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Zitat:
Verkehrsunfälle von Senioren: Experten empfehlen Fahrtauglichkeits-Überprüfung - video 9:32 Min. : www.ardmediathek.de/video/tagesschau24/v...1mODY1NGE2MmU1OGYvMQ

Zitat:
Verkehrsgerichtstag diskutiert über Fahreignung von Senioren

Überproportional häufig sind sie in schwere Verkehrsunfälle verwickelt. Sollen Hausärzte die Fahreignung beurteilen? - video 3 Min. : www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_nie...n,hallonds78160.html

Altersdiskriminierung?

Gruß Hybridfan5

Interessantes Thema. Ich (knapp 70) war letztens auch in einen Unfall verwickelt, als ich einen jüngeren Verkehrsteilnehmer überholte, der plötzlich ohne zu blinken links abbog. Von Blick in den Spiegel oder Schulterblick gar nicht zu reden!
Schlußfolgerung: Allen unter 40 den Führerschein abnehmen, oder?

Hybridfan5 schrieb:
Verkehrsunfälle von Senioren: Experten empfehlen Fahrtauglichkeits-Überprüfung.
Verkehrsgerichtstag diskutiert über Fahreignung von Senioren
Überproportional häufig sind sie in schwere Verkehrsunfälle verwickelt. Sollen Hausärzte die Fahreignung beurteilen?
Altersdiskriminierung? Gruß Hybridfan5
Altersdiskriminierung, nein, eher Geldmacherrei! Fast jede Woche muss ich Fehler von irgendwelchen jüngeren Fahrern ausbügeln, bzw. bremsen, um Schlimmeres zu verhindern! Ich bin sicher auch nicht fehlerfrei, aber besitze doch einige Erfahrung!
Die allgemeine Rücksichtslosigkeit hat m.M.n. auch stark zu genommen und meist sind es Fahrer, die geschätzt unter 35-40 Jahren liegen...

Gruß Martin

Wer in jungen Jahren Scheiße zusammenfährt, der wird dies bis ins hohe Alter tun.
Es ist also weniger eine Frage des Alters als die des Könnens.

Sofern er das hohe Alter noch erreicht...

Gruß Martin

Hybridfan5 schrieb:
Altersdiskriminierung?
Mir kommt es zumindest schon eine Weile so vor.
In meinem Umfeld wissen die Leute eigentlich, was sie nicht mehr können. Schon vor 30 Jahren. Von "ich fahre nicht mehr Autobahn" bis "ich fahre nur noch im Ort einkaufen und wenn ich zum Verwandten im Nachbarort will, lasse ich mich fahren. Weiter will ich nicht mehr.". Letzteres habe ich heute im Dorf an der Mosel beobachtet. Ein Opel Agila A, der eindeutig im 1. Gang gefahren wurde und die erlaubten 30 km/h sicher nicht erreicht hat. Niemand wurde gefährdet, nicht mal behindert in seiner freien Fahrt...

Leben und leben lassen. Mobilität ist gerade im Alter m.E. extrem wichtig. Selbst zum Arzt fahren können, mit Mitmenschen treffen, einkaufen usw..

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
In meinem Umfeld wissen die Leute eigentlich, was sie nicht mehr können. Kann ich bei uns nicht so bestätigen. Da haben manche Kinder ihren Eltern schon den Autoschlüssel wegnehmen müssen, weil es einfach keinen Sinn mehr machte.

Im Nachbarort hat übrigens erst neulich ein 90-Jähriger sein eigene Frau totgefahren. Beim rückwärts Ausparken ist er an einen Glascontainer angestoßen, aus lauter Panik wechselte er auf vorwärts und überfuhr dabei seine Frau.

Ich kenne allerdings auch eine 92-Jährige, bei der würde ich nach wie vor ohne jede Angst mitfahren.

