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Die Verantwortung lassen sich viele Positionen meist gut bezahlen.
Aber wenn es darum geht in Verantwortung zu gehen, dann ist es plötzlich egal und alle anderen Mitschuld...

Ich bin echt mal gespannt ob diese Katastrophe etwas ändert.
Der Einwohner muss die ihm drohenden Gefahren kennen. Für das Erkennen der Bedrohung hingegen ist er nicht verantwortlich.
Dazu muss er aber Verhaltensregeln kennen und die müssen ihm im Falle dieser Katastrophen vorgegeben werden.
Was nutz es aus einem Gebiet zu flüchten in ein anderes, genauso bedrohtes Gebiet.
Dazu muss es auch rechtliche Grundlagen geben.

Denn wenn der gut informierte Bürger bei 30° und Sonnenschein von sintfluartigen Regenfällen apokalytischen Ausmaßes seinem AG am Telefon erklärt das er nicht zur Arbeit kommt weil er sein Grundstück beräumen, seine Tiere umsetzen, seinen Dauerstellplatz beräumen muss weils in 3 Tagen regnet...da bin ich auf die Reaktion des AG gespannt.

Naja, es hat davor schon lange und viel geregnet. 30° und Sonnenschein war da nicht.

Und wenn man bei der Arbeit ist, dann steht zumindest das Auto nicht in der Tiefgarage zu Hause, und man kommt nicht um, wenn es das Haus flutet.

Ansonsten hat man halt Pech gehabt. Die Idee ist aber auch nicht, dann alles zu retten. Da gehts wie immer in Notfällen um Schadensbegrenzung. Mehr als man machen kann, ist eben nicht möglich, und wenn man halt nur nach der Arbeit Zeit hat, das Geschehen aber Tage voraus angekündigt ist, dann ist da nicht keine Zeit.

Man muss dann halt Prioritäten setzen. Mehr, als man kann, wenn man gar nicht gewarnt wird.

Zur Warnung: Der Staat kann nicht dafür, wenn er einzelne nicht erreicht, weil die ihr Handy stummschalten, der Akku leer ist, oder die sich anders abschotten. Das ist dann halt einfach Pech oder folge einer unglücklichen Entscheidung, die aber eben nicht der Staat vorzugeben hat, sondern die jeder Einzelne zu verantworten hat. Der Sinn einer Warnung ist, zu retten, was zu retten ist. Der, der sich einbunkert und alle Stecker gezogen hat und kein Radio an hat, ist dann eben leider nicht zu retten. Irgendwo hört da aber die Verantwortung des Staates auf und die des Einzelnen ist die entscheidende.

Der Staat hat die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen!
Und die Politik hat dies gefälligst umzusetzen. Sie bekommen die Verantwortung für die Bürger mehr als fürstlich entlohnt. Verantwortung übernehmen bei Fehlentscheidungen? Nein!

Der Kampf gegen Rechts, gegen Coronaleugner etc. ist wichtiger als der Schutz der Bevölkerung.
Ich bin über 30 Jahre in der FFW und höre seit Jahrzehnten das wir bald ein neues Auto bekommen. Nur halt jetzt nicht, weil kein Geld da ist. Aber bald. Ganz sicher.
So sicher wie bald Geld für den Neuaufbau der alten Sirene im Nachbarortsteil da sein wird. Ganz sicher...

Die Liste kann ich unendlich verlängern und sie wird zukünftig mit Sicherheit noch viel mehr umfassen.


Natürlich ist fraglos auch der Bürger irgendwo abzuholen. Aber auch das ist eine staatliche Aufgabe. Es ist eigentlich Bürgerpflicht sich für unsere Gemeinschaft zu arrangieren. Wie ist die Realität?
Was macht die Politik dagegen?

Als ich 2002 und 2014 im Hochwasser stand kam irgendwann der Hinweis das es da Jemanden gibt der mich bezahlt. Daran solle ich mich doch bitte erinnern.
Wo steht da das Gesetz in meinem Rücken?

Der Kampf gegen Rechts und Coronaleugner ist Bevölkerungsschutz. Allerdings gebe ich dir insofern Recht, dass es an vielen Stellen allzu große Lücken beim Bevölkerungsschutz gibt, nicht zuletzt deshalb, weil man notwendige Ausgaben (z.B. dein genanntes Feuerwehrauto) auf die lange Bank schiebt.

Wenn man es genau nimmt, liegt das größte Versagen beim Bevölkerungsschutz in einer unzureichenden Klimapolitik begründet.

Leider sind wir hier zwischenzeitlich in eine Phase eingetreten, wo man mit Vorsorge nicht mehr allzu weit kommt, deutlich mehr Geld wird zukünftig in Richtung Wiederinstandsetzung fließen.

Umso wichtiger ist jetzt die Aufgabe, für eine ausreichende Hilfeinfrastruktur zu sorgen und vor allem die Warnsysteme zu optimieren.

eppf

Doch der Staat will sparen und hofft auf grßzügige Spenden der Bevölkerung. Und schon ist der Steuerzahler wieder der Gelackmeierte.

