Priusfreunde.de

Zeit Artikel über die EUGT:
Forschen für den angeblich sauberen Diesel
www.zeit.de/amp/mobilitaet/2018-01/eugt-...e-volkswagen-daimler

Voraus schicken möchte ich erst mal, dass ich die Versuche des EUGT für verachtenswürdig halte.
Was ich allerdings nicht verstehe, dass die Versuche an Menschen sicher mit deren Einverständnis erfolgt sind. Tiere können sich nicht wehren, aber es gibt auch Personen, die an Laborversuchen mit Medikamenten usw. freiwillig teilnehmen. Solche Unternehmungen erfolgen mit deren Einverständnis und sie machen das für Geld.
Nun bin ich auf die Gegenargumentationen gespannt.

MfG Harzbube.

Ich denke das Hauptproblem ist nicht der Versuch an sich, sondern die Intention. Es geht darum, mit den Versuchen ein Gefälligkeitsgutachten zu erstellen, damit man weiterhin vorsätzlich Umwelt und Menschen zur Gewinnmaximierung vergiften kann.
Der Versuch ist zum Glück mal so richtig in die Hose gegangen, zumindenst was jetzt die Wirkung in der Öffentlichkeit angeht. Die Politiker wurden anscheinend auf anderem Wege überzeugt, siehe Beschlüsse zu den EURO Normen in dieser Zeit.

harzbube schrieb:
Solche Unternehmungen erfolgen mit deren Einverständnis und sie machen das für Geld.Wie von vielen bereits angesprochen, geht es um das Ziel, welches dahinter steckte.
Insofern schreibe ich jetzt vollkommen fiktiv folgendes:

In Russland hatte es einen Anschlag von Tschetschenen auf eine Schule gegeben. Alle Terroristen wurden mit Giftgas getötet. Die Streitkräfte, die das Giftgas verteilten, hatten zuvor ein Gegenmittel genommen.

Nehmen wir also alle Vorstandsmitglieder der Firmen, die die EUGH Edit: (innerhalb der erlaubten Zeit einen peinlichen Rechtschreibfehler korrigiert.) EUGT gegründet haben. All diese Personen melden sich freiwillig, erhalten entsprechende Bonuszahlungen, nehmen vor den medizinischen Tests ausgiebig gesundheitsfördernde Mittel ein und beweisen am Ende: Autoabgase sind völlig harmlos.

Auch ich bin auf Gegenargumente gespannt.
Na gut. Nicht wirklich.

Gruß Hybridfan5

Sowohl bei harzbube als auch Hybridfan5 habe ich KEINE Gegenargumente.

Die ethische Frage nach Tierversuchen möge bitte jeder für sich beantworten und die nötigen Schlüsse ziehen.

Ja, Tierversuche wurden in den letzten 100 bis 200 Jahren als wissenschaftliche Methode anerkannt; ob das in der Zukunft auch so gesehen wird, wage ich zu bezweifeln, mindestens in dem Umfang und der Zielsetzung.

Ja, alle MAK ect. für chem. Stoffe wurden in der Vergangenheit zum größten Teil durch Tierversuche und zum kleineren Teil durch Versuche an Probanden ermittelt. Warum sie dann, wenn es hart auf hart kommt, doch aufgeweicht werden, ist unschön! Spontan fallen mir da 2 Beispiele ein: 1. Nach der Tschernobyl-Katastrophe hat man in der DDR festgestellt, daß die Milch teilweise über dem Grenzwert belastet war. "Experten" kamen auf die Idee, daß die Grenzwerte ja für eine 365-Tage-Exposition pro Jahr und bezogen auf die Lebenszeit bei nahezu täglichem Milchkonsum gelten, also entschied man, weil die Belastung nach ersten Einschätzung nur ca. 14 Tage dauern sollte, die Grenzwerte nicht zu beachten bzw. temporär anzuheben. Als die Situation nach 2 Wochen noch die gleiche war wie vorher, fingen die richtigen Tricksereien wie jetzt beim NO2 an: vermischen, umverteilen, neu zusammenstellen. 2. Ebenfalls Tschernobyl: Den "Liquidatoren", die auf dem Dach des Unglücksblockes mit Atemmaske und Bleiweste die am stärksten belasteten Brocken mit Schaufeln und bloßen Händen zurück ins Gebäude warfen sagte man: max. Arbeitszeit 90 Sekunden! Angeblich als wenig gefährlich nach Messungen eingestuft. Von denen hat keiner mehrere Wochen überlebt!

Auch ich fand es vor einigen Jahren ethisch verwerflich, in der EU Milliarden(!) Versuchstiere leiden und sterben zu lassen, weil die Politik auf die Idee kam, alle derzeit bekannten chemischen Stoffe auf Gefährlichkeit und MAK einstufen zu lassen. Jedoch kamen nur so die hunderttausende an Sicherheitsdatenblätter mit MAK-Angabe für jeden Einspritzreiniger, Farbverdünner oder sonstwas zustande.

Problematisch und ethisch richtig verwerflich bei den EUGT-Tests fand ich insbesondere, daß man Versuchstiere hat leiden lassen, um interessen- und profitorientiert mit unwissenschaftlichen Methoden und dann auch noch völlig sinnlos mit veränderter Abgassoftware wissenschaftlich fundierte, feststehende Erkenntnisse, die über die WHO weltweit als Standard gelten, zum eigenen Vorteil anzufechten!

