Priusfreunde.de

Leute, was diskutiert ihr euch die Köpfe heiß?

Es wird sich eh nichts ändern. Nicht im Land der Zauderer und Bedenkenträger.

In anderen Ländern wird einfach mal was gemacht, hier wird alles zu Tode diskutiert und am Ende doch nichts geändert.

Ich glaube nicht, dass die Menschen in den anderen Ländern jetzt begeistert vom Tempolimit sind, trotzdem gibt es in den meisten Ländern ein Limit. Und ? Geht's denen jetzt deshalb irgendwie schlechter als uns???

Hier wird immer gleich der Untergang des Abendlandes proklamiert, da behält man lieber seine alten Zöpfe.

Ich persönlich finde es auch entspannter in FR oder NL zu fahren, aber wie gesagt, ich glaube, dass auch meine Kinder, Enkel und Urenkel mal in D über die AB rasen dürfen...

Diese Diskutiererei ist doch aber genau das, was eine Demokratie ausmacht. Wenn wir über nichts diskutieren wöllten und uns ein jemand einfach immer etwas vorschreiben sollte, könnten wir auch eine andere Staatsform nutzen.
Es stimmt, dass vielleicht nicht jeder Mensch qualifiziert ist, zu jedem Thema eine Entscheidung zu fällen aber jeder Mensch darf zu jedem Thema eine Meinung haben. Die Aufgabe der Regierung einer Demokratie ist es, den Wunsch des Großteils der Bevölkerung (unter Rücksichtnahme auf Machbarkeit und Vernunft) zu erfüllen.

Dass deine Enkel und speziell Urenkel in D über die AB rasen werden halte ich erstmal für unwahrscheinlich (unter Voraussetzung, dass du nicht schon Enkel und Urenkel hast ), denn ich glaube, dass in ein oder spätestens zwei Jahrzehnten eine Wende im Individualverkehr zu erwarten ist, bei der der Fahrer nicht mehr allzu viel zu bestimmen hat im Auto...

hverheyen schrieb:
Auf Landstrassen mit mehreren Fahrspuren pro Richtung darf nur dann schneller als 100km/h gefahren werden, wenn die Richtungen bauartlich getrennt sind. Mittelstreifen mit Leitplanke z. B. Reine aufgemalte Linien reichen nicht. Auch wenn das kaum jemand weiss/beachtet.

Stimmt, dennoch eine billigere Bauweise im Vergleich zu Autobahnen.

Die Diskussion ist doch schön und es geht hier ja normalerweise auch gesittet zu, dennoch glaube ich nicht dass in absehbarer Zeit ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ausgesprochen wird.
Ein Arbeitskollege kam letztes Jahr mit einem Autoaufkleber aus seinem USA-Urlaub zurück mit der Aufschrift "I survived German Autobahn". Das sprach für mich Bände.
Die geringeren Geschwindigkeitsunterschiede empfinde ich im Ausland als extrem angenehm.
Vielleicht muss auch nur das Wettrüsten unter der Motorhaube ein Ende haben, ich frage mich schon lange warum ein Eineinhalbtonner ein katapultartiges Beschleunigungsvermögen haben muss. Autos die über 10sec. für die Beschleunigung von 0 auf 100 brauchen werden teilweise schon als "lahm" dargestellt, entsprechend hoch sind die erreichbaren Höchstgeschwindigkeiten. Wenn man in manchen Foren mitliest gewinnt man den Eindruck das man unter 120PS gar nicht mehr auf die Straße darf.

Man kommt bei diesen Diskussionen aber schnell vom hundertsten in tausendste.
Andererseits: warum probiert man ein generelles Tempolimit von 120Km/h nicht einfach befristet für fünf Jahre aus? Danach ist man schlauer und hat Fakten statt Mutmaßungen und kann einen Volksentscheid initiieren.

So lange wird es nicht dauern.

Schaut man sich mal um was die heute heranwachsenden vom Auto halten...ich sehe es an meinem Sohn.

Klar macht ihm zB. Kartfahren einen Riesenspaß.
Aber als ich in seinem Alter war, wusste ich genau was für ein Auto ich später mal haben will. Bei ihm? Ach,mal sehen. Viel wichtiger ist das neueste Handy.

Kurioserweise deckt sich das mit diversen Forschungsergebnissen. Es wächst ein gewisses Desinteresse am Automobil heran.
Warum ist auch ganz einfach.
Was es meiner Generation (BJ1973) noch vergönnt in jungen Jahren bezahlbar mobil zu werden, so schaut es heute anders aus.