eppf

Ich verstehe es nicht.
Während das Rentenalter ansteigt sollen über 70 jährige nicht mehr fahrtüchtig sein.
Manche jungen empfinden mich als Verkehrshindernis weil ich bei 50m Sichtweite im Nebel nur 50 km/h fahre weil ich einfach mehr Erfahrung habe. Außerdem ist es auch Verkehrsvorschrift so zu fahren. Aber das wissen viele gar nicht. Die unterschätzen die Geschwindigkeit.Mit 30km/h an die Wand empfinden die nicht so dramatisch, aber aus 6m Höhe auf den Boden knallen das fürchten sie, dabei ist es das gleiche.
Die glauben man ist verpflichtet immer 100 zu fahren. Das geht oft gar nicht. Auf Kurven und Matsch muss man seine Fahrweise einstellen.
An einer Stelle übersehen fast alle das 60er Schild und überholen aggressiv um beim zweiten 60er-Schild eine Panikbremsung zu machen. Aber ich bin dann der Bummler.
In der Jugend hatte ich einige Reh-Unfälle. Mit defensiver Fahrt konnte ich schon viele Reh-Leben retten.
Das ist Erfahrung die den jungen fehlt.
Auf dem Radweg verzweifel ich manchmal wie mich über 70jährige Rennradfahrer abhängen. Fitness im Alter kann so stark unterschiedlich sein.

Mr.LongRun

KSR1 schrieb:


Leben und leben lassen. Mobilität ist gerade im Alter m.E. extrem wichtig. Selbst zum Arzt fahren können, mit Mitmenschen treffen, einkaufen usw..

LG
Klaus

viele ältere menschen sind im kopf fiter als so mancher jugendliche.
nicht zu vergessen die jahrzehntelange erfahrung im straßenverkehr.
esox

Mr.LongRun schrieb:
Während das Rentenalter ansteigt sollen über 70 jährige nicht mehr fahrtüchtig sein.Es sagt ja niemand, dass über 70iger nicht mehr fahrtüchtig sind, aber eine gewisse Fahrtüchtigkeitsüberprüfung in Form einer zumindest kleinen ärztlichen Untersuchung ist garantiert nicht verkehrt.

Hier in D sehe ich allerdings die Gefahr, dass wieder ein extra großes Bürokratiemonster kreiert wird.

eppf

eppf schrieb:
Es sagt ja niemand, dass über 70iger nicht mehr fahrtüchtig sind, aber eine gewisse Fahrtüchtigkeitsüberprüfung in Form einer zumindest kleinen ärztlichen Untersuchung ist garantiert nicht verkehrt.
Auch jemand mit 20 kann Diabetes bekommen usw. usf.. Wollen wir uns auf einen Fahrer-TÜV einigen, der alle betrifft, die einen Führerschein haben?

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Auch jemand mit 20 kann Diabetes bekommen usw. usf.. Wollen wir uns auf einen Fahrer-TÜV einigen, der alle betrifft, die einen Führerschein haben?Man kann natürlich auch mit Kanonen auf Spatzen schießen und unabhängig vom Alter alle 5 oder 10 Jahre eine Überprüfung des Gesundheitszustandes einfordern.

Aber ab einem gewissen Alter sollte man zumindest essentielle Dinge wie einen Sehtest in gewissen Abständen zur Pflicht machen.

Ich habe hier auch kein Patentrezept bereit, aber so wie wir hier in D mit der Angelegenheit umgehen und eine Fahrtauglichkeit auf Lebenszeit ohne irgendeine Kontrolle ausstellen, müssen wir aufpassen, nicht beim nächsten Thema zum Geisterfahrer zu werden.

Solange natürlich das Auto politisch gesehen das Verkehrsmittel Nr. 1 ist, sind wir in gewisser Hinsicht in der Bredouille, wie wir die Mobilität für Leute aufrechterhalten wollen, die besser nicht mehr an Steuer greifen sollten.

Irgendwie ist das ein Schicksal einer Autonation mit einem viel zu kurz gekommenen öffentlichen Verkehrssystem.

eppf

eppf schrieb:
- mit Kanonen auf Spatzen schießen
- essentielle Dinge wie einen Sehtest
- kein Patentrezept
- die Mobilität für Leute aufrechterhalten wollen, die besser nicht mehr an Steuer greifen sollten.
- einem viel zu kurz gekommenen öffentlichen Verkehrssystem.Meine völlig unpolitische Meinung:
Wer die 2 verlinkten videos gesehen hat:
Betrifft es nur alteingesessene Deutsche?
"Früher" lebte man in Großfamilien, heute ist selbst der erwachsene Nachwuchs weit entfernt lebend. Zwischen früher und heute wohnte man zumindest nur wenig entfernt, im gleichen Ort.
Soll bedeuten: Früher konnten körperlich eingeschränkte Personen durch die Unterstützung der Familienmitglieder ein mehr oder weniger ruhiges Dasein genießen.
"Früher" kam der Arzt zum Hausbesuch und nicht wie heute nur umgekehrt. Auch waren Arbeitszeiten und Wege zur Arbeit andere. Es gab also ein anderes Zeitmanagement.

