Priusfreunde.de

Das ist eine gute Frage.
Grundsätzlich müsste man ja unterscheiden warum solche Schäden nicht versichert sind. Es gibt die Menschen die um Prämie zu sparen ein Risiko nicht absichern. Aber es ist ja auch so das Versicherungen ein Risiko nicht absichern wollen.
Aus Erfahrung kann ich sagen das wir 2002 vom Elebhochwasser betroffen waren. Zum Glück hatte Oma noch die alte DDR Versicherung die diese Schäden drin hatte, denn herkömmliche westdeutsche Verträge hätten da genug Ausschlussklauseln gehabt. Zwar hatte die Elbe Hochwasser. Bei uns im Haus, im Keller in der Garage in den Schuppen stand aber nicht direkt das Hochwasser. Das ging genau bis zur Grundstücksgrenze. Hochgedrückt hat es das Grundwasser. Da hätte man laut Aussagen des Versicherungsmaklers aufpassen müssen. Aber ehgal, wir waren versichert. Allerdings haben die Nachbarn die erst kurz vor der Flut dahin gezogen waren nicht versichert. Die haben Flutopferhilfe bekommen. Wir übrigens nicht, obwohl tatsächlich alles was außerhalb des Hauses war nicht versichert war. Na egal.
Jedenfalls hat der Nachbar danach keine Elementarschadensversicherung bekommen. Bei keiner Versicherung.
Das ist bei Versicherungen in ausgewiesenen Flutungsgebieten ja auch irgendwie verständlich. Wobei man da eher die Frage stellen müsste warum dort eine Ansiedlung überhaupt erwünscht ist.

Letztlich wäre eine Versicherung als Pflicht ganz gut.
Und das Solidarprinzip haben wir ja beim Auto. Und auch da sogar eine Pflichtversicherung die allerdings ja nicht meinen Schaden absichert. Nur den Schaden den ich verursache.
Am Ende muss man auch sehen was man da mitträgt. Also kann es nur über eine entsprechende Prämie funktionieren die für den Pflichtversicherten ggf. ziemlich hoch werden kann.

Elementarschäden versichern. Ok, dann sollte man zunächst die Versicherer verpflichten, den Bürgern sowas überhaupt anzubieten. Wie den Nachrichten zu entnehmen war, haben viele Opfer keine Versicherung - weil z.B. im Ahrtal kein Versicherer den Eigentümer sowas anbietet. Nach welchen Kriterien das entschieden wird weiß ich nicht.

LG
Klaus

Könnte mir vorstellen das die Versicherungen da auch etwas dagegen haben, denn die verkaufen ja derartige Versicherungen schon seit langem und in manchen BL war/ist die Versicherung Pflicht.

Die Frage wäre auch, was die Versicherung dann abdeckt - nur die Gebäude oder auch den Hausrat, das Auto usw. ?

Schon da wirds komisch: Warum sollte ein Fußgänger eine Elementarschadenversicherung für einen Autofahrer mitfinanzieren?

Auch ein bißchen unfair denen gegenüber, die das schon seit jahrzehnten bei einer Versicherung selber bezahlen und vermutlich heißt das ohnehin, das nur wieder die bezahlen, die mehr als der Durchschnitt verdienen.

Dazu kommt, das ein Teil der Schäden ja durch grob fahrlässige Nutzung von Flächen als Bauland/Ackerland usw. erst ermöglicht wird, die Allgemeinheit würde dann für die Unfähigkeit Einzelner haften und es gäbe keine Motivation das von vorn herein zu vermeiden.

Der Vergleich mit dem Fußgänger ist so nicht ganz passend. Eher versichert der Autofahrer durch die Haftpflicht den Fußgänger mit. Verursacht der einen Unfall mit Schaden so werden entsehende Kosten für Rettung, medizinische Versorgung etc. mitversichert. Egal ob er womöglich Alleinschuld am Unfall hat.
Da kann dann zwar der Fußgänger in Haftung genommen werden aber zuerst ist alles durch die Haftpflicht abgedeckt.

