Priusfreunde.de

In USA ist es nicht überall üblich/vorgeschrieben sich anzuschnallen, da wird man bei einem Unfall auch vom Fahrersitz sonstwohin geschleudert.

Die betreffende "Straße" ist ja nur 200m lang und hat keine Markierungen, der AP kann da nicht aktiviert werden und selbst wenn:

Hebt man den Hintern vom Sitz, fängt das Auto an zu bremsen - ein Sandsack hat man ja wohl nicht auf dem Fahrersitz gefunden, das hätte man sicher erwähnt?

Wenn man mal einen medizinischen Notfall (Krampf im Fuß wg. Herzattacke) oder einen Mauerstein auf dem Gaspedal ausschließen kann, frage ich mich, wie man das sonst überhaupt hinbekommen sollte...

Ergänzend heißt es von Tesla zu dem Unfall:

Das Auto hatte überhaupt kein FSD gekauft und der normale AP läßt sich ohne Linien nicht aktivieren und war auch nicht aktiviert.

twitter.com/elonmusk/status/1384254194975010826

Ich nehme an, dass die US-Behörde Sachverständige hat, die zu fundierteren Ergebnisse kommen als die "Remote-Experten im Priusfreunde-Forum".
In diesem Kontext ist es auch völlig irrelevant, was einzelne Personen twittern.
Gruß Thorsten

Keine Frage, nur sollten sich dann auch solche Experten wie die gesamte Medienlandschaft mit voreiligen Schlüssen zurückhalten, dann braucht da auch niemand was zu sagen.

Aber wozu rege ich mich auf - die Medien diskreditieren sich hier in erster Linie selbst.

In den ARD Nachrichten wurde verlautet, dass eine Person auf dem Beifahrersitz und die zweite Person auf den Rücksitz gesessen haben soll.
Wer macht denn so was?

MfG Harzbube.

priusb78 schrieb:
Ich nehme an, dass die US-Behörde Sachverständige hat, die zu fundierteren Ergebnisse kommen [...] In diesem Kontext ist es auch völlig irrelevant, was einzelne Personen twittern.
Schon richtig. Allerdings erfolgen offizielle Berichte oft erst nach Monaten, manchmal sogar erst Jahre später. Kaum jemand erinnert sich dann noch und häufig geht die Nachricht einfach unter.

Der mediale Beissreflex ist beim Thema Tesla, vor allem aber Teslas Autopilot stark ausgeprägt. Gleichwohl noch nicht einmal feststand, ob ein Assistenzsystem aktiv, wenigstens indirekt beteiligt oder für das betreffende Fahrzeug überhaupt freigeschaltet war, textete Spiegel Online gestern unverdrossen:

Tödlicher Unfall mit Autopilot
»Tesla befördert unverantwortliches Verhalten«- www.spiegel.de/auto/tesla-unfall-man-mus...4e-9047-213696600fe8

Bevor der Bericht ziemlich schnell hinter einer Paywall verschwunden ist, konnte ich ihn lesen. Darin wird ein Experte für künstliche Intelligenz befragt, dessen Kernaussagen im Wesentlichen lauten: Es deutet zwar überhaupt nichts darauf hin, dass das Fahrzeug in diesem Fall eine (Mit)Schuld triff. Aber Tesla muss besser überwachen, dass der Fahrer das Auto überwacht und die Bezeichnung "Autopilot" verspricht zu viel.

Letzterem stimme ich (für die kastrierte Europa-Version) zu, der Rest fällt unter "Es wird schon irgendwas hängen bleiben".

Tesla musste Ende 2019 in den europäischen Fahrzeugen das System aufgrund praxisfremder Vorgaben der UNECE ebenso praxisfremd verschlechtern. Der Hersteller hat sich dafür schon vorher bei seinen europäischen Kunden ausdrücklich entschuldigt, die Mail kann man hier im Wortlaut nachlesen:

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...mitstart=1860#574013

Die behördlich angeordneten Verschlechterungen des Autopiloten brachten als Nebenwirkung eine noch sehr viel stärkere Überwachung des Fahrers als zuvor bereits mit. Der Vorwurf des KI-Experten geht an dieser Stelle einfach ins Leere. Wahrscheinlich kann der Mann das auch nicht beurteilen, weil er weder einen Tesla fährt noch über praktische Erfahrungen im Vergleich zu den Fahrzeugen und Assistenzsystemen der Mitbewerber verfügt.

