Priusfreunde.de

Als ich im Autohaus auf die Rückgabe meines Prius von der Inspektion wartete, schaute ich mich ein wenig im Zubehör-Regal um.

Dort standen diverse Mittelchen in Flaschen, u.a. ein Zusatz für den Benzintank, welcher das Kraftstoffsystem reinigen soll. Dort belächelte ich das noch als geldeintreibenden Unsinn, bis ich mir später zuhause die Rechnung meiner 90.000er Inspektion anschaute.

Dort ist unter den Materialpreisen ein "Kraftstoffsystemreiniger" für 6,49 € aufgeführt. Ob sie mir dieses Wundermittelchen in den Tank geschüttet haben?

Gruß Holger

Ich denke schon, ist eigentlich so üblich bei den Inspektionen die ich bisher erlebt hab. Obs was nützt ???

Hatte einmal ein Problem was sich damit beheben ließ, irgend ein Sensor ging dauernd auf Störung.

Also obs nötig ist oder nnicht weiß man halt nicht, wenns nicht hilft, schaden kanns auch nicht.

Gruß Günter

Für mich ist das eine klare Sache: wenn es nötig wäre, stünde es in den Wartungsvorschriften. Da steht es nicht drin. Wird also auch nicht gebraucht und schadet mindestens dem Geldbeutel. Bitte vergesst nicht, dass praktisch in allen Benzinsorten (auch die der freien Tankstellen) Additive enthalten sind, die das System mehr oder weniger pflegen. Wer will denn schon beurteilen, ob so ein "Kraftstoffsystemreiniger" nachweisbar etwas nutzt? Positive Einzelerfahrungen, wie bei Eifelauris, sind mir da einfach nicht genug.

Es bleibt immer das Gleiche, ob beim Auto oder sonstwo: mit den Sachen, die der Laie schlecht beurteilen kann, lässt sich vortrefflich Geld verdienen. Umso mehr, je mehr es gelingt, diffuse Ängste zu erzeugen.

Meinem FTH habe ich jedenfalls ganz schnell abgewöhnt, mir so einen Sch... auf die Rechnung zu setzen. Die Preise bei ihm sind auch danach auf fairem Niveau geblieben, insofern vertraue ich ihm, dass er es sich nicht anderweitig wiederholt. Und Geld soll er ja verdienen, ist auch OK, bitte nur nicht ungefragt mit Sachen, die nicht vorgeschrieben sind.

Euer OlliMK

Das nützt definitiv! Das sind Additive mit sogenannten Kraftstoffschmier-Eigenschaften. Die reinigen nicht nur, sondern pflegen auch sämtliche bewegliche Teile im Kraftstoffkreislauf, wie Pumpe, KS-Ventile etc. Da aber unsere Kraftstoffe alle der DIN-Norm unterliegen, ist so ein Mittel hierzulande, sprich Deutschland, schlicht überflüssig.
Was hilft sind Valve-Cleaner, die reinigen die Brennräume, Kolbenringe, Zündkerzen und Ventle, immer gut vor einem Ölwechsel!

Lecter, sieh es mir nach, wenn ich jetzt mal deinen Beitrag nochmals aufgreife und auch ein wenig angreife. Du befürwortest hier u.a. Ventilreiniger und stellst die Behauptung auf, sie würden Bauteile im Motor reinigen oder pflegen. Dazu habe ich drei Fragen:

1) wie weist man die Wirkung nach? Welche messbare Leistung bekommt man für sein Geld?

2) was passiert, wenn man solche Mittel nie verwendet? Um wieviel reduziert sich die Motorlebensdauer nachweislich?

3) Wenn das Mittel so wichtig ist, warum erscheint es nicht in den Wartungsvorgaben wenigstens einiger Hersteller?

