Priusfreunde.de

cirr_s schrieb:
Gestern hat ein "freier Bürger" in der Gegend ein älteres Ehepaar aus dem Leben geschossen!

Walter


... weswegen jetzt unbedingt pauschal alle betraft werden müssen.


Übrigens gehöre ich nicht zur "freien Fahrt"- Fraktion, auch wenn das jetzt einige aus meinen Postings gelesen haben möchten. Ich schreibe es aber gerne noch einmal: Ich bin pro verkehrsabhängige Tempolimits. Freie Fahrt nur dann, wenn es Fahrbahn und Verkehr zulassen.

Übrigens war ich gestern zwei Stunden auf der A5 mit Tempo 120 unterwegs und nicht ein einziges Mal klebte mir jemand am Heck. Und das am hellichten Tage! Kann es etwa sein, dass einige hier die Zustände auf Deutschlands Autobahnen etwas dramatisieren?

schrubber schrieb:
... Ich bin pro verkehrsabhängige Tempolimits. Freie Fahrt nur dann, wenn es Fahrbahn und Verkehr zulassen.
Wobei sich zumindest auf der A3 Hanau-Frankfurt nur sehr wenige an die Limits halten. Hatte es schon öfter bei angeschriebenen 120, daß ich trotz dem ich beim Überholen auf 130-140 beschleunigt hatte am liebsten abgedrängt bzw. weggerammt worden wäre. Aber klar, daß sich Leute nicht an Regeln halten, dafür kann die an sich gute Sache nichts. Ich finde das System klasse! Würde jetzt noch jeder kapieren, daß manchmal trotz scheinbar freier Strecke limitiert ist, weil es ein paar km weiter vorne gerade stockt, gebe es weniger Staus.

Das ist dann das nächste Problem- die beste Regel bringt nunmal nichts, wenn niemand ihre Einhaltung kontrolliert.

WAHNSINN !!

Verrückt, was sich hier gerade abspielt.

Seit 2007 war dieser Thread tot. Alles Friede, Freude, Eierkuchen ? !

Da gibt es "Priusfreunde" die argumentieren z.B. gegen ein Tempolimit mit den ja auch gestiegenen Geschwindigkeiten z.B. bei Flugzeugen und der Eisenbahn (ICE).

Leute: Ich bin Eisenbahner.
Nirgend wo sonst werden Tempolimits so rigoros gesetzt, geprüft, kontrolliert und eingehalten wie bei der Bahn.
Nur ein wenig schneller als erlaubt und die ganze Kiste kommt zwangsweise erst mal zum Stillstand bevor sie weiterfahren kann.
Dem Triebfahrzeugführer wünsche ich dann nur noch, dass er morgen noch mal auf den Bock steigen darf.

Da gibt es keine individuellen Fahrten. Sie sind alle geplant (Stichwort: Fahrplan !).
Da kommt kein anderer Zug willkürlich und zufällig aus einem Nebengleis in einem individuell frei gewählten Tempo auf das Hauptgleis (die AB) gefahren. Da sind keine langsamen Güterzüge im Weg die es zu überholen gilt und, und, und. Insoweit ist dieser Vergleich schon mal absoluter Quatsch.

Ich hab das Gefühl, dass in dieser Diskussion überwiegend auf individuelle Bedürfnisse abgezielt wird, die es mit den Ellenbogen geballt durchzusetzen gilt.

Hunderte von Studien sind frei verfügbar nachzulesen (sogar welche vom ADAC !!!) die bestätigen, dass ein gemäßigtes Tempo den Verkehr am flüssigsten hält, Staus vermeiden hilft und -auch wenn's von manchen nicht gerne gehört wird- die Unfallzahlen herunterfährt.

Ein Freund von mir hat eine Tochter. Zunächst nicht's ungewöhnliches.
Sie hatte sich vor 15 Jahren mit Ihrem Golf um einen Baum gewickelt.
Der Golf war natürlich schon damals ein angeblich sicheres Auto !
Ein Rettungswagen des DRK mit Notarzt kam zufällig zum selben Zeitpunkt an dieser Stelle vorbei.
Man konnte seine Tochter "retten". Sie liegt nun seit 15 Jahren im Wachkoma: kLASSE !!

Schnelle Hilfe, moderne Medizin und die ganzen "Helferlein" im Auto sind die Argumentationshilfen für Politiker, Autoindustrie und viele andere Zeitgenossen zu behaupten, der Straßenverkehr sei sicherer geworden, da weniger Verkehrstote zu beklagen sind.

