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Was ist das für eine Logik? Wenn sich ein paar Leute nicht daran halten, schreiben wir es für alle erst gar nicht vor, oder wie?

Auch die Raser würden nach und nach weniger werden, auch ohne Kontrolldichte, das geht mit der Zeit ganz automatisch. Einen schwarz/weiß Effekt, der sofort mit Beginn des Tempolimits eintritt, erwartet doch kein Mensch, bloß eine sinnvolle Maßnahme alleine deshalb nicht einzuführen, weil sie nicht zu 100% wirkt, ist doch irgendwie total daneben. Aber es ist ein schönes Argument, hinter dem man sich verstecken kann.

eppf

Hallo eppf,
gerade habe ich überlegt, wie ich mich ausdrücken sollte und Du hast es schon getan.
Danke.

Ich verstecke mich sicher nicht hinter irgendwelchen Argumenten.Das ist nicht meine Art. Nur sehe ich ein paar Dinge realistischer alös so mancher hier träumt.

Und genau das Argument, das es einige wenige sind die nicht erkennen können wann Schnellfahren aufhört und Raserei anfängt sollen ALLE der völligen Überwachung unterliegen?

Diese Logik verstehe ich nicht.

Auf Raserei liegen ja schon Strafen.
Genauso wie auf Alkohol am Steuer.
Dennoch werden Fahrer angehalten deren Promillewerte nur durch eisernes Training erreicht werden.
Also ist es ein Trugschluß zu glauben das ein Tempolimit alle Probleme löst.

Zumal es Fakt ist dass dann vielleicht strengere Regeln gelten, die aber nicht überwacht werden(können).

eppf schrieb:
Was ist das für eine Logik? Wenn sich ein paar Leute nicht daran halten, schreiben wir es für alle erst gar nicht vor, oder wie?

Wo ist die Logik dahinter, nur weil sich ein paar Leute nicht an eine Regel halten, es allen zu verbieten? Kollektive Bestrafung für alle?

Aber ein Tempolimit bringt so viele Vorteile mit sich, die hier schon lange und breit dargelegt wurden (ich erspare mir eine erneute Aufzählung), die man nicht links liegen lassen darf.

Weil du auch Alkohol am Steuer ansprichst. Das liegt auch noch ein langer Weg vor uns, das ist richtig. Es muss erreicht werden, dass "Drink and Drive" sozial geächtet ist und zwar durchgängig im gesellschaftlichen Umfeld, so wie es in anderen Ländern schon (nahezu) geschafft wurde.

Genauso muss es mit den Rasern laufen, wenn man einmal nach der Aussage, mit 180+ kmh auf der AB gefahren zu sein, schief angesehen wird und Kopfschütteln erntet, wird sich auch da nach und nach etwas ändern.

Auch ohne allgegenwärtige Kontrollen kann man die Leute nach und nach auf ein Ziel hinlenken. Wenn man die Leute aber nicht lenken will, weil man lieber auf eine allmächtige Lobby hört, geht halt nichts.

eppf

schrubber schrieb:
Wo ist die Logik dahinter, nur weil sich ein paar Leute nicht an eine Regel halten, es allen zu verbieten? Kollektive Bestrafung für alle?
Ein Tempolimit auf ABs soll eine Bestrafung sein?????
Oder wie meinst du das? Jetzt wird es aber abstrus.

eppf

Wo ist die Logik dahinter, nur weil sich ein paar Leute nicht an eine Regel halten, es allen zu verbieten? Kollektive Bestrafung für alle?

Diesen Satz werde ich wohl nie verstehen.

Es halten sich fast alle an ein Tempolimit, das nicht vorgeschrieben ist - nun schreibt man es vor und bestraft dadurch die, die sich eh schon daran halten ?????? - Aber die merken doch gar nichts von der Vorschrift, da sie diese ja nie übertreten!!!

