Priusfreunde.de

Wow!
Da hat sich der Versuchsaufbau vom Flieger gelohnt.

@MarieCurie: Tolle Ausarbeitung! Könntest du die Diagramme auch noch mal mit 1-Fachen Sicherheitsabstand durckkalkulieren?

Glück auf!

O.

der_flieger schrieb:

Whou @MarieCurie!
Wiederhole ich mich, wenn ich hier schreibe, dass ich deine Auswertungen für wegweisend halte?
Aus meiner Sicht trifft das auf die Früchte Eurer Beider Arbeit zu! herzlichen Dank dafür! Endlich ist belegt, was ich schon länger in der Praxis festgestellt habe! Außerdem einige weitere sehr wissenswerte Erkenntnisse! Hervorragend!

LG
Klaus

cirr_s schrieb:Wirklich? Nur Gaga? Autodidaktisch?Das Gaga bezog sich auf die mittlerweile viele 100 Stunden, die ich in die Programmierung zur Auswertung der HA-Daten von meinen Fahrten oder eben hier die Analyse zum Windschatten-Fahren, um letztendlich vielleicht noch 1-5 Gramm CO₂ weniger pro Kilometer beim Fahren zu emittieren.

Vielleicht zur Erklärung: Ich bin Physikerin und war knapp 40 Jahre in der Grundlagenforschung tätig. Hätten wir nicht Corona, dann hätte ich letzten Herbst mein "50-jähriges Programmier-Jubiläum feiern" können. Begonnen hat das Programmieren auf Lochkarten, falls die noch jemand kennt.

Die Physik, die dem Thema dieses Threads zugrunde liegt, ist im Physikstudium Teil der Experimentalphysik-Vorlesung im ersten Semester und da ich (mein Berufsleben lang) in der Welt der Physik zuhause bin, ist das alles noch gegenwärtig, auch das was nichts mit meinem Forschungsgebiet (Elementarteilchenphysik/Kosmologie) zu tun hat. Manchmal braucht es dann ein kurzes Erinnern und Nachschlagen, wenn es, wie in diesem Fall, weitab von dem ist, mit dem ich mich eigentlich wissenschaftlich beschäftige.

Optimist fragte:Könntest du die Diagramme auch noch mal mit 1-Fachen Sicherheitsabstand durckkalkulieren?
Hier ist es (Auris TS).

Es gibt aber zu bedenken, dass die Messungen, auf denen es beruht, wie weiter oben gezeigt, streuen. Es gibt also nur einen groben Anhalt. Genauer würde es nur gehen, wenn man eine Vielzahl von Messungen (~20-50 pro Abstand) sowie eine genaue Abstandsbestimmung haben würde. Der Effekt durch seitlichen Wind mit höheren Windgeschwindigkeiten kann den Windschatten-Effekt verringern.

Jezt wird es aber dubios . Kosmologie auch noch! Bin begeisterter Hobby Astronom ...

Übrigens bin ich wegen der optischen Aerodynamik* so vom Prius-2 begeistert, daß ich ihn quasi auf ewig halten will.

* Ich weiss P3 und P4 und sogar CH-R? sind nach den Zahlen nach besser, aber rein optisch ist der P2 ideal. Einfach saubere Formgebung, wie eines der NACA Profile.


An der_flieger auch meinen allergrößten Respekt! Auch da weiss ich aus früheren Zeiten, was alles dahinter steckt.

Dankeschön für die viele Arbeit und die feinere Einteilung des Diagramms.

Gibt es noch die Möglichkeit
Windschatten vs. kein Windschatten in einem Diagramm mit der feinen Einteilung nebeneinander zu stellen.
Gern auch 2 Diagramme. Je nach dem wie es am einfachsten ist.

Damit man mal sieht was der Luftwiderstand ausmacht.
Bisher sind es Zahlen. Aber in einer Kurve nebeneinander, finde ich das anschaulicher.
Der Mensch denkt in Bildern habe ich mal gelernt.

Und auch wenn ich es übertreibe: in 5 km/h Schritten mit „Millimeterpapier“
Dankeschön im Voraus.

Fahrt Vorsichtig und haltet bitte trotzdem Abstand.
1 Unfall und es kostet tausende von Litern auf 100 Kilometer.

Reisender schrieb:
Gibt es noch die Möglichkeit
Windschatten vs. kein Windschatten in einem Diagramm mit der feinen Einteilung nebeneinander zu stellen.
Moin Reisender,
der Fall 'kein Windschatten' entspricht einer Linie auf der Rechtsachse. Also eine horizontale Linie durch den Punkt bei 'Ersparnis=0'.
Fahrt Vorsichtig und haltet bitte trotzdem Abstand.
1 Unfall und es kostet tausende von Litern auf 100 Kilometer.Ergebnis der Analysen ist ja auch unter anderem, dass man in sehr sicheren Abständen immer noch vom Windschatten vorausfahrender Verkehrsteilnehmer profitieren kann.

