Priusfreunde.de

Ich habe gestern Abend einen Biker gesehen der einen beleuchteten Fahrradhelm hatte. Vorne weiße aber nicht blendende LED, hinten rote LED. An sich cool...

Das sind oftmals diejenigen, die regelmäßig mit dem Rad pendeln. Die tragen auch ihren Helm und oftmals auch weitere helle, reflektierende Kleidung.

Gefährlich sind meinen Beobachtungen nach Gelegenheits- und Trunkenheitsradler sowie Jugendliche. Da werden sich keine Gedanken über Sichtbarkeit gemacht bzw. dieser Aspekt abgetan, weil die Peer-Group das vorgibt.

Servus.

Straßenverkehr ist nicht ein "ich hab Recht und die anderen haben gefälligst aufzupassen" oder eine Schickimicki-Veranstaltung mit dem schönsten Outfit.
Es ist ein miteinander und aus Gründen von Schickimicki helle bzw. mindestens eine reflektierende Warnweste zu verweigern ist für mich genauso Banane wie keinen Helm beim Radeln zu tragen, egal wie der eigene Fahrstil aussieht, denn der ist überhaupt nicht in der Lage, Fehlverhalten anderer effektiv zu kompensieren. Selbst wenn man auf dem Rad im Stand um- und dabei blöd fällt, kann es ohne Helm vorbei sein und das bei einer Fahrgeschwindigkeit von 0km/h!

Leider ist zumindest Helm und Warnweste keine Pflicht, was m.E. ganz offensichtlich erforderlich wäre, denn zu viele machen es im Rahmen des Eigenschutzes und auf Basis des Miteinanders ja freiwillig nicht, wie man auch hier deutlich an einzelnen Kommentaren dazu erkennen kann.
Wenn es im Falle des Unfalls dann "nur" den ignoranten schwarzen Radler ohne Helm betreffen würde, könnte man es als "natürliche Auslese" abhaken aber für den Autofahrer ist die Situation, wenn der Radler selbst nur leichte Verletzungen davon trägt auch nicht so prickelt, zumindest mag ich das einfach mal unterstellen, auch wenn diese Gesellschaft mitunter zum Verrohen neigt. Daher gehört für mich der Eigenschutz genauso zu einem Miteinander im Straßenverkehr.

Daß es wichtiger ist chic auszusehen als alles andere, ist in dieser Gesellschaft ja bekanntlich kein Novum. Was sollen die Docs nur denken, wenn man in unästhetischen Klamotten vom Rettungsdienst in die Notfallaufnahme gebracht wird. *gaga*

An einen gut befreundeten Arbeitskollegen, der tagtäglich weitere Strecken (~32km) radelt trägt nun erfreulicher Weise mittlerweile auch einen Helm, nachdem ich über zwei Jahre an ihn hin geredet hatte. Letztes Jahr kam es zu einem Unfall mit einem PKW, inkl. segeln über die Motorhaube. Der Helm hat ihn dabei vor schlimmeren Verletzungen bewahrt.


Grüße ~Shar~

Shar schrieb:
Servus.

Straßenverkehr ist nicht ein "ich hab Recht und die anderen haben gefälligst aufzupassen" oder eine Schickimicki-Veranstaltung mit dem schönsten Outfit.
...
Ja, das wäre schön.

Sieht aber offensichtlich ein nennenswerter Anteil (und wohl leider auch noch der mit dem fragwürdigsten Fahrverhalten) der Verkehrsteilnehmer anders.

Ich trage grundsätzlich einen Helm auf dem Rad. Und wenn es dunkel ist, meistens auch eine Warnweste. So viel zu den “doofen Schickimicki-Verweigerern”. Eigenschutz geht vor. Soweit bin ich bei euch.

Trotzdem finde ich es eine Sauerei, bei Unfällen, die eindeutig der Unachtsamkeit und Ignoranz der stärkeren Verkehrsteilnehmer geschuldet sind, den schwächeren (egal ob Radfahrer oder zu Fuß gehende Kinder) eine Mitschuld zu geben, weil diese sich nicht über die rechtlichen Vorschriften hinaus noch extra gut bemerkbar gemacht haben.