Eine Verdoppelung der Haftstrafe für Mörder (und Raser sind für mich potentiell auch solche) würde doch auch nur (erwischte) Mörder treffen und wäre keine Kollektivbestrafung des gesamten Volkes.

Von mir aus könnte an jeder Schilderbrücke ein Blitzer sein - ich rase nicht - also trifft mich das nicht.

In der Schweiz fährt es sich total entspannt mit 120 - wenn nicht die Tunnel mit teilweise 80 wären und man den Tempomat ausbremsen muss

MrF schrieb:


Eine Verdoppelung der Haftstrafe für Mörder (und Raser sind für mich potentiell auch solche)

Jetzt wird es lächerlich.


(2) Mörder ist, wer
aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,

War als trastisches Beispiel des Bemerkens eines strafbewährten Zustandes zu verstehen

ansonsten:

niedriger Beweggrund - schnelles Ankommen
gemeingefährliches Mittel - schnelles Auto

und mit 220 im Geländewagen auf den am Stauende stehenden Panda zu rauschen, dürfte für den Pandafahrer schon grausam sein

Aber hier geht es um Umwelt und Ökologie - und ich wollte nur verdeutlichen, dass ein Verbot einer Sache, die eh fast keiner macht - auch nur von fast keinem bemerkt wird.

... und auch dies nur auf die Bemerkung hin, dass ein Verbot einer Sache, die von fast keinen gemacht wird, eine Bestrafung aller sei.

MrF schrieb:


Es halten sich fast alle an ein Tempolimit, das nicht vorgeschrieben ist - nun schreibt man es vor und bestraft dadurch die, die sich eh schon daran halten ?????? - Aber die merken doch gar nichts von der Vorschrift, da sie diese ja nie übertreten!!!

Noch gibt es ja kein Tempolimit, an dass sich alle halten können. Ich rede also von Leuten, die meiner Ansicht nach Vernünftig fahren.
Die Bestrafung erfolgt dann auf vielfältige Weise und kann sich für jeden Menschen unterschiedlich anfühlen. Für mich ist es ungerecht, weil ich dadurch 1. unter Generalverdacht gestellt werde und 2. ein Tempolimit einhalten muss, welches mir nich mehr erlaubt, auf freien Strecken selbst entscheiden zu können, welche Geschwindigkeit sicher angebracht ist.

Andere Menschen könnten sich über die staatl. Bevormundung, den erhöhten Selbstkontrollzwang oder Ähnliches aufregen.


Ich finde es übrigens grausam, wie schnell manche Menschen bereit sind, auf einen Teil ihrer (Entscheidungs-)Freiheit zu verzichten, wenn eine Bedrohungskulisse aufgebaut wird... Wie real ist die Gefahr ohne Tempolimit? Kann die mal einer messen oder sind das alles nur gefühlte Werte?

Es ist die vielfache Diskussion, auch auf anderen Ebenen, wie viel Staat, Kontrolle, wollen und brauchen wird; wie steht es mit der Verhältnismäßigkeit und dem Wunsch in einer weitestgehend freien nicht vom Kontrollwahn getriebenen Gesellschaft zu leben. Ich persönlich räume der Freiheit und der Selbstverantwortung des einzelnen einen sehr hohen Stellenwert ein. Das bedeutet, für mich, dass auf allen ebenen der Gesellschaft, nicht die Mehrheit unter dem Fehlverhalten einzelner leiden soll.

Servus.

@pro-Tempolimit:
Wäre eigentlich ein Tempolimit von, sagen wir 70 oder vielleicht noch 80km/h auch ok, oder muss/soll es bei den hier - gefühlt - am meisten genannten 120km/h liegen?


