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Radfahrer und Autofahrer
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Umwelt-Themen, Vergleich von Antriebstechniken etc.
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THEMA: Radfahrer und Autofahrer
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#665892
Aw: Radfahrer und Autofahrer 25.05.2021 22:21 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
Shar schrieb:
Dazu gehört m.M.n. dann auch endlich die Kennzeichenpflicht und ggf. auch die Pflicht für ein Versicherungskennzeichen...

Hat die Schweiz 20 Jahre lang gehabt, vor 10 Jahren aber wieder abgeschafft, weil der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen stand.

Versicherung ist so eine Sache, wenn du mit deinem Fahrrad was beschädigst, deckt das meist die Privathaftpflicht mit ab. Andererseits sind durch Fahrradfahrer verursachte Schäden verschwindend gering im Vergleich zu solchen, die von PKW- oder gar LKW-Fahrern verursacht werden. Und: S-Pedelecs, die bis 45 km/h unterstützen, brauchen ja tatsächlich analog zu einem Roller bereits heute ein Versicherungskennzeichen.

Was soll also am Ende der tatsächliche Mehrwert einer Kennzeichnungspflicht bei normalen Fahrrädern oder Pedelecs bis 25 km/h sein? Vielmehr wird das die Einstiegshürde zur Nutzung des Rades als Verkehrsmittel massiv erhöhen, was für eine Verkehrswende eher kontraproduktiv ist.
marratj
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Letzte Änderung: 26.05.2021 09:39 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.

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#665896
Aw: Radfahrer und Autofahrer 25.05.2021 23:45 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
marratj schrieb:
Shar schrieb:
...Kennzeichenpflicht und ggf. auch die Pflicht für ein Versicherungskennzeichen...

Hat die Schweiz 20 Jahre lang gehabt, vor 10 Jahren aber wieder abgeschafft, weil der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen stand.
...

Interessant! Wusste ich noch nicht (ehrlich! ... im Internet ist sowas oft nicht eindeutig)....

Ich bin mir auch nicht sicher, dass ein Fahrradkennzeichen so viel bringt. Auch bei Autokennzeichen geht's ja immer um die einhergehenden Kontrollen, Anzeigen, Zeugen, ... und ob sowas dann dazukommt???

Andererseits sehe ich natürlich auch die "Dynamik", dass Radfahrer sich durch die "Nichtnachvollziehbarkeit" rücksichtsloser verhaltne könnten, bzw. andersherum vielleicht vorsichtiger sind, wenn se es nicht mehr sind.

Aber auch die praktischen Aspekte machen mich skeptisch: Die Idioten werden bestimmt nicht mit (richtigem) Kennzeichen herumfahren. Wenn ich mir die ganzen Rostlauben und Billigleezen ansehe, die da unterwegs sind, glaube ich nicht, dass jemand deren Wert durch eine Zulassung verdoppelt.

Und bei all meinem persönlichen Ärger über bestimmte Radfahre(situationen) muss ich auch sagen: Der "Schaden" ist schon in den allermeisten Fällen marginal (oder wird durch den Übeltäter selbst erlittem ).

Will man wirklich was verändern, helfen wohl nur seeeeehr viele Kontrollen.

... und vielleicht ein Tempolimit für Fahrradfahrer.
Ich finde es schon merkwürdig, dass es für diese Verkehrsteilnehmer so überhaupt keines zu geben scheint.
Das macht es mit einem Unrechtsbewusstsein vielleicht zusätzlich schwerer.
(ich habe mal als Fußgänger einen Radfahrer gestoppt, der mit geschätzen 20kmh einen wilden Slalom durch eine Gruppe Kleinkinder geschossen ist - der hielt mich für total bekloppt )

Gruß

PMueller
PMueller
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Letzte Änderung: 26.05.2021 09:39 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.
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#665898
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 00:44 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
Die beste Kennzeichenpflicht nützt nichts, wenn man einen Verkehrsminister hat, der für Elektroroller "Kennzeichen" als Aufkleber kleiner als eine Spielkarte, ohne Beleuchtung und 5 cm über dem Boden gestattet.

