Priusfreunde.de

Der Hinweis auf die Hybridtechnologie, zusammen mit der Anmerkung, dass man im Gegensatz zu anderen Herstellern keine Probleme mit drohenden Strafzahlungen hatte, lässt sich mit einem Begriff beschreiben:
Auf den Lorbeeren ausruhen!

In dieser Branche ein äußerst riskantes Vorgehen.

Oder man schreibt im Geiste bereits heute den europäischen Markt ab. Ab 2030 dürften in der EU Autos mit Verbrenner an Bord weitgehend unverkäuflich werden, auch wenn ein diesbezügliches Verbot wohl erst 5 Jahre später kommen wird. Mit einem ausreichend engmaschigen H-Tankstellennetz ist bis dahin gewiss nicht zu rechnen, FCEV-PKWs werden also in 2030 garantiert noch nicht über den Nischenmarkt hinausgekommen sein.

Mutig, mutig, in vielleicht 4 bis 5 Jahren in die BEV-Welt einsteigen zu wollen, ohne vorher zumindest ein paar Modelle für Early Adopter anzubieten.

Da wird insbesondere so mancher koreanische Hersteller massiv Marktanteile von Toyota übernehmen. Sollten bis Mitte des Jahrzehnts Kia und Hyundai ihre BEV-Lernkurve erfolgreich durchlaufen, kauft sich doch (fast) kein Mensch ein erstes BEV-Modell von Toyota.

Es wird doch immer mehr offensichtlich, dass es ohne eine über Jahre dauernde Lernkurve nicht so richtig funktioniert, egal bei welchem Hersteller.

eppf

eppf schrieb:
Es wird doch immer mehr offensichtlich, dass es ohne eine über Jahre dauernde Lernkurve nicht so richtig funktioniert, egal bei welchem Hersteller.
Diese Einschätzung ist insofern interessant, als mit genau diesem Argument - ergänzt um die Eskalation, dass sogar überhaupt keine Vorerfahrung im Serienautomobilbau vorliege - vor einem Dutzend Jahren Tesla zu einem auf viele Jahre irrelevanten Mitbewerber erklärt wurde. Stammtische wie Konkurrenz waren sich einig: Ohne jahrzehntelange Erfahrung kann man keine konkurrenzfähigen Automobile bauen.

Tesla ist aber auch der einzige Hersteller, der das je geschafft hat. Und viele haben es probiert. Ich warte immernoch auf meinen vorbestellten Elio. Bei Sono und Micro wird auch nichts bei raus kommen.

Tesla hat m.E. die ersten Jahre hauptsächlich durch den Hype um die Marke überlebt, wäre ansonsten wie zahllose andere Startups einfach untergegangen.

Timo

Und ich sprach auch nicht von Jahrzehnten, sondern "über Jahre dauernd" also einige Jahre.

Selbst wenn das nur 2 bis 3 Jahre sind, weil Toyota bei der E-Mobilität nicht bei null anfängt, dann hätte man nach der beschriebenen Strategie irgendwann ab 2028 ausgereifte BEVs im Angebot und da sind viele Marktanteile gewiss schon anders vergeben.

Über viele Schwächen bei Tesla wurde deshalb hinweggesehen, weil es seinerzeit schlichtweg keine Alternativen gab und auch das eigens aufgebaute Superchargernetz war ein dickes Pfund.

eppf

Timico schrieb:
Tesla hat m.E. die ersten Jahre hauptsächlich durch den Hype um die Marke überlebt, wäre ansonsten wie zahllose andere Startups einfach untergegangen.

Timo

Und warum leben sie dann noch, mit stetig steigenden Verkaufszahlen, wenn es nur der Hype war?

Ich schrieb "die ersten Jahre", das solltest du nicht unterschlagen. Ich hoffe doch sehr, daß Tesla mittlerweile aus eigener Kraft existieren kann.
Ohne Elon Musks Talent, Menschen für seine Ideen zu begeistern und Geldgeber zu überzeugen, wäre Tesla heute mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine tote Marke oder in chinesischen Händen.

Timo

Ich freue mich jedenfalls, wenn viele Leute jetzt Toyota die Hybridmodelle aus den Händen reißen. Viele davon werden auf BEV konditioniert, werden das ruckfreie Fahren und Klimaanlage im Stand ohne laufenden Motor lieben lernen, aber gern dauerhaft lautlos. Schaltgetriebe mit spürbaren Schaltrucken haben ausgedient. Hatte gestern einen Golf 8 e-TSI als Leihwagen als unser e-Golf eine Rückrufaktion absolvierte. War schon spürbar ruckelig und hatte mit Anfahrschwächen zu kämpfen, obwohl mein Maßstab mit eco-Mode im e-Golf und Ioniq nicht verwöhnt bin.

