Priusfreunde.de

Hallo,

hier eine kurze Beschreibung meiner Erfahrung der letzten beiden Wochenenden:

Ich fahre eine identische Strecke auf 225 km Länge. Ich fahre zur identischen Uhrzeit, mit Kraftstoff von identischer Tankstelle, mit identischer Bereifung, identischem Reifendruck (wurde unmittelbar geprüft), identischer Beladung, identischer Innenraumlüftung/-heizung etc. und erziele folgende Werte:

1. Wochenende (Werte BC):
225 km, 4,5 L/100km, 85 km/h Avg.Spd, Temp. ~ 8 °C

2. Wochenende (Werte BC):
225 km, 4,0 L/100km, 86 km/h Avg.Spd, Temp. ~ 4 °C

Nein, ich schlafe nicht, aber auf der Strecke liegen viele Abschnitte mit Tempolimit 80 (es wird geblitzt) und ausserdem ein paar fiese Ampeln im Stadtbereich - da kann man zusehen, wie der sonst viel höhere Schnitt von über 92 auf Mitte 80er fällt. Ausserdem stand ich bei beiden Fahrten immer an identischer Stelle (ein paar 100 m Unterschied im Flachland) im STAU.

Frage: Warum 0,5 L Unterschied? Mein BC hat einen Fehler von 0,3 L. Egal ob ich nun den tatsächlichen Verbrauch oder den BC-Verbrauch gegenüberstelle, es kommt was anderes dabei raus. Und das, obwohl ich die Strecke oft fahre und sie gut kenne. Ich erlaube mir daher zu sagen, dass ich wirklich nahezu immer dieselben Fahreigenschaften an den Tag lege auf dieser Strecke.

Was hat dies nun mit der Reinigung zu tun? Ich habe am 2. Wochenende meinen Prius III "entsalzt" und auch eine gründliche Wäsche der vorderen Kühler und Sensoren vorgenommen, sowie eine auch sonst sehr gründliche Außenreinigung. Kann es vielleicht sein, dass dadurch ein Sensor (Fachkundige mögen bitte mit dem entscheidenden Hinweis zu den verbauten Teilen kommentieren) plötzlich "kuriert" wurde, der ggf. bei Verschmutzung ein fehlerhaftes z.B. Motortemperaturmanagement zur Folge hat, welches einen etwas höheren Verbrauch generiert?

Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen? Bevor jetzt einige auf die Idee kommen, nein, das Auto war nicht Schlammüberzogen oder derart verdreckt, dass der cw-Wert total mies war an WoE1.

Mir ist lediglich aufgefallen, dass ich in allen Geschwindigkeitsbereichen irgendwie mit tatsächlich (auch Momentanverbrauch) einem halben Liter weniger über die Runden gekommen bin. Und natürlich will ich wissen, wie das geht.

Grüße
NCC

Wie war denn das Wetter. Wenn es richtig windig/stürmisch ist, kann sich das auch schonmal bemerkbar machen

Hallo,

das Wetter war (bis auf die angegebene Temperaturdifferenz, die übrigens korrekt dargestellt ist) identisch. Es gab kaum nen Luftzug, in beiden Fällen.

Der erste Fall war übrigens die letzten Wochen (habe 4 Fahrten ermittelt) nahezu konstant über alle Punkte gleich (Verbrauch von 4,5 bis 4,7 L/100 km BC, Avg.Spd 76 bis 89 km/h etc.).

Darum hat es mich auch so sehr überrascht, dass ich heute Früh auf dem Weg zur Arbeit diese Effekte erneut so deutlich sehen konnte. Auch auf dieser altbekannten Strecke waren es ca. 0,5 L weniger, orientiert am Momentanverbrauch bei konstanter Fahrt mit z.B. 58 (also bei meiner Bereifung und dem Tachofehler echten 50) km/h innerorts auf ebener Strecke.

Was könnte es sein?

Grüße
NCC

Meine Vermutung ist, dass nicht beide Fahrten identisch sind. Mal überholst du mehr mal überholst du weniger LKW usw.. Des weiteren sind auch die äußerlichen Einwirkungen nicht konstant. Da sind 0.5 Liter keine signifikante Abweichung...

Nasse oder trockene Fahrbahn? Würde genau dieser Differenz entsprechen!