Wenn dir so einer einen Schaden verursacht kannst du bei dessen Flucht noch nicht mal das "Kennzeichen" erkennen.
autogasprius_berlin
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#665899
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 07:01 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
PMueller schrieb:


Will man wirklich was verändern, helfen wohl nur seeeeehr viele Kontrollen.

... und vielleicht ein Tempolimit für Fahrradfahrer.
Ich finde es schon merkwürdig, dass es für diese Verkehrsteilnehmer so überhaupt keines zu geben scheint.
Das macht es mit einem Unrechtsbewusstsein vielleicht zusätzlich schwerer.
(ich habe mal als Fußgänger einen Radfahrer gestoppt, der mit geschätzen 20kmh einen wilden Slalom durch eine Gruppe Kleinkinder geschossen ist - der hielt mich für total bekloppt )


Ersteres ja, zweiteres eher weniger. Tempolimit für Radfahrer gilt ja schon heute. Auf dem Radweg laut einschlägiger Rechtsprechung 20 km/h und wenn Fußgänger anwesend sind, maximal 15 km/h. Auf der Straße halt die selben Limits, die für den restlichen Verkehr angeschlagen sind. Eine 30-Zone ist eine 30-Zone.

Die Behörden sind ja jetzt schon heillos überfordert, geltende Tempolimits und die StVO im Allgemeinen bei Autofahrern durchzusetzen. Das Tempolimit allein hält viele nicht davon ab, trotzdem schneller zu fahren. Zugeparkte Rad- und Gehwege sind die Norm, und keinen juckt es. Nur durch rigorose Kontrollen aller Verkehrsteilnehmer kommt man dem bei.

Wenn sich aber selbst hochrangige Polizeibeamte gegen schärfere Kontrollen und vor allem auch Strafen fur den Autoverkehr aussprechen, um “die Autofahrer nicht abzuzocken, die auf ihr Auto angewiesen sind”, wie will man das ganze dann für den Radverkehr verkaufen?

Aber das mit dem Slalom war mein Punkt: gemeinsame Rad- und Fußwege bringen keinem was. Entweder wirklich komplett baulich getrennt oder halt auf die Straße.
marratj
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#665905
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 08:00 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
marratj schrieb:
Tempolimit für Radfahrer gilt ja schon heute. Auf dem Radweg laut einschlägiger Rechtsprechung 20 km/h und wenn Fußgänger anwesend sind, maximal 15 km/h.
Hast du Belege für die Einschlägigkeit dieser Rechtsprechung? Nach meinem Kenntnisstand haben lediglich einzelne Richter -vmtl. diejenigen, die im Fahrrad nur ein kleinen Kindern und verarmten Senioren würdiges Verkehrsmittel sehen und eine entsprechende Auffassung von realistischen Radgeschwindigkeiten haben- derarige Auffassungen geäußert, während mehrheitlich festgestellt wird, dass (1.) kein generelles Tempolimit für Radfahrende besteht und (2.) mithin nur der Grundsatz angepasster Geschwindigkleit gilt, dessen Interpretation von den jeweils spezifischen baulichen und verkehrlichen Gegebenheiten abzuhängen hat. Eine juristisch anerkannte feste Geschwindigkeitsbeschränkung gäbe es mithin nicht, sondern situativ wie auch, je nach Haltung der Jurist:innen, subjektiv stark variierende Grenzen.
Auf der Straße halt die selben Limits, die für den restlichen Verkehr angeschlagen sind. Eine 30-Zone ist eine 30-Zone.
Auch hier gibt es überraschenderweise Ausnahmen. Explizite Geschwindigkeitsbeschränkungen, wie das 30er-Zonene-Schild, gelten auch für Radfahrende. Aber die Beschränkung auf Tempo 50 in geschlossenen Ortschaften gilt nur für Kraftfahrzeuge. Wenn dort ein:e Rennradfahrende bergab deutlich schneller als 50 km/h werden sollte, so kann das lediglich als situativ nicht angepasste Geschwindigkeit gewertet werden, muss bei freier Straße und Ausschluss von Gefährdungen aber sanktionslos bleiben.
Francek
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#665927
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 09:26 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
Du hast recht, das 20 km/h Limit ist tatsächlich mehr ein Einzelspruch... die 15 km/h in Anwesenheit von Fußgängern werden so konstruiert, dass man in deren Anwesenheit Schrittgeschwindigkeit (also angepasste Geschwindigkeit) fahren muss, ein Fahrrad jedoch bei 7 km/h zu instabil für eine Geradeausfahrt wäre.