Die haben übrigens vor einem dreiviertel Jahr ein Urteil erwirkt, welches Tesla Deutschland untersagt, mit dem Begriff "Autopilot" zu werben. Es hat aber offensichtlich keine Rechtskraft erlangt; zumindest sieht man keinerlei Änderungen auf Tesla-Seite und hat auch sonst nie wieder etwas davon gehört.

- www.priusfreunde.de/portal/index.php?opt...imitstart=420#605897

Auch hier wieder: "Es wird schon irgendwas hängen bleiben".

Was eine noch stärkere Überwachung des Fahrers angeht: Das geht höchstens noch per Innenraum-Kamera. Das Geschrei und die Schlagzeilen möchte ich sehen, wenn Tesla das umsetzt. Dieselben, die das heute lautstark fordern, werden dann sofort mit Big Brother-Vorwürfen präsent sein, darauf darf man wetten.


Noch zum aktuellen Vorfall:

Zitat:
Unfall mit zwei Toten
Tesla-Chef Musk: Autopilot war bei Crash ausgeschaltet

Elon Musk hat sich zu dem fatalen Unfall mit zwei Toten in Texas geäußert. Das Assistenzsystem des Autos soll ausgeschaltet gewesen sein – wie es zu dem Crash kommen konnte, erklärte Musk nicht. - www.spiegel.de/panorama/tesla-unfall-mit...73-a5b3-44e27fc51299


Grüße, Egon

Noch ein paar Presseberichte zu dem mysteriösen Unfall.

Zitat:
Autopilot bei Crash in Texas nicht eingeschaltet- www.bietigheimerzeitung.de/inhalt.autopi...3d-480e92ce5c9a.html

Zitat:
Autopilot laut Tesla-Chef nicht aktiv- www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie...esla-unfall-103.html

Zitat:
Dieser USA Tesla Fährt KOMPLETT Von Alleine!

Das Tesla Model S von meinem USA Kumpel fährt heute schon autonom!


youtu.be/ypupCRCK6VA

Gruß Ulli

...und er fährt.

Autopilot ausgetrickst

Zitat:
He buckled the seat belt, sat on it, and then engaged Autopilot while he was still in the driver’s seat. He next set the speed to zero using the right spoke of the steering wheel and placed a small chain with two tape rolls on the left side of the steering wheel to mimic the force a driver's hand on the wheel would have, as the system demands. Then Fisher moved to the front passenger seat and increased the speed using the right spoke again. He raised it to 30 mph, and the car drove as if there were somebody in the driver’s seat.
Es gehört offensichtlich ein hohes Maß an krimineller Energie dazu, die Tesla'schen Sicherheitssysteme auszutricksen. Man könnte auch mutwillig in einen Fluss fahren.

Grüße, Egon

aus dem Artikel von Consumerreport:


Hier der Link zur originalen Quelle bei Consumerreport. Im Rest der üblichen Berichte fehlt die entscheidende Hälfte.

www.consumerreports.org/autonomous-drivi...one-in-drivers-seat/


Man beachte die Akrobatik sowie die für die Aktivierung des Autopiloten notwendigen Fahrbahnmarkierungen.

Der 59 Jährige Arzt und Klinikdirektor hat also angehalten und ist ausgestiegen, hat den Gurt eingesteckt, sich wieder auf den Sitz mit dem Gurt gesetzt, den auf einer Strasse ohne Fahrbahnmarkierungen nicht aktivierbaren Autopiloten aktiviert per magic, das Tempo auf 0 gestellt, ein vorher vorbereitetes Gewicht an das Lenkrad gehängt, dann in den Beifahrersitz rübergesprungen und per Hand den Tempomaten hochgedreht um schließlich mit ordentlich Tempo 600m vom eigenen Haus entfernt in einer Sackgasse am Baum zu enden um seine 69-Jährige Beifahrerin zu beeindrucken.

Eher wahrscheinlich: Der Gast durfte sich "mal" ans Steuer setzen und sollte nach ggfs Aktivierung des Ludecrous modes (700PS oder so) auf dem geraden Stück mal kurz Vollgas geben.
Der Gast (69 Jahre alt) war völlig überfordert von der Erfassung der Strasse (0-100 in 3.0 Sekunden sind brachial und mit einer Vollbremsung zu vergleichen von der Beschleunigung, nur andersherum). Ohne Gewöhnung kann man kaum erfassen, was da passiert. Jeder, der mal auf einem 160PS oder mehr Motorrad gefahren ist mit Vollgas oder ein Auto mit mehr als 500PS pro Tonne, weiß von was ich spreche.
Selbst ohne die Power-Modes geht das Ding extrem ab für unerfahrene Leute.

