Priusfreunde.de

wogue schrieb:
Priusbastler schrieb:
Wer glaubt das dann jemand da ist der die Zellen tauscht bei einem BEV mit 15 Jahre alter Akku-
Technik?

Wieso Zellen tauschen? Da wird sich ein ganzer Markt neu erfinden. Es gibt zum Glück Leute mit Visionen. Ich bin überzeugt, dass in 10 Jahren kein Stein auf dem anderen sein wird. Das alles neu zu denken, während man am Alten festhält, fällt vielen nicht leicht. Der E-Asteroid schlägt gerade ein, überleben werden nur die Anpassungsfähigsten.
Es wird sich ein Markt für Zellersatz entwickeln - wenn es sich finanziell für den Anbieter lohnt. Das macht es allerdings nur, wenn es genügend potentielle Kunden gibt, also eher für in Massen produzierte Modelle wie bspw. den ID.3. Bei weniger häufig verkauften Modellen sehe ich ehrlich schwarz.

Vor vier Jahren musste ich mir schon den Abgesang anhören, dass meinen "e-Golf wohl später niemand gebraucht kaufen wird". Und? Pustekuchen! Klar hab ich ihn verkauft - innerhalb von 4 Tagen! Zu einem Preis, den hätt ich für meinen CT200h gern gehabt.
Daraus würde ich nicht viel ableiten. Jedenfalls stehen in Deutschland viele e-Golf sich bei den Händlern die Reifen platt. Weil sie zu teuer sind.

Es ist nicht nur eine Frage von Kundenzahl / Massenmarkt.

Es muss auch ein Akkusystem her das sich technisch gesehen überhaupt sinnvoll aufbereiten lässt. Sonst wird sich niemand finden der damit seine Brötchen verdienen kann.

1. Frage: wie gut kommt man an die Akkus ran? Muss man das halbe Auto auseinanderbauen?

2.: BEV-Akkupacks sind hochkomplex, hochintegriert, Flüssig-Kühlsystem, etc - die muss man zwecks Zellentausch nicht nur zerstörungsfrei aufbekommen sondern auch wieder richtig abgedichtet.

3.: Das Batteriemanagementsystem (BMS) muss mitspielen, d.h. muss entsprechend zurückgesetzt und ggf. neu angelernt oder angepasst werden können.

Ansonsten sieht man ja leider bei Laptop- und E-Bike-Akkus wie gut das mit dem Aufbereiten / Zellentausch funktioniert. Nicht.


Ohne passende Gesetze wird hier leider nichts passieren fürchte ich.

Andi_K schrieb:
Es ist nicht nur eine Frage von Kundenzahl / Massenmarkt.

Es muss auch ein Akkusystem her das sich technisch gesehen überhaupt sinnvoll aufbereiten lässt. Sonst wird sich niemand finden der damit seine Brötchen verdienen kann.Solange bei Reparaturen in der Wertschöpfungskette Gewinne gemacht werden können (was bei Gebrauchtwagenreparaturen scheinbar in vielen Bereichen möglich ist), schätze ich wird es auch hier Drittanbieterlösungen (ggf. kostengünstige Lösungen sogar vom Hersteller selbst) geben.
Ansonsten sieht man ja leider bei Laptop- und E-Bike-Akkus wie gut das mit dem Aufbereiten / Zellentausch funktioniert. Nicht. Nun ja, der Vergleich mit einen Laptop hinkt m.M.n. doch ein bisschen. Die Anschaffungskosten für ein neues E-Auto sind x-mal höher als für ein Laptop. Neuere Laptops haben primär ein besseres Leistungsvermögen/Features was den Neukauf sinnvoller erscheinen läst als das Altgerät weiter zu nutzen (ohne zweifel gibt es hier viele Ausnahmen). Aufbereiten in Form von recyclen der Inhaltsstoffe ist sicherlich ein Riesenproblem, da stimme ich zu. Das trifft aber ebenso viele andere Produkte.