Ganz nach dem Motto “was trägt sie auch einen Minirock, da braucht sie sich nicht wundern, wenn sie begrabscht wird”. Dieses “die Schwächeren müssen halt besser aufpassen, damit sie nicht von den Stärkeren gefressen werden” empfinde ich auch als zunehmende Verrohung unserer Gesellschaft.

Servus.

marratj schrieb:
Trotzdem finde ich es eine Sauerei, bei Unfällen, die eindeutig der Unachtsamkeit und Ignoranz der stärkeren Verkehrsteilnehmer geschuldet sind, den schwächeren (egal ob Radfahrer oder zu Fuß gehende Kinder) eine Mitschuld zu geben, weil diese sich nicht über die rechtlichen Vorschriften hinaus noch extra gut bemerkbar gemacht haben. Diese Kausalität vermag ich im Rahmen der aktuellen Diskussion nicht zu erkennen.

Der pauschale Vorwurf der "Ignoranz" wenn es zu Unfällen zwischen PKW und Rad kommt sei in aller Form zurück gewissen.
Wenn beispielsweise ein schwarz gekleideter Radfahrer nachts bei Rot ohne Licht über die Kreuzung fährt, ich diesen erst sehe, wenn er vor meinem Auto im Scheinwerferkegel auftaucht (was mir schon passiert ist, zum Glück war ich ausreichend weit weg) und ich diesen dann womöglich über den Haufen fahre, dann liegt die Ignoranz ganz gewiss nicht bei mir sondern bei dem Radler.
Würde ich beispielsweise mit 40km/h an einer Kreuzung ohne zu schauen, ohne Rücksicht auf Verluste abbiegen und dabei einen dunkel gekleideten Radler ohne Licht über den Haufen fahren, dann ist ein Vorwurf der Ignoranz sehr sicher zutreffend.

Ich versteh echt nicht wo das Problem darin liegt, einfach selber mal einen Funken an Kooperation an den Tag zu legen und selber auch etwas dafür zu tun, daß man möglichst gut gesehen wird, statt sich Gedanken darüber zu machen, was der KFZ-Fahrer falsch gemacht hat, warum der KFZ-Fahrer schuld hat, was bei denen so alles falsch im Kopf läuft und ob man mit Warnweste noch chic aussieht oder nicht.
Ich finde es skurril, wenn man auf Missstände hinweist, die u.U. sogar in Kombination mit Fehlverhalten (bei Nacht ohne Licht Rad fahren und das am besten noch" schwarz gekleidet) auftreten und diese dann u.a. mit fadenscheinigen Vergleichen (Minirock/sexuelle Belästigung) herunter zu spielen, damit - dieses Gefühl bekomme ich bei so etwas - man stoisch so weiter machen kann, wie bisher. Hauptsache der andere hat Schuld, der andere hat nicht aufgepasst, der andere hat nicht genau geschaut, der andere ist ignorant, der andere...der andere...der andere.


Grüße ~Shar~

marratj schrieb:
Ich trage grundsätzlich ...
Ich glaube sowieso, dass bei solchen Diskussionen immer die falschen miteinander diskutieren: Möglichst verantwortungsbewusste Auto/Radfahrer streiten mit möglichst verantwortungsbewussten Rad-/Autofahrern über das Fehlverhalten Abwesender.
(Ehrlich: Wie sollte sich ein Verkehrsidiot in solch eine Diskussion verirren? )

marratj schrieb:
...Trotzdem finde ich es eine Sauerei, bei Unfällen, die eindeutig der Unachtsamkeit und Ignoranz der stärkeren Verkehrsteilnehmer geschuldet sind, den schwächeren (egal ob Radfahrer oder zu Fuß gehende Kinder) eine Mitschuld zu geben, ...
Nunja: "Kinder" sind eh außenvor. Habe ich noch nie erlebt, dass einem 7jährigen eine Schuld zugeschrieben wurde.
Für Erwachsene gilt im Straßenverkehr stets, dass sie wo immer möglich einen Unfall vermeiden und dabei auch mit dem (bewussten oder unbewussten) Fehlverhalten anderer rechnen sollen. (<- sic: Nicht im Sinne einer rechtlichen Verpflichtung, sondern einer Tugend)

Deswegen sollten Autofahrer z.B. auch schauen, ob wirklich kein Radler verkehrt herum auf dem Radweg fährt (ganz abgesehen davon, dass es mehr Radwege für die Nutzung in beide Richtungen gibt, als man meinen sollte).
Und deswegen sollten Radfahrer bei einem abbiegenden Auto nicht im toten Winkel "mitfahren".

