Priusfreunde.de

@eppf
Es ist aber auch eine positive Entwicklung zu erkennen. Die Anzahl der Autofahrer, die auf der AB ihren Tempomat nutzen, scheint von Tag zu Tag zu steigen. Es gibt also immer mehr Leute, welche eine entspannte Fahrweise bevorzugen.

..ja das stimmt! Bei mir immer schön 170 lt Tacho. Entspannung und trotzdem nicht zu langsam.

Ja, ich stelle meinen Abstandsradar auch immer auf 170km/h und suche mir dann einen Bus. Total entspannend.

Vielleicht gehöre ich noch zum alten Schlag,aber ich würde mich in Grund und Boden schämen wenn ich versuchen würde andere für meinen Fehler geradestehen zu lassen !
Fehler können immer mal passieren,aber es ist ein Frage der Ehre diesen nicht auf Andere abzuwälzen,die sich im Grunde fehlerfrei und legal verhalten haben .

Dieser Unfall ist passiert, weil die Tempodifferenzen auf deutschen Autobahnen extrem sein können, und zwar legal. Zumindest war das einer der Hauptfaktoren, sicher gab es weitere.

Aus dieser Erkenntnis kann man offenbar grundverschiedene Schlüsse ziehen. Meiner ist, dass eine Verminderung der möglichen Geschwindigkeits-Differenzen nützlich und sinnvoll wäre.

Grüße, Egon

Mir ging es um die Schuldfrage .
Der Toyota Fahrer hat ganz offenbar nicht seine Pflicht vor einem Spurwechsel getan oder aber schlicht die Situation falsch eingeschätzt .
Eines ist doch Fakt,hätte der Toyota Fahrer keinen Fehler gemacht,wäre es auch zu keinem Unfall gekommen !
Die bestehende Reglung ist vollkommen absurd,entweder Tempolimit oder kein Tempolimit .
Beides gleichzeitig widerspricht sich !
Im Moment gibt es kein generelles Tempolimit,somit ist der Mercedes Pilot für mich auch nicht schuldhaft am Unfall.

Der Mercedesfahrer muss, ob Tempolimit oder nicht, jederzeit so fahren, dass er bei dieser Situation noch eine Unfall vermeiden kann. Er ist mit schuldig.
Wenn er dann vor Gericht noch deine Meinung vertritt, kann es sein, dass der Richter sagt: Ihnen muss ein "Denkzettel" verpasst werden!
Eigene Erfahrung.

Civic2006 schrieb:
Die bestehende Reglung ist vollkommen absurd,entweder Tempolimit oder kein Tempolimit .Tja und was ist dann die Lösung, wenn bereits 1974 eine total freie Fahrt ohne jegliche Mithaftung nicht mehr salonfähig bzw. verantwortbar war?

Danke für das Eingeständnis, dass du insgeheim doch für das Tempolimit bist. Eine andere klar geregelte Lösung, so wie du sie willst, ist nämlich nicht möglich.

Von den Gegnern eines Tempolimits wird immer wieder um den heißen Brei herumgeredet, das Eingeständnis, dass die Geschwindigkeitsdifferenzen ein Ausmaß angenommen haben, welches nicht mehr tragbar ist, kommt denen einfach nicht über die Lippen. Nicht einmal ein Limit bei 200kmh wird ansatzweise akzeptiert, ja keinen Einstieg.

Genau die hohe Differenz ist und bleibt das Hauptproblem, so wie es Egon auch eben ausführte. Dieses Problem rechtlich sauber zu entschärfen, in dem man die hohen Geschwindigkeiten nur bis zu einer gewissen Verkehrsdichte zulässt, damit diese kritischen Situation nur selten vorkommen, würde wie gesagt eine Monsterbestimmung werden, die vor allem wieder jeder für sich selbst auslegt, was "dicht" bedeutet.

Dass zudem alleine der ökologische Gedanke die Notwendigkeit aufzeigt, hier endlich tätig zu werden, hatten wir auch schon zur Genüge. Aber klar messbare objektive Argumente zählen bei dieser Diskussion überhaupt nicht.

eppf

eppf schrieb:
Civic2006 schrieb:
Dass zudem alleine der ökologische Gedanke die Notwendigkeit aufzeigt, hier endlich tätig zu werden, hatten wir auch schon zur Genüge. Aber klar messbare objektive Argumente zählen bei dieser Diskussion überhaupt nicht.

eppf

Asche über mein Haupt ! Ich habe die Beteiligungsfrist für Vorschläge verpasst, die man beim Hessischen Umweltministerium machen konnte für einen neuen CO2 Reduktionsplan:

umweltministerium.hessen.de/klima-stadt/...hutzplan-hessen-2025

hessen-nachhaltig.de/de/kommentieren_ksp.html

Jetzt diskutieren sie alles mögliche und unmögliche rum, aber NICHT , natürlich nicht, eine Tempobegrenzung auf Hessischen Autobahnen (und ggf. Bundesstraßen).

