Priusfreunde.de

Der Händler, mit dem ich neulich gesprochen hab (Claas Wehner in Buchholz), hat mehrere PlugIn auf dem Hof. Bei "meinem" Händler (Bröhan in Jork-Königreich) stehen einige Electric und zwei Hybrid. Man durchstöbere also einfach Autoscout oder Mobile.de, wenn man wissen will, wo man noch einen passenden Ioniq finden kann.

Timo, der selber überlegt, seinen Ioniq gegen einen der letzten Neuwagen zu tauschen.

Bei „Deinem“ genannten Händler sind online allerdings keine BEV verfügbar bzw. wurden noch nicht inseriert.
Generell sind die Angebote aktuell sehr begrenzt, insbesondere wenn es ein Modell mit Schiebedach sein soll. Okay, dass war schon immer so - zeigt sich aktuell aber nochmal stark verschärft.

Viele Grüße
Benny

Die Antwort des zweiten angefragten Händlers ist nun auch da:

leider haben wir keinen Ioniq EV mehr an Lager bzw. im Vorlauf.
Wie gesagt, das Thema ist durch. Damit ist eines der effizientesten Autos vom Markt verschwunden, ein weiterer Schritt in die falsche Richtung.

Grüße, Egon

So, wollte wir auch noch mal meine Meinung kundtun.

Nach dem Prius 3 bin ich über den Umweg eines Tesla Models S zu einem Ioniq 38 gekommen.

Mit dem Tesla wurde ich nie so wirklich warm (zu gross und einfach zu viel Auto aber halt geniales Ladenetz), darum wollte ich lieber wieder ein 'Vernunftsauto' und nach viel Lesen und Ansehen kam ich dann auf den Ioniq den ich bisher total ignoriert hatte. Was soll ich sagen? Für mich der perfekte Prius Nachfolger: Entspanntes fahren, super effizient und ein rundum gelungenes Paket.

Mein Ioniq ist in der Prime Ausstattung und da ist wirklich (fast) alles drinnen was man sich nur vorstellen kann. Und das zu einem super Preis (etwas über 28k für eine Tageszulassung die 6 Monate im Showroom stand, 50km auf dem Tacho, BAFA schon vom Händler einkassiert).

Für alle Priusfreunde die auf einen EV umsteigen wollen und sich gleich daheim fühlen wollen und gleichzeitig keine Unsummen ausgeben wollten, eine klare Empfehlung!

Egon schrieb:
Damit ist eines der effizientesten Autos vom Markt verschwunden, ein weiterer Schritt in die falsche Richtung.

MarvinHC schrieb:
Für alle Priusfreunde die auf einen EV umsteigen wollen und sich gleich daheim fühlen wollen und gleichzeitig keine Unsummen ausgeben wollten, eine klare Empfehlung!

Beide Statements kann ich vollkommen bestätigen und unterstreichen. Wir sind 2020 von unserem PIP3 auf einen IONIQ Electric umgestiegen und haben die Entscheidung bislang nicht bereut.
Wir sind gerade von unserem Familienurlaub in Noord-Holland zurückgekehrt, für uns eine Strecke von gut 380 km. Solche Strecken lassen sich mit einem Ladestopp von 25 bis 35 Minuten bequem bewältigen und die Pausen passen zu unserem Reiseverhalten (Essen, Toilettenbesuch).

Ladeleistungen von maximal 49 kW mögen rückständig erscheinen, werden durch den niedrigen Verbrauch aber relativiert. Und bei den derzeitigen volatilen Tarifen an den DC-Schnelladern machen effiziente Fahrzeuge nicht nur aus Umweltschutzgründen, sondern auch ökonomisch Sinn. Entsprechendes gilt für den relativ kleinen Akku mit 38 kWh, der relativ günstige Fahrzeugpreise ermöglicht.

Sollte ich in Kürze gezwungen sein, mir ein neues Fahrzeug anzuschaffen, sehe ich derzeit leider keine ähnlich effiziente und ökonomische Alternative zum IONIQ Electric. Im Augenblick bieten hier in NRW noch einige Händler die letzten Vorführ- und Lagerfahrzeuge an ...

