Priusfreunde.de

Hallo,

an dieser Stelle würde ich gerne mal die Schwarmintelligenz des Forums anzapfen, da mir in so einem Fall absolut die Erfahrung fehlt.

Gestern hat ein Nachbar beim Ausparken in unserer Spielstrasse unseren Tesla gestreift und mit der Anhängerkupplung den Wagen wie eine Konservendose aufgeschlitzt. Da der Unfallhergang sowie der Verursacher eindeutig feststanden, haben wir auf eine polizeiliche Aufnahme verzichtet.
Nachdem jetzt der Mechaniker sich das Auto kurz angeschaut hat, liegt der Schaden wohl so im Bereich von 30kEUR, damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, sondern hätte eher auf die Hälfte getippt.
Nun ist die Gretchenfrage, sollte man bei der Schadenssumme nicht besser gleich einen Anwalt einschalten oder braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass man von der Versicherung übervorteilt wird? Die gegnerische Versicherung ist im Übrigen die Allianz.

Schon mal vielen lieben Dank vorab für Euren Input!

Grüße,
j.

Einen Anwalt würde ich immer nehmen, sonst wittert die gegnerische Versicherung die Chance, dich zu übervorteilen. Wo sie die Chance sehen, wird sie genutzt, das ist meine Erfahrung. Was auch ganz wichtig ist: Unfallprotokoll beider Beteiligten anfertigen! Und denke daran, du hast als Geschädigter das Recht, einen eigenen Gutachter zu beauftragen. Das ist etwas, was gerne von den Versicherungen verschwiegen wird. Ich würde niemals einen Gutachter der gegnerischen Versicherung akzeptieren.

Wenn die Schuldfrage zweifelsfrei feststeht, müssen deine Anwaltskosten auch komplett von der gegnerischen Versicherung übernommen werden.

Ein Anwalt nimmt dir in so einem Fall verdammt viel Arbeit und den ganzen Streit mit der Versicherung ab, also IMMER einen Anwalt hinzuziehen, das spart dir eine Menge Stress.

Und was schrubber sagte: eigenen Gutachter beauftragen, den muss die gegnerische Versicherung genauso komplett bezahlen. Keinen von der Versicherung aufschwatzen lassen!

0,0 Vertrauen in die Versicherung!
Immer Anwalt!

Viel Glück!
JoAHa

Servus.

Ich habe hier im Forum einen kleinen Unfallratgeber verfasst, der auch auf das Danach eingeht:

www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...atid=5&id=511446

Ansonsten kann ich mich nur Schrubbers Beitrag anschließen. Dazu kommt, daß du - in Abhängigkeit der Schuldfrage - nicht nur Anspruch auf die Reparatur hast sondern auch auf einen Nutzungsausfall oder Mietwagen sowie auf die merkantile Wertminderung.

Falls aus dem Raum München kommst, kann ich für dich als Gutachter tätig werden.


Grüße ~Shar~

Bei eindeutiger Rechtslage wie bei Dir (oder auch bei einem unverschuldeten Auffahrunfall) kannst Du immer einen Anwalt einschalten, es kostet dich ja nichts, Du brauchst da auch keinen Rechtsschutz! Der Anwalt ( und seine Mädels) nehmen dir viel Arbeit ab!
Da meine Frau bei einem Anwalt arbeitet, weiß ich von einem Unfall mit einem Tesla, da wollte die gegnerische Versicherung zunächst auch nicht die Kosten ganz erstatten, die Versicherung hatte die bei Tesla extrem hohen Reparatur Kosten angezweifelt. Das zog sich lange hin...
Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben...

Gruß
Martin

Ich rate auch zu einem Anwalt. Ich hatte bisher zwei unverschuldete Unfälle mit jeweils einen wirtschaftlichen Totalschaden. Wer keine Erfahrung mit Unfällen hat weiß in der Regel gar nicht was da alles abgerechnet werden kann/muss. Zudem kostet es auch jede Menge Zeit die ganze Bürokratie zu verwalten. Und wie oben geschrieben muss der Schuldige auch für deine Anwaltskosten aufkommen.
Abgesehen davon wird die gegnerische Versicherung weniger sich um Zahlungen drücken wenn sie ein anwaltliches Schreiben sehen, weil die dann wissen dass sie es mit einem Profi zu tun haben.

