Priusfreunde.de

Hallo zusammen,

Für den Ausfall einer Batterie gibt es abgesehen von Defekten, wie inneren Kurzschlüssen, oder unterbrochenen Verbindungen eigendlich nur 3 Möglichkeiten:

1. aktive Masse verbraucht, dh. Batterie verschlissen
2. Elektrolyt, bzw. Wassermangel. (AGM-Batterien haben da prinzipbedingt keine großen Reserven)
3. Batterie sulfatiert, da zulange teilgeladen. (Z.B. durch viel Kurzstreckenverkehr.)

Punkt 1. und 2. wären natürlich das K.O.-Kriterium, bei Punkt 3. ist u.U. nochmal ne Rettung möglich, wenn noch nicht zu weit vortgeschritten. Dazu empfehle ich unbedingt einen Ladezyklus mit wenigstens 5 maximal 8 Ampere und 14,4 Volt Schluss-Spannung für mindestens 12 Stunden. (Evt. vorher etwas entladen, damit auch mal der volle Strom fließen kann) Strom und Spannung ist das einzige, was die Sulfatschichten knacken kann. Eine Überschreitung eines evt. angegeben maximalen Ladestromes spielt keine Rolle, nur die 14,4 Volt dürfen nicht überschritten werden.

Automotive AGM und Gel-Batterien sind heutzutage normalerweise Blei-Calzium Batterien, um den Wasserverlust zu minimieren. Diese werden allerdings bei 13,8 Volt im Gegensatz zu Blei-Antimon Batterien nicht richtig voll und auch für Reinblei-Konzepte sind 14,4 voll ok.

Die Dauerangabe von 13,8 Volt "Float-Voltage" bezieht sich auf die Pufferspannung, wenn die Batterie z.B. als Netzausfallsicherung ständig an der Ladung hängt. Fürs Laden ist immer der Zyklenwert zu nehmen, auch wenn die Batterie 12 Stunden dranhängt.

Bevor man die Batterie ansonsten wegwirft kann man sogar mal eine überhöhte Spannung von 15-16 Volt riskieren für einige Minuten, aber nicht ohne Aufsicht, da die Sache bei Erwährmung oder Ansprechen evt. Sicherheitsventile (Zischen) abgebrochen werden muß. Sollte die Sache erfolgreich sein, sieht man recht schnell ein zunächst langsames Ansteigen des Ladestroms, bzw. eines Abfalls der Klemmenspannung beim Erreichen des Maximalstromes. Stellt sich dieser Effekt nicht ein, ist die Batterie leider hin, aber man hat zumindest alles versucht.

Viel Glück und nette Grüße,
Thomas.

Dachte ichs mir doch

Ich habe das Ladegerät nun auf &quot;Forming&quot; umprogrammiert. Es werden zehn Zyklen, beginnent mit der Entladung (2500mA) und dann einer Wiederaufladung (3600mA), durchgeführt. Entweder es &quot;passiert&quot; was, oder es gibt eine Neue! Die kosten ja so um die 120€, oder?<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Lecter, am: 21/01/2010 21:22

Ich bin echt beeindruckt, wie viele Batterieexperten wir hier versammelt haben.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: gshybrid, am: 21/01/2010 21:01

Ja, ich bin auch erstaunt was für ein technisches Meisterwerk so eine Batterie in den Jahren geworden ist.
Gut das ich das bislang alles nicht wußte.
Als ich Ende Mai 2007 (nach 9 Priusmonaten) Abends vom Flughafen aus dem Urlaub zurückkam, sah ich mit einem Blick das es meinem Prius nicht gut ging. Ich hatte eine Innenleuchte brennen lassen was nach 2 Wochen die Batteriereserven fast völlig verbraucht hatte.
Seitdem kenne ich die Prozedur mit dem Notschlüssel über die Rückbank in den Kofferraum.
Aus dem Keller hab ich dann mein 30 Jahre altes Ladegerät aus den Käferzeiten geholt. Noch im Kofferraum angeklemmt und 3 Stunden geladen. Dann lief alles wieder.
Glücklicherweise hat es mir die Batterie nicht übel genommen, denn wenn ich das oben alles lese, dann brauche ich wohl unbedingt ein HighTech-Gerät, falls noch mal eine Dummheit passiert.

Gruß
Tojo

Mich wundert, dass die Batterie im Fahrzeug leer war. So wie es sich anhört, fährt Lecter mit dem Wagen täglich ins Geschäft.

Auch im Kurzstreckenbetrieb kann eine Prius-Batterie gar nicht leer werden. Die Belastung vor dem allmorgendlichen Start ist so gering, dass schon eine relativ kurze Fahrt für eine ordentliche Ladung ausreicht. Ein Ladegerät ist hier nie und nimmer erforderlich.

Ist das nicht so, hat die Batterie einen Schaden. Vermutlich bekam sie den während der langen Zeit der Abfahrt in Japan bis zur ersten Inbetriebnahme beim Händler.

Bei einer Ladung am Ladegerät würde ich die Batterie auch keines Falls vollkrachen. Da sind die letzten Nachkommastellen des Ladestroms ziemlich unwichtig. Auch ist ein Zehntel Volt weniger Ladeschlussspannung besser als ein Zehntel zu viel. die Batterie des Prius ist wartungsfrei und hat keine Möglichkeit vorgesehen, Wasser nachzufüllen. Um so wichtiger ist es einen Wasserverlust durch zu heftiges Aufladen zu vermeiden.