Leider ist der Beteiligungsprozess schon geschlossen. Es wird nur noch ausgefiltertes festgezurrt. Protokolle sind einsehbar...

Ravvgier schrieb:
Der Mercedesfahrer muss, ob Tempolimit oder nicht, jederzeit so fahren, dass er bei dieser Situation noch eine Unfall vermeiden kann. Er ist mit schuldig.
Wenn er dann vor Gericht noch deine Meinung vertritt, kann es sein, dass der Richter sagt: Ihnen muss ein "Denkzettel" verpasst werden!
Eigene Erfahrung.

Das ist auch wieder mal reine Theorie und nicht für alle Fälle anwendbar !
Wen z.B. ein Kind urplötzlich 5 m vor einem herannahenden Auto das mit korrekten 50 km/h unterwegs ist,zwischen parkenden Autos über die Strasse läuft,dann hat der Fahrer schlichtweg nicht den Hauch einer Möglichkeit rechtzeitig anzuhalten !
Ich spreche da auch aus Erfahrung da ich als Kind angefahren wurde,weil ich blindings über die Strasse lief um meinen Bus noch zu erreichen .
Der Fahrer hatte keine Chance den Unfall zu verhindern !
Ähnlich kann es auch auf der Autobahn Siruationen beim Spurwechsel geben wo der Unfall schlicht und ergreifend,aufgrund des Verhalten des anderen Verkehrsteilnehmers nicht zu verhindern bzw. ein rechtzeitiges Anhalten rein unmöglich ist .

Es ist sehr schwer anhand des A5 Unfalls Schlussfolgerungen zu ziehen, ohne den exakten Umständen zu kennen.

Auf jedem Fall sollte man seine Geschwindigkeit immer an den Gegebenheiten anpassen. Ich sehe sehr oft Fahrer, die dass nicht tun, und wenn dann was passiert, ist es ganz normal, dass sie eine Mitschuld tragen.

Vor Kurzem war ich auf Probefahrt eines VW GTE auf der A5. Ich bin dort mit 160 km/h auf der linke Spur (die mittlere war belegt), zwei mal von Raser , die sich bis auf wenigen Meter näherten bedrängt (= genötigt) worden. Solche Fahrer gehören den Führerschein abgenommen zu werden.

Und wenn ich mit meinem Prius 2 auf eine 3-spurige Autobahn mit 120 km/h fahre, und einem Elefantenrennen überhohlen will, wird es oft noch schlimmer.

Mit einem Limit auf 130 km/h würde so etwas viel weniger oft passieren. Auch deshalb fahre ich viel lieber in Frankreich.

Jan

Am Sonntag eine Volksabstimmung - Tempolimit.

130 kmh auf Autobahnen wie in ganz Europa.
110 kmh bei Regen auf Autobahnen.
100 kmh auf Schnellstraßen.
80 kmh auf Landstraßen.

Der Bürger ist zu frieden - die Lobbyiste und Politiker nicht.

Gruß Ulli

Civic2006 schrieb:
Ähnlich kann es auch auf der Autobahn Siruationen beim Spurwechsel geben wo der Unfall schlicht und ergreifend,aufgrund des Verhalten des anderen Verkehrsteilnehmers nicht zu verhindern bzw. ein rechtzeitiges Anhalten rein unmöglich ist .Willst du nicht verstehen, dass das zugrunde liegende Übersehen auch mit der deutlich höheren Geschwindigkeit des von hinten Ankommenden zusammenhängen kann?

Dazu kommt, der Streckenbereich, in dem ein Unfall unvermeidbar ist, wenn jemand mit 90kmh einfach ausschert und jemand mit 130kmh und vergleichsweise mit 200kmh daherkommt, ist extrem unterschiedlich. Auf Basis einer Bremsleistung, die es von 100 auf 0 in 40m schafft, benötigt man von 130kmh auf 90kmh etwa 35m, von 200kmh auf 90kmh etwa 128m! Im ersteren Fall kann man wohl noch auf die rechte Spur rüberziehen und wird noch vor dem überholten LKW seine 80kmh erreichen. Im zweiten Fall hat man dann die Wahl, entweder den Ausscherenden abzuschießen oder am LKW aufzuschlagen. Die höhere Geschwindigkeit bringt diesbezüglich unzweifelhaft ein deutlich höheres Unfallrisiko mit sich.

Die Autobahnen sind schlicht und einfach zu voll geworden, dass es wie bisher weitergehen darf.

Ich erinnere mich an Zeiten vor gut 20 Jahren, wo man beim Einbiegen auf die A7 bei Würzburg bis nach Ulm einen Ziegelstein auf's Gaspedal legen konnte und nicht einmal abbremsen musste, ausgenommen bei der 120er-Begrenzung im Bereich der europäischen Wasserscheide.