Ganz allgemein - Der Neukauf eines E-Autos wird auch in 5...15 Jahren kein Schnäppchen sein. Ein gebrauchtes E-Auto wird dann immer noch eine lohnenswerte Alternative sein, da das Auto den Fahrer ebenso von A nach B bringen wird wie ein Neufahrzeug. Da BEV Akkupacks auch dann noch einen hohen finanziellen Anteil am Gesamtauto sein werden wird sich meiner Meinung nach auch die Reparatur lohnen.
Viel spannender wird die Frage sein, ob gewollte und ungewollte Featureritis der Autos und die Lobbyarbeit der Konzerne die Nutzungsdauer künstlich verkürzen werden und dadurch Reparaturen des Akkupacks unterbunden werden. Hier ist eindeutig der Gesetztgeber gefragt.
Ich glaube Autokonzerne sind immer noch auf dem Holzweg, dass Verbrenner 1:1 durch E-Autos ausgetauscht werden.

VG
priusnovice

Bei Pedelec Akkus gibt es etliche Anbieter für eine Aufbereitung mit neuen Zellen. Der Akku hat dann meist 30 bis 40% mehr Kapazität als ursprünglich im Neuzustand.

Bei Hyundai gibt es für die Modelle Kona und Ioniq aus den Jahren 2019/20
gerade eine Rückrufaktion mit einem kompletten Akkutausch für betroffenen Fahrzeuge mit LG Akkus.

Beim Tausch wird am Anfang die Kühlflüssigkeit abgelassen, die Kabel abgezogen und anschließend ein Hydraulikheber unter dem Akku angebracht. Danach werden rund 15 bis 20 Schrauben an der Unterseite entfernt und der komplette Akku liegt auf dem Hydraulikheber.

Einbau des neuen Akkus dann in umgekehrter Reihenfolge.

Eine Fachwerkstatt mit der entsprechenden Ausstattung wird dafür 3 - 4 Stunden benötigen.

[video]https://www.youtube.com/watch?v=ptAHppPwEgA[/video]
youtu.be/ptAHppPwEgA

Andi_K schrieb:
1. Frage: wie gut kommt man an die Akkus ran? Muss man das halbe Auto auseinanderbauen?
Wie gut kommt man an die Pleulstange dran, wenn sich der Hubkolben abgenutzt hat und ausgetauscht werden muß? Muß man dafür das halbe Auto auseinander bauen?

2.: BEV-Akkupacks sind hochkomplex, hochintegriert, Flüssig-Kühlsystem, etc - die muss man zwecks Zellentausch nicht nur zerstörungsfrei aufbekommen sondern auch wieder richtig abgedichtet.
Puh, ein Glück, daß das auf einen Verbrennungsmotor nicht zutrifft. Hier gibt es zum Glück keine Konstruktionen bei denen man die Antriebswelle ausbauen muß, um den Zahnriemen wechseln zu können. Ein Verbrenner ist zum Glück ein simples Kästchen in das eine Spritleitung führt sowie eine Leitung mit dreckiger Außenluft und eine Leitung mit gereinigter Luft geht wieder raus. Mehr ist da nicht, 3 Schlauchschellen und zack, hat man das gute Stück ausgetauscht.

3.: Das Batteriemanagementsystem (BMS) muss mitspielen, d.h. muss entsprechend zurückgesetzt und ggf. neu angelernt oder angepasst werden können.
Ein Glück fahre ich einen Verbrenner, bei dem es keine Modelle gibt, bei denen man sogar die 12V-Batterie nach Austausch anlernen muß.

Ansonsten sieht man ja leider bei Laptop- und E-Bike-Akkus wie gut das mit dem Aufbereiten / Zellentausch funktioniert. Nicht.
Ich lobe mir das Mofa, das ich in der Jugend gefahren bin. Da konnte man den Vergaser mit 2 Schraubendrehern wunderbar einstellen. Skandalös, das man sowas bei einem Prius nicht kann!

Wer Ironie findet, darf sie behalten.

LG
Klaus

So ganz von der Hand zu weisen sind die Argumente von Andi_K nicht. Für mich ist bspw. VW Weltmeister darin, dem Kunden Reparaturen außerhalb der „vorgesehenen“ Lebenszeit des Autos zu vermiesen. Wenn der Absatzmarkt zukünftig immer kleiner werden wird, werden die einen Teufel tun Reparaturen zu vereinfachen, was übrigens durch immer stärkerer „Elektronisierung/APP-isierung“ sehr einfach ist – dagegen helfen dann nur starke gesetzliche Reglementierungen.
Für Akkutausch und Reparatur im Allgemeinen sollte zukünftig eine vollkommene Abkehr von oft nicht weit vom Grenzbereich betriebenen Lithium-“irgendwas“ Akkus sprechen.

