Interessantes Detail zur Zündanlage 14.01.2010 23:27 - vor 14 Jahren, 5 Monaten
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Technisch wenig und nicht Interessierte mögen bitte nicht weiter lesen.
Heute entdeckte ich ein interessantes Detail zur Zündanlage, welches einiges ein wenig verständlicher macht.
Bisher über die Zündanlage bekannt ist:
- Die Zündspule ist im Kerzenstecker eingebaut, Spule und Kerzenstecker sind ein kompaktes Bauteil.
- Weiterhin ist dort die Leistungselektronik eingebaut. Wenn gezündet werden soll bekommt die Einheit nur einen Signalimpuls, die Erzeugung des Zündfunkens erledigt der Baustein komplett alleine.
Weiterhin ist bekannt, dass in den Fehlercodes im Fehlerspeicher erkennbar ist welcher Zylinder nicht zündet, falls es Zündprobleme gibt.
Doch woher weiß das Steuergerät das?
Ein Stück Antwort fand ich nun. Die Zündspulen besitzen einen Anschluss der rückmeldet, ob der Zylinder gezündet hat oder nicht. In der Elektronik im Inneren der Zündspule muss also etwas sein was die ordnungsgemäße Verbrennung der Ladung erkennen kann.
Hat jemand eine Ahnung, wie das funktioniert? Ich vermute, dass der zeitliche Verlauf des Zündstromes anders ist, wenn der Funke zwar überschlägt, doch sich im Zylinder nichts tut. Vielleicht brennt der Funke schneller ab, wenn das Gas durch die Verbrennung ordentlich ionisert wird? Oder unterscheidet sich der Induktionsstoß in der Primärwicklung der Zündspule, wenn es im Zylinder brennt oder nicht?
Ein interessantes Detail, welches sich hier sicher aufklären lässt.
Gruß Holger
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01/05-03/05: Prius II Executive, arctisblau, mit Navi, fiel einem Auffahrunfall von hinten zum Opfer
04/05-05/20: Prius II Executive, arctisblau, mit Navi und Einparkhilfe TPA400
Seit 05/20: Prius IV Comfort (Facelift), reflex blau, mit Einparkassistent, MM17, Toyota Touch 2 Plus
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Re: Interessantes Detail zur Zündanlage 15.01.2010 00:31 - vor 14 Jahren, 5 Monaten
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Hallo Holger,
ansich benötigt man keine Info aus dem Inneren des Zylinders denn wenn die Zündspule (mechanisch) defekt ist oder die in der Zündspule verbaute Elektronik nicht (mehr) funktioniert, denn dann kommt kein Hochspannungsimpuls zustande und dann zündet der Zylinder natürlich auch nicht.
Eine Zündspule ist auch nur ein "Trafo". Man baut einen Abgriff an der Spule mit noch vertretbarer Spannung als Rückmeldung ein. Ist dieser Impuls dann zu niedrig, zu hoch oder nicht vorhanden gibt das Steuergerät eine Fehlermeldung aus.
Komplizierter muß es eigentlich gar nicht sein. Allerdings ist das jetzt mal eine Vermutung von mir, die vielleicht jemand der den Stromlaufplan hat bestätigen kann. Es müssen dann an jede Zündspule 4 Drähte gehen (Plus, Masse, Zünden und Rückimpuls).
Einen Beweis dafür kann ich nicht antreten aber einen Umkehrschluß habe ich. Wenn man durch Benzinmangel liegenbleibt, also das Benzin-Luftgemisch im Zylinder anders ist geht die Elektronik trotzdem nicht davon aus, daß die Zündspule oder Elektronik defekt ist (kein Fehlercode).
Grüße
/Jürgen
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Re: Interessantes Detail zur Zündanlage 15.01.2010 10:05 - vor 14 Jahren, 5 Monaten
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ich denke auch, das nur der funke gemeldet wird. eine fehlerhafte verbrennung sieht man wesentlich besser, an der lambdasonde.
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kurzer gruss
Prius II Executive, Navachorot
Prius II
Prius I
Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem, der Optimist sieht in jedem Problem eine Aufgabe.
früher: Prius 1 2001
heute: Prius 2 2007
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Re: Interessantes Detail zur Zündanlage 15.01.2010 17:45 - vor 14 Jahren, 5 Monaten
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In einem anderen Thread im Forum wird beschrieben, dass bei einem Prius angeblich defekte Einspritzdüsen Schuld an Zündaussetzern sind.
Wenn die Elektronik wirklich erkennt, dass der Zündfunke im Zylinder nichts bewirkte, sieht die Sache etwas komplizierter aus.
Sicher kann auch die Lambdasonder erkennen, wie die Verbrennung aussieht. Jedoch ist die Sonde so träge, dass man die Fehlzündungen nicht genau einem Zylinder zuordnen kann.
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Re: Interessantes Detail zur Zündanlage 15.01.2010 19:58 - vor 14 Jahren, 5 Monaten
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Hallo Holger,
ich meine die Info, ob ein Zylinder gezündet hat kommt nicht von der Zündspule...