Führerscheine sind sauteuer, jeder kleine Zusatz kostet...das Geld muss erstmal da sein. Geschenkt gab es den im Osten auch nicht, wenn ich aber an die Erweiterung vom Moped zum Motorrad denke...24 Mark der DDR.
Heute undenkbar.

Oder an das erste Auto.
Der 353er für 500DM.
Sowas gibts heute nicht mehr. Mehrere tausende von Euro sind da fällig. Und dann wird es in den kommenden Jahren spannend, wie sich die Elektronik im Alter verhält.
Ich denke da an die adaptiven Lichter, Fahrassistenten etc...
Da kann man eben nicht mal schnell selbst Hand anlegen. Da muss ein Fachmann ran. Wenn dann auf Verdacht mal hier und da was aus der teuren Elektronik getauscht wird, dann wird es unbezahlbar.
Ich weiß garnicht wie oft ich den Motor vom Wartburg ein und ausgebaut habe. Jede Schraube kannte ich da.

Und neue Autos mit Garantie für Anfänger?
Wohl kaum zu bezahlen.

Priusgirl schrieb:
Ich bin eigentlich ein Gegner des Tempolimits, aber dieser Artikel hat mich dann doch ein klein wenig zum Nachdenken gebracht. www.spiegel.de/auto/aktuell/tempolimit-a...-blind-a-898824.html

Hinweis: Ich habe mir nicht alle 47 Seiten dieses Threads durchgelesen, falls der Link also schon mal gepostet wurde, dann sorry!

Nun, dass die Argumente mit denen der Waffenlobby in den USA einiges gemeinsam haben stimmt. Das liegt aber m.E. nicht daran, dass sie genauso idiotisch sind, sondern daran, dass beide Argumentationsstränge darauf fußen, dass die Freiheit des Einzelnen nur so weit wie unbedingt nötig eingeschränkt werden sollte. Das halte ich keineswegs für fragwürdig, sondern für sehr sinnvoll. Es ist lediglich so, dass freier Zugang zu Waffen mit dieser Argumentation ziemlich dämlich erscheint (und m.E. auch ist), da Waffen als Primärzweck die Tötung anderer Lebewesen haben.
Das ist bei Autos grundlegend anders, weswegen man die Freiheit so schnell zu fahren, wie man möchte und daraus resultierende, mutmaßlich vermeidbare Tote, eher mit Alkohol- und Tabakgenuss, schlechter Ernährung, Doping im Breitensport, etc. vergleichen sollte.
Die nur scheinbar sinnvolle Idee, dass jeder vermiedene Tote sinnvoll ist, wie im Artikel gepriesen, führt dann schnell zum kompletten Entzug der Handlungsfreiheit - Radfahren ohne Helm - auf keinen Fall. Fallschirmspringen oder Kiten - wohl verrückt geworden? Freeclimbing, ach Klettern überhaupt - jedes Jahr sterben da unnötig Menschen.
Wer nun anführen möchte, dass es hierbei ja nur um Selbstgefährdung geht, möge Passivrauchen und die Folgen übermäßigen Alkoholgenusses für andere Menschen in die Betrachtung einbeziehen.

Die Toten, die wirklich jedes Jahr auf unbeschränkten Autobahnen aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit sterben, es kann höchstens eine niedrige dreistellige Zahl sein, wenn überhaupt, sterben an den Folgen anderer legaler Gefährdungen, wie Passivrauchen, in jeder Woche.

Ich möchte jetzt damit nicht sagen, dass Tote auf Autobahnen nur geringfügig sind - aber der Preis der Vermeidung ist nunmal die Einschränkung der Freiheit aller.
Das der Artikel dann überlegt, dass diese Einschränkung ja nur gering sei, weil bei Limit 120 ja ohnehin alle 140 führen, macht die Argumentation absurd.

Richtig blöd finde ich aber Thesen wie - "dann muss nicht mehr jede Familienkutsche 180 fahren können und bekommt einen schwächeren Motor" - mal die durchschnittliche Motorleistung in den USA mit Deutschland verglichen? Funktioniert ja super Auch in Frankreich, und wohl auch sonst überall werden BMWs nicht mit reduzierter Motorleistung verkauft...

