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Wen es interessiert? Volksstimme von heute Thema:
Autofahren wird noch teurer
Was der Koalitionsvertrag für die Mobilität bedeutet / Diesel könnte Privileg verlieren.
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MfG Harzbube.

Zitat:
Grüne kritisieren FDP
»Das gibt der Koalitionsvertrag so nicht her«

Der Koalitionsvertrag trägt beim Verkehr vor allem die Handschrift der FDP – die Liberalen stellen mit Volker Wissing auch den zuständigen Minister. Dessen Vorstoß zur Kfz-Steuer sorgt für Empörung beim grünen Partner.
- www.spiegel.de/politik/deutschland/stefa...b3-8a82-ee642e58c7b3

Grüße, Egon

Tja - was wollte man nochmal mit der für B/D unterschiedlichen KFZ-Steuer eigentlich am Anfang bewirken?

Um CO2 ging es dabei ganz sicher nicht, eher um den Dreck (und um die Steuervermeidung auszugleichen?)

Offenbar haben wir in Deutschland 15 Mio Diesel KFZ die jährlich mehr als 30.000km bewegt werden - der ADAC hat doch vorgerechnet, das sich das erst ab so hohen Fahrleistungen lohnt.

Sonst glaubt man doch auch alles was die erzählen und so viel Mathematik sollte selbst ein Hauptschüler mitbringen.

gcf schrieb:
Tja - was wollte man nochmal mit der für B/D unterschiedlichen KFZ-Steuer eigentlich am Anfang bewirken?


Wer das entsprechende Alter hat, weiß noch wie es kam:

Start:
Diesel wird für die Lastwagen der Spediteure und die Gerätschaften der Landwirte gebraucht.
Diese werden durch niedrigen Preis entlastet.

Nachschlag:
Damit die Landwirte auch mit ihren privaten Autos günstiger fahren, wurden ihnen Dieselantriebe angeboten. Eigene Zapfstelle hinterm Hof hatten sie ja bereits.

Folge:
Jeder will von der Vergünstigung profitieren und kauft ein Diesel-Auto.

Eigentlich wird es Zeit, das diese Bevorzugung aufhört.

Gruß
Helmut

gcf schrieb:
Sonst glaubt man doch auch alles was die erzählen und so viel Mathematik sollte selbst ein Hauptschüler mitbringen.Ne, vergiss es, dazu ist der Preis an der Zapfsäule zu sehr in den Köpfen dominant.

Ich kenne Leute, die sich einen Diesel kauften, obwohl sie nur 5000km pro Jahr fahren und die freuen sich immer noch wie ein Schnitzel, wenn sie pro Liter um 15ct weniger zahlen als für Benzin.

Eine Gesamtrechnung, um wie viel die Dieselmotorvariante mehr kostet, machen die zu keinem Zeitpunkt auf.

Es ist schlichtweg die totale Emotionalität beim Spritpreis, welche die Leute ohne nachzudenken am Rad drehen lässt.

eppf

Wenn die Besteuerung beim Kraftstoff angeglichen wird (was ich sehr begrüße), dann wäre es doch auch nur logisch, die Kfz-Steuer entsprechend anzugleichen. Oder sehe ich das falsch?

Also Steuern für Dieselkraftstoff aufs selbe Level wie beim Benzin. Im Gegenzug dann Kfz-Steuer für Diesel auf das gleiche Niveau wie bei Benzinern senken.

Dann wäre keine der beiden Seiten entsprechend bevorzugt und es geht mit gleichen Bedingungen weiter.

Oder übersehe ich da etwas?

marratj schrieb:


Oder übersehe ich da etwas?

Ja, den höheren CO2-Ausstoß und die NOx-Belastungen. Also muss es weh tun Diesel zu fahren.

marratj schrieb:
Oder übersehe ich da etwas?Ob du etwas dabei übersiehst, hängt davon ab, auf welchen Wert du die Besteuerung von Diesel anheben willst. Auf denselben Wert pro Liter oder proportional zum spezifischen CO2-Ausstoß.

Bei einer Angleichung pro Liter wäre die höhere KFZ-Steuer nach wie vor gerechtfertigt, weil Diesel einen um ca. 13% höheren spezifischen Energiegehalt und damit auch CO2-Ausstoß hat.

Eine Anpassung auf Literbasis bei Beibehaltung der KFZ-Steuerhöhe würde aber den Break-Even endlich einmal auf ein akzeptables Niveau heben.

Das wäre auf CO2 bezogen immer noch eine um etwa 10ct pro Liter günstigere Besteuerung. Wenn ich jetzt von einem Dieselmotor mit 2l Hubraum ausgehe, ergibt sich dabei ein KFZ-Steuerzuschlag von 20 x 7,5 EUR im Vergleich zum Benziner. Diese 150 EUR entsprechen bei 10ct/l einer Dieselmenge von 1500l.