Stattdessen kommt die Info vom Drehsensor an der Kurbelwelle..
Ein Verbrennungsmotor hat ja kein gleichmäßiges Drehmoment... man schiebt die Kurbelwelle immer nur an, wenn gerade das Gemisch in einen Zylinder explodiert.
In dieser Zeit beschleunigt die Kurbelwelle ihre Drehbewegung.
Wenn kein Zylinder zündet wird die Kurbelwelle langsamer, dreht aber aufgrund ihrer Massenträgheit trotzdem weiter..
Das Steuergerät schaut nun also nach jeder erfolgten Zündung nach, ob die Kurbelwelle auch schön beschleunigt... Ist das nicht der Fall, dann hat ein Zylinder nicht richtig gezündet...
Weil das Steuergerät genau weiß, welcher Zylinder wann befeuert wurde, kann es genau identifizieren, welcher Zylinder das ist.
Das wird dann bestimmt noch irgendwie eskaliert.. d.h. es wird nicht gleich eine Leuchte beim 1. Auftreten kommen... aber wenn der Fehler oft genug in kurzer Zeit festgestellt wird, wird die Leuchte angehen..
ciao
Florian
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Re: Interessantes Detail zur Zündanlage 15.01.2010 21:48 - vor 14 Jahren, 5 Monaten
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Servus
Also bei anderen Marken (beim Prius speziell weiss ich es nicht definitiv, wird aber genauso sein) ist es so, daß die Info, ob der jeweilige Zylinder gezündet hat, über den Klopfsensor erfolgt. Zylinderzuordnung über den Nockenwellenpositionsgeber. Die beschriebene "Ungleichförmigkeit der Kurbelwellendrehung" fliesst mit ein. Soweit ich weiß, aber eher beim Diesel (ohne Gewähr).
Eine Rückmeldungsleitung der Zündspule gibt es aber definitiv nicht. Der Klopfsensor ist bei Wikipedia ganz gut beschrieben.
Musste mich (Gottseidank) mit Fehlern beim Prius noch gar nicht befassen. OK dieser Satz war eigentlich überflüssig <br><br>Posting geändert von: Schrauber1, am: 15/01/2010 21:50
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Auris TS HSD titaniumblau (für mich ist er schwarz) EZ 9/2015
Ford Focus Bj 2000 - unverwüstlich
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Re: Interessantes Detail zur Zündanlage 15.01.2010 22:28 - vor 14 Jahren, 5 Monaten
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Hallo
Ich hatte beruflich mit Gasmotoren zu tun(BHKW)und da wurde das so gelöst:
Es wird die Stromstärke der Zündspulenversorgungsspannung gemessen.Dieser Strom steigt mit der Betriebsstundenzahl an(je höher der Elektrodenabbrand,Verschmutzung,Alterung).Daraus wird die Zündenerie abgeleitet.Liest man diese Werte aus,
kan man die Betriebsrestdauer einer Zündkerze ableiten.
MFG Latte
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Re: Interessantes Detail zur Zündanlage 16.01.2010 00:01 - vor 14 Jahren, 5 Monaten
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Oh, nun müssen wqir die verschiedenen Wege mal ein wenig zusammen fassen. An den Klopfsensor dachte ich auch schon. Immerhin müsste der ja hören können, ob es im Zylinder ordentlich rummst oder nur heiße Luft zischt.
Dennoch hat jede Zündspule einen Ausgang "IGF" (Ignition Feedback), der dem Steuergerät eine erfolgreiche Zündung mitteilt. Ein Prius-Bastler nutzt dieses IGF-Ausgang, um einen herkömmlichen Drehzahlmesser mit Zeiger anzusteuern.
Vielleicht kommen mehrere Mechanismen zum tragen. Die Zündelektronik teilt mit, ob es überhaupt eine ordentliche Zündspannung an der Zündkerze gab. Klopfsensor und Kurbelwellendrehung geben Aufschluss, ob es nach dem Funken auch eine Zündung gab. Wobei ich mir auf Grund der Massenträgheit der Kurbelwelle schwer vorstellen kann, dass man ihre Beschleunigung messen kann. Meiner Ansicht nach dienen die Sensoren an Kurbel- und Nockenwelle "nur" der Bestimmung des Zündzeitpunktes und der Nockenwellenverstellung.
Gruß Holger
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Re: Interessantes Detail zur Zündanlage 16.01.2010 16:51 - vor 14 Jahren, 5 Monaten
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Der Klopfsensor regelt ja die Verbrennung an sich. Bzw. regelt die Motorsteuerung. Daher bekommt er ja auch aus erster Hand mit, wenn da nix passiert.
Es wird der Verlauf der Verbrennung registriert. Von daher ist es praktisch Abfallprodukt zu merken, dass sie garnicht stattfindet.
Der Zündzeitpunkt wird so gereglet, dass sich der Motor an der sogenannten Klopfgrenze befindet. D.h. also gerade nicht klopft. So können unterschiedliche Kraftstoffqualitäten ausgeglichen werden.
Die Rückmeldung der Zündspule ist dann also schon als erste Stufe der Fehleranalyse zu sehen.
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