Priusfreunde.de

Für was denn?

bei Glatteis, will ja nicht Spoilern

Mein Fehler.

Ich hole nochmal das Thema Erkältung was hier zuvor diskutiert wurde hoch:

Gerade in "Bild der Wissenschaft" gelesen, das die Frage erst 2015 von Forschern der Yale Uni geklärt wurde:

Tatsächlich reduziert sich die Immunantwort kalter Schleimhautzeiten bei 33°C gegenüber 37°C deutlich. (Mäuseexperiment)

Heizung, Licht, Scheibenwischer: So manche Funktion senkt im Winter die Reichweite – beim Auto mit Verbrennungsmotor ebenso wie beim Stromer. Allerdings kommt beim E-Auto hinzu, dass bei Kälte die chemischen Reaktionen in der Batterie nur gehemmt ablaufen. Umso ungehemmter sinkt deren Füllstand. Wie stark der Stromer-Verbrauch im Winter zunimmt, zeigt nun ein Test der Hochschule Wismar.

...

Zum Vergleich wurde auch ein Verbrenner-Modell getestet. Der Diesel-Golf war ebenfalls ein Jahr lang auf Achse. Zwar zeigt sich, dass die Verbrenner-Reichweite bei Kälte weniger stark sinkt als beim Elektroauto. Aber: Der Diesel verbraucht deutlich mehr Energie

...

Der Wirkungsgrad des E-Autos ist demnach weit überlegen. Im gesamten Test habe das Dieselauto etwa 3,5-mal mehr Energie verbraucht.


www.t-online.de/auto/elektromobilitaet/e...s-im-winter-ein.html

Ist ja gut und schön, dass Hochschulen nachweisen können, was sowieso jeder weiß.
Die Schlagzeile des Artikels ist aber nicht, dass Verbrenner im Winter auch an Reichweite verlieren, sondern:
Elektro-VW: Krasser Reichweiten-Einbruch im Winter

Fand interessant, was mir die Besitzerin über einen im Herbst neugekauften ZOE erzählte. Im Sommer sind ihr Reichweiten um 350km möglich, im Winter sind es 100km weniger. Als Begründung gab sie an, dass der Wagen eine Batterieheizung besitzt, die diese auf Temperatur hält und reichlich Strom verbraucht. Ob dem so ist, vermag ich nicht zu beurteilen, empfand den Reichweitenverlust erstaunlich und vermutete ihn eher in der Verwendung von Stromverbrauchern im Winter wie z.B. Heizung, Sitzheizung und ständiges Fahren mit Licht morgens und gegen späten Nachmittag auf dem Weg zur Arbeit und zurück nach Hause. Der Wagen wird überwiegend als Pendlerfahrzeug dafür benutzt. Sie stört das nicht sonderlich, da sie das Leben mit diesem Fahrzeug um eine in der Nachbarschaft gelegene Ladesäule und deren noch freie kostenlose Lademöglichkeit durch das Umweltministerium plant und dort, wenn's klappt, Strom nach der Arbeit nachfasst, statt an ihrem Haus, dann nicht kostenfrei und langsamer, nachzuladen.

Reichweitenverlust durch Kälte kenne ich auch vom Verbrenner. Als ein solcher wird auch ein HSD angesehen. Dennoch fällt die Diskrepanz von Sommer- und Winterreichweite zumindest bei meinem weit weniger dramatisch aus. Im Gegensatz zu ihr hätte ich (noch?) kein Interesse daran, mein Leben mit einem E-Auto um externe, in der Regel dann kostenpflichtige, irgendwo gelegene Ladesäulen zu organisieren, auf die ich angewiesen wäre. Im Winter häufiger als im Sommer durch eine schrumpfende Reichweite.

Wisedrum schrieb:
...und vermutete ihn eher in der Verwendung von Stromverbrauchern im Winter wie z.B. Heizung, Sitzheizung und ständiges Fahren mit Licht morgens und gegen späten Nachmittag auf dem Weg zur Arbeit und zurück nach Hause. Der Wagen wird überwiegend als Pendlerfahrzeug dafür benutzt.Man darf halt nur nicht den Reichweitenverlust auf Langstrecken hochrechnen.

Mit Ausnahme des Fahrlichts, welches wirklich nur minimal Leistung verbrät, sind es die anderen genannten Punkte, die maßgeblich für den Reichweitenverlust sorgen, dies aber vor allem gepaart mit der Nutzung als Pendlerfahrzeug bei überschaubaren Streckenlängen und niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit.