Habe auch zwei Verbrauchstreiber festgestellt:

1. Erhöhung durch nasse Fahrbahn / regnerisches Wetter
2. Erhöhung durch niedriegere Temperaturen, was allerdings der Beobachtung von NCC wiederspricht

Grüße
City

Was ist mit den Ampeln (Du schreibst "Es gibt ein paar fiese Ampeln") oder mit anderen Verkehrsteilnehmern? Gerade Autofahrer, die ein Vehikel ohne Tempomat fahren, neigen oft dazu mal schneller zu fahren, dann aber wieder langsamer usw.
Auf meinem Weg zur Arbeit beobachte ich häufig, dass sich diese Fahrweise deutlich an den Verbrauchsbalken wiederspiegelt. Anders, wenn ich den Tempomat setze und konstant durchkomme.

Gruß
Jens
(Der, der mit der letzten Tankfüllung einen persönlichen Rekord erziehlt hat: 3,86 L/100km)

Zu den beiden Verbrauchshochtreiber, die City
schon genannt hat kommt meines Erachtens noch
Gegenwind hinzu.

MfG

Lars

Eine "Fehlerquelle" ist natürlich der Bordcomputer.

Bei meinem P3 gab es keine feste Abweichung , sondern selbige betrug zwischen 0,1 und 1,2 L/100km.

Ob der Unterschieg zwischen beiden Fahrten tatsächlich 0,5 L betragen hat, ist damit nur eine Angabe des -beim P3 bekanntermaßen ungenauen- BC.

Gruß Jörg

Citycobra schrieb:
... Verbrauchstreiber ... nasse Fahrbahn ...
Wie jetzt? Sowas habe ich ja noch nie gehört. Sollte der Verbrauch nicht geringer werden, weil auf nasser Straße die Reibung geringer ist?
Ernsthaft, bitte um Erklärung.

LG
Klaus

Meiner Meinung nach erhöht Nässe den Fahrwiderstand, da das Wasser von der Fahrbahn verdrängt werden muß!
Vlt. weiß es jemand besser?

Gruß!
JoAHa

JoAHa schrieb:
Meiner Meinung nach erhöht Nässe den Fahrwiderstand, da das Wasser von der Fahrbahn verdrängt werden muß!


Sehe ich genauso.

Ich fahre jeden Tag die gleiche Strecke zur Arbeit. Ist die Straße nass bzw. wenn es regnet, liegt der Durschnittsverbrauch um ca. 0,3l/100km höher.

Ich habe am 2. Wochenende meinen Prius III "entsalzt" und auch eine gründliche Wäsche der vorderen Kühler und Sensoren vorgenommen, sowie eine auch sonst sehr gründliche Außenreinigung. Kann es vielleicht sein, dass dadurch ein Sensor (Fachkundige mögen bitte mit dem entscheidenden Hinweis zu den verbauten Teilen kommentieren) plötzlich "kuriert" wurde, der ggf. bei Verschmutzung ein fehlerhaftes z.B. Motortemperaturmanagement zur Folge hat, welches einen etwas höheren Verbrauch generiert?

Dazu habe ich eine Hypothese und eine Anmerkung:

Du schreibst, Du hast den Wagen gründlich gereinigt. Könnte es sein, dass der Motor am 2. Wochenende vor der 225-km-Fahrt einige Zeit länger warmlief, als vor der ersten Fahrt? Zum Beispiel, weil Du wegen der Reinigung in einer Schlange vor der Waschanlage gewartet hast, oder weil Du auf der Tankstelle hin- und herrangieren musstest? Oder, weil Du vorher mit dem Wagen noch andere Dinge erledigt hast? In dem Falle könnte man den geringeren Durchschnittsverbrauch damit erklären, dass der Wagen schon warmgefahren war.

Eine Anmerkung zu den Sensoren: Ich habe es zweimal erlebt, dass die Temperaturanzeige einige Zeit gestört war, nachdem ich den Wagen in einer Waschanlage gereinigt hatte. Vielleicht liegt das an der Feuchtigkeit, die den Sensor dann bedeckt.

JoAHa schrieb:
Meiner Meinung nach erhöht Nässe den Fahrwiderstand, da das Wasser von der Fahrbahn verdrängt werden muß!
Vlt. weiß es jemand besser?

Gruß!
JoAHa
Vielleicht sollten wir dann mal definieren, ab wieviel mm Wasser auf der Fahrbahn wir diese als "naß" bezeichnen.

