Priusfreunde.de

Moin,

eigentlich meine ich den Elektroautomarkt zu kennen, aber an Details scheitert es.

Also werfe ich mal meine Anforderungen in den Ring und hoffe auf hilfreichen Input.

Was muss der elektrische! Nachfolger können:

- Reichweite von mehr als 300km

- schnellladefähig

- einstellbares Ladelimit (App und/oder fahrzeugseitig)

- reduzierbare Ladeleistung (App und/oder fahrzeugseitig)

- an roter CEE-Dose dreiphasig aufladbar

- das Auto muss ohne umständliche Software oder App bedienbar sein

- Verbrauch deutlich unter 18kWh/100km

Ausschlusskriterium:

- SUV

Maximaler Kaufpreis: 40.000€ (mit ganz bösen Bauchschmerzen evtl 45.000€)

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Maximaler Kaufpreis: 40.000€ (mit ganz bösen Bauchschmerzen evtl 45.000€)
Neu oder gebraucht?

Neu, gebraucht ist doch bei E-Autos teurer (DDR lässt grüßen...)

Mach dir auch eine Liste zu einigen Ausstattungen, die man gerne mitnehmen würde, auf die man sonst im Eifer eines letzten Vergleichs vielleicht vergisst. Angefangen von Fensterhebern für hinten, die man vom Fahrersitz aus bedienen kann über Parkpiepser vorn bis zum Stop & Go -Tempomaten etc. sollte man auch die wichtigsten der unwichtigen Dinge parat haben.

Da ich die Innenraumgestaltung bei der Priorisierung ziemlich hoch ansetze, bleiben - nach Tesla - nur die zwei MG, wie auch Renault Zoe und Fiat 500e übrig.

Die ZOE fliegt dann schon mal raus, weil sie sehr hohe Ladeverluste haben soll. Zu Ladeverlusten ist über die MG offenbar noch nix bekannt.

Beim Fiat gäbe es angenehme Ausstattungen, wie Panoramadach oder Winterpaket (z.Zt. keine Ahnung, was das beinhaltet)...

Wiederum hat der Fiat keine Regelbarkeit von Ladelimit und Ladestärke, darüber könnte eventuell ein externes Ladegerät, wie NRGkick oder Juicebooster hinweghelfen.

Ein Vorführer ist erst in über 100km Entfernung verfügbar

Ein ID 3 gefällt dir nicht?
Oder, wie wäre es mit einem ORA CAT?


Gerd

Ein Ora Cat ist noch nicht auf dem Markt verfügbar und der ID.3 ist softwaremäßig (wie auch alle anderen VW-Produkte) und irgendwie auch optisch nicht mein Fall.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Ein Vorführer ist erst in über 100km Entfernung verfügbar
Was ist mit dem Autohaus Wandscher in Schirum bei Aurich? Würde mich wundern, wenn die keinen 500e haben. Und eine Straße vorher, aus Aurich kommend, findest du das Autohaus Janssen (Hyundai & Renault), da hättest du schon einiges an Auswahl auf einem Fleck.

Timo

Wandscher in Schirum bei Aurich

Ich kannte nur den Standort in WHV und die haben mich an ihren Standort in Bremen verwiesen. Aber ich kann nochmal in Aurich nachfragen. Danke für den Hinweis...

Janssen ist mir bekannt, habe mir in Westerholt Ioniq und Kona angeschaut - mit deren Innenraumdesigns werde ich nicht warm. Hyundai ist raus, wie Renault und Kia eigentlich auch.

So wirklich habe ich eigentlich keine Lust darauf mich mit Autos zu beschäftigen. Mein Tesla und ein Service/-Netz der/das seinen Namen verdient wäre ein Traum.

Die Ladeverluste bei der ZOE betreffen das erste Modell mit Chamäleonlader, die ZOE II hat einen anderen Bordlader für 22 kW und CCS mit 50! Die 50 kW gibt es aber auch nur kurz, wenn man die Ladekurve ansieht.
Vom Tesla auf eine ZOE kann ich mir übrigens nur schwer vorstellen...

Was wäre eigentlich von einem Polestar zu halten, der fährt irgendwie so unterm Radar...?
Standart Range Single Motor liegt preislich bei 46.000,
Reichweite 470 km und Verbrauch 16,3 - 18,9 kWh/100 km. Akku netto 67 kWh, Typ2 11kW dreiphasig und CCS 116 kW.

Gruß Martin

Der Polestar ist ebenfalls nicht in der anvisierten Preisklasse und ich ließ es bereits woanders anklingen: mir wirken die Polestar vom Design zu unstimmig.

Die ZOE Ph2 fand ich vom Cockpit her schon recht nah dran an Tesla und auch sonst hat man beim Innenraum im Vergleich zur Ph1 riesen Fortschritte gemacht. Klar, einen Tesla, erst recht ein Model S, kann weder eine ZOE noch ein anderes derzeit erhältliches BEV nur ansatzweise ersetzen - es geht mir momentan vorrangig darum, dass der Tesla-Service nicht hinhaut: weit weg, Leihwagen sind Glückssache (auch in Deutschland), Preise mittlerweile völlig abgehoben, lange Werkstattaufenthalte bei selbst kleinen Sachen usw usf.