Abgas, Affen und der vorzeitige Todesfall. Der Epidemiologe und Mathematiker Peter Morfeld und die EUGT.
www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/vw-te...tlers-a-1190907.html

Mehr als „Affenexperimente“: Auftragsstudien, Lobbyismus und der Fall der EUGT. Artikel von Christina Deckwirth in Lobbycontrol.Bei der aktuellen Berichterstattung über die autoindustriefinanzierte „Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor“ (EUGT) geht es um mehr als Experimente mit Affen: Nach der Aufregung über betrügerische Abgastests zeigen die neuen Erkenntnisse erneut, zu welch fragwürdigen Methoden die Autolobby greift, um ihre Diesel-Greenwashing-Kampagne voranzutreiben. Eine neue Bundesregierung muss nun beim Thema Lobbyismus umdenken. Wir brauchen mehr Transparenz, bessere Regeln und endlich ein verbindliches Lobbyregister.www.lobbycontrol.de/2018/01/mehr-als-aff...d-der-fall-der-eugt/

Die Zeit: Forschen für den angeblich sauberen Diesel
Die EUGT sollte den Diesel reinwaschen. Dazu beauftragte die Lobbyinitiative unter anderem Tierversuche. Im Vorstand saßen hochrangige Vertreter der Autokonzerne. In dem Bericht wird deutlich, worum es den beteiligten Unternehmen ging: etwa darum, den Umweltzonen in Großstädten die Wirksamkeit abzusprechen, die Aussagekraft gemessener Stickoxidwerte in Stuttgart oder Berlin in Zweifel zu ziehen – und vor allem: die Sauberkeit der eigenen modernen Dieselmotoren zu lobpreisen. www.zeit.de/mobilitaet/2018-01/eugt-abga...e-volkswagen-daimler

Zitat:
Was tat die EUGT? In einer Broschüre zu den Jahren 2012 bis 2015 lässt sich nachlesen, welche Ziele die Organisation verfolgte.

Als etwa die Internationale Krebsforschungsagentur IARC 2012 Dieselabgase als krebserregend beim Menschen einstufte, förderte die EUGT Arbeiten, die dieses Ergebnis in Zweifel zogen, auch Morfeld publizierte dazu. Die zugrundeliegenden Studien seien mit starken Unsicherheiten belastet und ohnehin gelte die Einstufung ja nur für alte Dieselmotoren.
- www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/vw-te...tlers-a-1190907.html

Grüße, Egon

Junge Junge, und zur gleichen Zeit haben die Mitarbeiter der Autohersteller Schulungen zu den Grundsätzen ethischen handelns zwangsweise besuchen müssen.

In "EXTRA 3" der ARD die Feststellung, dass die Probanden der Testreihe incl. der Affen, die Probanden den Test bezahlt bekommen haben. Der Rest der Bevölkerung es freiwillig gemacht hat und auch noch immer macht.
Satire Ende!

MfG Harzbube.

Zitat:
Abgastests an Affen
Spitzenforscher könnte Bundesverdienstkreuz verlieren

Helmut Greim war Chef im Forschungsbeirat der Lobbygruppe EUGT, die Abgasversuche an Affen finanzierte. Nun prüft das Umweltministerium, was er wusste - und droht laut einem Medienbericht mit Konsequenzen.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ab...ieren-a-1191239.html

Er könnte sich natürlich auch den Knöchel verstauchen.

Grüße, Egon

Helmut Greim - seit Jahren ein guter Freund der zuverlässiger Gutachter für die Industrie:

Zur Personalie Helmut Greim: Professor Greim fiel bereits bei der Einschätzung der Gesundheitsauswirkungen von Holzschutzmitteln oder Glyphosat als Sachverständiger mit Interessenkonflikten und äußerst industrienahen Positionen auf. Auch im Abgas-Untersuchungsausschuss zeichnete er sich dadurch aus, dass er die Gesundheitsauswirkungen von Dieselemissionen als „unbedenklich“ einschätzte. Diese Bewertung haben die Regierungsfraktionen in die Abschlussbewertung des Ausschusses übernommen. Greims Unabhängigkeit steht auch hier in Frage: Er ist Beiratsvorsitzender der Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT), das von der Autoindustrie gegründet wurde.

www.lobbycontrol.de/2017/06/abgas-unters...ustrie-geschmaeckle/

Im Foto unten rechts auf "hören" klicken.

www.deutschlandfunk.de/drittmittel-forsc...am:article_id=409831

Zitat:
Affenversuche
Aktionärsschützer will Sonderprüfung erzwingen

[...] Christian Strenger, Gründungsmitglied der Regierungskommission Corporate Governance, kritisiert die VW-Führung für den Umgang mit dem Skandal scharf: Der Vorstand könne sich nicht darauf zurückziehen, von den Methoden und Zielen des umstrittenen Forschungsprojekts nichts gewusst zu haben. "Denn bei einem Forschungsauftrag dieses Umfangs und dieser Sensibilität muss er das Projekt genehmigt und kontrolliert haben", sagte er dem SPIEGEL.

[...] Die Kontrollmängel bei VW sind auch Gegenstand eines Sonderprüfungsantrags, den Strenger in den nächsten Wochen bei Gericht einbringen will. "Der defizitäre Umgang mit der EUGT passt in das Gesamtbild, das die VW-Führung bei der Aufarbeitung der Dieselaffäre abgibt." Der von Strenger geforderte Sonderprüfer soll untersuchen, ob Vorstand und Aufsichtsrat im Jahr 2016 die Dieselaffäre angemessen aufgearbeitet haben.
- www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/vw...stand-a-1191188.html
- www.n-tv.de/wirtschaft/VW-will-Prozesspa...article20266951.html

Grüße, Egon