Nochmals Entschuldigung, soll kein Angriff sein. ich frage mich halt bei jeder Geldausgabe, was ich für mein Geld bekomme - wenn es nicht gerade Lustkäufe sind, für die ich natürlich auch empfänglich bin manchmal

Grüße,
OlliMK

so, ich kenn die nur aus dem motorradbereich, und da bringen die was, bezogen auf vergasermotorräder. hab bei nem motorradhändler gearbeitet und wir haben die gerade im frühjahr und winter sehr viel benutzt.
die wirken zb bei vergasern sehr gut, um ablagerungen zu entfernen. wenn also eine maschine nach dem winter nicht richtig lief, also unrund vollgasaussetzer usw, tank geleert, motor 5 minuten mit dem zeug pur laufen lassen und dann den tanl 1/4 bis 1/2 mit neuem benzin aufgefüllt und leerfahren lassen. hat in 99% der fälle super geklappt und der vergaser musste nicht gereinigt, ultraschallbad oder sost was werden. hilft auch wenn wasser im tank durch undichte tankdeckeldichtung etc war. da das sehr gut wasser gebunden hat. das beziet sich aber auf motorräder, bei neueren fahrzeugen (habe gehört der prius soll ein neueres, evtl laut autobild sogar fortschritliches auto sein ) weiß ich nicht ob es soviel bringt da eigentlich die konzentration viel zu gering ist.
wir haben das zeug von motul benutzt, eignet sich auch sehr gut zum nasenhaarewegätzen, aber wie gesagt pur und dann benzin nachgefüllt.
gruß holger

Kein Problem:

1) Die Wirkung zeigt sich gerade an unserem Peugeot 206CC. Hatte bei Minusgraden immer Startschwierigkeiten, Motorwarnlampe blinkte jeden morgen, Motor ruckte, nahm kein Gas an. Letzte Woche Injction-Cleaner von Liqui-Moly rein, Problem weg, springt wieder sofort an und läuft ruhig wie ein Kätzchen, selbst bei -17 Grad gestern.

2) Es hat keine Auswirkung auf die Laufleistung. Es hilft bei versifftem Brennraum und Ansaugbrücke durch Kurzstrecke, bei Verkokungen durch Billig-Öl an Ventilen, Kolben(-ringen) und Zündkerzen.

3) Nein, weil kein Hersteller eine Freigabe machen würde, viel zu kostspielig, es gibt zu viele Additive. Außerdem sind diese Additive nur für den Notfall gedacht und nicht für den Alltagsgebrauch! Das erledigen nach dem "Großputz" moderne Kraftstoffe von Aral oder Shell bei normalem Fahrbetrieb allein, bzw. sie versuchen eine Neuentstehung zu reduzieren.

Google nach Liqui Moly Cleaner...da gibt es Leute die haben nach 1-2 Dosen von dem Zeug den Zylinderkopf demontiert und das Ergebniss ist eindeutig: Es wirkt!

Interessanter Beitrag!

Trotzdem: bei eurem Peugeot hat das Mittel zunächst einmal nichts weiter getan als offenkundig den Normalzustand wieder herzustellen, der aus gegenwärtig unbekannten Gründen nicht mehr gegeben war. Mich würde das insofern nicht 100% beruhigen, als es ja eine Ursache haben muss, warum die Startschwierigkeiten aufgetreten sind. Ich behaupte: hat man die Ursache beseitigt, braucht man auch das Mittel nicht. Ohne fundierte Analyse bleibt so immer der Beigeschmack des Tricksens. Manchmal tue ich das auch, aber es ist nicht richtig so.

Es sieht sicher schöner aus, wenn ein Brennraum weniger Ablagerungen hat - aber da geschätzte 99% der Fahrzeuge ohne Beigabe von wie auch immer gearteten Pflegemitteln auskommen, scheinen Ablagerungen auch technisch kein Problem darzustellen. Wenn dadurch dann doch mal Funktionsstörungen eintreten, weil es zuviel geworden ist, hat dies - siehe oben - Ursachen, die zu beheben wären. Häufig heißt die Ursache "Wartungsstau". Was nicht heißen soll, dass euer Peugeot dazu zu zählen wäre, das kann ich gar nicht beurteilen.

Grüße,
OlliMK

Bei unserem Peugeot wissen wir, warum er ruckelte. Vorbesitzer war eine ältere Dame, hat gerade mal 34.000km in 8 Jahren geschafft, zu 90% Stadtverkehr. Die Zündkerzen konnte man als Rußkerzen bezeichnen... Nach diesem Winter kommt vor dem Ölwechsel noch ein Liter 0Wxx rein, 50km Autobahn mit Pressgas und dann raus mit der Brühe. Übrigens die zweite Tankfllung is nun drin ohne "Wundermittel" und er läuft immernoch tadellos. Das Zeug hat echt gewirkt!

