Priusfreunde.de

Egon schrieb:
Weit gefehlt: An einer der Felgen waren vier der fünf Radmuttern derart fest angeknallt, dass ich sie ohne Schlagschrauber nur mit großer Mühe und Verlängerung öffnen konnte. Der absolute Klassiker, der leider nicht auszurotten ist.

Beim PKW meines Vaters war es vor vielen Jahren einmal so schlimm, dass ich bei dem Versuch, die Muttern zu lösen, ein zweiteiliges Radkreuz hatte. Das dicke, von einem Bauern ausgeliehene Radkreuz schaffte es dann. Das war damals bei einer freien Einmannwerkstätte, die uns nie wieder gesehen hat.

Beim FTH kam es zwar die letzten 2 Jahre nicht mehr vor, zuvor erlebte ich aber auch schon Anzugsmomente von mindestens 150Nm. Vielleicht hilft es doch, wenn man bei der Fahrzeugabgabe darauf hinweist, man möge bitte auf das richtige Anzugsdrehmoment achten.

Da erntet man zwar Erstaunen und eine Antwort wie "bei uns passiert doch so etwas nicht", aber so ein Hinweis schadet gewiss nicht.

eppf

Bei einer Reifenpanne musste ich den mitgelieferten Radmutternschlüssel mit einem ein Meter langen Rohr verlängern. Der Radmutterschlüssel war danach total verbogen. Das Problem ist, daß die Werkstatt die Schraube 1-2 Gänge angesetzt hat und dann mit dem Luftschrauber die Schraube eingedreht hat. Durch die Geschwindigkeit und das plötzliche abbremsen wird das Drehmoment stark Überschritten. Seither drehe ich die Schrauben von Hand ein. Auch wenn der Mitarbeiter mich blöd anschaut. Ist ja mein Auto.

Wenn ich sonst über meinen FTH nicht meckern kann, bei Abholung meines Prius letztes Jahr im Dezember haben sie auch geschlampt und eine kleine Schraube in den Reifen gefahren. Das habe ich nach 100m gehört und bin prompt wieder umgedreht.

Selbst das Ausfegen der Werkstatt ist wichtig!

sportback schrieb:
Nach Reklamation dort gab es eine Wartung der Klimaanlage gratis.

Also, ich hätte die nicht an die Klima-Anlage gelassen

Ich stand dabei und habe auf Unregelmäßigkeiten gelauert. DAS hat man allerdings hinbekommen, die Klima funktionierte danach wieder wie am ersten Tag:-))

Nach jahrzehntelanger Reifenschrauber-Erfahrung kann ich den Vorschreibern nur beipflichten:
NIEMALS Öl auf die Gewinde der Radschrauben!!!
Aber alles penibel sauberhalten! Da ruckt und rattert nichts ...

... und alle Schrauben, die ich selbst mit Drehmomentschlüssel festgezogen hatte, ließen sich immer völlig problemlos wieder lösen, und verloren habe ich auch niemals eine!

Gruß!
JoAHa

Dieser Glaube , dass Sicht geschmierte Schrauben lösen ist echt nicht auszurotten .
Was macht man denn bei einer Zylinderkopf Montage ? Entfettet man da die Gewinde im Motorblock , damit sie trocken sind und sich die Schrauben nicht lösen ? Nein , da ölt man die Gewinde im Block und die neuen Dehnschrauben und zieht sie mit Drehmoment und Drehwinkel an . Lösen die sich dann ? Hab ich noch nicht erlebt , und ich habe schon viele Köpfe montiert .
Aber lassen wir das , jeder so wie er kann .
Gruß Heinz!

Mein Nachbar, Beruf so lange ich weiss, Kraftfahrer. Er hat jetzt einen Mercedes C220. Zum Thema Radbolzen fetten sagt er, er habe sie schon immer gefettet und noch nie lose Radschrauben/Muttern gehabt.
Ich glaube ihn mal, aber ich mache es aber trotzdem nicht.

MfG Harzbube.

Also ich habe von meinem Vater den Tipp bekommen, mit einem weichen Bleistift oder mit Graphitpulver die Gewinde hauchdünn zu bestreichen! Haben sich auch nicht von selbst gelöst!

Es ist nicht der springende Punkt, ob sie sich lösen oder nicht. Worauf es ankommt ist, dass das Anzugsmoment für eine trockene, saubere Schraube angegeben wird. Wenn man nun die Kontaktflächen schmiert, lässt sich die Schraube mit weniger Kraftaufwand anziehen. Benutze ich trotzdem das angegebene Drehmoment, ist die Schraube fester angezogen als sie soll und kann somit leichter abreissen.

Ob sie das dann auch tut, ist eine andere Frage, und das Risiko des sich-von-alleine-lösens sehe ich auch als eher gering an.

So sehr ich mich darüber freue, wenn jemand seine Erfahrungen teilt (und das ist nicht sarkastisch gemeint!): ich gehe davon aus, dass die Hersteller ihr Fahrzeug kennen und sich bei den Warnhinweisen etwas denken. Wie oben erklärt, könnte man wahrscheinlich auch ein Anzugsdrehmoment für eine ölige Schraube angeben, das man dann eben benutzen muss und gut wär's. Da diese Angabe aber nunmal nicht gemacht wird, gibt es für mich keine Alternative dazu, mich an die Herstellerangabe zu halten, zumal mir der Enthusiasmus fehlt, hier zu experimentieren.

