Priusfreunde.de

Ich wurde mal wieder in meiner eigenen Meinung über Werkstätten bestätigt.

Gestern war ich in einer Selbsthilfewerkstatt, hab dort nen Ölwechsel gemacht. Da war ein Filter drin deren Seiten aus Metall war. Zur inneren Abdichtung (damit auch alles Öl durch den Filter geht) ist dafür ein ca. 2cm großer O-Ring drin. Der fehlte.

Vorhin Wechsel ich noch Ansaugluftfilter und Innenraumfilter.

Nach Ausbau des Handschuhfachs fällt mir die Abdeckung des Filtergehäuses entgegen, die Abdeckung war in sich um 90° verdreht. Ich konnte sie halbwegs durch Erwärmen mit einem Gasbrenner wieder richten. Der Innenraumfilter war um 90° gedreht eingebaut, so dass er mangels Platz zwangsläufig einknicken musste. Da mogelt sich natürlich der Dreck vorbei.

Das Auto hatte ich gebraucht gekauft, Vorbesitzerin war eine ältere Tierärztin die garantiert nicht selbst am Auto gefummelt hat.

Von daher Jungs und Mädels: was ihr Euch zutraut macht ihr am Auto besser selbst. Keiner nimmt sich für solche Arbeiten mehr Zeit als ihr, keiner liest und schaut mehr Videos an wies richtig gemacht wird als ihr. Und ne Menge Geld spart man dabei auch noch.

hier hatte ich die Blende schon halbwegs gerichtet

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Teckel schrieb:

Von daher Jungs und Mädels: was ihr Euch zutraut macht ihr am Auto besser selbst. Keiner nimmt sich für solche Arbeiten mehr Zeit als ihr, keiner liest und schaut mehr Videos an wies richtig gemacht wird als ihr. Und ne Menge Geld spart man dabei auch noch.

Sehe ich auch so. Ist leider normal heutztage...

Genau aus diesen Gründen schraube ich seit Jahren an MTB, Moped und Auto nach Ablauf der Garantie lieber selber.
Ersten wird man dadurch nicht dümmer und zweitens mach es auch viel Spaß.
Außerdem verdiene ich in der Zeit nicht soviel Geld wie ich durch das Selberschrauben spare.
Alle Ersatzteile/Öle bestelle ich günstig beim Großhändler und werden in der Regel nach 24 Stunden geliefert.

Gruß Ulli

Mein reden.
Wenn man es vernünftig gemacht haben möchte muss man es selbst machen.
Passt natürlich zum hier immer empfohlenen Scheckheft gepflegt in Vertragswerkstatt!
Ich mach seit Jahrzenten alles selber und immer ok!

Heute habe ich die Räder umstecken lassen, weil das Auto sowieso gerade auf der Hebebühne stand. Der Monteur ging mit dem Pressluft-Schlagschrauber sofort drauflos, konnte aber meine Frage nach dem eingestellten Drehmoment weder verstehen noch beantworten. Sein Kollege raunte ihm irgendwas zu, worauf er die Einstellung des Schlagschraubers veränderte und weiter machte.

Später zu Hause drehte ich erstmal alle Radmuttern wieder auf, um sie mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anzuziehen. Das waren in diesem Fall 115 Nm, so dass man eigentlich davon ausgehen sollte, dass die von Werkstätten häufig benutzte Standard-Einstellung von 120 Nm ungefähr passt.

Weit gefehlt: An einer der Felgen waren vier der fünf Radmuttern derart fest angeknallt, dass ich sie ohne Schlagschrauber nur mit großer Mühe und Verlängerung öffnen konnte. An zwei anderen Felgen waren die Radmuttern ungleichmäßig angezogen, was darauf schließen lässt, dass der finale Einsatz eines Drehmomentschlüssels seitens der Werkstatt nicht bei allen Muttern gleichermaßen vollzogen wurde.

Ich habe das alles korrigiert und werde morgen nach 50 km Strecke noch einmal mit 115 Nm nachziehen. Aber wieso muss ich das eigentlich machen? Kann man denn nicht ein Mindestmaß von handwerklichen Kenntnissen und so etwas wie Berufsethos erwarten? Ich meine, Radmuttern korrekt anziehen - das ist jetzt nicht gerade Raketenwissenschaft. Was machen die denn, wenn es etwas anspruchsvoller wird? Mit der Flex die Ansaugbrücke demontieren?

Über der Werkstatt steht in Riesenlettern "Kfz-Meisterbetrieb". Das ist kein Garant dafür, dass nicht schludrige Hilfskräfte irgendwas daherpfuschen. Die gesalzene Rechnung wird hingegen automatisiert von einer Branchensoftware geschrieben und ist formal nicht zu beanstanden.

Grüße, Egon

Genau diese Erfahrung kenne ich auch und versuche, die "Fachleute" so gut wie möglich zu instruieren und zu kontrollieren. Oft habe ich auch schon die Radmuttern wieder gelöst und neu und korrekt festgezogen mit eben denselben Fragen im Kopf

Gruß!
JoAHa

An einem früheren Arbeitsplatz hab ich auch schon erlebt, daß selbst ein Drehmomentschlüssel nicht idiotensicher ist. Wenn dieser auf 15Nm eingestellt ist, die Schraube aber mehrfach! übers Knacken hinaus festgezogen wird, dann kräuseln sich mir die Nackenhaare. Selbst ein Lehrgang hat daran bei einigen Kollegen nichts geändert, was von purer Ignoranz zeugt.