Gruß,
Martin

Ich wieder
Danke für den Hinweis

So, hier noch einmal die andere Darstellung, d.h. Verbrauch vs. Geschwindigkeit fuer die verschiedenen Szenarien und auf Wunsch eines einzelnen Herrns mit einem feinerem Gitter. Der Hinweis im letzten post über die begrenzte Aussagekraft gilt auch hier.

Die letzten Fahrten habe ich bewusst mehr auf den Windschatten geachtet. Leider ist das nur selten wirklich sinnvoll nutzbar. Die meisten Leute fahren entweder viel zu schnell dass sich ein Windschatten lohnt oder sie fahren unglaublich hektisch oder unruhig dass es sehr anstrengend ist den Abstand zu halten. Meistens geben die dann wie Ochsen gleich Vollgas nach dem Ort womit jeder Verbrauchsvorteil wieder beim Teufel ist. Wenn jemand mal langsamer ist dann häufig so langsam dass es auch anstrengend ist.

Das wohl einzig praktikable sind Reisebusse oder LKWs auf Autobahnen. Aber halt auch eher nur wenn es einigermaßen eben.

Im oberbayrischen Alpenvorland ist es einfach zu hüglig und kurvig um entspannt Windschatten zu nutzen weil es nur sehr wenig Fahrer gibt die es schaffen gleichmäßig und entspannt zu fahren. Für Flachlandfahrer mag es ein weiterer guter Baustein sein um den Verbrauch weiter zu senken.

Die passende, persönliche Strategie aus den Erkenntnissen abzuleiten ist in der Tat ein weites Feld...

In der Tat wird in D im Vergleich z.B. zu den Niederlanden extrem, hektisch und unstetig gefahren, vor allem auf den Strecken ohne Limit. Das macht die Sache durchaus anspruchsvoll und mitunter auch einfach zunichte.

Andererseits lassen sich gerade bei höheren Geschwindigkeiten, nominell hohe Einsparungen erzielen. Ich habe auch mal bei höherem Tempo getestet: Selbst auf der BAB mit 130 bergauf kann ich im Windschatten noch im grünen Bereich mitlutschen-ohne ist dann direkt satt PWR erforderlich.

Die Kunst ist auch nicht "abreißen" zu lassen, ähnlich wie beim Radfahren kostet Lücken zufahren richtig Körner...
Dann ist es sicher besser die Vögel ziehen zu lassen-der nächste kommt bestimmt.

Ich sehe das ganze eher so als so eine Art Sport, Strategiespiel und Zeitvertreib auf ansonsten langweiligen Fahrten z.B. zur Arbeit.

O.

Wenn man reissen und die Vögel ziehen lässt , hat man verloren !
Spassige Grüße von Heinz !

MarieCurie schrieb:
auf Wunsch eines einzelnen Herrns mit einem feinerem Gitter vielen herzlichen Dank, habe mich sehr gefreut

@der_flieger: welchen Sensor hast Du in Pitotrohr verbaut, kannst Du das noch sagen? die "Halterung" ist gedruckt, oder?

LG
Klaus

Hallo Klaus,
dir und allen anderen Priusfreunden mit den freundlichen Kommentaren ein liebes Dankeschön zurück! Das war wirklich schönes Hand-in-Hand Projekt - ein Beispiel, was gut laufende Foren zustande bringen können, und es hat mir viel Spaß gemacht.

Die Sensoren kommen aus dem Shop von Stephan Merz (sm-modellbau). Das Staudruckrohr mit zugehörigem Differenzdrucksensor ist auf den Shopseiten leider nicht ganz leicht zu finden, denn es handelt sich um eine Erweiterung des Datenloggers 'Unilog 2' - dort weiter unten auf der Seite beim Zubehör findest du sie.
www.sm-modellbau.de/UniLog-2-und-Zubehoer

Das Staudruckrohr selbst ist etwa 4mm dick und circa 60 mm lang. Es ist schon eine kleine feinwerktechnische Baugruppe mit feinen Bohrungen und gelöteten Verbindungen. Es hat zwei Druckanschlüsse am hinteren Ende: Für den dynamischen Staudruck an der Spitze vorn und den statischen Druck an den ringförmig angeordneten Bohrungen. Nach Wikipedia ein Pratl-Rohr.
de.wikipedia.org/wiki/Pitotrohr

Das dickere und längere Alu-Rohr der von mir verwendeten Konstruktion ist nicht unbedingt erforderlich und entstammt einem älteren Versuchsaufbau. Die grünen Kunststoffteile sind selbst gedruckt und verklebt, bzw. verschraubt, richtig.

Viele Grüße,
Martin

Auch vom proprius ein dickes Lob an @MarieCurie und @der_flieger. Freut mich wenn gemessen und gerechnet wird und dann auch noch so sinnvolle Ergebnisse rauskommen. Und die sind ja nicht nur für HSDs brauchbar sondern für alle Antriebsarten.