Orion schrieb:
Es ist die vielfache Diskussion, auch auf anderen Ebenen, wie viel Staat, Kontrolle, wollen und brauchen wird; wie steht es mit der Verhältnismäßigkeit und dem Wunsch in einer weitestgehend freien nicht vom Kontrollwahn getriebenen Gesellschaft zu leben. Ich persönlich räume der Freiheit und der Selbstverantwortung des einzelnen einen sehr hohen Stellenwert ein. Das bedeutet, für mich, dass auf allen ebenen der Gesellschaft, nicht die Mehrheit unter dem Fehlverhalten einzelner leiden soll.
dickes*thumbsup*
Sehr schön formuliert.


Grüße ~Shar~


edit:
schrubber schrieb:
Ich finde es übrigens grausam, wie schnell manche Menschen bereit sind, auf einen Teil ihrer (Entscheidungs-)Freiheit zu verzichten, wenn eine Bedrohungskulisse aufgebaut wird
Funktioniert halt leider i.d.R. sehr gut, wie man z.B. in der USA und dem aktuellen Überwachungsskandal sieht.

Komisch. Bei den Waffengesetzen hört die Freiheit, nach Deutscher Meinung, dann aber in jedem Fall auf? Da sind die Amerikaner fanatisch.

Eine Gewehr tötet nicht von selbst oder aus Versehen. Bei 200 auf der AB geht das aber viel schneller:

- technisches Versagen
- menschliches Versagen
- Wetterumschwung
- ...

CWein schrieb:
Komisch. Bei den Waffengesetzen hört die Freiheit, nach Deutscher Meinung, dann aber in jedem Fall auf? Da sind die Amerikaner fanatisch.

Eine Gewehr tötet nicht von selbst oder aus Versehen. Bei 200 auf der AB geht das aber viel schneller:

- technisches Versagen
- menschliches Versagen
- Wetterumschwung
- ...

ich sehe da keinen, sinnvollen, Zusammenhang.

Orion schrieb:
CWein schrieb:
Komisch. Bei den Waffengesetzen hört die Freiheit, nach Deutscher Meinung, dann aber in jedem Fall auf? Da sind die Amerikaner fanatisch.

Eine Gewehr tötet nicht von selbst oder aus Versehen. Bei 200 auf der AB geht das aber viel schneller:

- technisches Versagen
- menschliches Versagen
- Wetterumschwung
- ...

ich sehe da keinen, sinnvollen, Zusammenhang.

Ich schon. Denn die Befürworter von freier Fahrt, die hetzen meist gleichzeitig gegen das amerikanische Waffenrecht und deren Verfassung. Aber während Waffen Freiheit garantieren, garantiert "freie Fahrt" nur Opium für ein Volk, dem man Gewaltenteilung und echte Freiheit bereits genommen hat.

Aber so lange sich die Bürger an ihren Autobahnen erfreuen, ist es ihnen egal, dass:

- sie in Zwangskrankenversicherungen gezwungen werden.
- Umweltverschmutzung aus Protektionismus der teilverstaatlichten Industrie subventioniert wird.
- ÖPNV von allen doppelt und dreifach subventioniert wird.
- die Verschuldung weiter und weiter steigt
- das Zwangs PayTV im 21. Jahrhundert immer noch existiert.
- eine Währung ohne Gegenwert eingeführt wurde
- die Rechte von Minderheiten mit Füßen getreten werden (Homosexuelle, Religionsgemeinschaften wie Scientology etc.).
- harte Arbeit und ehrlich verdientes Geld wie verrückt besteuert wird.
- Für private Veranstaltungen (Fußball) aus Steuergeldern Millionen für Sicherheitsmaßnahmen verpulvert wird.
- wir keine Verfassung haben
....nur eine kleine Auswahl...

Naja. Was solls? In Deutschland ist eben Freiheit das, was der Mehrheit passt. Alles andere gehört gefälligst verboten, besteuert, reguliert etc.

Dabei spielt Vernunft keine Rolle.

Ob John Galt sich über das Tempolimit Gedanken gemacht hätte? Nein er hatte, genau wie wir, ganz andere Probleme...