Priusfreunde.de

Ravvgier schrieb:
Interessant ist für mich dieser Vergleich:
www.maki-car-rental.com/mietwagen/unfallrisiko-rechner.html

Man kann sehen, dass trotz extremer Tempolimitierung die Verkehrstoten in Amerika mehr sind als in Deutschland.Naja, die Aussagekraft der Statistik geht aber gegen 0.

• Die Anzahl Unfälle pro Auto ist schon ein fraglicher Wert, der alles und nichts als Ergebnis zulässt (viele Autos, die wenig fahren --> viel weniger Unfälle und eine tolle Statistik, ...).


• Wie verteilen sich die Toten auf die unterschiedlichen Straßenarten? Sind die (limitierten) Highways vielleicht besonders sicher, die Städte besonders unsicher?


• Sind die Toten ein geeignetes Maß? Denn in den letzten Jahrzehnten ist durch neue Sicherheitstechnik die Anzahl der Toten stark zurückgegangen, nicht jedoch die Zahl der Unfälle an sich. Wie zählt man Schwerverletzte, die Zeit ihres Lebens leiden müssen?


• Sind die Straßen- und Verkehrsverhältnisse miteinander vergleichbar? Amerika: Ewiges Land mit schnurgeraden Straßen, Deutschland: superdicht besiedelt mit massiv viel Verkehr


• Wie verhält es sich mit der Führerscheinausbildung? Wie gut sind die Menschen ausgebildet, tatsächlich sicher ein Auto zu fahren?

Insgesamt alles Faktoren, die im Wesentlichen NICHTS mit einem möglichen Tempolimit zu tun haben, die man aber bei einem solchen Vergleich berücksichtigen muss.

Zudem zum konkreten Vergleich: Vielleicht wäre die Anzahl der Toten in den USA bei geringerer Reglementierung deutlich höher?

Insgesamt: Jeder Verkehrstote ist einer zu viel. Wenn sich die Anzahl in Deutschland durch ein allgemeines Tempolimit senken lässt (egal um wie viele), ist das IMHO absolut notwendig.

Vogtländer schrieb:
Am Sonntag eine Volksabstimmung - Tempolimit.

130 kmh auf Autobahnen wie in ganz Europa.
110 kmh bei Regen auf Autobahnen.
100 kmh auf Schnellstraßen.
80 kmh auf Landstraßen.

Der Bürger ist zu frieden - die Lobbyiste und Politiker nicht.

Gruß Ulli
Wer nur noch in der Lage ist o.g. Geschwindigkeiten im öffentlichen Verkehr bewältigen zu können, sollte sich überlegen ob es nicht langsam Zeit wird seinen Führerschein abzugeben und sich nach einem Platz in einer Seniorenresidenz umzusehen.....



Grüße Minimoog

Als weiteren Punkt sollte man vielleicht auch noch anführen, dass in den USA die alkoholbedingten Verkehrstoten bei etwa 32% aller Getöteten liegen. Bei uns sind es knapp 9%.

eppf

Minimoog schrieb:
Wer nur noch in der Lage ist o.g. Geschwindigkeiten im öffentlichen Verkehr bewältigen zu können, sollte sich überlegen ob es nicht langsam Zeit wird seinen Führerschein abzugeben und sich nach einem Platz in einer Seniorenresidenz umzusehen.....
Was denn nun?
Da wird als Paradeargument gegen ein Tempolimit auf Autobahnen immer wieder gebracht, dass auf Landstraßen viel mehr zu holen wäre, was die Absenkung von Unfallopfern betrifft und dann werden Forderungen nach Tempo 80 auf Landstraßen verunglimpft, obwohl diese Forderung auch von vielen Verkehrsexperten erhoben wird.

Wer nicht in der Lage ist, es zu erkennen, dass über 3000 Verkehrstote pro Jahr immer noch viel zu viel sind und es weitere Maßnahmen braucht, um hier runterzukommen, der wäre eher an der Reihe, seine Fahrerlaubnis an den Nagel zu hängen.

eppf

Schön wie wir uns im Kreis drehen...
80 auf Landstraßen? Geht's noch? Vielleicht auch noch 30 in den Städten?
Ach egal, verbieten wir es doch gleich ganz!
Dann kacheln jedoch die "Hobby-Jan-Ullrich's" die Fußgänger (mit dem Blick aufs Schmartfone : ) um. Was machen wir dann? Geschwindigkeitskontrollen für Radfahrer?
Die Argumentation mit dem Tempo erledigt sich von selbst wenn wir alle gar nicht mehr fahren würden.
Das wäre die ultimative Waffe gegen jedwede Unfälle überall.

Es sollte doch jedem klar sein, das alles und überall eine potentielle Gefahr/-enquelle darstellt.
Und selbst wenn man möchte, will, sich das Ziel setzt oder sonstwas-man kann es (also die Gefahr) niemals auf 0 fahren.
Das ist in etwa genauso wie in vielen Firmen, die dauernd 0 Fehler von ihrer Belegschaft wollen-das klappt auch bloß nicht....