D.h. bei einem Verbrauch von durchschnittlich 6.5l Diesel müsste man 23000km pro Jahr fahren, um die Mehrbelastung der Steuer zu egalisieren. Ein in meinen Augen vertretbarer Kompromiss.

Besser wäre natürlich CO2-Äquivalenz bei der Besteuerung, bei Gleichsetzung der KFZ-Steuer, nur dann müsste der Dieselpreis an der Tankstelle um gut 30ct/l ansteigen.

Momentan hat man also wie gesagt einen CO2-bezogenen Steuervorteil von ca. 30ct/l. D.h die um 150 EUR höhere KFZ-Steuer ist bereits nach 500l oder lächerlichen 7500km egalisiert.

eppf

Meine Intepretation:

Die Besteuerungen sind letztlich ein Steuerungs-Instrument.
Die exorbitante Diesel-KFZ-Steuer stammt aus einer Zeit, wo man die gewerbetreibenden Vielfahrer entlasten wollte. Der jährliche KFZ-Steuerbatzen wurde kompensiert über den günstigeren Verbrauch und Kraftstoffpreis.

Der private Wenigfahrer sollte mit Benzin günstiger unterwegs sein.

Nur funktioniert das heute nicht mehr so gut. Es hat sich das "Problem" seit der 90er Jahre hinweg anders entwickelt, als ursprünglich gedacht.

Zu Beginn meiner Beobachtungszeit waren die Kosten (nur Steuer + Verbrauch. Diesel ca. 6L, Benziner ca. 8L) gleichwertig bei einer Jahresfahrleistung von über 25000km.
Das ist immer weiter zurück gegangen auf zuletzt 12000km.
Selbst die steuerliche Freistellung bei neuen Benzinern in den ersten 2-3 Jahren hat das nicht mehr auffangen können.

Plötzlich leistet sich fast jeder einen Diesel...

(Mich eingeschlossen! Ja, der 2.2l-Turbodiesel ging bärig und hat echt Spaß gemacht. Auch mit Anhänger. Tempomat 90, bergrunter wie auch bergauf!
Der niedliche 75kW-HSD ist eine heftige Umgewöhnung...)

Zitat:
Ampel im Clinch
Grüne gegen Wissings Kfz-Steuer-Vorschlag

Um höhere Dieselpreise auszugleichen, kündigt der designierte Verkehrsminister Wissing an, die Kfz-Steuer senken zu wollen. Das sorgt für Irritationen innerhalb der Ampel. Die Grünen betonen: "Das gibt der Koalitionsvertrag so nicht her.

"Die FDP wird dafür Sorge tragen, dass höhere Energiesteuern auf Dieselkraftstoffe durch geringere Kfz-Steuern ausgeglichen werden"
- www.n-tv.de/politik/Gruene-gegen-Wissing...article22962030.html

Grüße, Egon

Man könnte ja bei der Steuer alternativ zwischen PKW und Nutzfahrzeugen unterscheiden, um somit die Handwerker etwas zu entlasten.

Als ob 150 EUR Steuerdifferenz pro Jahr zwischen einem gewerblich und einem privat genutzten Diesel auch nur einen sorry Furz Unterschied ausmachen würden.

Wenn es bei einem gewerblich genutzten Diesel-PKW auch nur ansatzweise auf die um 7.5 EUR pro 100ccm höhere KFZ-Steuer ankommt, dann steht ein Zombie vergleichsweise wie ein Fels in der Brandung im Leben.

eppf

ellert_de schrieb:
Damit die Landwirte auch mit ihren privaten Autos günstiger fahren, wurden ihnen Dieselantriebe angeboten. [...] Folge: Jeder will von der Vergünstigung profitieren und kauft ein Diesel-Auto.
War das tatsächlich so? Auf meiner Seite der Mauer gab es Diesel nur für LKW.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
den höheren CO2-Ausstoß und die NOx-Belastungen. Also muss es weh tun Diesel zu fahren.
Das dürfte nicht mehr auf tatsächlich saubere Diesel mit funktionierender Abgasreinigung zutreffen. Zumindest wenn sie im Temperaturfenster sind...

TF104 schrieb:
War das tatsächlich so? Auf meiner Seite der Mauer gab es Diesel nur für LKW.Wann nochmal ist die Mauer gefallen? Du hast schon mitbekommen, dass sie schon länger weg ist, als sie stand?

Wenn es länger dauert, Fehlentwicklungen zu beseitigen, als sie zuvor bestanden haben, dann gute Nacht.

Das gilt durchaus für beide Seiten der Mauer.

eppf