"'Er war im Recht' ist ein Spruch für den Grabstein." sagte mein Vater immer.

P.S.: Ganz unabhängig von Radfahrern schaue ich bei vollen Straßen auch, was meine "Mit-Autos" wohl gerade so vorhaben und habe schon so manchen "Bumms" vermieden, weil ich nicht so überrascht war, dass der Typ von der linken Spur plötzlich rüberzieht u.ä. ...

Und doch kann es jederzeit Mal ganz blöd kommen, ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit und schon hat man den Radfahrer über den Haufen gefahren. Deswegen plädiere ich dafür, sich als Radfahrer möglichst auffällig zu kleiden. Leider belassen es viele beim auffälligen Verhalten

Shar schrieb:
Pflicht ist also nicht zwangsläufig eine gesetzlich einzuhaltende Vorgabe.Danke für die Klarstellung zu zuvor gedanklich möglichen Fehlinterpretationen.

PMueller schrieb:
Ich glaube sowieso, dass bei solchen Diskussionen immer die falschen miteinander diskutieren: Möglichst verantwortungsbewusste Auto/Radfahrer streiten mit möglichst verantwortungsbewussten Rad-/Autofahrern über das Fehlverhalten Abwesender.Dem und damit allen anderen Beiträgen zuvor, habe ich nichts mehr hinzuzufügen!

Viele Grüße an alle umsichtigen Verkehrsteilnehmer:innen!

Heute zufällig gesehen beim Laub harken an der Straße. Ein Radfahrer kommt freihändig auf dem Handy tippend vorbei gefahren.
Autofahrer machen das aber auch.

MfG Harzbube.

Gestern auf der AB BMW M3 fährt mit 70 auf der AB --> Handy am Lenkrad...

Na besser als mit Tempo 250

...ist halt mit der an die Situation angepassten Geschwindigkeit gefahren.

Es dürfte verjährt sein, so alt wie ich bin.
Ich bin als Jugendlicher einige Meter nur auf dem Hinterrad gefahren. Weil ich es konnte. Ebenso, und später dann ausschließlich, bin ich sicher schon einige Kilometer freihändig gefahren. Sehr entspannend, wenn man sich auf einer geraden und ebenen Strecke mal einen Moment "strecken" kann. Mountainbike übrigens, glaube seit ich 15 bin. Mit 19 war es dann fertig und ich kaufte ein Cannondale M400. Das hat mich wenigstens ausgehalten.Ich war nicht der einzige damals nur einer der Ersten.
Nun, wenn man fahren kann, so ein Mountainbike hat einen ziemlich kurzen Bremsweg. Und auch dabei kann man mal einen Moment auf einem Rad fahren...

Was garnicht geht, ist Smartphone dauerhaft in der Hand! Egal ob Auto oder Fahrrad, beide Hände sollten frei sein! Und, das gilt auch für Fußgänger, den Blick in/auf die Umwelt richten, nicht auf einen Bildschirm!
-> Tipp an der Stelle: den Kopf bewegen! Im Auto mache ich es z.B. intuitiv, um "tote Winkel" durch A_Säule usw. auszugleichen. Man sieht mehr. Nicht nur drehen, sondern in alle Dimensionen Bewegen. Kennt es jemand, das Eulen den Kopf seitlich bewegen? Die Kopfbewegungen sind mitunter auch für räumliches hören hilfreich, zumindest in ruhiger Umgebung.

LG
Klaus

Ich habe schon Radfahrer mit Handy in der Hand und Kopfhörern auf den Ohren gesehen. Zwei Sinne total ausgeblendet. Die wollen anscheinend den Weg erfühlen, am besten mit der Nase auf dem Asphalt