Oder die A92 nach Deggendorf, da war es nicht selten der Fall, dass man weder nach vorne noch im Rückspiegel ein anderes Auto erkennen konnte.

Wenn da wirklich ein Schnellfahrer mit 200+ kmh daherkam, wurde man seinerzeit auch öfters mit der Lichthupe darauf aufmerksam gemacht, falls man sich auf der rechten Spur einem Fahrzeug näherte und das betrachtete ich nicht als Nötigung, sondern als hilfreiche Warnung!

Heute sind diese Autobahnen so voll, da müsste die Lichthupe im Dauereinsatz sein, wenn man jeden vor dem Ausscheren warnen wollte.

Die Tageszeiten und Streckenabschnitte, wo man relativ gefahrlos schneller fahren konnte, haben sich auf Grund des extrem gestiegenen Verkehrsaufkommens so drastisch verringert, dass sie wirklich nicht mehr ins Gewicht fallen, bzw. es nicht mehr wert sind, mit Gewalt erhalten zu bleiben.

Jedesmal, wenn sich jemand aufregt, dass ein Depp einem vor der Nase ausschert, sollte derjenige zuerst auf seinen Tacho schauen und beurteilen, ob der Depp nicht am eigenen Lenkrad sitzt.
Bei verantwortungsbewusstem Umgang mit den höheren Geschwindigkeiten darf so ein Ereignis nämlich nur selten vorkommen.

eppf

Wo will man denn die Grenze ziehen ?
Wen jemand vollkommen überraschend ausschert,sei es ohne vorher zu gucken oder die Situation falsch eingeschätzt,soll ich schuld sein weil ich es gewagt habe vollkomen legal 150 zu fahren ?
Bei 130 habe ich im oberen Beispiel keine Schuld aber bei 135 schon ?
Bin ich auch schuld wenn jemand vor mir extrem knapp einschert,dann aus welchen Grund auch immer stark abbremst und ich dann unweigerlich hinten drauf fahre weil ich so schnell den nötigen Abstand gar nicht mehr herstellen kann ?
Das letzte Beispiel belegt übrigens sehr schön das der Spruch,das man sein Fahrzeug immer so bewegen muss um rechtzeitig anzuhalten,so nicht immer haltbar ist !

Civic2006 schrieb:
Wen jemand vollkommen überraschend ausschert,sei es ohne vorher zu gucken oder die Situation falsch eingeschätzt,soll ich schuld sein weil ich es gewagt habe vollkomen legal 150 zu fahren ?Verabschiede dich doch endlich von dem Gedanken, dass 150kmh unter allen Umständen vollkommen legal auch im Sinne der Haftung ist.

Wie schon gesagt, wird dir kein Richter bei 150kmh eine Beteiligung draufbrummen, wenn die Autobahn ziemlich leer war und ein einzelner PKW hinter einem LKW ausscherte. Ich kenne zwar persönlich nur einen Fall mit dieser Haftung, aber da zog nach Aussage meines Nachbarn der Richter die Grenze bei 180kmh.

Wenn du dagegen permanent an einer LKW-Kolonne mit dieser Geschwindigkeit vorbeifährst, kann wohl selbst hier schon eine Gefährdungshaftung entstehen.

Dass man chancenlos ist, wenn einer 2m vor einem ausschert, bezweifle ich nicht, unabhängig davon, ob man 130 oder 200 fährt, aber wie ich es eben sagte, ist der Streckenbereich, in dem ein Unfall unvermeidbar ist, bei 130 sehr viel geringer als bei 200 und auch das Risiko übersehen zu werden, steigt naturgemäß mit der Geschwindigkeit an.

Du kannst jetzt mit weiteren Argumenten kommen wie du willst. Entscheidend ist, dass der Umgang mit höheren Geschwindigkeiten ein gewisses Verantwortungsbewusstsein erfordert und bei einer fortlaufenden Geschwindigkeitsdifferenz auf vollen Autobahnen von 70kmh und mehr kann ich dieses nicht mehr erkennen.

Nochmals, wenn die Selbstbeschränkung der schnellen Fahrten auf die vertretbare Verkehrsdichte funktionieren würde, dies gepaart mit einem Limit bei meinetwegen 200kmh, wo es darüber im Falle eines Unfalls für viele "Nebendarsteller" endgültig gemeingefährlich werden kann, bräuchten wir über dieses Thema gar nicht mehr diskutieren. Es funktioniert aber leider nicht.

eppf

Interessant ist für mich dieser Vergleich:
www.maki-car-rental.com/mietwagen/unfallrisiko-rechner.html

Man kann sehen, dass trotz extremer Tempolimitierung die Verkehrstoten in Amerika mehr sind als in Deutschland.

Ravvgier