Bei dem, was Du alles voraussetzt und bereits ausgeschlossen hast, wird es arg dünn werden. Das fängt schon an bei

- einstellbares Ladelimit (App und/oder fahrzeugseitig)
- reduzierbare Ladeleistung (App und/oder fahrzeugseitig)
Absolut sinnvoll (beides), aber nur von sehr wenigen Herstellern / in sehr wenigen Modellen überhaupt umgesetzt. Ein einstellbares Ladelimit findet man noch häufiger als eine reduzierbare Ladeleistung. Und wenn überhaupt, dann bedeutet "reduzierbar" oft nur zwei Stufen (ID-Serie) oder ist nicht durchdacht (Hyundai/Kia, an 22 kW-Ladern kaum reduziert).

Kurzum: Außer Tesla macht das keiner wirklich gut. Zumindest habe ich es noch nirgendwo sonst in dieser Kombination und noch dazu in 1 kW-Schritten gesehen.

- an roter CEE-Dose dreiphasig aufladbar
Das können alle über eine ICCB (Ladeziegel mit CEE-Adapter). Früher gab es noch brauchbare ICCB zum Neuwagen mit dazu, mittlerweile höchstens noch einphasig (selbst bei Tesla) oder gar nicht mehr. Externe sind kaufbar, aber ziemlich teuer.

Die ZOE fliegt dann schon mal raus, weil sie sehr hohe Ladeverluste haben soll.
Jein. Die Zoe (und deren Ableger Twingo Z.E./Smart Forfour) haben technisch eine totale Ausnahmestellung, weil sie keinen Bordlader haben! Stattdessen werden die Motorwicklungen und der Frequenzumrichter des Antriebs sozusagen umgepolt zum Laden. Naja, das ist stark vereinfacht, bei Interesse siehe schematische Darstellung KLICK. Jedenfalls nennt das der Hersteller "Chamäleon-Lader ®", ein Renault-Patent und sogar ein eingetragenes Warenzeichen.

Das hat Vorteile: Einfacher Aufbau, bei hoher AC-Ladeleistung sehr viel billiger als jeder leistungsgleiche Bordlader und weniger thermische Probleme. Aber auch Nachteile: Schlechter Wirkungsgrad bei niedriger Ladeleistung aufgrund schwacher Stromquelle; Netzhygiene ist eine große Schwäche des Systems und es macht auch gerne Zicken rund ums Thema Phasenumschaltung beim Überschussladen. Dafür serienmäßig nützliche 22 kW AC, mit denen kein Konkurrenzmodell mithalten kann.

- Verbrauch deutlich unter 18kWh/100km
- Ausschlusskriterium: SUV
- Maximaler Kaufpreis: 40.000€
Das ist gleich 3 Mal erhöhter Schwierigkeitsgrad. Zusammen mit den Punkten weiter oben kenne ich kein Modell auf dem Markt, das alle Deine Kriterien erfüllt. Aber ich kenne natürlich längst nicht alle.

Insbesondere von chinesischer Seite ist teils schon längere Zeit eine ganze Menge interessant klingendes angekündigt, aber das meiste davon gibt es eben nur auf dem Papier. Als Presseinfo, oder verbunden mit Merkwürdigkeiten: So kann man zwar den MG4 reservieren, erhält aber nur Angebote für Fahrzeuge mit dem kleinen Akku und 2.000 Euro Überführungsgebühr für die Auslieferung 2022 - also sozusagen 1.000 Euro Eilzuschlag.

Gestern habe ich irgendwo gelesen, dass der Ora Cat von Great Wall erst bei knapp 40k Einstiegspreis beginnt. Erwartet war eher 25, höchstens 30. Ich fürchte, diese Entwicklung lässt sich auf den Gesamtmarkt übertragen und ist noch nicht zu Ende.

Grüße, Egon

Danke für die detaillierte Auskunft.

Zumindest bei der ZOE bestätigst du meine Annahme, denn ich lade zumeist nur langsam (5A-9A dreiphasig), weil ich mehr nicht benötige, aber - und das ist das wichtige - meine Ladedose nicht mehr ab kann.

- Verbrauch deutlich unter 18kWh/100km
- Ausschlusskriterium: SUV
- Maximaler Kaufpreis: 40.000€

Das ist gleich 3 Mal erhöhter Schwierigkeitsgrad

Leider weiß ich nicht, bei welchem Kriterium ich nachgeben könnte/wöllte...

Wenn der Verbrauch nicht zu hoch ist könnte man vielleicht mit dem SUV-Design leben.

Welche chinesische Marke war das eigentlich mit dem Service über A.T.U.?

Das war Aiways - Verkauf über Euronics und Wartung bei ATU...

könnte man vielleicht mit dem SUV-Design leben.

Nee, nicht wirklich. SUVs sind für mich designmäßig so attraktiv wie Tennissocken...