Den Akku habe ich mit einem 200€-Ladegerät und einem speziellen Blei-Flies-Programm geladen und nach einer 80%igen Entladung, auch durch ein spezielles Programm, über Nacht lediglich 4800mAh in den Akku bekommen. Was mich wundert, das Ladegerät erkennt normalerweise Anomalien wie kurzgeschlossene Zellen etc. doch bei diesem Akku nicht eine einzige Fehlermeldung. Ich vermute der Akku ist einfach Kapazitätstechnisch am Ende nach 5 Jahren. Wer weiss was die ersten drei Jahre beim Vorbesitzer abgelaufen ist (Tiefentladung usw.). Eigentlich sind eine Lebensdauer von 5 Jahren nicht gerade schlecht, manche Akkus geben früher auf bei normaler Behandlung.

Hab einen neuen Akku bestellt, morgen wäre er da. Wie kommt es das Toyotahändler &quot;A&quot; 149€ und Toyotahändler &quot;B&quot; 15km entfernt nur 122€ verlangt?!? Über 20% Aufschlag...wo ich sie nun bestellt habe, dürfte klar sein <br><br>Posting ge&auml;ndert von: Lecter, am: 22/01/2010 09:46

Neuigkeiten!

Ich habe, da ich ja schon eine neue Batterie bestellt habe, die &quot;alte&quot; genauer angeschaut. Ich hab mir gedacht, irgendwie muss ja die Säure da reingekommen sein...und hab die eigentlich nicht vorhandenen Füllstutzen unter dem Klebetikett gefunden:



Die nächste Überraschung, diesmal negativ und für euch vielleicht auch wichtig: Es ist kein Blei-Gel-Akku, sondern ein ein Blei-Vlies-Akku...

...und in meinem Fall leider ein seeehr trockener: Die beiden äußersten Zellen waren bis fast runter eingetrocknet, eine einzige war noch voll. Insgesamt habe ich 250ml(!) destiliertes Wasser nachgefüllt, 30min später nochmal 50ml, alles wurde durch das Vlies aufgesaugt. Weitere 30min später habe ich alle Zellen auf den Füllstand der anfangs noch einzig gut gefüllten Zelle gebracht.

Das alles habe ich während des Ladevorgangs gemacht, jeder Milliliter destiliertes Wasser ist auf der Ladekennlinie zu sehen! Hier ein kleiner Vorgeschmack, beachtet die Ladespannung und Zellentemperatur:



Ich würde sagen, eure Akkus würden viel länger halten, wenn ihr die ab und an mal nachfüllt!<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Lecter, am: 22/01/2010 16:36

Die Erfahrung mit niedrigem Flüssigkeitsstand bei bereits neuer Starterbatterie habe ich auch gemacht. Habe dann immer aufgefüllt und meine Batterien haben immer länger als 8 Jahre gehalten, ohne extra Ladegerätpflege!
Jetzt zu meiner Priuserfahrung (Prius II, 1,5 Jahre):
Da ich im Winter relativ wenig fahre, habe ich neulich mal im Diagnosemodus (Vehicle Signal Check) die Batterie-Spannung am MFD abgelesen: 11,4 V (HV on, aber nicht im Ready-Zustand).
Gleiche Spannung auch an der Bordsteckdose gemessen.
Dann Licht eingeschaltet: 11,2 V.
Da dies nicht sehr beruhigend war, habe ich mir daraufhin das mikroprozessorgesteuerte &quot;Optimate 4&quot; zugelegt und die Batterie in eingebautem Zustand am Starthilfekontakt im Motorraum geladen.

Optimate 4 vereinfacht beschrieben:
Ladestrom 0,8 A bis U=14,3 V erreicht sind. Dann Pflegeladung alle 30 min. mit 13,6 V und Ladestrom kleiner 0,2 A, je nach Batteriezustand.

Messung am Starthilfekontakt vor Anschluss Ladegerät: 12 V.
Nach &lt;24 Stunden war der Pflegezustand festzustellen, mit kleinen Nachladungen (&quot;etwas vernachlässigte Batterie&quot;). Nach &lt;36 Stunden dann Pflegezustand ohne erkennbare Ladung, Ladegerät diagnostiziert stabil intakte Batterie.
Mein Fazit:
Batterie war wahrscheinlich in besserem Zustand als die 11,4 V Tage vorher vermuten ließen.
Prüfen/Laden der Batterie im Prius am Starthilfekontakt mit dem intelligenten &quot;Optimate 4&quot; halte ich für ideal.
Der Ladestrom ist max. 0,8 A, was vergleichsweise wenig ist, aber dafür wird die Elektronik geschützt und die Batterie schonend geladen.

Im Frühjahr werde ich evtl. mal nach dem Flüssigkeitsstand sehen, wenn man an die Stopfen einfach rankommt.<br><br>Posting ge&auml;ndert von: Harri, am: 23/01/2010 17:55

Wenn wir am Wochende einkaufen fahren, gehe ich nicht unbedingt mit in jeden Laden.

Dann warte ich schön brav im Prius und lasse ihn im EV Modus an. Dadurch wird die Batterie so geladen als würde ich ein lange Strecke fahren.

Nach ca. 20min verschwindet ein Balken der HV Batterie. Das kann man verschmerzen. Zumindest wenn sonst keine elektrischen Verbraucher an sind.

Ich würde niemals wegen der Batterie im Auto sitzen bleiben.

Die Akkus gehen wegen zu wenige Säure und nicht wegen zu gringer Ladung kaputt. Im Winter bei Minusgraden geht eh bis zu 40% weniger an Ladung in den Akku rein.