Wo bleiben die Töchter unserer Freunde, die Rollifahrer und sonst wie Behinderten ??

Runter mit dem Tempo wie in nahezu allen Staaten dieser Welt.

Auch dies nachzulesen in jedermann zugänglichen Veröffentlichungen wie z.B. Wikipedia:

"Kein generelles Tempolimit eingeführt haben zudem Afghanistan, Bhutan, Burundi, Haiti, Libanon, Mauretanien, Myanmar, Nepal, Nordkorea, Somalia, der indische Bundesstaat Uttar Pradesh und Vanuatu. In einigen dieser Länder bestehen aber durchaus punktuelle Geschwindigkeitsbegrenzungen
Ruanda besaß bis vor wenigen Jahren ebenfalls kein Tempolimit.

Ich gebe zu, die Straßenverhältnisse in diesen Ländern nicht wirklich zu kennen. Aber ich behaupte, dass Geschwindigkeiten jenseits von 120 oder 130 km/h dort absolut nicht realisierbar sein dürften. (So haben ja wir in D den "Highspeed Tourismus" und nicht z.B. Ruanda.)

Irgendwie kann ich alles nicht mehr so nachvollziehen.
Da kommen auch Argumente wie:
Hier sind ja ohnehin schon die meisten Strecken Tempo limitiert.

OK ! Was spricht denn da noch gegen eine komplette Begrenzung ??

Da fahre ich auf Strecken (Bundesstraße) auf denen sich alle 1 - 2 km die zul. Höchstgeschwindigkeit ändert.
Neue Einmündung: runter auf 70
Danach: Hoch auf 100
Dann: Kaum auf 100, schon geht's wieder auf 80 oder 70.

Was soll der Quatsch !

Fahrt mal in NL oder DK. Sowas gibt's dort nicht. 80 km/h und Ende. Es läuft so bequem und flüssig wie hier nur erträumt.

Auf einer Bundesstraße in meiner Umgebung gibt es auf (nachgemessen) 2 km Länge 3 unterschiedliche Geschwindigkeitsbeschränkungen ohne dass sich da irgend etwas verändern würde. Ich denke manchmal, die hatten einfach ein paar Schilder übrig und mussten sie unbedingt irgendwo aufstellen.

Ich könnte hunderte Argumente anführen, die ein Tempolimit herbeischreien. Aber das würde ein Buch füllen.
Ich lese aber immer wieder nur Argumente in dieselbe Richtung

Wo bleibt mein Fahrspaß !
Freie Fahrt für freie Bürger !
Die Autoindustrie Deutschlands leidet darunter !

Ich weiß nicht was sonst noch.

Wer Spaß daran hat, besonderes Risiko zu "fahren", der sollte es auf dafür besonders eingerichteten Plätzen tun und nicht auf Kosten Anderer.
Es gibt eben nun mal auch "Schwächere" Verkehrsteilnehmer. Sei es ein Fahrer (Fahrerin) mit einem 70 PS - Auto oder weniger oder Jemanden, der sich "downsizing" zum Ziel gemacht hat. Auch die haben ihr existenzielles Daseinsrecht. Der Straßenverkehr dient absolut nicht dazu, Frust zu kompensieren, Stress abzubauen, Experimente zu machen oder "Stärke" zu zeigen.
Er dient ausschließlich dazu, halbwegs sicher und bequem von A nach B zu kommen.

Wer Anderes will, der soll die Achterbahnen, Autoscooter und Bunnjee-Anlagen dieser Welt abklappern.

Mein Votum:
130 km/h auf AB
80 km/h auf Bundes- und Landstraßen
50 km/h in Städten
30 km/h in (großzügig ausgelegt) Innenstadtbereichen u. Ä.

Niemand würde dabei Schaden erleiden,
Viele würden dabei Gewinner sein.


Gruß
Jürgen

@ Jürgen

Genau das was Du schreibst ist eine realistische Darstellung der Wirklichkeit.

Ohne einfach nur blind einen Standpunkt zu verteidigen und Andersdenkende anzugreifen und auszugrenzen.

Ein ganz klares JA dazu von meiner Seite.

unterschreibe ich sofort.

ganymed schrieb:
Wer Spaß daran hat, besonderes Risiko zu "fahren", der sollte es auf dafür besonders eingerichteten Plätzen tun und nicht auf Kosten Anderer.