Genau wie der m.E. relativ dumpfe Spiegel-Artikel wird in Deutschland nunmal leider die Diskussion über das Tempolimit geführt - Man muss dem verrückten Dienstwagen-Raser mit blutunterlaufenen Augen, der die alleinerziehende Mutti im Fiat Panda in den Straßengraben drängelt, dringend Einhalt gebieten - dann werden alle glücklich und auf den Autobahnen kann wieder in trauter Eintracht so schön harmonisch nebeneinander her gefahren werden. Ein Autocorso des Glücks dank Tempo 120!

Dies ist - wie gesagt - meine Erfahrung überhaupt nicht. Ich erlebe in meiner Stadt jeden Tag mehr verrückte Radfahrer und Verkehrsregeln missachtende Fußgänger als drängelnde Autofahrer im Monat.
Wenn man unbedingt die automobile Freiheit zum Wohle aller einschränken möchte, möge man doch die Landstraßen zunächst ins Auge fassen: Vor einiger Zeit war ich im Sauerland unterwegs. Dort gibt es viele Landstraßen mit Tempo 100, bei denen ich mich in den Kurven kaum getraut habe Tempo 70 zu fahren und ich bin eigentlich kein Hasenfuss, auch gerne mal auf der Rennstrecke unterwegs.
Zudem gibt es da ja auch viel mehr zu sparen - die Zahl der Landstraßentoten übersteigt die Zahl der Autobahntoten um den Faktor 8, wenn ich mich recht entsinne.

Entgegen jeder Vernunft starrköpfig auf RASEN zu bestehen...beweist doch
wer im Recht ist. Aus.

wieso Tempolimit, Albanien hat doch auch keins
easyroller schrieb:
Liebe Priusfreunde,

es geht wieder los... Tempolimit...
Das Lieblingsthema der Deutschen.
"Wir wollen weiterhin auch 280 km/h fahren dürfen"
He ? Was ? Wo ?
Auf den deutschen, fast ausschließlich für LKW reservierten Autobahnen ?

Heute wieder mal in der Diskussion - hier Auszug aus Münchener Merkur..
Und der Lobbyist ADAC sagt :
Bringt für den Klimaschutz "fast nichts".

Wem fällt noch etwas zu diesem Thema ein ?????



easyroller<br><br>Posting ge&auml;ndert von: easyroller, am: 16/03/2007 10:46

Prius3glider schrieb:
Entgegen jeder Vernunft starrköpfig auf RASEN zu bestehen...beweist doch
wer im Recht ist. Aus.

Wenn diese "Argumentation" kein Beweis für Starrköpfigkeit ist...
Das Problem ist doch, wer diese Vernunft definiert und was Rasen sein soll. Genau um diese Kriterien wird doch hier diskutiert und nein, sie sind nicht in Stein gemeisselt!
Die Tempolimits in den anderen Ländern fussen auf Erkenntnissen aus der Vergangenheit und nicht auf den technischen Gegebenheiten moderner PKW, warum ist z.B. ein Tempolimit von 160 (oder auch 80) auf Autobahnen nicht noch besser im Hinblick auf Unfallvermeidung als 130? Ist es überhaupt sinnvoll, da noch zu optimieren, wo man schon gut ist, oder ist es nicht besser, da anzusetzen, wo wirksam Unfalltote verhindert werden könnten (Landstraßen)?
Den Umweltgedanken würde ich mal komplett ausklammern, da schlichtweg niemand zum Treibstoff sparen gezwungen werden sollte. Allenfalls Anreize schaffen ist sinnvoll und das ist durch die hohen Preise schon gegeben.
Dazu müsste ja jede unnötige Fahrt verboten werden. Ist es sinnvoll seine Familie jede Woche zu besuchen? Reichen nicht auch alle zwei Wochen? Ausflüge mit dem Auto? Verbieten! Motorsport oder Oldtimerfahrten? Verbieten! Fahrten zur Arbeit im Privatfahrzeug? Verbieten!

emuman schrieb:

Dazu müsste ja jede unnötige Fahrt verboten werden. Ist es sinnvoll seine Familie jede Woche zu besuchen? Reichen nicht auch alle zwei Wochen? Ausflüge mit dem Auto? Verbieten! Motorsport oder Oldtimerfahrten? Verbieten! Fahrten zur Arbeit im Privatfahrzeug? Verbieten!

