Priusfreunde.de

@eppf:

Eigentlich wollte ich ja einen eigenen Beitrag dazu schreiben. Aber Deinem ist absolut nichts hinzu zu fügen!

Ich stimme dir in vielen Punkten zu, allerdings würde man sich sehr wohl ärgern, wie bei den von dir beschriebenen Schilderbrücken. Es gibt eben genug Fälle an denen man sich auf unseren schnur geraden strecken ärgern würde, nicht wenigstens 160 fahren zu dürfen. Ich bin schon froh, dass man in Deutschland die Möglichkeit hat auch mal sehr schnell von A nach B zu fahren.
Aber ich sehe die hohen Geschwindigkeitsunterschiede auch als großes Risiko.

frufus schrieb:
Es gibt eben genug Fälle an denen man sich auf unseren schnur geraden strecken ärgern würde, nicht wenigstens 160 fahren zu dürfen.
Glaube mir, genau diese Meinung hatte ich früher auch. Nur wenn man durch quasi "Zwangserfahrungen" wie z.B. häufigen Österreich-Besuchen oder auch der Strecke Saarbrücken-Paris eine 130kmh-Beschränkung erfährt, denkt man irgendwann um.

Vor allem ist es absolut unübersehbar, wie schlagartig die Hektik aufkommt, wenn man zurück nach D die Grenze bei Saarbrücken bzw. am Walserberg passiert. Da ist es so, als würde den Leuten ein Schalter im Hirn umgelegt.

Das Problem ist ganz einfach: Wann ist eine Autobahn frei, um schneller fahren zu können? Welche LKW-Dichte darf dabei vorhanden sein etc. etc.? Das bekommt man nicht vernünftig geregelt.

Solange es aber Ausnahmen gibt, stellt sich auch der Gewöhnungseffekt wie in Österreich erst gar nicht ein. Es ist ähnlich wie beim Rauchverbot in Gaststätten hier in Bayern. Bis auf einige wenige Hardcore-Raucher genießen auch meine rauchenden Bekannten die rauchfreien Gaststätten. Ohne dazu verdonnert zu werden, wäre diese Erkenntnis nie gereift.

Ich bin schon froh, dass man in Deutschland die Möglichkeit hat auch mal sehr schnell von A nach B zu fahren.

Das möchte ich auch noch kurz kommentieren. Geht es dir nicht so, dass man in den Situationen, wo man es wirklich eilig hat, sehr froh wäre, wenn man dauerhaft 130kmh fahren könnte? Oder andersherum ausgedrückt: Wann hat man es schon einmal wirklich eilig und die AB ist frei? Das ist doch die pure Ausnahme. Im Hinterkopf ist da wohl immer noch das schnell fahren wollen und nicht brauchen drin. Wie gesagt, mir ging es früher genauso.

Ich selbst habe die "freie Landstraße" (also ohne 100kmh Begrenzung) nicht mehr miterlebt, aber sehr wohl das Gezeter vor der Einführung, was es für einen enormen Zeitverlust bedeuten wird. Dieses verstummte aber auch recht schnell nach Einführung der Begrenzung und seinerzeit sprach noch kein Mensch über einen Umweltaspekt.

eppf

eppf schrieb:
Wage einmal, eine längere LKW-Kolonne mit nur 130kmh zu überholen, da brauchst du nicht lange zu warten, bis dir der Hintermann die Stoßstange putzt und du dann entweder freiwillig Gas gibst oder dich in eine Lücke reinquetscht, aus der du mit viel Glück in ein paar Minuten wieder herauskommst.

Also aus eigener Erfahrung sage ich dazu ^^:

Das liegt nicht an Tempolimits, Verkehr oder sonstwas, sondern an den Leuten ansich! Wie ich das meine?
Ganz einfach, es kommt auf das Auto an!
Bin ich im Prius (oder anderen "kleinen") unterwegs, manchmal auch schon zügiger als erlaubt, meint jeder hinterherfahrende unterwegs: "Der muß da weg, hier muß ich vorbei"
Mit dem Lexus (oder anderen "großen") hingegen, kommt das einfach nicht vor! Nicht in der Stadt, nicht auf der Landstraße und auch nicht auf der AB, wenn mit "nur" 130 die LKW Kolonne überholt wird!