Ich glaube nicht, dass hier im Thread irgendwer Spaß daran hat, besonderes Risiko zu fahren. Diese Pauschalisierung ist fehl am Platz und der Diskussion abträglich.

ganymed schrieb:
Es gibt eben nun mal auch "Schwächere" Verkehrsteilnehmer. Sei es ein Fahrer (Fahrerin) mit einem 70 PS - Auto oder weniger oder Jemanden, der sich "downsizing" zum Ziel gemacht hat. Auch die haben ihr existenzielles Daseinsrecht.

Das kann ich so unterschreiben. Das hat aber auch niemand bestritten. Die sogenannten "schwächeren Verkehrsteilnehmer" (das sind doch eigentlich Radfahrer und Fußgänger?) müssen jedoch auch ihren Pflichten nachkommen- vorausschauendes und defensives Fahren gehören dazu. Wer mit 110 plötzlich hinter einem LKW ausschert, und dann gleich einen A6 im Heck sitzen hat, sollte überlegen, warum. Klar, der Audi-Fahrer könnte ein rücksichtsloser Raser sein. Kommt auch vor. Mindestens so oft sehe ich aber, wie der rückwärtige Verkehr nicht ausreichend beobachtet, der Blinker nur kurz gesetzt und dann ohne merkliches Beschleunigen ausgeschert wird. Da merkt man, dass einige mit der Situation auf der Autobahn überfordert sind. Sehe ich von hinten einen anfliegen (das geht schon, wenn man den rückwärtigen Verkehr aufmerksam beobachtet), dann passe ich meine Geschwindigkeit zum Vordermann so an, dass ich hinter dem Tiefflieger ausscheren kann. Denn er hat nunmal per Gesetz VORFAHRT und darf auch drauf bestehen! Notfalls muss ich halt selbst etwas bremsen. Wer das nicht hinbekommt, sollte sich Gedanken machen, ob er/sie weiterhin in der Lage ist, ein KFZ zu führen.

ganymed schrieb:
Der Straßenverkehr dient absolut nicht dazu, Frust zu kompensieren, Stress abzubauen, Experimente zu machen oder "Stärke" zu zeigen.

Kann ich auch unterschreiben. Ich wüsste aber nicht, wer hier im Thread behauptet hat, er bräuchte aus diesem Grund freie Fahrt. Ich kann hier nur für mich sprechen: Ich fahre gerne mal etwas schneller, wenn ich bspw. einen vollen Terminkalender habe (da habe ich öfters keinen Einfluss) und dadurch etwas Zeit rausholen kann, um es bspw. nachher auf der Landstraße etwas ruhiger angehen zu lassen. Und warum auch nicht? Wenn die Bahn frei ist, warum darf ich dann nicht mal 160 fahren?

Danke, gute Worte.

Menschen brauchen Verbote. Wenn wir alle einen gesunden Menschenverstand hätten, bräuchten wir die Vielzahl von Regeln nicht aufschreiben, sie würden von jedem auch so eingehalten, was sie ebenfalls zu Regeln macht. Gesunden Menschenverstand haben aber einige nicht. Und weil diese Leute ernsthaft (jeder kennt solche Leute) sagen "ist ja nicht verboten" muss man diese Regeln in aller Fülle, aufschreiben, allein damit sie überhaupt ahnbar sind.

Das gilt auch im Strassenverkehr. Dem Mensch fehlt ein Sensor für Geschwindigkeit. Das spricht für Tempolimit. Deutschland ist eine führende Auto-Nation und verdankt grosse Teile seines Wohlstandes dem Autobau. Das spricht dagegen. Beide Lager können die Gegenargumente nicht entkräften, denn beide haben Recht.

Die sinnvolle Konsequenz ist das, was wir haben. Weitgehende Einzelfallbegrenzung mit ein paar freien Strecken.

mit freundlichen Grüßen
BlauerClaus

Wie wäre es mit einem Kompromiss?

Generelle Höchstgeschwindigkeit 150km/h
Richtgeschwindigkeit weiterhin 120km/h


Aber viel wertvoller fände ich persönlich, wenn wir endlich mal Bußgelder nach Tagessätzen richten, also Gehaltsabhängig gestalten, sodass die Bußgelder gerade die Klientel empfindlich trifft, die momentan nur über die Knollen lachen...

Das wäre ein guter Kompromiss.