Hallo,

die Fahrbahn war in beiden Fällen trocken (im übrigen auch in den meisten der vorangegangen Fällen mit 4,5 bis 4,7 L/100km Verbrauch).

Ich fahre konstant. Überholvorgänge sind selten drin, da die BAB, ebenso wie die B und auch teils die Stadt recht voll ist. Nervig sind 80 km/h oder weniger fahrende LKW. Auf ebenen Strecken oder Strecken mit leichtem Gefälle lege ich gerne auch mal den Tempomat ein. Ob ich diesen nutze oder nicht, der Min.Verbrauch auf der Strecke ist identisch. Habe ich letztes Jahr im Sommer auf 30 Min Fahrstrecke geprüft. Die auftretenden Schwankungen sind innerhalb einer irrelevanten Toleranz (< 5% und damit nicht messbar).

Zu den Zahlen: Ich weiß, dass der BC teils Dinge vortäuschen kann. Das war bei mir vor allem in den ersten 5000 km Gesamtkilometern mit dem neuen PIII so. Danach war das Phänomen weg. Vermutlich fahre ich einfach etwas kontrollierter als mit Auto V1.0, hier vor allem innerorts.
Ich habe darum auch explizit darauf hingewiesen, dass unter ähnlichen, aber nicht gleichen Bedingungen Schwankungen bis 4,7, im tiefen Winter auch mal 4,8 oder 4,9 L/100 km aufgetreten sind.

Mir ist klar, dass Wasser auf der Fahrbahn, Wind, Aussentemperatur und Restwärme des Motors einen ziemlich großen Einfluss haben. Diese Parameter waren aber identisch, denn in beiden (auch allen anderen) Fällen stand das Fahrzeug über Nacht im Freien.

Darum möchte ich mehr Details offenlegen: Ich habe mir die Mühe gemacht, die Strecke in Abschnitte einzuteilen, und zwar in Abhängigkeit der Höhendifferenzen (also Gebirge von Flachland trennen). Am Ende des ersten Gebirgeabschnitts (ca. 55 km) habe ich nach Fahrtantritt IMMER 4,8 L/100 km im BC stehen. Dieser Wert bleibt im Flachland konstant (Erfahrungswert für meine Flachlandstrecke). Am Ende der Strecke geht es nochmal ins Gebirge, wobei die letzten 20 km durch eine langsam über 1,9 km abwärs führende Strecke und 18,1 km Flachland geprägt ist.
Der Rückgang im BC trat diesmal jedoch auch im Flachland auf, insbesondere auf den letzten 18,1 km, auf denen ich erstmals sommerliche Werte (denn im Sommer habe ich immer rund 3,5 bis 3,8 L Momentanverbrauch auf der Anzeige - wie man 3,8 abliest? Die Anzeige schwankt zwischen 3,5 und 4,0 -- man könnte ja einfach mal auf 10 zählen und dann hochrechnen -> passt bei mir perfekt zum langfristigen BC-Wert) erzielte - obwohl es nicht gerade warm war.

Mit den Ampeln ist es immer gleich. Durch eine den Durchgangsverkehr bevorzugende Ampelschaltung stehe ich IMMER an der roten und muss die nächste Schaltzeit abwarten. Das dauert ~50 Sekunden, die einem sehr lange vor kommen. Das Ergebnis ist, dass ich automatisch an der nächsten Ampel auf der Durchgangsstraße anhalten muss. Nochmal ~50 minus gefahrene Sekunden, das sind meist noch 30 bis 35 Sekunden Restzeit. Danach habe ich Ruhe, sofern nicht ein Fußgänger auftaucht.

Ihr merkt, ich habe mir viele Gedanken gemacht. Mein Eindruck ist, dass es etwas am Fahrzeug sein muss. Es gibt keine neuen Baustellen, nichtmal eine neue Streckenführung in diesen. Keine Änderung an Tempolimits, keine wirklich deutlichen Differenzen im Verkehrsfluss.

Jede Messung schwankt. Bisher hatte ich immer Werte zwischen 4,5 und 4,7. Eine 4,0 kann nur ein Ausreißer sein, doch warum trat das auf?

Meine Betankung ergab 4,32 L kalkulatorischen Kraftstoffverbrauch. Jetzt sied Ihr dran. Danke für die bisherigen Beiträge.

Grüße
NCC