Zitat:
Toyota-Chefwissenschaftler spricht sich gegen Elektroauto-Fokus aus

Gill Pratt ist leitender Wissenschaftler bei Toyota. In einem Beitrag auf dem Portal Medium begründete er die von dem japanischen Automobilkonzern weiter verfolgte Strategie, auf mehre Antriebsarten zu setzen.
- ecomento.de/2021/07/26/toyota-chefwissen...n-elektroauto-fokus/

Grüße, Egon

Wenn man es nicht besser wüsste, müsste man fast glauben, Toyota sei ein deutscher Hersteller. Man will mit Gewalt an seiner tollen Entwicklung festhalten, so lange es nur geht.

Bei unseren Herstellern ist das der Dieselmotor, bei Toyota der HSD.

Klar ist der HSD sogar effizienter als ein Dieselmotor und um Welten schadstoffärmer. Bloß es werden halt bald Zeiten angesagt sein, wo bildlich übertragen weder Dampflok noch Diesellok weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben.

eppf

@Eppf: Nur als kleine kleine Nachfrage von mir: Was machst Du dann mit deiner Dampflok, einen Auris 2.0 soweit ich noch weiß...?

Gruß
Martin

Unsere Verantwortung ist klar: Wir müssen die Emissionen so schnell wie möglich eliminieren.Wer möchte dem Toyota-Chefwissenschaftler da schon widersprechen?
Was wollen wir besser wissen als er?

Zumal Toyota ja das Problem gar nicht löst, sondern exportiert:
Man erwartet, das andere Länder sauberen Wasserstoff und synFuels produzieren mit denen dann Toyota sauber produzieren möchte und ihre Produkte sauber fahren sollen.

Auch sollte Toyota mal das hier lesen:
www.spiegel.de/auto/elektroautos-bauen-k...7b-9fee-78fdfb812996

Ein FCHV + Carbontank + Akku hat mehr Rucksack als ein 75kWh Akku und natürlich ist das BEV viel besser als alles andere.

Wer jetzt damit kommt, das man ja auch das FCHV+Carbontank mit sauberer Energie bauen kann, ignoriert dann, das das gleichermassen für das BEV gilt, aufgrund des einfacheren Aufbaus sogar leichter ist.

Sorry, da hast du sogar beim Lesen einen Fehler gemacht, da hättest du schon Diesellok sagen müssen . Die Dampflok ist das dreckigere Pendant zum Dieselmotor.

Aber was haben Autos, die heute schon seit Jahren betrieben werden, damit zu tun, ob man im Jahr 2030 noch neue zulassen will, die weiterhin einen Verbrenner an Bord haben?

Aber ich kann dich beruhigen, nochmals etwas mit einem Verbrenner an Bord werde ich mir nicht kaufen, dazu müsste ich schon kurzfristig in einen Totalschaden reinlaufen.

Ansonsten hoffe ich, dass sich die Hersteller irgendwann einmal darauf besinnen, normalgroße BEVs mit zumindest 300km Praxisreichweite (auch im Winter!) und etwa 500l Kofferraumvolumen zu bauen, die auch in meine Garage passen.

eppf

Entdeckt von priusplus1.

NYT Artikel:
Toyota Led on Clean Cars Now Critics Say It Works to Delay Themwww.nytimes.com/2021/07/25/climate/toyot...ectric-hydrogen.html

Ausschnitt daraus (übersetzt):
Der jüngste Vorstoß in Washington folgt den weltweiten Bemühungen von Toyota [...] sich Elektrofahrzeuge zu widersetzen. [...] „Toyota hat sich in der Politik für saubere Autos von einer führenden Position zu einem Nachzügler in der Branche entwickelt, während andere Autohersteller ihre ehrgeizigen Pläne für Elektrofahrzeuge vorantreiben“, sagte Danny Magill, Analyst bei InfluenceMap, einem in London ansässigen Think Tank, der die Klimalobby von Unternehmen verfolgt . InfluenceMap gibt Toyota die Note „D-“ , die schlechteste unter den Autoherstellern, da es politischen Einfluss ausübt, um die öffentlichen Klimaziele zu untergraben.
Damit ist der Konzern keineswegs alleine.

Grüße, Egon