Die Fahrt endet am Baum nach wenigen Metern.
Die Insassen waren nicht oder nur kurz weggetreten und wollten anschliessend das Auto verlassen. Das ging nicht oder nicht mehr wegen Verletzungen oder Rauchvergiftung. Es hat nur noch bis zur Beifahrertür und der Rückbank gereicht.

Hi,

es handelte sich um einen Anästhesisten (der später Klinikdirektor geworden ist, sorry) und ein nicht weiter definierten Finanzmann. Nach einem gemeinsamen Abendessen haben die beiden Männer ihre Ehefrauen am Haus gelassen und haben zusammen eine kleine spätnachtliche Spritztour machen wollen.

Egon schrieb:
Was eine noch stärkere Überwachung des Fahrers angeht: Das geht höchstens noch per Innenraum-Kamera. Das Geschrei und die Schlagzeilen möchte ich sehen, Befasst man sich bzw. recherchiert im www zu Bildsensoren ( Kamera ), so ist klipp und klar die Automobilbranche als der Absatzmarkt schlechthin dargestellt. Ebenso wird nach meinem gewonnenen Eindruck eine Fahrerüberwachung per Bildsensor propagiert.
Ich vermute, das wäre bereits bei jedem Hersteller umgesetzt, der bereits Lösungen mit Ansatz zum autonomen Fahren anbietet, wenn dieses nicht eine Rechenleistung erfordert, die einer Fußgänger oder Radfahrer-Erkennung gleichkommt. Diese Rechenleistung "rechnet" sich derzeit vermutlich jedoch nicht, sonst wären nicht die "einfachen" --Hände am Steuer oder nicht-- Lösungen etabliert.
Das "Problem" mit Tesla ist mMn. die Wahrnehmung der Marke beim "normalen Bürger". Tesla wird für modernste Technik im Auto wahrgenommen. Wäre eine Innenraumkamera verbaut, hätte sie damit Tesla erfunden und eingesetzt. Am Ende stammt die Technik ggf. von Bosch oder xyz. und ggf. setzen sogar alle Automobil-Hersteller das identische System ein. Wäre es aber in einem dt. Auto vorhanden, würde diese Verknüpfung Mercedes, Audi etc. hat ... nicht gemacht, vermute ich. Es herrscht da eine gewisse Anonymität in der Betrachtung bzw. Wahrnehmung.

Gruß Hybridfan5

Inzwischen gibts zu dem Fall ja schon weitere Informationen:

Das Lenkrad war laut der zuständigen Untersuchungskommission deformiert - es muß also wohl jemand beim Aufprall jemand auf dem Fahrersitz gesessen haben.

und keiner der Gurte steckte in den Gurtschlössern. Von alleine gehen die nicht in die Gurtschlösser und von alleine raus auch nicht.
Die beiden Personen waren also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht angeschnallt. Das würde dann auch erklären, dass man niemandem im Fahrersitz fand.

Tesla hat laut dem Call zum ersten Quartal auch über selbst durchgeführte Fahrtests zu diesem Unfall berichtet. Der adaptive Tempomat eines Model S ist auf einer vergleichbaren Strasse aktivierbar wie bei jedem anderen Auto auch. Das Test-Fahrzeug hat es aber nur auf 30 mph (ca. 48 km/h) zu beschleunigen geschafft innerhalb der des vom verunfallten Fahrzeug insgesamt gefahren Strecke, also vom Parkplatz bis zum Baum.
Das passt zu Berichten von Teslabesitzern, dass der adaptive Tempomat eher langsam beschleunigt.

"Our adaptive cruise control only engaged when the driver was buckled and above 5 miles per hour, and it only accelerated to 30 miles per hour with the distance before the car crashed. As well, adaptive cruise control disengaged the car fully to complete to a stop when the driver’s seat belt was unbuckled."

"with the distance before the car crashed" bezieht sich auf die gefahrene Distanz des Unfallfahrzeugs und nicht auf das verunfallte Fahrzeug selber. Das Testfahrzeug von Tesla ist bei den Tests nicht verunfallt.

Viele "Journalisten" haben das dann so interpretiert und wiedergegeben, als wäre der adaptive Tempomat im verunfallten Fahrzeug aktiviert gewesen. Das hat aber niemand von Tesla gesagt.