Hier in Bezug auf verkehrsberuhigte Bereiche, aber wohl analog anwendbar auf Radwege mit Fußgängerverkehr: www.st-sozien.de/fileadmin/user_upload/v...enz/NZV_2014_498.pdf

So oder so... die schönsten Tempolimits nutzen nichts, wenn sie

a) kaum kontrolliert werden (die Behörden haben ja wie gesagt jetzt schon kaum Zeit oder Lust, regelmäßige und dauerhafte Kontrollen zu führen)

und

b) die Bußgelder beim Überschreiten lächerlich niedrig sind. Bei einem echten Tempolimit von 20 km/h kann der Radfahrer nach dem aktuell noch gültigen Bußgeldkatalog ja einfach mal 40 km/h fahren und kommt dann mit 35 EUR davon, neu dann bald mit 70 EUR. Der gelegentliche Radpendler oder Freizeitfahrer erreicht solche Geschwindigkeiten aber höchstens bergab oder mit viel Rückenwind.

Wenn sich aber die Autofraktion schon ständig erfolgreich gegen wirkungsvolle Bußen wehrt, wie soll man dann das dann auf flächendeckend auch noch auf Fahrräder ausweiten?

Zurück zur Versicherungspflicht: Das würde wie gesagt die Einstiegshürde extrem erhöhen. Welche Eltern wollen ihren Kindern denn noch Fahrradfahren beibringen, wenn es dafür nicht nur das gebrauchte Kinderrad für 20 EUR braucht, sondern ausserdem noch eine Plakette die jedes Jahr extra kostet? Dann müsste man wieder mit tausenden Ausnahmeregelungen hantieren, um die Kinder trotzdem aufs Rad zu bringen.

Außerdem müssen Kinder ab 10 Jahren die Straße (oder den Radweg, falls vorhanden und benutzungspflichtig, aber da scheitert es ja allerorten dran) verwenden, der Gehweg ist ab dem Alter tabu.

Wenn Versicherungs- oder Plakettenpflicht für Fahrräder eingeführt würde, sollten Radfahrern auch dem Autoverkehr gleichwertige Verkehrswege bereitgestellt werden. Innerorts kann man dafür zum Beispiel mal die ganzen Parkstreifen am Straßenrand in Radspuren umwandeln, außerorts müsste verpflichtend zu jeder Landstrasse ein paralleler Radweg gebaut werden. Dann können wir gern über Steuern und Versicherung für Fahrräder sprechen.

@An die Mods: vielleicht wollen das Thema in einen eigenen Thread auslagern, das geht jetzt schon relativ weit an "Tempolimit - ja oder nein?" vorbei
marratj
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Letzte Änderung: 26.05.2021 09:39 von Egon.Grund: Überschrift an Thread-Titel angepasst.