OK, ich bin ja hier im Taunus, kann zufällig jemand einen Anwalt empfehlen?
Ein Gutachter wird von der Werkstatt (also quasi von mir) beauftragt. Ist das gut so oder sollte ich selbst einen Gutachter suchen? Tesla ist ja kein VW...

Der Gutachter wird normalerweise auch vom Anwalt beauftragt, wird dann ja auch über selbigen abgerechnet...
Weißt Du niemanden in deinem Freundeskreis oder bei deinen Kollegen, die einen "guten" Anwalt* kennen?

Gruß
Martin

*ein Anwalt der was kann halt...

Ich bin zwar nicht dafür, immer sofort zum Anwalt zu rennen, dies aber ohne weitere Umschweife, wenn Unfallgegner oder dessen Versicherung Zweifel an einer korrekten Abwicklung aufkommen lassen.

Bloß bei dieser Schadenshöhe stellt sich auch für mich diese Frage nicht mehr. Bei dieser Summe würde ich nicht mehr alleine tätig werden, da ist die Gefahr recht hoch, dass die Versicherung hier kostendämpfend eingreifen will.

Aber nun im Bekanntenkreis nach einem guten Verkehrs-RA umfragen und nicht zur nächstbesten Kanzlei rennen! Ich habe Fälle kennengelernt, wo ein unfähiger Anwalt die Lage verschlechtert hat.

eppf

Ich bin da wahrscheinlich ziemlich naiv, da ich bisher auch ohne Anwalt ausgekommen bin. Aber ich begreife nicht, warum mir irgendjemand einen Anwalt bezahlen sollte, wenn (falls) mein Schaden beglichen wird bzw. niemand etwas von mir fordert.

So, habe mal ein bisschen gekramt und den Anwalt eingeschaltet, der mir bereits vor 12 Jahren bei meinem Unfall mit dem Prius zur Seite gestanden hat. Immerhin ist der immer noch am Markt und auch die Google-Rezessionen sehen gut aus, trotzdem ist das natürlich noch kein Garant für perfekte Qualität. Aber wir werden sehen...

Jedenfalls Euch vielen Dank für die hilfreichen Infos!
@Shar: Deinen Ratgeber hatte ich schon zuvor durchgelesen, an dieser Stelle vielen Dank für die Mühe die Du Dir dafür gemacht hast!

Zu welcher Werkstatt geht ihr eigentlich? Meine Werkstatt/Händler (Honda) legt mir dabei ungefragt ein Formular eines Rechtsanwalt ihres Vertrauens vor, was ich zwecks Überlassung nur unterschreiben brauche. Sollte es Komplikationen geben, übernimmt der dann.
Nach Abschluss der ganzen Sache, die mich weder Aufregung noch Kosten verursacht hat, habe ich vom Anwalt eine Pauschale von 30€ überwiesen bekommen, obwohl ich keinerlei Ausgaben hatte.

Smoothie schrieb:
Ich bin da wahrscheinlich ziemlich naiv, da ich bisher auch ohne Anwalt ausgekommen bin.
Dito. Schon mehrere fremdverursachte Unfälle erlebt und dabei noch kein einziges Mal einen Anwalt benötigt.

Timo

Smoothie schrieb:
Ich bin da wahrscheinlich ziemlich naiv, da ich bisher auch ohne Anwalt ausgekommen bin. Aber ich begreife nicht, warum mir irgendjemand einen Anwalt bezahlen sollte, wenn (falls) mein Schaden beglichen wird bzw. niemand etwas von mir fordert.
Als mir vor 12 Jahren auf der Autobahn ein LKW in den Prius gefahren ist, habe ich auch noch so gedacht. Immerhin war damals eine Zivilstreife direkt hinter dem LKW und hat alles beobachtet und so ist das dann auch im Polizeibericht gelandet. Trotzdem, als die Reparatur abgeschlossen war, weigerte sich die Versicherung zu bezahlen und erst nachdem der Anwalt ein paar Zeilen geschrieben hatte, bekam ich mein Auto zurück. Das hat sich IMHO für die Versicherung mal gar nicht gelohnt, weil sie ja dann diese Anwaltskosten auch noch bezahlen mussten. Keine Ahnung, was bei denen so im Kopf vorgeht...