Aus dem Bußgeldkatalog 2013

(Umweltschutz:) Innerhalb einer Ortschaft unnütz hin- und hergefahren und dadurch einen anderen belästigt 20,- EUR
http://www.bussgeldkataloge.de/

Locutus666 schrieb:
Aus dem Bußgeldkatalog 2013

(Umweltschutz:) Innerhalb einer Ortschaft unnütz hin- und hergefahren und dadurch einen anderen belästigt 20,- EUR

Interessant! Kannte ich noch gar nicht. Interessiert aber leider auch kaum jemand...

Ansonsten alle wichtigen Argumente siehe hier:
www.vcd.org/position_tempolimit.pdf

Gruß Gerd

Den § kenne ich auch , er ist ein schönes Beispiel für meine oben angeführten Punkte, wo die Bevormundung durch den Staat schon zu weit gegangen ist.

Ansonsten alle wichtigen Argumente siehe hier:
www.vcd.org/position_tempolimit.pdf

Aber bitte nicht vergessen: Alle wichtigen Argumente der einen Seite. Oder soll etwa der ökologische Verkehrsclub in dieser Frage neutral sein? Es ist auch nur eine Abhandlung der schon bekannten Argumente und geht ja auf die von mir genannten Punkte gar nicht ein.

emuman schrieb:

Ansonsten alle wichtigen Argumente siehe hier:
www.vcd.org/position_tempolimit.pdf

Aber bitte nicht vergessen: Alle wichtigen Argumente der einen Seite. Oder soll etwa der ökologische Verkehrsclub in dieser Frage neutral sein? Es ist auch nur eine Abhandlung der schon bekannten Argumente und geht ja auf die von mir genannten Punkte gar nicht ein.

Dann nimm Dir doch mal die Zeit und überflieg das Dokument wenigstens mal. Es enthält FAKTEN, keine Spekulationen!

Ich fahre übrigens auf der AB meist Richtgeschwindigkeit, also Tacho 135 bis 140 km/h. Und ich habe nicht den Eindruck, dass damit sehr langsam bin.

Das Freiheitsargument finde ich in diesem Zusammenhang schwach, aber das ist eine Frage der persönlichen Gewichtung. Es gibt eine Menge Dinge, durch die ich meine Freiheit durch den Staat eingeschränkt sehe, aber Verkehrsregeln zählen eher nicht dazu.

Dass es hinsichtlich der Unfallzahlen nichts bringen würde, bezweifle ich. Der Autor des Spiegel-Artikels hat es in meinen Augen sehr treffend auf den Punkt gebracht: Es gibt keine wirklich guten Gründe gegen ein Tempolimit.

Die Diskussion darüber führt aber zu nichts. Alle Argumente sind mehrfach ausgetauscht, beide Lager stehen sich weiterhin unversöhnlich gegenüber, und dabei wird es auch bleiben. Eine typische Diskussion in Automobil-Foren verläuft meist ungefähr so (Kurzform):

----------------------

A sagt: Autobahn-Tempolimit ist Unfug, weil auf anderen Straßen statistisch mehr Unfalltote zu beklagen sind als auf Autobahnen.

B sagt: Das ist kein logischer Schluss. Ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen würde mit Sicherheit die Unfallzahlen weiter senken, auch wenn die obige Aussage korrekt ist.

A sagt: Blödsinn. Wenn das so wäre, würde Tempo 60 die Unfallzahlen noch weiter senken. Also müssen wir alle 60 fahren?

B sagt: Davon war doch gar nicht die Rede.

A sagt: Freie Fahrt für freie Bürger.

B schüttelt resignierend mit dem Kopf und stellt fest, dass es noch ein sehr weiter Weg zu einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen sein wird.

----------------------

Grüße, Egon

Locutus666 schrieb:
emuman schrieb:

Dazu müsste ja jede unnötige Fahrt verboten werden. Ist es sinnvoll seine Familie jede Woche zu besuchen? Reichen nicht auch alle zwei Wochen? Ausflüge mit dem Auto? Verbieten! Motorsport oder Oldtimerfahrten? Verbieten! Fahrten zur Arbeit im Privatfahrzeug? Verbieten!

Aus dem Bußgeldkatalog 2013

(Umweltschutz:) Innerhalb einer Ortschaft unnütz hin- und hergefahren und dadurch einen anderen belästigt 20,- EUR
http://www.bussgeldkataloge.de/

Wer legt fest was unnütz ist?
Für mich ist was unnütz was ein Anderer für nützlich empfindet.
Wie definiert man das?

Also ein mehr als flüssiger Paragraph.