Ich frage mich, ob bei mir vielleicht mal so ein Reiniger angebracht wäre. Ich habe das Gefühl, daß der Motor nicht 100% rund läuft. Fühlt sich am Popometer an, als gebe es bei niedrigen Drehzahlen Fehlzündungen. Ein kurzer Ruck, als würde ganz kurz die Kraft wegbleiben.
Ähnliche Probleme habe ich bei meinen Auto V1 bisher "weggefahren". Aber beim Prius kann man ja leider kaum festlegen, daß mal 1-2Stunden durchgehend der Verbrenner laufen soll. Geschweige denn, das man einen Einfluß auf die Drehzahl hätte.
23tkm in 4 Jahren, da sind Kurzstrecken und/bzw. Ablagerungen wohl wahrscheinlich. Den Punto hatte ich mit ca. 50tkm in ca. 6Jahren gekauft. Nach ca. einer Woche bewußten Fahrens lief das Autochen 10km/h schneller und ruhiger, als vorher.

Gibt's irgendwelche Tipps für den Prius (2) oder Empfehlungen, die man im Handel (ATU & Co.) kaufen kann?

LG
Klaus

Hallo

also wenn Du unbedingt freifahren willst, dann such Dir ein langes Stück freigegebene Autobahn, schraub das Pedal am Boden fest und fahre so eine Weile...da brauchst nix kaufen (außer Benzin)

OlliMK schrieb:
Interessanter Beitrag!

Trotzdem: bei eurem Peugeot hat das Mittel zunächst einmal nichts weiter getan als offenkundig den Normalzustand wieder herzustellen, der aus gegenwärtig unbekannten Gründen nicht mehr gegeben war. Mich würde das insofern nicht 100% beruhigen, als es ja eine Ursache haben muss, warum die Startschwierigkeiten aufgetreten sind. Ich behaupte: hat man die Ursache beseitigt, braucht man auch das Mittel nicht.

auf die (hier naheliegende) idee, dass das zeug die ursache beseitigt haben könnte, komsmt du "natürlich" nicht ....

notorischer zweifler eben.

Volker

Volker, bitte erst nachdenken, dann kritisieren. Du kannst keine Ursache gezielt beseitigen, wenn du sie nicht kennst. das ist in etwa so, als wenn man ständig Kopfschmerztabletten gegen Kopfweh nimmt, anstatt z.B. ausreichend zu trinken. Dann ist der Kopfschmerz zwar auch temporär weg, aber nicht seine Ursache.

Ich beschäftige mich beruflich mit Fehleranalysen, da ich für diverse Automobilzulieferer als freier Mitarbeiter im Dienst bin. Die Autohersteller legen gegenüber ihren direkten Zulieferern und deren Zulieferern (Tier I und II) größten Wert auf saubere und belegbare Analysen bei Reklamationen. Ist nicht immer angenehm.

Diejenigen, die ihre Fertigungsprobleme nach deiner Methode lösen (das stirbt halt nicht aus), bekommen alsbald "freundliche" Unterstützung vom Kunden (die der sich meist bezahlen lässt ab einer gewissen Eskalation), was dann immer eine von zwei möglichen Konsequenzen hat: man kapiert es dann für eine Weile und freut sich über einen wirklich abgestellten Fehler. Oder man will es nicht wahrhaben, dann kappen die Kunden aber zur Not auch die Leitung und vergeben Folgeaufträge woanders. Und das mit Recht, denn ein nur kaschierter aber nicht wirklich abgestellter Fehler kommt wieder. Für mich eine unprofessionelle Vorgehensweise, die ich in meinem Umfeld nicht dulde. Sie kann bei Fahrzeugen relativ leicht zu Fehlerfolgen führen, die Leib und Leben gefährden.

Letzteres ist sicher bei dem hier diskutierten Peugeot-Problem eher nicht der Fall, aber man kommt da schneller hin als viele Menschen glauben. Oft genug in der Auobranche erlebt.

Grüßle,
OlliMK