Civic2006 schrieb:
Wo will man denn die Grenze ziehen ?
Wen jemand vollkommen überraschend ausschert,sei es ohne vorher zu gucken oder die Situation falsch eingeschätzt,soll ich schuld sein weil ich es gewagt habe vollkomen legal 150 zu fahren ?
Bei 130 habe ich im oberen Beispiel keine Schuld aber bei 135 schon ?
......

Ist es nicht so, dass man Mitschuld trägt, wenn man den Unfall hätte vermeiden können, wenn man die 130km/h eingehalten hätte?
Wenn 5m vor die einer ausschert, schaffst du es nicht mehr, egal ob du 130 oder 160km/h drauf hast.
Also keine Mitschuld.
Ist es aber ein Abstand gewesen, der dich bei 130km/h hätte runterbremsen lassen, dann bist du mit 160km/h dran, wenn es gekracht hat - jedenfalls anteilmäßig.

Gruß
Helmut

... die Argumentation von wegen ..kann man nicht fahren widerlege ich Dir/Euch jeden Tag aufs neue. Weil: es ist nicht immer Feierabendverkehr oder Urlaubsstau an den beliebten Samstagen.
Heute erst wieder A20,A10,A9, A38 immer wieder möglich längere Strecken schneller zu fahren. Und....heute ist Freitag. Natürlich gibt es auch andere Tage. Aber fahr mal im Herbst/Winter nach MV auf die A20, A24 aber auch die A9 Berlin München lässt sich oft super durchrollen. Kommt auch auf die Tageszeit an. Und wenn zu viele unterwegs sind geht es eben langsamer vorwärts. So ist das.
Immer schön entspannen und nicht immer allen alles verbieten dann bleibt das Leben auch lebenswert.

ellert_de schrieb:
Ist es nicht so, dass man Mitschuld trägt, wenn man den Unfall hätte vermeiden können, wenn man die 130km/h eingehalten hätte?
Wenn 5m vor die einer ausschert, schaffst du es nicht mehr, egal ob du 130 oder 160km/h drauf hast.
Also keine Mitschuld.Es geht nicht nur um die Unvermeidbarkeit, sondern auch um die Schwere des Unfalls.

Nehmen wir ganz einfach den Fall an, einer mit 110kmh wechselt 1m vor dir die Spur, ein Unfall ist dabei wohl unvermeidlich. Wenn es dich nicht direkt voll in die Leitplanken dreht und alles zerdeppert wird, liegt höchstwahrscheinlich kein Totalschaden vor. Jetzt bist du in genau derselben Position mit 180kmh, der Totalschaden ist dir gewiss, die Unvermeidbarkeit ist dieselbe. Die Unfallfolgen sind aber höher und das fließt mit ein. Nochmals der Satz aus Wikipedia:

Wird ein Kraftfahrer, der die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h überschritten hat, ohne eigenes Verschulden in einen Unfall verwickelt, so haftet er anteilig für den Unfallschaden, es sei denn, er weist nach, dass es auch bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h zu dem Unfall mit vergleichbar schweren Folgen gekommen wäre.

Man betrachte das fett zitierte, auch der Nachweis dürfte schwierig sein.

Ich kann wie gesagt nur über den Fall meines Nachbarn berichten. Auf solche Argumente wie eben deines ging der Richter überhaupt nicht ein. Für den zählte nur 180kmh aufwärts.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, als mein Nachbar mir erzählte, dass er auf 20% seines Schadens sitzen blieb. Er war seiner Aussage nach jedenfalls absolut chancenlos. Nochmals nachfragen, wie kurz der Abstand genau war, geht nicht mehr. Er ist leider bereits einem Krebsleiden erlegen. Am Schnellfahren jedenfalls gewiss nicht, für ihn war diese Mitbeteiligung ein Grund, fortan langsamer zu fahren.

eppf

HalloHybrid schrieb:
Immer schön entspannen und nicht immer allen alles verbieten dann bleibt das Leben auch lebenswert.Widersprichst du dich da nicht ein bisschen mit "Immer schön entspannen" und gleichzeitig 180+kmh fahren?

Ich meine nur, eine Hauptkritik war doch hier zuletzt, dass man nicht einmal ab 180 oder 200kmh eine Grenze einziehen will.