Bloß bei diesem Einsatzszenario wird meist auch keine große verfügbare Reichweite benötigt und es bedeutet dann "nur" einen höheren Energieaufwand pro 100km, so wie eben beim Verbrenner auch. Diese zusätzliche Energie bekommt man weder beim BEV, noch beim Verbrenner geschenkt.

eppf

Wie hoch ist den Deine Diskrepanz von Sommer zu Winter? Im Jahresdurchschnitt hat Du ja laut Deiner Angabe 3,5L.


Thomas

Einen halben Liter mehr.

eppf schrieb:
... die maßgeblich für den Reichweitenverlust sorgen, dies aber vor allem gepaart mit der Nutzung als Pendlerfahrzeug bei überschaubaren Streckenlängen und niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit.

Bloß bei diesem Einsatzszenario wird meist auch keine große verfügbare Reichweite benötigt und es bedeutet dann "nur" einen höheren Energieaufwand pro 100km,....

Überschaubare Streckenlänge bedeutet in ihrem Pendlerszenerio geschätzt etwa 100km hin und zurück nur zur Arbeit. Teils auch die doppelte Länge, wenn Sitzungen nicht am Arbeits- sondern anderen Orten stattfinden. Schafft oder gelingt es ihr abends nicht, frei Strom nachzuladen und stöpselt sie das Auto nicht für eigenes Geld an die heimische Steckdose an, was sie derzeit noch ungern tut und meist nicht nötig hat, fährt sie längere Strecken hin und zurück in den Fällen eines wie beschriebenen weiteren Arbeitsweges mit der Bahn. Das muss man dann mögen.

Nur innerstädtisch gefahren, verhält sich der ZOE weitaus reichenweitenfreundlicher durch die vermehrt zum Einsatz kommende Rekuperation, meint sie. Ihrem Mann gelingt es manchmal nach solchen Fahrten, den Wagen vor allem im Sommer mit der gleichen angezeigten
Reichweite abzustellen, mit der er losfuhr. Nicht schlecht, hätte ich so ein Auto, würde es sicherlich den Sportsgeist in mir wecken, es ihm gleich zu tun. Oft.

Wisedrum schrieb:
Überschaubare Streckenlänge bedeutet in ihrem Pendlerszenerio geschätzt etwa 100km hin und zurück nur zur Arbeit. Also 50km einfach, damit zählt sie allerdings schon mehr oder weniger zu den "Weitpendlern". Der Anteil über 50km liegt bei 5%.

Bei 50km Fahrtstrecke sollte allerdings der prozentuale Verlust durch die verschiedene Heizkomponenten bereits etwas geringer ausfallen, einzelne extreme Tage ausgenommen.

Oder meintest du 100km hin und 100km zurück?
Dann könnte es an diesen extremen Tagen durchaus etwas knapp werden.

eppf

Meinte 100km insgesamt nur arbeitswegmäßig bedingt hin und zurückx. Manchmal 200km, wie erwähnt. Aus diesem Grund kaufte sie das E-Auto, da sie mit verhältnismäßig geringem Aufwand, außer den Kosten für die Anschaffung des Autos in Form von Leasingraten und dessen Versicherung, keine Energiekosten für die Fahrten mit ihm zu zahlen hat. Zusätzliche private Wegstrecken erhöhen die Fahrkilometer je nach Einsatz täglich.

Im Winter kann der Verbrenner etwas von der sonst weggelüfteten Wärme nutzen.
So einen "Abfall", den man nutzen könnte, hat der BEV nicht.

Gruß
Helmut

der auch beim Verbrenner immer eine Welle im Jahresverbrauch hatte.
Im Sommer runter, im Winter rauf. Nur eben nicht so prägnant.

Wie hier öfter geschrieben wird, wird beim Verbrenner sehr viel, zu viel erzeugte Wärme durch die verbrauchte Energie weggelüftet oder weggekühlt, da sein Wirkungsgrad zu deren Nutzung als Vortrieb, wie oft bemängelt, mit bestenfalls um 40% sehr bescheiden ist. Solange der Verbrauch des Autos, besonders eines HSDs, dennoch sehr gering ist, lebe ich auch weiterhin ohne größere Probleme mit diesem Nachteil von Verbrennern und speziell dem eines HSDs mit dem immerhin größten Wirkungsgrad von Benzinern.