Mal ein paar Worte zum Ioniq im Allgemeinen: ich hatte immer wieder den Eindruck, daß der Ioniq zwar einerseits ein prima Auto ist, aber irgendwie zu keinem Zeitpunkt die angemessene Aufmerksamkeit bekommen hat. Die, die einen haben (mich eingeschlossen), gaben und geben immer wieder gern den Tipp weiter "Guckt ihn euch an, er wird euch gefallen!" und die Reaktion darauf war meist ein desinteressiertes Nicken oder es wurde aufgezählt, was er denn alles angeblich nicht so gut kann. Ja, der Ioniq ist natürlich kein Wunderauto und technisch vielleicht nicht so ausgefeilt wie neuere und teurere Konstruktionen, aber er erledigt alle ihm gestellten Aufgaben mit Bravour und fährt sich vor allem einfach prima. Und das zu einem ausgezeichneten Preis/Leistungsverhältnis. Warum nur hat er sich nicht in entsprechenden Stückzahlen verkauft?

Und jetzt, da er nicht mehr gebaut wird, werden Stimmen laut, die seinen Abgang beklagen. Tja, zu lange gewartet, würde ich sagen. Leutz, wenn ihr einen P2 oder P3 fahrt oder vielleicht mit einer Zoe herumgurkt: guckt ihn euch an, fahrt ihn Probe! Noch geht es. Ihr werdet nicht enttäuscht sein!

Timo

oder vielleicht mit einer Zoe herumgurkt:

Ich kenne den Ioniq electric von einer Probefahrt und die neue Zoe als Leihwagen für 2 Tage und verstehe die oben zitierte Aussage so, dass du selbst noch keine neue Zoe gefahren bist...

Für mein Empfinden kann der Ioniq ggü der ZOE nur im Platzangebot punkten.

Wenn du es genau wissen möchtest: nein, noch nicht gefahren. In der Zoe kann ich nicht einmal aufrecht sitzen und muss den Kopf schräg halten. Im Ioniq passt sogar noch die flache Hand zwischen Schädel und Dach.

Timo

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Für mein Empfinden kann der Ioniq ggü der ZOE nur im Platzangebot punkten.
Wie weit kommst du auf der Autobahn bei, sagen wir, 120km/h mit der Zoe? Wieviel verbraucht sie im normalen Alltag? Wie kann man in der Zoe seinen Sitz tiefer stellen? Wie können hinten Erwachsene sitzen? Wie sieht es mit der Sicherheit aus? Gibt es bspw. ACC, einstellbare Reku, einstellbare Ladelimits, Ladeströme? Was kostet eine Zoe bei vergleichbarer Ausstattung, also z.B. mit CCS und Rückfahrkamera, die beim Ioniq serienmäßig sind? Wie schnell lädt die Zoe an CCS?

Ich finde die Zoe II recht gelungen. Sie hat ein zumindest gleichwertiges, vielleicht sogar das eine Idee modernere Infotainment und kann - wenn auch mit ziemlich eigenwilliger Ladetechnik - AC mit 22 kW laden. Das ist nicht zu unterschätzen, weil es im urbanen Umfeld erheblich mehr leistungsstarke AC-Ladepunkte als DC-Lader gibt.

Gleichzeitig ist dies der größte Schwachpunkt des Ioniq Electric: Ein einphasiger Bordlader mit nominell 1 x 32 A (7,4 kW), in der Praxis noch etwas weniger. Das bedeutet, dass man an typischen 11 kW-Ladepunkten (11 kW-Wallboxen, viele öffentliche Typ2-Lader und CEE Rot 16-Dosen) nur mit maximal 3,6 kW laden kann.

Ob das in der Praxis ein akzeptabler oder nicht akzeptabler Nachteil ist, hängt von den persönlichen Ladegewohnheiten ab. Für mich (ich lade ständig an mehreren Wohnsitzen per ICCB über mehrphasige CEE-Dosen) ist es zumindest keine gute Eigenschaft.

