Priusfreunde.de

War halt zu dunkel da unten? Oder ein Dorsch im Weg?

Gestern wurde in der ZDF Talkrunde Maybritt Illner eine Grafik gezeigt, welche den Gasbedarf der Industrie und den Gasbedarf von Handwerk und Privatpersonen darstellte. Die Grafik enthielt 2 Kurven,
a) den Bedarf / Verbrauch von 2021 und
b) den Bedarf / Verbrauch von 2022 ( Jan- Sept ).

Dabei fiel auf, der Bedarf war für 2022 immer unter dem Bedarf von 2021.

Zitat:
Verbraucher in Finanznöten

Schon vor dem Preisschub gab es mehr Strom- und Gassperren

Bereits vor der Gaskrise und den dramatisch gestiegenen Preisen wurde mehr Menschen die Energiezufuhr abgedreht. Im Jahr 2021 waren allein beim Strom 235.000 Haushalte betroffen. Der Grund: nicht bezahlte Rechnungen. - www.spiegel.de/wirtschaft/energiekrise-z...a8-b670-688ad0ac9d11

Zitat:
Heizkosten für Landwirte
Die Schweine und das teure Gas

Alle deutschen Schweineställe zusammen verbrauchen so viel Heizenergie wie eine Stadt in der Größe Braunschweigs. Das hat die Deutsche Umwelthilfe errechnet. Sie fordert, den Wärmebedarf in Schweineställen zu senken.

21 Millionen Schweine stehen in Deutschland in Ställen ohne Stroh, die mit externer Energie beheizt werden müssen. Rechnerisch sind dafür laut Deutscher Umwelthilfe jährlich 1,4 Milliarden Kilowattstunden Flüssiggas nötig. Das entspricht dem Heizenergiebedarf von 260.000 Menschen. - www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen...-heizkosten-101.html

Hybridfan5

AdBlue war in diesem Thread immer wieder benannt.

Zitat:
Notfallversorgung für Adblue: SKW stellt Kontingent für Güterverkehr

Nahezu jeder Lastwagen in Deutschland fährt mit dem Dieselzusatz Adblue. Damit bei möglichen Lieferengpässen die Transportbranche nicht stillsteht, haben der Adblue-Hersteller SKW Piesteritz und der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung eine Vereinbarung getroffen. - www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/de...rung-adblue-100.html

Stillstand bei LKW verhindern
Güterkraftverkehr sichert sich Adblue-Versorgung - www.n-tv.de/wirtschaft/Gueterkraftverkeh...article23631558.html

Mobilität
SKW stellt AdBlue-Notreserve zur Verfügung – nicht für Landwirte - www.agrarheute.com/management/betriebsfu...uer-landwirte-598737

Da kommt die Gülle im Winter und Frühjahr nicht auf das Land und bleibt im Speicher bis er platzt. Wir wäre es mit weniger Produktion?

Hybridfan5

Hybridfan5 schrieb:
Da kommt die Gülle im Winter und Frühjahr nicht auf das Land und bleibt im Speicher bis er platzt. Wir wäre es mit weniger Produktion?
Dann sinkt immerhin endlich mal die Nitratbelastung ...

Hybridfan5 schrieb:
der Bedarf war für 2022 immer unter dem Bedarf von 2021.In einer anschließend ausgestrahlten Talkrunde interpretierte man, es hätte im gedanklichen Sinne keine Einsparungen gegeben, sondern die chemische Industrie hätte einzig und allein weniger produziert und damit den bislang ermittelten Gasverbrauch für 2022 reduziert.

Ähnlich:
Hamburger sparen offenbar weniger Gas als nötig

Mit sinkenden Temperaturen sparen die Hamburgerinnen und Hamburger deutlich weniger Gas als eigentlich nötig. Laut Umweltbehörde lag der Verbrauch in der letzten September-Woche nur noch fünf Prozent unter den Vorjahreswerten. Die Bundesnetzagentur hatte 20 Prozent als Ziel für die Einsparung vorgegeben - www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburger...gasverbrauch100.html

Hybridfan5

www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/g...aspreise-vor,TJqVOyA

Verstehe ich das richtig, Dezember bekommt jeder zu 100% vom "Staat" (also durch Steuergeld bezahlt), die eigentliche Preisbremse kommt dann im März/April, also zum Ende der Heizperiode...