Zitat:
An der oberen Ahr wurde am Morgen des 14.7. um 10 Uhr in Müsch ein Pegelstand von 85 Zentimetern gemessen. Binnen neun Stunden stieg das Wasser auf genau vier Meter an, und es handelt sich dabei normalerweise um einen kleinen Bach.
..
In der norddeutschen Tiefebene hätten solche Wassermassen natürlich auch zu Überschwemmungen geführt, aber in diesen Mittelgebirgsregionen läuft das Wasser die Hänge hinunter und trifft sich im Tal.
Aus großen Flächen läuft das Wasser zusammen, und aus kleinen Bächen werden reißende Ströme. Gleichzeitig sind die Siedlungen meist nahe am Wasser, sodass das Wasser mit großer Geschwindigkeit durch die Ortschaften drängt - www.gmx.net/magazine/wissen/natur-umwelt...d-pfalz-nrw-36007348

Ich kann verstehen, wenn seit Jahrzehnten und auch in diesem Fall offenbar 4 Tage zuvor meteorologisch gewarnt wurde, es zu der Formulierung: Monumentales Systemversagen kommt.

Ich meine, am Sonntag auf Phoenix diverse eingeblendete Grafiken zu Pegelständen bzw. deren zeitlichen Verläufen gesehen zu haben. Die hätte ich gerne hier gepostet, finde im www jedoch spontan nichts. Mindestens eine dieser Grafiken war im Verlauf mMn. der reinste Horror. Und genau solche Horror Szenarien gilt es zu berücksichtigen.
Ein ähnlicher Horror sind die Monsterwellen auf den Ozeanen. Inzwischen hat man sie mathematisch gelöst. Also, wie sie zu Stande kommen und welches Ausmaß sie erreichen. Denn es sind keine Käpt'n Blaubär Märchen.

Gruß Hybridfan5

Wie so vieles ist die Frage nach einer Pflichtversicherung für Elementarschäden an Häuser nicht einfach zu beantworten. Die Wirtschaftswoche beleuchtet die verschiedenen Seiten und Standpunkte.

www.wiwo.de/unternehmen/versicherer/im-t...ml?wt_mc=zeitparkett

Die Forderung nach einer Pflichtversicherung

Die Wahlkämpfer Söder, Scholz und Laschet versprechen Hilfen auf Kosten der Steuerzahler. Doch wer soll künftig für die Risiken von Naturkatastrophen einstehen?

Immerhin bekommt der Möchtegern-Immobilienbesitzer auf diese Weise von der Versicherung einen Hinweis, ob er sich das Bauen an der Stelle nicht doch noch mal überlegen sollte.

Sind eigentlich öffentliche Gebäude und Infrastruktur auch versichert?

Wer kennt nicht die Expertenstudie des Bundestags zu fiktiven Katastrophenszenarios die 2012 veröffentlicht wurde. Eine Katastrophenfall daraus war ja eine weltweite Pandemie mit einem SARS-Virus die sich ähnlich wie die Corona-Pandemie entwickelt hat. Wenn man vieles daraus verstanden hätte, hätte man sich besser für die Corona-Pandemie wappnen können.

Und wie es Teufel so will, in dem gleichen PDF mit der Pandemie-Studie findet sich eine Studie zu einer Überschwemmungskatastrophe in den Mittelgebirge...

Zum Glück enthält dieses PDF keine weiteren Katastrophen auf die sich die Regierung der letzten 10 Jahre nicht vorbereitet hat...


www.wiwo.de/politik/deutschland/acht-jah...trophe/27429926.html

Der Staat kannte das Risiko einer Hochwasserkatastrophe

Ein Krisenszenario mit extremen Überschwemmungen im Bundesgebiet hat die Bundesregierung bereits von Experten durchspielen lassen. Doch aus dem Strategiepapier haben Zuständige zu wenig gelernt.

Direktlink zum PDF:
dserver.bundestag.de/btd/17/120/1712051.pdf

Ein Artikel wie am Sylvensteinstausee die Wassermengen kontrolliert werden um die Städte an der Isar unterhalb zu schützen und was alles beachtet werden muss.

www.merkur.de/lokales/bad-toelz/bad-toel...teigen-90870634.html

Sylvensteinsee-Spiegel um mehrere Meter angestiegen - mit Folgen bis nach München

Die Isar machte zwar auch am Montag ihrer Bezeichnung „Die Reißende“ alle Ehre, bedrohlich waren die Pegelstände in den vergangenen Tagen aber nicht. Dafür sorgte einmal mehr der Sylvenstein-Stausee.

harzbube schrieb:
Ginge das? Dann wäre ich für das versichert, was ich nie gebrauchen würde.Dazu 2 Anmerkungen:
1. Sag niemals nie! Du wirst wohl kaum in einem Bunker wohnen, der z.B. gegen einen Tornado wie neulich in Tschechien komplett gefeit ist. Ich verstehe jedenfalls unter Elementarschäden eine größere Bandbreite als nur Hochwasser.
2. Die wichtigste Vokabel in deinem zuvor geposteten Zitat lautet "Solidarprinzip"

Ich wäre sofort dabei, bei meiner Gebäudeversicherung einen Fuffi Extraprämie draufzulegen, wenn im Gegenzug alle Leute eine Chance bekämen, eine bezahlbare Police abschließen zu können.