Ich denke das es zuviele Verantwortungsträger gibt wo eben die Feuerwehr als häufigstes Hilfsmittel einfach so abgetan wird. Das jeder Bürgermeister der Verantwortliche für die Feuerwehr ist muss denen klar gemacht werden.
Je mehr Verantwortung sie bezahlt bekommen um so weiter sind sie vom Thema weg. Unser ehrenamtlicher OT Bürgermeister ist in der Feuerwehr. Der OB kennt zumindest die Farbe von Feuerwehrautos.

Und genau das muss sich ändern.
Es werden viele Vereine gefördert was auch richtig ist. Aber was nutzt eine geförderte Fußballmannschaft wenn es brennt und Niemand da ist der rausfährt?
Und genau da muss es eine höherstellung dieser Aufgaben geben.
Womit soll man junge Menschen anlocken?
Ich fand es damals Geil mit der Technik spielen zu dürfen.
Heute zieht das kaum noch.
Und ob ein fast 40 Jahre altes Feuerwehrfahrzeug interessierte Bürger tatsächlich anlockt?

Es muss in dem Bereich viel mehr getan werden. Dieses Ehrenamt muss attraktiver gestaltet werden.
Das gilt im übrigen auch für DRK und das THW.

Soweit etwas OT.

Zum Thema hab ich heute mehrere Sachen erfahren.
Durch die Polizeipräsenz verschreckt man viele Helfer. Diese reisen lieber ab statt vielleicht noch zwangsweise in Quarantäne zu gehen. Das ist kein Gelaber, ich habe einige Freunde und Bekannt die dort aktiv sind und davon berichten.
Ach ja, das Land RLP hat die bereitstehenden Hilfszüge aus LSA abgelehnt. Der bereitstehende Hilfszug aus meinem LK wurde heute aufgelöst.

TF104 schrieb:
Ach ja, das Land RLP hat die bereitstehenden Hilfszüge aus LSA abgelehnt. Zitat 25.07.2021 13:02 Uhr:Hochwassergebiete: Einsatz der Helfer aus SH wird verlängert

Schleswig-Holstein verlängert den Einsatz in den Katastrophengebieten. Schwerpunkt bleibt nach wie vor das Auspumpen, Aufräumen und langsam auch Aufbauen.
Rheinland-Pfalz habe um eine Fortsetzung des Einsatzes gebeten, heißt es aus dem Kieler Innenministerium. - www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstei...,hochwasser4638.html
Hybridfan5

Man wird seine Gründe haben warum man zusammengestellte Hilfszüge nicht benötigt. Bei uns ist alles abgesagt.

Gestern ist eine richtig heftige kleine Gewitterzelle durch das Voralpenland gezogen.

www.merkur.de/lokales/weilheim/obersoech...sperrt-90882701.html

Diese Webcam an einem Golfplatz zeigt was da innerhalb von Minuten runtergekommen ist.

Um 18:00 Uhr sieht man wie es rechts tiefschwarz wird:
www.foto-webcam.org/webcam/waakirchen/#/2021/07/25/1800

Bis 18:10 Uhr ist es noch alles trocken. Das Bild 10 Minuten später zeigt wie es schüttet und man erkennt so gerade dass sich auf dem Golfplatz regelrechte Seen gebildet haben die man weitere 10 Minuten später, nachdem die Zelle durch war, klar erkennen kann. Über die nächsten 1,5 Stunden verschwinden die Seen und es wirkt alles wieder friedlich und schön als wäre nichts gewesen.


Hier ein Bericht über den Sylvensteinspeicher dessen Pegel bei den Unwettern vor einer Woche um 7 Meter gestiegen ist. Inzwischen ist er wieder runter und hat Kapazität für weitere Unwetter.
www.merkur.de/lokales/bad-toelz/lenggrie...eicher-90882055.html

Blick in die Schweiz, gestern (mit eindrücklichen Videos):

www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/un...-mit-sich-ld.2166960

Insbesondere Luzern war überflutet, und in Wolhusen, nur 10 Autominuten von meinem Wohnort, gingen gleich mindestens 2 Muren ab, die jeweils Gewässer blockierten und so zu Überflutungen führten. Im Gegensatz zu Deutschland vor einer guten Woche hats aber keine Häuser weggeschwemmt, und verletzt wurde auch keiner. Ansonsten gleichen sich aber die Bilder, nur der Massstab ist ein anderer.

Etwas kurios finde ich das es Kritik gab das nicht gewarnt wurde.
Nun gab es erneute Warnungen die zum Glück keine neuen Regenfälle brachten.
Hat man nun den ungenauen Wetterbericht als Vorlage für Unwetterwarnungen genommen oder gab es eine internationale Warnung?