Irritierend auch der Titel "Sicher durch den Winter". Wenn die Füllmenge der Gasspeicher nicht reichen, hilft auch ein vermeintlich günstigerer Preis nichts.

Wie dumm ist das denn? Wenn man dem Deutschen die Gasrechnung
bezahlt, dann dreht er doch in dem Zeitraum die Heizung etc erst recht auf volle Pulle um möglichst viel abzuschöpfen...

Ich überlege ob ich meine Wärmepumpe mit einer Gasheizung ergänze:
Ich kann 80% für 7Ct/kWh bekommen, daraus mache ich gleichzeitig Wärme und Strom und die restlichen 20% lasse ich dann die WP machen.

Wollten die das erreichen oder ist das wieder ein Fall von nicht so richtig durchdacht?

Naja, ob der Staat jetzt für einen Monat komplett den Abschlag übernimmt oder in der starken Heizperiode von November bis März jeweils 20 %, macht finanziell ja erst mal keinen Unterschied. Wer deswegen meint, im Dezember "kostenlos" die Heizung ballern lassen zu können, sollte nochmal zurück in die Schule und beim 1x1 anfangen.

Ansonsten sollen dann ab dem Frühjahr 2023 ja "nur" 80 % des Vorjahresverbrauchs (Grundlage dafür ist die Abschlagshöhe vom September) gedeckelt werden. Und zwar auf 12 Ct/kWh (inkl. Abgaben und Steuern). Das ist immer noch fast doppelt so viel wie ich bis Ende 2021 bezahlt habe.

Je nachdem, wie die Strompreisbremse am Ende ausgestaltet wird, kann sich eine Wärmepumpe oder Splitklima auch in Zukunft noch relativ fix lohnen. Und das sollte jetzt auch weiter eines der vordergründigen Ziele im Gebäudesektor bleiben: Möglichst viel Druck auf die Gebäudeeigentümer auslösen, um einen Umstieg attraktiv zu machen, ohne gleichzeitig massiv Existenzen über die Klinge springen zu lassen.

Ob der Gaspreisdeckel, so wie er jetzt ausgestaltet werden soll, der richtige Weg dahin ist, ist diskutabel. Allemal besser, als einfach grundsätzlich den Preis zu deckeln, ohne echte Anreize für Einsparungen oder Modernisierungen zu setzen.

Daihatsu-Fahrer schrieb:
Wie dumm ist das denn? Wenn man dem Deutschen die Gasrechnung
bezahlt, dann dreht er doch in dem Zeitraum die Heizung etc erst recht auf volle Pulle um möglichst viel abzuschöpfen...
Da ist ein Denkfehler drin, dem aber sicher viele deutsche erliegen.
Den Abschlag zahlt man auf den Jahresverbrauch. Da ist es wumpe was du in einem Monat verbrauchst denn es gibt keine monatliche Zählerstandsabfrage und Rechnungsstellung.

Ist halt mal wieder typisch:

Es ist jetzt praktisch wieder wurscht, ob man eine WP oder eine Gasheizung hat, so wie es die letzten 10 Jahre faktisch auch egal war ob man Öl, Gas oder WP hatte - kaum das es zwickt, wird sofort gegengesteuert damit sich bloß nichts ändert.

Motivation/Belohnung in die vermeintliche Zukunftstechnologie WP sieht anders aus.

Da ändert auch ein Strompreisdeckel von 18Ct/kWh nicht viel, denn darauf kommen ja Steuern und Abgaben, schon bei 6Ct/kWh hat man locker 24-30Ct/kWh Endkundenpreise verlangt.