Das klingt total dämlich, doch auch andere bestätigen das so...und ich habe keine Ahnung was da in den Köpfen vorgeht.

eppf schrieb:

...
Vor allem ist es absolut unübersehbar, wie schlagartig die Hektik aufkommt, wenn man zurück nach D die Grenze bei Saarbrücken bzw. am Walserberg passiert. Da ist es so, als würde den Leuten ein Schalter im Hirn umgelegt.
...
eppf

Im Flensburger Raum ist's genau so.
D --> DK: Nach dem blauen Schild ist schlagartig Ruhe, Du fühlst Dich auf einmal wie im Traum ...
DK --> D: Schon auf dänischer Seite fädelt man sich "prophylaktisch" links Stoßstange an Stoßstange ein - daaann eeendlich nach dem blauen Schild geht die wilde Hatz los ...
mfG schwarzvogel

schwarzvogel schrieb:

Im Flensburger Raum ist's genau so.
D --> DK: Nach dem blauen Schild ist schlagartig Ruhe, Du fühlst Dich auf einmal wie im Traum ...
DK --> D: Schon auf dänischer Seite fädelt man sich "prophylaktisch" links Stoßstange an Stoßstange ein - daaann eeendlich nach dem blauen Schild geht die wilde Hatz los ...
mfG schwarzvogel

Dafür kommen viele Dänen zum Heizen rüber über die Grenze.

MezzoL schrieb:
eppf schrieb:
Wage einmal, eine längere LKW-Kolonne mit nur 130kmh zu überholen, da brauchst du nicht lange zu warten, bis dir der Hintermann die Stoßstange putzt und du dann entweder freiwillig Gas gibst oder dich in eine Lücke reinquetscht, aus der du mit viel Glück in ein paar Minuten wieder herauskommst.

Also aus eigener Erfahrung sage ich dazu ^^:

Das liegt nicht an Tempolimits, Verkehr oder sonstwas, sondern an den Leuten ansich! Wie ich das meine?
Ganz einfach, es kommt auf das Auto an!
Bin ich im Prius (oder anderen "kleinen") unterwegs, manchmal auch schon zügiger als erlaubt, meint jeder hinterherfahrende unterwegs: "Der muß da weg, hier muß ich vorbei"
Mit dem Lexus (oder anderen "großen") hingegen, kommt das einfach nicht vor! Nicht in der Stadt, nicht auf der Landstraße und auch nicht auf der AB, wenn mit "nur" 130 die LKW Kolonne überholt wird!

Das klingt total dämlich, doch auch andere bestätigen das so...und ich habe keine Ahnung was da in den Köpfen vorgeht.

Genau so ist es. Habe ja den direkten Vergleich. Mein Ufo Civic hatte die gleichen Leistungsdaten wie mein Hybrid Jazz.

Beim Civic hat keiner gedrängelt und alle haben immer fein Platz gemacht.

Beim Kleinwagen Jazz werde ich noch bei 180 Km/h von der Spur geschubst, in der Stadt und auf Landstraßen agressiv überholt und Platz macht mir eh keiner.

Das ideale Auto stellt somit ein SUV in Form eines Mercedes G-Modell dar, als Antrieb reicht hier locker ein 75 PS Benziner. Trotzdem hätte man Ruhe.

Mein Cousin wohnt schon seit Jahrzehnten in den USA, fährt auch dort deutsche Autos.
Besuche in Deutschland hat er immer genutzt, um die Autos seiner Eltern mal richtig zu bis zum Bodenblech durchzutreten.
Als er seiner Frau und Tochter auch mal Deutschland zeigen wollte, drohte auf einer Fahrt von Hannover Richtung Österreich fast die Scheidung.
Die Frau (Ende 30) hatte Angst um ihr Leben durch dieses ständige Rechts-Links-Gas-Bremse bei Tempo 200.
Die Tochter wurde von der Angst angesteckt.
Um den Frieden zu retten, musste er sich dann einer LKW-Kolonne anschließen und hat sich geärgert, dass LKWs nun ihn überholten.
Nie wieder Deutschland mit Familie.

Das möchte ich auch noch kurz kommentieren. Geht es dir nicht so, dass man in den Situationen, wo man es wirklich eilig hat, sehr froh wäre, wenn man dauerhaft 130kmh fahren könnte?Das habe ich früher auch gedacht - wie in Australien 100km Strecke mit 100 km/h dauert eine Stunde - aber in Frankreich war das anders - dort wurde bei Limit 130 - trotz freier Strecke - dann nur noch so um die 100 gefahren und die Hauptgefahr ging von überholenden LKWs aus.

Das wirkliche Problem ist doch der Fahrer hinter dir - der dich nötigt und selbst wenn der bei den seltenen Kontrollen mal erwischt wird - nur maximal 400 € Bußgeld bezahlt - und das ist bei einigen dieser Zunft etwa eine monatliche Tankrechnung ...

In dem Fall ist unserer Politik gefragt - bei dieser Straftat würde wie bei anderen Nötigungen eine Bestrafung nach Tagessätzen viel besser greifen. Ansonsten wird doch auch mal gern bei den Bußgeldern erhöht, wenn die Renten wieder mal knapp werden

Ansonsten finde ich, das es in good old germany schon genug Regeln und Gesetze gibt.

