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"Der wahre Verkehrsminister heißt nicht Dobrindt"
In einem ausführlichen Interview mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt führt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. aus, welch enorm großen Einfluss die Automobil-Lobby auf die Politik hat und wie konsequent alle Hinweise auf die Betrügereien der Diesel-Hersteller seit mindestens acht Jahren ignoriert werden.

Der VW-Skandal ist dabei nur die kleine Spitze des riesigen Diesel-Eisbergs. Resch zeigt sich überrascht, dass es ausgerechnet VW erwischt hat, denn die Messungen der DUH hätten unter Diesel-Fahrzeugen anderer Fabrikate noch größere Dreckschleudern ausgemacht. Mancher Euro 6-Diesel ist im Fahrbetrieb viel schmutziger als sein Euro 5-Vorgänger.

Seitens der Automobilverbände und der Politik wird man nun alles tun, um das Thema kleinzuhalten und möglichst schnell aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwinden zu lassen. Gerade eben ist die Politik ja bereits wieder eingeknickt:

Im Falle VW (Audi, Seat, Škoda) wird es weder einen Rückruf des Kraftfahrtbundesamts noch den Entzug von Betriebsgenehmigungen geben. Stattdessen darf der Volkswagen-Konzern alles selbst abwickeln - ganz gemütlich, in ein paar Monaten will man damit anfangen. Das klang seitens des zuständigen Ministeriums vor ein paar Tagen noch ganz anders.

Hier kann man das Interview direkt anhören oder herunterladen, was dringend zu empfehlen ist (MP3-Datei, ca. 9 MB):

- Resch-Interview zum Abgas-Skandal, 09:50 Minuten
- detektor.fm/wirtschaft/abgasskandal-vw-und-die-politik

Die verantwortlichen Behörden waren bereits seit 2007 informiert, haben aber nichts unternommen. Die Chronologie der Ereignisse hat die Deutsche Umwelthilfe e.V. zusammengefasst:

- www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=3624
- www.duh.de/uploads/media/DUH_Chronologie_Abgasskandal.pdf

Wer die Arbeit der Deutschen Umwelthilfe e.V. unterstützen möchte, kann hier spenden:

- ssl.duh.de/spendentool.html

Danke an deBeck für Anregung und Link.

Grüße, Egon

Dass diese Politbrut nur lobbygesteuerte Marionetten sind, wissen wir doch alle. Merkel kann sich derzeit aber nicht um den Schutz von VW kümmern, dafür hat sie ihre Leute. Sie hat gerade genug damit zu tun, unser Land zu ruinieren

Einschätzung von Georg Schramm zur "Unabhängigkeit" von Politikern ab 0:59 im Video schon von 2003:

Egon schrieb:
Hier kann man das Interview direkt anhören oder herunterladen, was dringend zu empfehlen ist (MP3-Datei, ca. 9 MB):

300.000 - 400.000 Tote durch Diesel jährlich in Europa!?

... die Abgaswerte zwischen Euro 4 und 5, die eigentlich um 30% gesenkt werden sollten, haben sich um 20% verschlechtert, krass.

realer CO2 ausstoss. Da sieht toyota deutlich besser aus als heimische hersteller..
ok, ist nicht NOx, aber CO2.
kann man in D keine autos bauen ?

Zitat:
Kritik an Kraftfahrtbundesamt: Umwelthilfe fordert amtlichen VW-Rückruf

[...] Eine Klage werde es geben, wenn das KBA "akzeptieren sollte, dass die Umrüstarbeiten an den Fahrzeugen von VW lediglich freiwillig vorgenommen werden"

[...] "Ein freiwilliger Rückruf seitens VW ist glattweg rechtswidrig." Der Konzern könne "nicht gewährleisten, dass wirklich alle Fahrzeuge umgerüstet werden"
- www.n-tv.de/wirtschaft/Umwelthilfe-forde...article16095916.html

Grüße, Egon

Ich verstehe überhaupt nicht, warum alle anderen Hersteller total "Außen vor" gelassen werden. Man liest regelmäßig, dass fast alle anderen auch die Grenzwerte überschreiten und es passiert einfach gar nichts!

Gruß Peter

Unregelmäßigkeiten nicht nur bei VW
"Abgas-Rückführung mehrere Stunden nicht aktiv": Vorwürfe gegen Ford und Peugeot

VW ist offenbar nicht der einzige Autohersteller mit Unregelmäßigkeiten im Abgasverhalten. Ein Diagnose-Experte berichtet von "Dingen, die nicht sein dürften". Und der ADAC legt offen, welche Autos im "Eco-Test" viel mehr Stickoxide ausstoßen als erlaubt.

www.focus.de/auto/ratgeber/kosten/unrege...geot_id_4998888.html

@elman1

kann man in D keine autos bauen ?