Timo

Hallo Egon !

Beim Nachziehen etwa 45 Grad lösen und dann wieder anziehen .
Der Drehmoment Schlüssel muss in der Gleitreibung abschlagen !

Ich öle Gewinde und Berührungsfläche der Muttern ein , dann hat man
eine gleichmäßige ratterfreihe Anzugsbewegung .

Bei geölten oder gefetteten Radmuttern NICHT ein höheres Anzugsmoment wählen.

Gruß Heinz !

Mein Beitrag zum Thema:

Mercedes C-Klasse meines Nachbarn nach Räderwechsel begutachtet. Dieses Modell war mit Mischbereifung ausgestattet. Man hat die breiteren Räder vorne(!) montiert. Auf die Frage, wer das denn versaubeutelt hat: Premio Reifen Service vor Ort. Nach Reklamation dort gab es eine Wartung der Klimaanlage gratis. War zwar nett, aber so etwas sollte einem Reifenfachbetrieb nicht passieren. Auch ich wechsle meine Räder grundsätzlich selbst. Gleichmäßiger und liebevoller gibt es die Räder nicht montiert und drehmomentmäßig angeschraubt.

Ich erinnere mich dunkel gelesen zu haben, dass man Radbolzen bzw. Muttern nicht schmieren darf. Wikipedia schreibt hierzu:Wenige Hersteller, beispielsweise Porsche, erlauben spezielle Schmierstoffe auf dem Gewinde oder den Auflageflächen. Generell ist beim Fehlen konkreter Hinweise davon auszugehen, dass Gewinde und Konus nicht geschmiert werden dürfen. Die vom Hersteller angegebenen Anzugsdrehmomente gelten grundsätzlich nur für ungefettete Schrauben. Korrodierte Oberflächen sollten dann lediglich mit einer Drahtbürste entrostet werden.

Normales Schmierfett ist nicht geeignet, ein Festrosten der Muttern zu verhindern, da in der Nähe der Bremsscheiben zu hohe Temperaturen entstehen. Besser geeignet ist ein Heißschrauben-Compound wie zum Beispiel Keramik- oder Kupferpaste, die als druck- und scherfeste Trennmittel unter anderem auch temperaturstabile Partikel enthält.

Ich verlasse mich nicht auf Wikipedia sondern auf meine 50 Jährige Schrauber Erfahrung .
Gruß Heinz!

heinz die speiche schrieb:

Beim Nachziehen etwa 45 Grad lösen und dann wieder anziehen .
Der Drehmoment Schlüssel muss in der Gleitreibung abschlagen !


Aber dann auch mit gleichmässiger und langsamer Geschwindigkeit anziehen. Es gibt da ja Experten, die da sehr rabiat vorgehen.


Ich öle Gewinde und Berührungsfläche der Muttern ein , dann hat man
eine gleichmäßige ratterfreihe Anzugsbewegung .

Bei geölten oder gefetteten Radmuttern NICHT ein höheres Anzugsmoment wählen.
[…]

Das halte ich für sehr gefährlich. Langjährige Schraubererfahrung hin oder her. Vielleicht ist das Fahrprofil der betreuten Fahrzeuge so, dass sich das grade so ausgeht - z.B. es wird wenig gebremst und eher langsam gefahren. Oder die bisherigen Materialpaarungen von Schraube und Gewinde vertragen eine Schmierung ohne massive Reibwertänderung. Bei anderen wird sich das gleiche Vorgehen dann nicht mehr ausgehen...

Sämtliche Publikationen (VDI 2230, Schrauben Vademecum, etc.) zum Thema Schrauben halten das unkontrollierte Schmieren von Schraubenkopfauflage oder Gewinde für gefährlich. Das Reibwertfenster verschiebt sich in Bereiche, die mit den vorgeschriebenen Anzugsverfahren zu falschen Vorspannkräften führen. Auch wird die Selbsthemmung im Gewinde evtl. herabgesetzt und es kommt zu vorzeitigen Schraubenlösen.
Hier kommt es auch auf die Beschichtungen der Schrauben an. Hier ist ja seit einiger Zeit Beschichtungen, die Chrom-VI enthalten, nicht mehr erlaubt. Die neuen Beschichtungen habe andere Reibwertfenster und sind empfindlicher ggü. bestimmter Gewindematerialen.

Solange nichts anders angegeben wird, ist die Schraube trocken und sauber zu montieren. Da rattert dann auch nix beim Anziehen. Einfach die Schraube, Gewinde und Kopfauflage säubern - ggf. mit Drahtbürste oder Drahtwolle entrosten.

Mit Drehmomentschlüssel langsam und gleichmäßig anziehen bis es knackt oder piepst.

Es ist ja nicht nur Wikipedia. In meiner Anleitung zum P3 stand ebenfalls:Never use oil or grease on the wheel bolts or wheel nuts. Oil and grease may cause the wheel nuts to be excessively tightened, leading to bolt or disc wheel damage. In addition, the oil or grease can cause the wheel nuts to loosen and the wheel may fall off, causing an accident and resulting in death or serious injury. Remove any oil or grease from the wheel bolts or wheel nuts.und andere Hersteller sagen das auch. Ich wollt's nur erwähnt haben. Wenn Du Deine Radmuttern oder -bolzen einölst, soll es mir recht sein.

Waldfee0815 schrieb:Das halte ich für sehr gefährlich.+1 !

Gruß Hybridfan5