VG

Achja Australien... Tempo 90 ...und ich erwische mich nach einiger Zeit dabei nur 80 zu fahren. Hat mich damals echt geärgert, dass die Hinterleute auch noch Abstand gehalten haben und ihrer Pflicht nicht nachgekommen sind, mit drängeln und Lichthupe mich auf meine zeitverschwenderische Fahrweise aufmerksam zu machen

SpacerX schrieb:

Ansonsten finde ich, das es in good old germany schon genug Regeln und Gesetze gibt.

Eben deshalb eine einheitliche Regel mit 130kmh allg. Tempolimit, was dann unstrittig eine Vereinfachung gegenüber der derzeitigen Regelung darstellt. Die derzeitige Richtgeschwindigkeit führt doch zu rechtlich zweideutigen Auswüchsen, weil man zwar schneller als 130kmh fahren darf, aber trotzdem irgendwie für das Gefahrenpotenzial auf Grund dieser höheren Speed verantwortlich ist.

Gerade zweideutige Auslegungen, die jeder Richter umsetzen kann, wie er lustig ist, gehören beseitigt!

Nebenbei wäre nach einer gewissen Eingewöhnungszeit das Drängeln auf der AB bis auf wenige Ausnahmen Geschichte. Die extreme Polizeipräsenz, die es dazu bräuchte, um bei weiter fehlendem Tempolimit die Drängler auf ein vertretbares Maß einzudämmen, möchte ich garantiert nicht haben.

eppf

Meine Meinung: ganz eindeutig PRO Tempolimit.

Die Vorteile: entspannteres Fahren, geringeres Unfallrisiko, niedrigerer Verbrauch, weniger Lärm überwiegen eindeutig gegenüber Argumenten wie: seltene Zeitersparnis und Freude am Rasen - bzw. Langeweile beim Fahren mit 130km/h.

Für mich wars auch erst mal gewöhnungbedürftig, auf einer schnurgeraden Autobahn, wo nur alle 30 oder 40km eine Abfahrt kommt, nur 130km /h zu fahren. (zB. Bukarest - Constanta) Aber gewöhnt sich schnell daran und bemerkt, dass man viel entspannter im Ziel ankommt.

Deutschland ist - wiedermal - das einzige Land der Welt, wo man das alles besser weiss. Und die deutsche Politik macht sich damit mit ihrer Umweltpoltik völlig unglaubwürdig, wenn sie von anderen Ländern verlangt, den CO2-Ausstoß zu senken.

Paridom schrieb:
...

Mein Fazit: mit der Forderung der Grünen nach 80/120 bin ich völlig einverstanden!

Gruß Paridom

Meine Denkweise ist grundsätzlich eher gelb. Liberal = nur das reglementieren, das wirklich nötig ist. Freiheit statt Fesseln und Knebel.
Aber in Bezug auf Tempolimit könnte ich mit dem Ansatz der Grünen gut leben. Manchmal muß man Dinge beschränken. Für die Sicherheit und Gesundheit! Z.B. finde ich als starker Raucher es völlig ok, das man in Gaststätten nicht mehr rauchen darf! Meine Sucht = mein Problem sollte nicht das Problem anderer werden. Genauso scheint es mir sinnvoll zu sein, daß man auf öffentlichen Straßen nicht mehr "rasen" darf. Gelb und Grün mischen ergibt frische Farben...

Ich pers. würde 80/130 für sinnvoller halten. Und auf manchen Bundesstraßen-Abschnitten per Beschilderung mehr als 80 erlauben. (z.B. B45 Hanau-Dieburg - dort 100 statt bisher frei und wo derzeit 100 sind eben die 100 aufheben = 80). Auf Landstraßen 80 finde ich sehr sympathisch!

LG
Klaus

Tja,

was könnte die Republik an CO2 (und Schilder!!!) einsparen (Jeder von uns kennt den exponentiellen Express Zuschlag bei Tempo>100). Und Tempo 100 auf der Landstraße zwingt einen auch, unnötig nach dem Ort Vollgas zu geben nur um 2 Minuten später wegen der nächsten Ortschaft, oder Tempo-70 begrenzten Kreuzung, gar eine rote Ampel Kreuzung, in die Bremsen zu latschen (wegen des ungeduldigen nachfolgenden Verkehrs). Dann lieber Tempo 80 generell, und selektierter Tempo-100 Freigabe bei langen Überlandabschnitten.

Was ich nicht verstehe ist: mit welchen Nachdruck das Glühbirnenverbot durchgepowert wurde. Genauso E10. Wegen des bösen, bösen CO2.

Und hier kann man durch einfache Gesetzgebung viel mehr CO2 einsparen, als mit dem ganzen anderen Kinderkram. Und es wird mit noch mehr Nachdruck dagegen angekämpft.

Ich erlaube mir mal Obelix zu zitieren:
"Die spinnen, die Goten!!!" .

Gruß,
Walter

Tja, an Enegiesparlampen und schnellen Autos verdienen eben deutsche Unternehmen. Eine gute Lobbyarbeit ist eben Alles!