Wenn du genau hinschaust, siehst du, dass hier im wesentlichen stärker motorisierte Fahrzeuge die Angaben deutlich überschreiten.
Das hat nicht mit Beschiss oder mangelndem Ingenieurstalent zu tun.
Bei größeren Fahrzeugen/Motoren ist nur der Spielraum, zwischen sparsamen fahren und normalem Fahren, riesig.
Schau dir z.B. den GS450h an, angegeben mit 5,9 Litern. Du kannst den aber auch recht Easy mit 10 Litern fahren.
Ein Kleinwagen wird auch häufig so gefahren, wie er ausgelegt wurde und liegt damit näher an den Verbrauchsangaben. Im Grunde kannst du fast jedes Fahrzeug, mit extrem defensiver Fahrweise, so fahren, dass die Normangaben erreicht werden. Aber wer fährt schon extrem Defensiv?

@Pete

Ich verstehe überhaupt nicht, warum alle anderen Hersteller total "Außen vor" gelassen werden.

Weil die Diskussion derzeit hauptsächlich um die Diskrepanz zwischen "realen Prüfstandswerten" und "manipulierten Prüfstandswerten" geht. Und eben nicht um den Unterschied "reale Prüfstandswerte" zu "reale werte im Fahrbetrieb".
Kein Hersteller bescheißt, wenn er (ohne Manipulation) auf dem Prüfstand die Grenzwerte einhält und auf der Straße nicht.

Abgas-Skandal nicht nur bei VW
Diagnoseexperten werden immer wieder mit Abgas-„Anomalien“ konfrontiert

www.kfz-betrieb.vogel.de/service/articles/506905/

Manche werden von der Abgas-Affäre profitieren

Denn bei aller verbreiteten Hoffnung auf ein glimpfliches Davonkommen für die Zulieferindustrie – alle haben die Probleme von Schaeffler gesehen. Der fränkische Autohersteller musste seine Börsenpläne wegen des VW-Skandals und der dadurch bedingten Talfahrt an den Aktienmärkten deutlich eindampfen.

Statt der ursprünglich geplanten 166 Millionen Aktien sollen lediglich 99,4 Millionen Papiere zum Preis von zwölf bis 14 Euro ausgegeben werden. Die angepeilten Einnahmen, die zur Entschuldung genutzt werden sollen, reduzieren sich damit deutlich auf nur noch 1,39 Milliarden Euro. Noch dazu geht Schaeffler erst am Freitag aufs Parkett – vier Tage später als zunächst geplant.

Doch es gibt nicht nur Warnungen und Mahnungen. Vereinzelt sehen Zulieferer in der Abgasaffäre auch eine große Chance. "Volkswagen wird sehen müssen, dass sie ihre Dieselmotoren mit neuen technischen Lösungen sauber bekommen. Aber das wird der Konzern nicht im Alleingang schaffen", sagt der Manager eines großen Zulieferers.Volkswagen werde sich Kooperationspartner suchen müssen – und zwar einen großen Player in der Branche wie uns, vermutet er. "Damit eröffnen sich für uns – bei allem Unbehagen, was dieses Thema VW und Abgasreinigung angeht – neue Geschäftsmöglichkeiten."

www.welt.de/wirtschaft/article147352866/...tenreaktion-aus.html

Ist es nicht die "Aufgabe" des Kunden, in diesem Chaos einfach KEINE Dieselfahrzeuge zu kaufen?
Dann wäre das Problem halbwegs gelöst.
Als nächster Schritt sofort einen Rückruf zu starten und nicht erst 3016...
Bis dahin die grüne Plakette gegen rote austauschen, damit die Stinker vorübergehend in die Ballungsgebiete nicht rein dürften.
Ich weiß, klingt etwas utopisch in diesem Land, aber machbar wäre es.
Wenn man nur den Willen dazu hatte.
Es ist einfach "alternativlos"!

frufus schrieb:
Kein Hersteller bescheißt, wenn er (ohne Manipulation) auf dem Prüfstand die Grenzwerte einhält und auf der Straße nicht.
Na, dann frage ich mich natürlich, wozu die Prüfstandswerte denn überhaupt gut sein sollen, wenn sie in der Realität doch eh nicht eingehalten werden.

Woody schrieb:
Ist es nicht die "Aufgabe" des Kunden, in diesem Chaos einfach KEINE Dieselfahrzeuge zu kaufen?
Dann wäre das Problem halbwegs gelöst.

Du bist ein Utopist!

Den meiste Bürgern ist die Gesundheit Ihrer Mitbürger egal. Das Auto wird danach ausgewählt, dass es über die Jahre gerechnet wenig kostet. Daher ist m.E. die einzige Möglichkeit den Diesel teurer und damit unattraktiv für den Bürger zu machen.