Meine Prognose was beim Strom passieren wird:

Die 18Ct werden dann gerne und recht häufig genommen, womit es bei mindestens 30Ct/kWh bleibt - plus Grundgebühren (die sicher auch erhöht werden) ist man dann locker bei 35Ct/kWh - für die 80%/3000kWh - für die restlichen 20% wird es dann richtig teuer, denn man (EVU) muß ja die Verluste die man mit den max. 18Ct gemacht hat, wieder rein holen.

Dabei legt man natürlich gerne noch oben was drauf und: Im Gesetz für den Strompreisdeckel ist ohnehin eine Ausnahme für alle Kraftwerke vorgesehen, die nachweisen können, das ihre Kosten höher als 18Ct/kWh liegen.

Der Stromverbrauch eines sparsamen Haushaltes mit WP+Haushaltsstrom liegt locker bei 5000kWh/a, wer nicht das Glück hat in einem optimal gedämmten Haus zu wohnen, kommt auch leicht auf 8000kWh - zu welchem Preis kann man nur beten!

Dazu noch das ebenfalls alternativlose Elektroauto.

Die Early-Adopter werden nun mit Füßen getreten und die Verhinderer und die Gleichgültigen gepampert.

Gulfoss schrieb:

... Wenn die Füllmenge der Gasspeicher nicht reichen, hilft auch ein vermeintlich günstigerer Preis nichts.

Das ist ein Verständnis was ich grundsätzlich nicht habe. Wofür sollen die Gasspeicher denn stehen?
Wir hatten die Füllung der Gasspeicher doch schon immer zum Winter hochgefahren. Die Interpretation das ein voller Speicher für den Winter reicht ist irreführend da Gas mehr oder weniger kontinuierlich gefördert wird und die Speicher ja eigentlich nur Puffer für den höheren Winterverbrauch sind. Also dann wenn man heizen muss, wenn mehr Strom produziert werden muss oder eben auch die Industrie mehr Bedarf hat.
Das alles kommt aus dem Speicher zu den Mengen die durch die Leitungen täglich fließen.

Wir das unterbrochen verbrauchen wir den Puffer, nicht eine Grundmenge.


Wie regelt man den Grundbedarf an Wärme eigentlich für andere Verbraucher?
7% steht ja für ein Grundbedürfnis. Was an sich richtig ist.
Nur warum zahle ich für Öl 19%?
Warum kostet Heizstrom 19%?
Warum kosten andere Energieträger keine 7%?

@gcf
WP werden doch schon großzügig mit Steuergeldern gefördert! Was willst Du noch?
Alles Geld für Leute, die eh schon genug haben, die ihre EFH damit sanieren und auch noch die Förderung fürs E-Auto mitnehmen.

Bitte keine Neiddebatte bei einem Thema, wo es um die zwingend notwendige Abkehr von fossiler Energiegewinnung geht!

Außerdem ist die Aussage, Leute können via WP-Förderung ihr EFH "sanieren", schon gehörig daneben. Das ist in den meisten Fällen vielmehr nur ein Anreiz, Investitionen vorzunehmen, die sich trotz Förderung lange Zeit nicht amortisieren werden, aber eben den Verbrauch von fossilen Brennstoffen verringern.

eppf

Eine Förderung habe ich für die WP nicht in Anspruch genommen, es wären damals glaube ich 3000€ gewesen.

Damit sich die 20000€ (für 20 Jahre Betriebsdauer) die so eine Anlage locker mehr kostet gegenuber Mietern rechtfertigen lassen, sollten sie dadurch zumindest nicht schlechter gestellt sein als vorher.

D.h. die Heizkosten müssen gesichert mindestens ca. 1000€/Jahr niedriger sein als mit jeder anderen fossilen Heizung.

Ein Fan von Förderung bin ich ohnehin nicht, denn die werden von den Herstellern gerne direkt auf den Preis aufgeschlagen und dann darf ich als Steuerzahler auch noch Mehrwertsteuer von Netto darauf zahlen und das mit meinen Steuern am Ende auch noch selber finanzieren!

Der richtige Weg ist die Verteuerung des schlechten und nicht die Förderung des guten.

Um so schlimmer wenn man dann das schlechte auch noch fördert, dann ist man gleich dreifach gestraft.