Da es aber mit Einhaltung der Geschwindigkeit bei vielen oft hapert.
Sollte man die Autos bei 150 werksmäßig abregeln.

Zudem sollte die Polizei die Möglichkeit haben.
Bei Verstößen die V max Geschwindigkeit zu reduzieren.
Damit diese das langsam Fahren lernen…
z.B. 1Jahr V max 100 ...

Hey Leute,

wir blabbern und blabbern seit 5 Jahren hier rum.

Dieses Jahr sind Wahlen! Ja dann wählt doch entsprechend, die Positionen sind klar.

Der Rest ist Demokratie und damit muß sogar ich mich abfinden.

Walter

PS: Keine 24h später, keine 10km weiter: ein neuer tödlicher Unfall. Überhöhte Geschwindigkeit auf AB (661)!

cirr_s schrieb:

PS: Keine 24h später, keine 10km weiter: ein neuer tödlicher Unfall. Überhöhte Geschwindigkeit auf AB (661)!

Das soll jetzt kein Argument gegen das Tempolimit werden, aber "überhöhte Geschwindigkeit" sagt allein noch nichts aus.

Mein Bruder hat mal auf der AB mit seinem SLK bei 130 einen Totalschaden gebaut und 2 andere in Blechschäden verwickelt. "überhöhte Geschwindigkeit" wurde seitens der Polizei angegeben.
Die Umstände erfahren Außenstehende oft nicht: Regen, Aquaplaning, kein ESP, Fehlverhalten des Fahrers.
Klar, bei Tempo 80 wäre es bestimmt nicht passiert.

Wenn es ein maximales Tempolimit von 130 km/h gäbe, könnte man eine völlig neue Fahrzeuggattung auf dem Markt positionieren.

Fahrzeuge, die auf diese niedrigeren Geschwindigkeiten hin optimiert werden.
Es bräuchte dafür definitiv weniger Leistung mit kleineren Motoren und der Verbrauch würde drastisch sinken können.

Auch kann die Fahrgastzelle anders konstruiert werden, kann doch die Sicherheit und auch alles Andere an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.

All das spart Kosten, was an die Kunden weitergegeben werden könnte.

Und jetzt bin ich leider aufgewacht...hier in Deutschland. Und muss erkennen, dass es das bei uns nicht geben wird.

VAG-Konzern, Mercedes, BMW, wo würden die ihren Platz in der neuen Welt finden?

hungryeinstein schrieb:
...
Es bräuchte dafür definitiv weniger Leistung mit kleineren Motoren und der Verbrauch würde drastisch sinken können.
...


In Sachen Tempolimit bin ich grundsätzlich neutral, wobei ich gern jede Regelung vermieden sehe, die nicht zwingend notwendig ist. Und ich halte sie nicht für notwendig. Die letzten 40tkm bin ich mit dem Prius nie bedrängt worden, allerdings interessiert sich auch sonst niemand für das Auto.

Wer allerdings ein Tempolimit unter Umweltaspekten/Energieverbrauch fordert, dem Rate ich zur Vorsicht. Wie schnell kann der Gedanke aufgegriffen und auf weitere Bereiche ausgedehnt werden. Mit Umweltschutz lässt sich fast alles begründen.

Wie wäre es mit einer Wohnraumbegrenzung je Person? Oder einer Raumtemperaturhöchstwertverordnung?

Ehe man sich versieht hockt man in einer 35m² Bude, die maximal mit 18 Grad C beheizt werden darf (die Frau vom guten Peer kann sich eine höhere Temperatur kaum vorstellen; mein Kater und ich können dies schon).

Da gibt es keinen Lebensbereich, der grundsätzlich außer Betracht bleiben müsste. Wie schön der Schwachsinn sich ausbreiten kann, haben wir ja alle im Bereich der Glühlampen erfahren dürfen.

Viel Spaß damit.

Gruß

Helgo

hungryeinstein schrieb:

Und jetzt bin ich leider aufgewacht...hier in Deutschland. Und muss erkennen, dass es das bei uns nicht geben wird.

VAG-Konzern, Mercedes, BMW, wo würden die ihren Platz in der neuen Welt finden?

Auch in anderen Ländern mit Geschwindigkeitsbeschränkungen werden schnelle Wagen gebaut und auch verkauft.

Dieses dumme Gewäsch kommt von der Autolobby und wird gebetsmühlenartig immer und immer wiederholt.

MfG Harzbube.