Der ganze Rest der Welt braucht wohl Magnesium-Tabletten bis zum Abwinken, vor lauter Verkrampfung

eppf

Also ich bin für ein unbedingtes Tempolimit bei 9 kmh^-1 !!

a) Pokemon Go wertet das noch als Laufen
b) man kann somit seine 10 km - Eier ausbrüten
c) Man hat genügend Zeit die Pokestopps mitzunehmen.
d) Wenn ein Fahrradfahrer mit 30 kmh^-1 auffährt ist der selber Schuld.
e) Fußgänger haben eine Chance wegzugehen
f) Die Versicherungen werden billiger, da es nur noch leichte Auffahrschäden gibt (Ausnahme Fahrradfahrer, die müssen sich dann ebenfalls vollkaskoversichern).
g) Die Reichweite der Elektroautos würde gesteigert.
h) Die Bahn wäre wieder im Kommen.

u.s.w.

Ich erinnere mich an eine kleine Mathematik Aufgabe aus der Schule. Hoffentlich richtig...

Simple Formel aus der Fahrschule:
X = V/10 zum Quadrat also 100m bei 100km/h
mit etwas Zwischenformelei kam man auf
Bremszeit und Bremsverzögerung.

Die einfache Frage war wieviel meter bnötigt der Schnellfahrer bis zum Stillstand? Klar 400m.

Die komplizierte Frage war, wie schnell ist er nach 100m Bremsweg, also da wo der andere schon steht.

Ich kann das jetzt nicht mehr herleiten, aber es war weit! über 100km/h. Es war sogar erschreckend nahe an 200km/h.

Es kann auch sein dass es im Physik Unterricht war.

Minimoog schrieb:
Wer nur noch in der Lage ist o.g. Geschwindigkeiten im öffentlichen Verkehr bewältigen zu können, sollte sich überlegen ob es nicht langsam Zeit wird seinen Führerschein abzugeben und sich nach einem Platz in einer Seniorenresidenz umzusehen.....

Schön! Schicken wir dann gleich alle Bürger Europas in einer Seniorenresidenz? Ich war im Juni in Holland auf Urlaub, und kann nur sagen, dass man dort abseits der Autobahnen (meistens nicht mehr als 80 km/h) sehr angenehm unterwegs ist. Die Autobahnen sind auf 120 bzw. 130 km/h beschränkt, aber man kommt doch an...

Jan

Also unabhängig davon, dass diese V/10-Regel nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Die Aufprallgeschwindigkeit zu errechnen ist doch einfach.

Nach deinem Beispiel fehlen 300m Bremsweg. Also rechne einfach rückwärts, welche Geschwindigkeit bei 300m Bremsweg zugrunde liegt.

Das Ganze dann nochmals nachgerechnet mit heute realistischen Verzögerungen, also bei 40m Bremsweg aus Tempo 100. Aber bitte die Reaktionszeit nicht vergessen.

Wobei die Annahme mit den 40m aus 100kmh auch nur dann gilt, wenn es gute trockene Bedingungen gibt und der Fahrer auch voll drauflatscht, sofern das kein Bremsassistent übernimmt.

eppf

@cirr-s: Diese Aufgabe behandelt das Anhalten vor einen stehenden Hindernis, beim Vordermann auf der Autobahn handelt es sich aber zu 99% um ein selbst auch erst abbremsendes Hindernis. Die beiden Fälle unterscheiden sich deutlich:

Der für das stehende Hindernis entscheidende Bremsweg (+ Reaktionsweg) wächst quadratisch mit der Geschwindigkeit und definiert, wie schnell man bei entsprechend einsehbarer Strecke vor einem fahren darf.
Alle Regeln hierfür, die kein Quadrat vorsehen, sind sicher nur grobe Abschätzungen (andere mit Quadrat evtl. auch, aber systematisch richtiger).

Der relativ zum Vordermann entscheidende Weg (nur der Reaktionsweg) ist die Strecke, die man zurücklegt, bis man auf die Bremsung reagiert und ebenfalls in die Eisen steigt. Dieser wächst linear mit der Geschwindigkeit und ergibt plus einen Sicherheitsfaktor den notwendigen Abstand.
Hieraus ergibt sich auch die 2-Sekunden-Regel: Eine Sekunde Reaktionszeit und eine Sekunde Sicherheitspuffer. Die Regel ist keine Daumenregel, sondern physikalisch exakt motiviert!
Aber Achtung: Dies gilt nur unter der Annahme etwa gleichen Bremsvermögens! Wenn ich schlechte Reifen (generell oder nur für die aktuelle Witterung) habe, dann muss ich auch wieder einen mit der Geschwindigkeit quadratisch wachsenden Abstand halten.

Grüße
Philipp

Die meisten rechnen offenbar sehr optimistisch auf meinem morgentlichen Arbeitsweg sind leider eine auto Länge bei über 100 normal. Wern man einen halbwegs akzeptablen Abstand hält drängelt sich sofort einer rein man könnte ständig bremsen.

Logisch das es da regelmäßig zu Massenkarambolagen kommt, eine strikte lern Resistenz scheint aber vorhanden zu sein, wundert mich das die überhaupt die Schule geschafft haben und fahren und arbeiten dürfen...