VG
priusnovice

Hallo!

@ Klaus: Vielen Dank! Ich wollte in eine ähnliche Richtung. Es ist wohl so, dass das E-Auto alles und noch mehr im Vergleich zum fossilen Wagen können muss, um als halb so gut wahrgenommen zu werden. Wenn ich mir allein die ganzen Umweltsorgen beim E-Auto anhöre... Da scheint auch kaum wer zu merken, dass die "Hauptsorgen" gezielt von der fossilen Lobby gestreut werden.

Dass Toyota mit einem E-Auto mit iFixit-Score 10 herauskommt und sich deshalb so lang Zeit nimmt, glaube ich ehrlich gesagt nicht. Ich erinnere mich noch gut, wie der Toyotawerkstatt-Mensch nach endlosem Gefummle schlussendlich die Stoßstange von meinem P2 abmontiert hat, um die Birne des Abblendlichtes zu wechseln....

LG
W.

wogue schrieb:
...mit einem E-Auto mit iFixit-Score 10...

Es wird Zeit für ein wirkliches crowdfunding BEV.

VG
priusnovice

Was du dir wünschst kommt zwar nicht als Crowdfounding, aber soll nächstes Jahr mit dem Namen Xbus kommen: Teile und Akkumodule sollen einfach auszutauschen gehen.

wogue schrieb:
Ich erinnere mich noch gut, wie der Toyotawerkstatt-Mensch nach endlosem Gefummle schlussendlich die Stoßstange von meinem P2 abmontiert hat, um die Birne des Abblendlichtes zu wechseln...
Abblendlicht? Das geht doch von oben. Nebelscheinwerfer von unten.

@priusnovice: wenigstens einer versteht mich... denn bei unseren deutschen Herstellern hätte ich genau diese Befürchtung: "Was, Ihr wollt unsere E-Autos länger als 10 Jahre fahren?? Etwa so wie es mit den Fahrzeugen bis Anfang 2000 möglich war die oft noch ein 2. oder 3. Leben bekamen in Osteuropa? Davon hat uns von der Politik aber leider niemand was gesagt..."

Toyota denkt gefühlt deutlich eigenständiger mit was Nachhaltigkeit angeht...

KSR1's Argumentation ist mir ein wenig zu undifferenziert. Aber lassen wir das. Hatte weder vor, schlecht über E-Autos zu reden noch über Toyota. Mich nervt nur diese Scheinheiligkeit bzw. Kurzsichtigkeit bei manchen Herstellern. Bei den Verbrennern war es ja ähnlich - die politisch vorgegebenen Schadstoffnormen wurden brav eingehalten (Dieselgate und fragwürdige Prüfzyklen mal außen vor) und heraus kamen in den letzten 15 Jahren fast nur noch Fahrzeuge die über 10 Jahre bzw. 250tkm Lebensdauer hinaus nicht mehr wirtschaftlich Instand zu halten sind (komplexe, anfällige Motoren und Getriebe).

Klaus hat Recht. Genau so ist es.

Das Elektroauto, Retter des Planeten Erde!

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Norwegen, Land der BEV!

50% Wärme aus Müllverbrennung

= endgültige Vernichtung von Rohstoffen! (Wie bei Öl halt ...)

Müllverbrennung DE

Green Peace

Ja, wer glaubt das BEV rettet den Planeten ist ein Träumer!
NEIN! Ich lehne elektrische Mobilität nicht ab, verachte aber die Art und Weise wie sie voran getrieben wird!

Edit: Situation USA

Ja, wer glaubt das BEV rettet den Planeten ist ein Träumer!
Kaum zu erwarten, dass das hier jemand in der dargestellten Pauschalität glaubt.

Das weitere ungehemmte Verbrennen von Mineralöl in Motoren - was wir nun schon seit 1862 mit wachsender Begeisterung machen - ist aber auch keine ganz so prickelnde Idee. Nach 160 Jahren behutsam darauf hinzuarbeiten, davon so ganz allmählich irgendwann mal wegzukommen, ist kein doofer Ansatz.

Aber wir kommen vom Thema ab. Hier geht es bitte um Toyotas E-Auto-Strategie. Grundsatzdiskussionen zur Elektromobilität können wir zum Beispiel hier weiterführen:

- Ist Fahren mit Strom sinnvoll?

Grüße, Egon