Auch bei uns war die Wettervorhersage im regionalen TV mehr als ungenau. Als im TV explizit mein LK mit einer akuten Unwetterwarnung genannt wurde, saßen wir bei Sonnenschein und Wolken draußen. Der Starkregen beschräbkte sich auf Niesel für vielleicht 3 Minuten.

Wohin jede einzelne Gewitterzelle zieht, oder wie schnell genau, ist selten exakt vorauszusagen. Zudem muss man bei Warnungen immer genau hinhören, für wann die gilt.

Zudem verlasse ich mich nicht auf TV und Zeitung. Zumindest in CH ist die Katastrophen-Warn-App viel genauer. Aber auch da kommen Warnungen, die dann nicht ganz so dramatisch sind. Kann aber eben auch sein, dass es dann doch die Nachbargemeinde getroffen hat... Manchmal kommen da Warnungen schon am Tag zuvor, manchmal nur Minuten bevors dann losgeht, und manchmal auch erst dann, wenn man es schon blitzen und donnern gesehen hat.

Da muss man eben nehmen, was möglich ist.

Erst U-Bahn in China jetzt in London:

www.instagram.com/p/CRwusviomoF/?utm_sou...utm_campaign=loading

TF104 schrieb:
Man wird seine Gründe haben warum man zusammengestellte Hilfszüge nicht benötigt. Bei uns ist alles abgesagt.
Auch wenn es merkwürdig wirkt, wird man wohl tatsächlich seine Gründe haben. Vor Ort hat man tatsächlich riesige Probleme, die mannigfaltige Hilfe zu koordinieren. Straßen sind weiterhin nicht passierbar und soweit sie freigehalten sind, braucht man wohl vorrangig Fahrzeuge und Personal, das den Schutt abtransportiert. Vereinzelt kamen die Arbeiten schon ins Stocken, weil es zu Staus kam. Vielleicht kann an Eure Kompetenzen und Kraft in 2-4 Wochen brauchen. Die Arbeiten werden noch lange Zeit beanspruchen. Und die Anwohner haben vor einem Angst: das jetzt alle helfen wollen, und sobald das Medieninteresse abgeebbt ist sie alleine dastehen.
Als ich vergangene Woche die A61 in nördliche Richtung von Bad Kreuznach bis Koblenz fuhr, kamen mir aus der Gegenrichtung eine mittlere zweistellige Anzahl Fahrzeugen in Polizeifarbe mit Kennzeichen BWL entgegen. Und vor mir hatte ich auf einem zweispurigen Abschnitt viele Kilometer auf der linken Spur einen Lkw vom THW vor mir, der mit 100km/h an den normalen Lkw vorbeizog. Die Räder des Lkw erinnerten an einen MB-trac (erstes Bild) Angesichts der Bodenfreiheit dachte ich mir noch, das man da wohl mit einem Mazda MX5 drunter durch fahren könnte. Worauf ich raus will ist, aktuell braucht man spezielle Kompetenzen, die in einigen Fällen Fahrzeuge mit Allrad und Bodenfreiheit bedürfen.
Da frage ich mich gerade, ob neben meinem magenta Arbeitgeber auch andere Unternehmen oder behördliche Einrichtungen, die Infrastruktur betreuen, Fahrzeuge haben mit ordentlich Bodenfreiheit. Oder gar spare Technik in Form von "Desaster Recovery" in Containern. (*) Aber klar, im Gegensatz zu einer Glasfaserleitung kann man eine weggerissene Gasleitung nicht per Richtfunk überbrücken. Aber grundsätzlich kann man auch Gas in entsprechenden Lkws vor Ort bringen. Strom grundsätzlich auch, unsere mobilen NEA leisten gute Dienste.

LG
Klaus
(*) spare ist ein englischer Fachbegriff für "Reserve", also Zeug was "herumsteht" bis es gebraucht wird.

bluedog schrieb:
Wohin jede einzelne Gewitterzelle zieht, oder wie schnell genau, ist selten exakt vorauszusagen. Zudem muss man bei Warnungen immer genau hinhören, für wann die gilt.[ff.]

Ich schaue mir den Regenradar online an und sehe wo aktuell die schwersten Unwetterzellen sind und auch wie sie sich in den vergangenen Stunden bewegen/verändert haben. Daraus kann man grob einschätzen wohin sie ziehen wird. Und es sollte jedem dabei bewusst werden wie schwierig eine Vorhersage ist. Die Zugrichtung ist noch das einfachste, die ergibt sich aus der einigermaßen konstanten Windrichtung. Allerdings wachsen oder schrumpfen die Zellen auch permanent oder es entsteht aus heiterem Himmel irgendwo eine innerhalb von einer Stunde.

Auch hilft häufig ein Blick zum Himmel mehr als ein Blick auf eine Wetterapp. Gerade wer in der Natur unterwegs ist, v.a. in den Bergen, sollte sich nicht auf eine App verlassen, sondern die Augen aufmachen und rechtzeitig den Rückzug antreten.