Ob ein Sehtest nur im Zusammenhang mit einem Alter verbunden sein kann, stelle ich in Frage.

Mobilität und öffentlicher Verkehr:
Das sind m.M.n. immer noch unterschiedliche Dinge.
Rollator und ÖPNV? Barrierefreiheit? Haltestellen?
Taxi und körperlich eingeschränkte? Kosten?
Bringdienst des Supermarktes? Informationsaustausch?
Andere Bringdienste und Dienstleistungen fehl am Platz?
Essen auf Rädern. BoFrost?
Friseur und Ärzte Besuch? Zumindest sind Ärzte in ländlichen Gegenden gerne weiter als 12 km entfernt.

Jeder hat seine persönlichen Befindlichkeiten und soll / besser muss heutzutage alleine im Alter noch zurecht kommen, oder ins Pflegeheim.
Alleine die relativ häufige Umgestaltung von Waren im Supermarkt, macht alten Menschen zu schaffen. Man findet Dinge nicht mehr am gewohnten Ort. Man braucht mehr Zeit, auch im Straßenverkehr durch langsameres fahren. Deshalb ein Führerscheinverbot?

Vor einigen Wo. war Altersdiskriminierung einmal kurz ein Thema in den Medien. Leider so kurz, dass ich es im Forum nicht aufgreifen konnte. Es wurde gar behauptet, ab 70 J. wäre es schwierig noch eine Kfz Versicherung zu erhalten und anderes, was ich vergessen habe.

Regelt also alles der Markt? Wer viele Unfälle baut, fliegt von alleine aus dem System. Es sei denn, er ist reich.
Bitte gleiches Recht und gleiche Pflichten für alle, unabhängig vom Alter. Schließlich haben wir ein Grundgesetz, welches für alle in Deutschland lebende gilt.

Gruß Hybridfan5

Ich mit meinen 33 Jahren stimme dir zu, dass wir das ganze nicht vom Alter abhängig machen sollten. Wenn es eine regelmäßige "Nachprüfung" alle paar Jahre geben soll, dann bitte für Fahrerlaubnisinhaber jeden Alters.

Die Tatsache, dass man manchmal völlig überrascht von bestehenden Verkehrsregeln ist, zu deren Einhaltung man sich mit Erwerb seiner Fahrerlaubnis verpflichtet hat, scheint mir nämlich komplett unabhängig vom Alter zu sein.

Hybridfan5 schrieb:
Mobilität und öffentlicher Verkehr:
Das sind m.M.n. immer noch unterschiedliche Dinge.
Rollator und ÖPNV? Barrierefreiheit? Haltestellen?Genau das meinte ich mit einem völlig zu kurz gekommenen ÖPNV. Das Angebot muss auch für behinderte Personen tauglich sein.

Da gehören dann auch solche Dinge wie Ruftaxis dazu, was an vielen Orten gewiss auch nicht teurer käme, als jetzt die großen Busse zu den meisten Tageszeiten mit ein oder zwei Passagieren oder auch oft ganz leer herumfahren zu lassen.

Ich durfte es schon einmal in Franken erleben, wo zu den Zeiten mit wenig Fahrgastaufkommen zu den Fahrplanzeiten ein normales Taxi gerufen werden konnte, welches dann die benötigte Fahrt übernahm, zu einer minimalen Extragebühr, den Rest bekam der Taxifahrer von der Kommune ausbezahlt und der Taxifahrer äußerte sich auch zufrieden mit diesem System.

Win-Win für alle, aber es müssen erst viele über ihren Schatten springen, bis zu etwas etabliert wird.

Ich vertrete schon lange Zeit die Meinung, dass man bei unserem zu sehr auf den Privat-PKW ausgelegten Verkehr die Hürden, um den Führerschein auch im Alter behalten zu dürfen, nicht zu hoch gestalten darf. Nur gar keine Hürde, so wie es bei in D der Fall ist (solange nichts passiert ist), das ist eben etwas zu wenig.

Ich finde es schade, dass du hier gleich die Vokabel "Führerscheinverbot" ins Spiel bringst.

Auch deinem Argument, dass Leute, die viele Unfälle bauen, automatisch aus dem System fallen, vermag ich nicht so richtig zu folgen. Quasi per Definition erst dann zu reagieren, nachdem etwas passiert ist, finde ich keine so prickelnde Option.

eppf