bewegen müssen.

Bei den Regenreifen eines Formel 1 Wagens sind es beispielsweise bis zu 60L je Sekunde !!! Ganz so viel wird es bei den Priusrädern nicht sein, aber selbst wenn es nur 1 L/s ist, entspricht das einer größeren Umwälzpumpe einer Heizanlage. Das wären 3,6m³/h oder 3,6 Tonnen Gewicht, die beschleunigt werden müssen.

Weiterhin treffen tausende Regentropfen auf die Front des Fahrzeuges. Auch hier reden wir von einigen Kilogramm Wasser, welche auf Fahrzeuggeschwindigkeit beschleunigt werden müssen. Die Regentropfen auf der Aussenhaut verschlechtern zu dem geringfügig den Cw-Wert. Dazu das zusätzliche Gewicht des Wassers, welches mitgeschleppt werden muss.

Jungens, vergeßt die Luft nicht, die zur Verbrennung des Kraftstoffes nötig ist.
Und auch die Klimaanlage muß etwas mehr arbeiten.

Prisearchus schrieb:
Hallo SpacerX !

Ich sehe folgende Faktoren als entscheidend für den Mehrverbrauch bei Regen an:


- die Nutzung der Scheibenwischer (das kostet Strom, der teilweise vom Benzinmotor produziert werden muss)

- die meist notwendige Nutzung des Abblendlichts (ebenfalls zusätzlicher Stromverbrauch)

Kann ich bei meinem P2 nicht bestätigen. Ich bin, seit ich den P2 habe, fast durchweg mit Abblendlicht gefahren; allerdings habe ich mal, weil mich das selbstverfreilich auch interessierte, ebenfalls mit SC II nachgemessen.
Ich konnte jedenfalls keinen deutlichen Mehrverbrauch ggü Fahren ohne Licht feststellen - und schon gleich gar nicht ggü. fahren mit TFL, welches ich seit Sept. letzten jahres habe.

- die verstärkte Nutzung der Heizung, um beschlagende Scheiben freizumachen (die zusätzlich verbrauchte Wärme muss vom Motor neu produziert werden, was den Verbrauch erhöht)


Das kommt schon eher in Frage, dazu noch die Klimaanlage, die ja an warmen Regentagen reichlich zu entfeuchten hat.

Dazu kommt die "offene" pPositionierung des Kühlers beim P

Ich rechne bei Dauerregen mit mindestens einem halben Liter Mehrverbrauch. Daher vermeide ich es auch möglichst, in solchen Momenten Auto zu fahren.

Hmm ... wenn du das kannst: meinen Glückwunsch.

ich hingegen muss auch bei Dauerregen irnkwie zur Arbeit - und latür auch wieder nach Hause - kommen

Komisch. Mit dem Fahrrad bilde ich mir immer ein - bei nasser Strasse ginge es leichter zu treten, bin dann auch immer flotter unterwegs. . .

Holger schrieb:- Der vergrößerte Schlupf der Räder vergeutet mehr Energie durch Reibungswärme zwischen Gummi und Straße.
Als dezidierter Nicht-Physiker würde ich durch die durch Schlupf erhöhte Reibungswärme eher eine beschleunigte Verdunstung der Feuchtigkeit erwarten, die durch geeignetes Gasgeben so weit zu steigern wäre, dass der zu befahrende Bereich beim Befahren abgetrocknet ist, sodass sich dadurch eine Einsparung ergäbe; jedenfalls kein Mehrverbrauch.

Gerdos Angaben finde ich am schlüssigsten.

Die Annahmen, dass Licht, Klima, Scheibenwischer usw. für den Mehrverbrauch sorgen, halte ich für sehr unrealistisch. So deutlich fällt der Unterschied dadurch sicher nicht aus, das trau ich mich aber auch nur zu sagen, weil ich über 6 Jahre Prius/Hybrid-Erfahrung verfüge.

Gerade auf der üblichen Langstrecke letztens, wo es durchgehend regnete, fuhr ich extra sparsam mit 80-100 Tachoanzeige. Die 4,5 hätte ich also locker im Trockenen unterbieten können, hab's ja schließlich oft genug getestet. Was stand aber am BC? 4,8! Und gerade auf Langstrecken fallen Licht und Klima praktisch nicht ins Gewicht.

@wogue,
stimme Dir zu.

aber lass doch. Man kann die Priusfreunde doch so herrlich beim theoretisieren beobachten....

Ich theoretisiere mit.
Physik "war" mein Lieblingsfach.

Die Summe der Unbekannten ist beim Fahrzeug nicht einmal soooo groß.
Aber die Summe der Straße und deren Beläge dagegen sind ein schieres Buch - ein Wunderwerk !
Ich werfe einfach einmal ein parr Begriffe ein, die Ihr eh alle kennt :

Fahrbahnbeschaffenheit:
rauer Belag-
das Reifenprofil (!) hämmert gegen die Asphaltbrocken= wirkt wie Bremse.
glatter Belag- Abrollwiderstand sehr gering.
Jeder kennt die lauten und leisen Fahrbahngeräusche. Man bilde sich nicht ein, dass dies keinen Einfluss auf den Verbrauch habe...



Regen :
in den Poren der Straße verweilt noch nicht abgeflossenes Wasser....die 4 Reifen reißen das Wasser heraus. Was passiert ?
Vakuum. Die 4 Reifen werden regelrecht zurückgehalten.
Der Effekt sind dann kleine Exlosionen, die erkennbar einen Mininebel hervorrufen.....
die Autobahn (Landstraße) gleicht einer Nebelwand.

Klugscheißermodus aus.

Die Einflüsse der feuchten Ansaugluft auf die Motorleistung haben einige Dramatiker der PF 2006 bereits versucht unter die Priusfrahrer zu bringen.
Jedoch ohne echten Erfolg.
Wenn schon die Klimaanlage keinen wesentlichen Einfluss auf den Verbrauch hat, dann helfen auch Scheibenwischer, Gebläse und Innenbeleuchtung auch nicht wesentlich zum Verbrauchszuwachs.

Ich empfehle : (wohl bemerkt - e m p f e h l e !!! )

Einfach bei Regen noch einen Tick weniger Gas geben, dann geht der Verbrauch
noch weiter runter.

Denn : ab 80 fährt man Wasserski !