Es darf ja durchaus noch eine Prämienabstufung je nach Gefährdungslage geben, diese gehört aber bei einer vertretbaren Höhe gedeckelt und das Schadensaufkommen, welches durch diesen Deckel nicht mehr abgedeckt ist, gehört auf alle Kunden umgelegt.

Bei den in Zukunft häufiger zu befürchtenden Elementarereignissen wird man um eine Versicherung nach dem Solidarprinzip nicht herumkommen.

eppf

Zitat:
Schadenbusiness
Starkregen und Hochwasser: Tote und Milliardenschäden durch Naturkatastrophen
- Heftige Schäden auch in direkten Nachbarländern
- Rückblick auf die Unwetterschäden 2002 und 2013
- Lothar (1992) und Kyrill (2007)
- Deutsche Wochenendfluten übertreffen alles Bisherige
- Wiederaufbau durch Rohstoffknappheit erschwert
- Staatliche Soforthilfen wie 2002 sind unzureichend
- Mehr als jedes zweite Gebäude ohne Elementardeckung
- GDV: Versicherungsquote "deutlich zu gering"
- Zusagen von Bund und Ländern
- Folgen für Flutopfer und den Staat
- "Neues Denken" unausweichlich
- Wichtige Präventivmaßnahmen
- Vorbeugen statt neu aufbauen!
- Flut 2021 erinnert auch an Katrina und Louisiana 2005
- Braucht es eine Pflichtversicherung wie bei der Kraftfahrt?
- "Es gab Tage vorher sehr konkrete Warnungen"
- Die größten Klimakiller – Deutschland gehört mit dazu
- Unwetter-"Saison" 2021 noch lange nicht zu Ende
- Bitte spenden, wo es möglich ist!
- www.autohaus.de/nachrichten/schadenbusin...katastrophen-2914505
Gruß Hybridfan5

In der Flutregion Ahrweiler werden offenbar über Lautsprecher von Fahrzeugen aus Falschmeldungen verbreitet über eine Reduzierung der Einsatzkräfte.
Dem Präsidium liegen Informationen vor, wonach Fahrzeuge mit Lautsprecher unterwegs sind, die Ähnlichkeiten mit polizeilichen Einsatzfahrzeugen haben. Darüber wird wahrheitswidrig verbreitet, dass die Polizei, Hilfs- und Rettungskräfte die Anzahl der Einsatzkräfte reduziert. Polizeipräsidiums Koblenz stellt klar: „Das ist eine Falschmeldung!“ (PM)
www.ww-kurier.de/artikel/104583-katastro...falschmeldungen-klar

LG
Klaus

eppf schrieb:
Dazu 2 Anmerkungen:
Zustimmung zum kompletten Beitrag!

LG
Klaus

Ätzend, daß es auch in dieser Situation Menschen gibt, die entweder a) sich einen Spaß daraus machen oder b) die Stimmung anstacheln wollen, womöglich sogar mit politischem Hintergrund.

Timo

Servus.

eppf schrieb:
Bei den in Zukunft häufiger zu befürchtenden Elementarereignissen wird man um eine Versicherung nach dem Solidarprinzip nicht herumkommen.Vorab, ich vertrete hierzu absolut keine konträre Meinung aber ich persönlich bin aktuell der Ansicht, daß wir eigentlich so etwas wie eine solidere "Versicherung" bereits in Form des Staates haben - sollten - .
Gerade bei solchen Extrem-Ergeinissen sollte m.M.n. der Staat als eine Art Versicherung auftreten und sämtliche Leute in der Gegend vollumfänglich unterstützen.
Stattdessen wird nach meinem Gefühl das Solidarprinzip des Staates nur zu gern insofern verwendet, als das Geld in den Großkonzernen zu versenken - versenken insofern, als daß diese Konzerne das Geld in ihren guten Zeiten nicht in den Staat "ein" oder "zurück zahlen" - ach stimmt, denen geht es ja chronisch schlecht.

Sollte das mit den Falschmeldungen aus irgendwelchen KFZ wirklich der Tatsache entsprechen, spätestens für diese Vollpfosten sollte man m.M.n. den Pranger und die Zwangsarbeit wieder einführen.


Grüße ~Shar~