Die weiteren Unterschiede zwischen Zoe II und Ioniq FL hat bgl-tom treffend herausgearbeitet: Eine Zoe II ist deutlich kleiner und schwächer motorisiert, spricht also eine andere Zielgruppe an. Sie bringt aber stolze 52 kWh Akkukapazität mit. Glasdach und Radar-Tempomat sind auch nicht als Extra lieferbar und die für Langstrecken wichtige Maximal-Ladeleistung ist niedrig. Der Fahrer hat keinen Einfluss auf Ladestrom und Maximal-SOC (Ladelimit).

Ich will das nicht pauschal als Nachteile bezeichnen, sondern einfach als konzeptionell anders. Der Ioniq ist herstellerseitig als Allrounder ausgelegt, mit dem man auch mal ohne große Kompromisse in den Urlaub fahren kann. Meiner Meinung nach hat er das bessere Preis-/Leistungsverhältnis und vor allem bietet er mit besseren Fahrleistungen den deutlich effizienteren Antrieb. Die Zoe ist eher in Richtung Stadtauto konzipiert. Was nicht heißen soll, dass sie ausschließlich dafür taugt; die Grenzen sind wie immer fließend.

Man muss entscheiden, welches Fahrzeug hinsichtlich Raumangebot, Leistung und Ladetechnik besser zu den eigenen Anforderungen passt. Das wird beim einen so sein, beim anderen so und beim dritten passt beides nicht.

Grüße, Egon

Wie weit kommst du auf der Autobahn bei, sagen wir, 120km/h mit der Zoe?


50kWh der ZOE vs 38kWh des Ioniq, da muss der Ioniq arg sparsam fahren um weiter zu kommen als die ZOE.

Wieviel verbraucht sie im normalen Alltag?

Ich lag bei 13kWh, ohne Übung. Auf Dauer würde ich sie wohl irgendwo zwischen 11 und 13kWh fahren, den Ioniq vermutlich ebenso (lag bei der Probefahrt bei 11,7kWh).

Wie kann man in der Zoe seinen Sitz tiefer stellen?

Sitzverstellung ist tatsächlich ein Schwachpunkt, weswegen die ZOE für meine Frau nicht in Frage kommt. Für mich war die Sitzhöhe vollkommen in Ordnung.

Wie können hinten Erwachsene sitzen?

Sehr gut, nicht schlechter als im Ioniq, wo ich hinten die Kopfstützen als zu niedrig empfand.

Vor allem in Hinblick auf die Tatsache, dass man ohnehin zu über 95% alleine fährt ein mehr als sekundäres Kriterium.

Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

So genau kenne ich die Details nicht, des letzte NCAP-Ergebnis habe ich noch grob im Hinterkopf, jedoch sind gerade die Fahrzeuge von Renault bei der Sicherheit immer recht gut ausgestattet. Wüsste jetzt also nicht, wo da jetzt der Nachteil zum Ioniq ist.

Gibt es bspw. ACC, einstellbare Reku, einstellbare Ladelimits, Ladeströme?

Dazu hatte ich beide Fahrzeuge zu kurz.

Ladeströme lassen sich in der ZOE nicht einstellen, das müsste extern geschehen.
Sollte der Ioniq die Möglichkeit haben, dann ist das gut, für mich aber nicht ausschlaggebend.

Die einstellbare Reku beim Ioniq fand ich aufgrund seines Ablenkungspotentials unnötig und bin froh, dies im Tesla nicht zu haben. In der Zoe gab es sowas auf den ersten Blick nicht, was für mich ein Pluspunkt ist.

Was kostet eine Zoe bei vergleichbarer Ausstattung, also z.B. mit CCS und Rückfahrkamera, die beim Ioniq serienmäßig sind?

Nach meinen Bedürfnissen bräuchte ich den Ioniq in der Style-Ausführung, welche am Ende deutlich teurer kommt, als eine nach meinen Bedürfnissen ausgestattete ZOE.

Wie schnell lädt die Zoe an CCS?

Schneller, als der Ioniq: 50kW vs 49kW

Wie in meinem anderen Beitrag geschrieben geht es um mein Empfinden, gern dürfen die Ansprüche bei anderen Menschen davon abweichen.

Für mich war der Ioniq im Innenraum zu laut, die Bedienung zu umständlich, zuviele Knöpfe und Schalter im Cockpit und die Geschichte mit dem teuren Wechsel der Kühlflüssigkeit des Akkus waren für mich Kriterien vom Kauf abzusehen.