Dilettantismus der Möchtegern Schrauber... denn sie wissen nicht, was sie tun.

Und dann noch den Vergleich der Radbolzen mit den Dehnschrauben (und Drehwinkel Anzugsverfahren) im Zylinderkopf ziehen. Das alleine zeugt schon von gewaltiger Kompetenz...

Ihr habt keine Ahnung, was bei unterschiedlichen Materialpaarungen und Beschichtungen bei Verwendung von Ölen oder Fetten so alles passieren kann. Einmal irrtümlich ein besseres Hochleistungsfett oder -öl genommen und die Schraube ist beim Anziehen kurz vor ab.
Und die neuen Beschichtungen (ohne Chrom VI) machen das noch interessanter.

Im Fahrzeugbau werden sehr viele Schraubversuche unternommen und die verschiedenen Parameter untersucht. Wenn nötig, wird das Anzugsverfahren und die Anzugsreihenfolge genau vorgegeben - siehe Zylinderkopf, Kurbelwelle oder Getriebe. Auch die Verwendung von Locite oder Ölen wird genauestens untersucht und dann auch exakt vorgeschrieben, welche Sorte hier zu verwenden ist.

Und wenn in der Anleitung steht, trocken und sauber verbauen, dann macht man das eben genau so. Allgemeine Hinweise in Richtung "ein biserl Öl schadet nicht" sind hier brandgefährlich. Da derjenige - der diese Aussage trifft - nur über seinen speziellen Anwendungsfall, Materialpaarungen, Oberflächenbehandlung und Ölsorte berichten kann.
Der "Super"-Experte hat meistens keinerlei Ahnung, wie groß die Spannbreite der Vorspannkräfte aufgrund des Anzugsverfahrens sind. Oder die Höhe der Setzbeträge der Verbindung... oder wie groß das Reibfenster ist (mit und ohne Öl/Fett).

Bei anderen Fahrzeugen oder anderen Ölen kann das dann ganz furchtbar schiefgehen...

Ihr habt in der Vergangenheit einfach nur Glück gehabt... meine Meinung.

Lipper schrieb:
Wenn ich sonst über meinen FTH nicht meckern kann, bei Abholung meines Prius (...)haben sie(...) eine kleine Schraube in den Reifen gefahren. Das habe ich nach 100m gehört und bin prompt wieder umgedreht.

Selbst das Ausfegen der Werkstatt ist wichtig!

Witzig, GENAU DAS hatte ich auch vor kurzem bei meinem sonst absolut 100% FTH, ist das ein neuer "Service"?

Allerdings haben sie sich noch NACH FEIERABEND um Patch und Wuchten gekümmert, so das ich mein Auto am nächsten Tag holen konnte (kostenloser Leihwagen).. seit dem fasse ich einmal um alle vier Reifen die Lauffläche an bevor ich fahre...

Mein Reifen wechsle ich selber, alle Kontaktstellen (auch die Gewinde) bekommen einen Strich Graphit (vom guten Graphitstift aus dem Kunstbedarf) und ich hab noch nie beim Radwechsel geschwitzt das ich gleich die Schraube abdrehe oder musste ein Rad abtreten nachdem die Schrauben weg waren....

Gruß, Axel

Dilettantismus der Möchtegern Schrauber denn sie wissen....

Waldfee0815 !

Den Satz nimmst Du bitte auf der Stelle zurück !

Ich habe im Versuch , unter Anderem , die Umstellung von Alu Druckguss Gehäusen auf Kunststoff bearbeitet .
Und ich weiß sehr wohl wie Schmierung, Oberflächenschutz und Oberfläche die Vorspannkraft beeinflussen . Ich kenne auch die Reserven .
Auch die Einflüsse verschiedener Schmierstoffe , um die Streuung zu reduzieren .
Deshalb meine ich , dass du hier , speziell bei der Radbefestigung , ganz schön überdrehst !

Gruß Heinz !

Ich kann Waldfee0815 nur uneingeschränkt zustimmen, bezieht sich nur auf uninformierte Möchtegernschrauber. Wer gemeint ist, weiß es selbst am besten!
Wer sich auskennt, mag tun, was er versteht und verantworten kann!

Gruß!
JoAHa

heinz die speiche schrieb:

[…]
Ich habe im Versuch , unter Anderem , die Umstellung von Alu Druckguss Gehäusen auf Kunststoff bearbeitet .
Und ich weiß sehr wohl wie Schmierung, Oberflächenschutz und Oberfläche die Vorspannkraft beeinflussen . Ich kenne auch die Reserven .
Auch die Einflüsse verschiedener Schmierstoffe , um die Streuung zu reduzieren .
[…]
Wenn das wirklich so stimmt mit den Versuchen, dann solltest Du Deine Aussagen zu dem Thema Radbolzenverschraubung und Schmierung mit diesen Erfahrungen nicht als allgemeingültig hinstellen.
Und nur das allgemeingültige "Erlauben" der Schmierung verurteile ich als gefährliches Halbwissen.
Du weisst nie, was die Schrauber draussen als Schmiermittel nehmen...oder welche Materialen sie im Detail verschrauben.

Es hat schon seinen Grund, wenn im Werkstatthandbuch oder Bedienungsanleitung was von trocken und sauber drinsteht.