Aus dem Hause Kia/Hyundai käme für mich maximal ein eSoul in Frage, allerdings gibt es selbst da für mich zu viele Kröten zu schlucken.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
50kWh der ZOE vs 38kWh des Ioniq, da muss der Ioniq arg sparsam fahren um weiter zu kommen als die ZOE.
Nun, meine Erfahrungen bestätigen den "Geilo"-Wintertest des IONIQ FL von "Tesla-Björn". Und dann schaue dir mal das Video zum Audi E-Tron 50 mit 71 kWh (!) Akku an. Diese praxisnahen YouTube Videos zeigen eindrücklich, welchen Einfluss ein effizientes Fahrzeugkonzept auf die Reichweite haben kann.

Die Teststrecke in Norwegen führt über 228 km und ca. 600 m Höhenunterschied von Oslo in die Berge nach Geilo. Der IONIQ FL mit dem 38 kWh Akku schaffte die Strecke problemlos ohne Ladestopp - trotz nasser Straßen und teilweise Schneematsch.

Unter ähnlichen Bedingungen scheiterte der Audi E-Tron 50 mit seinem über 80% größeren Akku und musste vor dem Ziel eine Ladesäule aufsuchen ...

Natürlich kannst du argumentieren, das sei nur eine "worst case" Betrachtung. Aber die meisten von uns werden nicht nur reine Schönwetterfahrer sein. Ich persönlich weiß es jedenfalls sehr zu schätzen, dass ich mit dem IONIQ bei widrigen Straßenverhältnisse und häufigen Steigungen nicht mit dramatisch einbrechender Praxisreichweite kalkulieren muss.

Ein ineffizientes Auto mit großem Akku ist nicht das gleiche wie ein effizientes Auto mit großem bzw größerem Akku.

Der von dir genannte Test wäre mit den zwei, hier diskutierten Autos interessant. Die ZOE hat mir im Eco-Modus bei 90% eine Reichweite von 385km angezeigt (deutlich mehr als mein Tesla bei 100%), weswegen ich nicht davon ausgehe, dass der Geilo-Test eine große Herausforderung gewesen wäre.

Ich will dem Ioniq die Effizienz nicht in Abrede stellen, jedoch ebenso wenig der akkutechnisch höherwertigen (iSv Kapazität) ZOE.

Ich persönlich weiß es jedenfalls sehr zu schätzen, dass ich mit dem IONIQ bei widrigen Straßenverhältnisse und häufigen Steigungen nicht mit dramatisch einbrechender Praxisreichweite kalkulieren muss.

Ich fahre weit über 90% meiner Strecken im norddeutschen Tiefland, dort sind weder widrige Straßenverhältnisse noch häufige Steigungen die Regel, was wiederum dazu führt, dass die Praxisreichweiten seltenst bis garnicht einbrechen.

Würde ich immer vom worst-case ausgehen, dann stünde ein Umzugslaster in der Einfahrt...

Yep. Definitiv. Ein ineffizientes Auto mit großem Akku ist nicht das gleiche wie ein effizientes Auto mit großem bzw größerem Akku - oder ein Umzugslaster ...

Nicht von Carwow-Angeboten in die Irre führen lassen: Die werden offensichtlich automatisiert erzeugt und die offerierenden Händler können im Falle Ioniq EV bestenfalls zufällig die Wunschkonfiguration lefern, meist aber nicht mehr.

Abgesehen davon ist der Preisvorteil mit höchstens wenigen 100 Euro gegenüber Liste marginal, obgleich über 10.000 Euro ausgewiesen und auch gleich herausgerechnet werden. Offene Karten gibt es nur, wenn man genauer hinklickt. Auf mich wirkt das nicht sehr seriös.

Wer noch einen braucht, kann sich gerne bei mir melden. Einen real existierender Prime in Blau mit Glasdach und Sitzpaket konnte ich noch auftreiben - wohlgemerkt keine Tageszulassung, also ohne bereits beantragte Förderung, was bei Händlern sonst sehr beliebt ist. Natürlich fast zum Listenpreis. In Rot in dieser Konfiguration keine Chance.

Grüße, Egon