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#665937
Aw: Tempolimit - JA oder NEIN 26.05.2021 09:57 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
marratj schrieb:
Zurück zur Versicherungspflicht: Das würde wie gesagt die Einstiegshürde extrem erhöhen. Welche Eltern wollen ihren Kindern denn noch Fahrradfahren beibringen, wenn es dafür nicht nur das gebrauchte Kinderrad für 20 EUR braucht, sondern ausserdem noch eine Plakette die jedes Jahr extra kostet? Dann müsste man wieder mit tausenden Ausnahmeregelungen hantieren, um die Kinder trotzdem aufs Rad zu bringen.
Das Problem liegt hier ja noch tiefer: Was würde eine eigenständige Versicherungspflicht für einen Fahrzeugtyp bringen, der auch von aus Altergsgründen noch nicht haftbaren Personen genutzt werden kann und soll? Eine Halterhaftung kommt ja wohl kaum in Frage, da ein Fahrrad im Gegensatz zum Auto wohl kaum als Objekt besonderen Risikos angesehen werden kann, dessen reines Inverkehrbringen bereits eine außergewöhnliche Gefährdung der Gesellschaft konstituiert und infolgedessen eine nutzerunabhängige Halterhaftung rechtfertigt.
Für die generelle Nutzerhaftung hingegen reicht beim Fahrrad bereits die Privathaftpflicht, die in Deutschland fast flächendeckend vorhanden ist. Eine reine Versicherungsplakette als Nachweis des Vorliegens einer Versicherung würde hier in der Praxis keinen Unterschied machen. Denen, die diese fordern, geht es faktisch lediglich um stete, anlassunabhängige Identifizierbarkeit der Radfahrenden. Ob diese gesellschaftlich wünschenswert ist, scheint mir mehr als fraglich.
Francek
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#665940
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 10:12 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
marratj schrieb:
ein Fahrrad jedoch bei 7 km/h zu instabil für eine Geradeausfahrt wäre. Mit Humor: Am Berg fährt manch einer keine 7 km/h. Gut, vielleicht im Zick Zack. In Spielstraßen sind max. 7 km/h erlaubt, welche von Radfahren gehalten werden können, Autofahrer habe ich noch keine erlebt. Das ist aber eine rein persönliche Beobachtung.
Gruß Hybridfan5
Hybridfan5
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Letzte Änderung: 26.05.2021 10:13 von Hybridfan5.
Zitat: Du bist auch so einer, der im DB Navigator schaut, wann der Zug ankommt, und dann am Gleis steht. Der DB Navigator ist keine App, in der man Zugfahrpläne einsehen kann, sondern eine Projektionsfläche für unsere Hoffnungen. - M. Schafroth

2018-.........YHSD Edition 2014 chilli-rot 3,9 LHK akt. 270 Tkm
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#665941
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 10:18 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
Ja, nur 7 km/h fährt in einer Spielstrasse irgendwie niemand. Radfahrer selten, Autofahrer noch sehr viel seltener.

Ich sehe es ja bei uns zu Hause, wir wohnen mittlerweile in einer Spielstrasse. Von den meisten scheint die aber mehr als 30-Zone begriffen zu werden

Bevor man jetzt den Radfahrern ans Bein pinkelt, weil die da mit 10-15 km/h langfahren, sollte man eben erst mal wirksam die Autofahrer aus dem Verkehr ziehen, die in solchen Bereichen regelmäßig mit gut 30 km/h durchbrettern.
marratj
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#665958
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 11:40 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
marratj schrieb:
...Tempolimit für Radfahrer gilt ja schon heute. Auf dem Radweg laut einschlägiger Rechtsprechung 20 km/h und wenn Fußgänger anwesend sind, maximal 15 km/h. ...
Hatte ich oben schon gelesen ... aber ehrlich: Wenn ich es hier zum ersten Mal lese, ist es wohl nicht besonders bekannt.
Und "...laut einschlägiger Rechtsprechung..." hat wohl einen anderen Rang als "lt StVO".
These: Eine Befragung unter Autofahrern, wie schnell sie in der Stadt normalerweise fahren dürfen, dürfte vermutlich von 80% richtig beantwortet werden.
... bei Radlern (bezogen auf Radwege) werden es wohl eher 5% sein.

marratj schrieb:
... Die Behörden sind ja jetzt schon heillos überfordert, geltende Tempolimits und die StVO im Allgemeinen bei Autofahrern durchzusetzen. ....
Sehe ich in Münster anders. Da gibt's eine Menge "Blitzen" für Tempo- und Rot-Verstöße, an bestimmten Stellen wird gerne das "Abbiegeverbot" kontrolliert und Parkverstöße spülen sehr regelmäßig Geld in die Kassen.
... jedenfalls für Autos.
Zweimal im Jahr gibt's einen groß vorab angekündigten "Fahrrad-Kontrolltag", an dem an bestimmten Knotenpunkten Polizisten Radfahrer kontrollieren (gerne auch auf Fahrtüchtigkeit), allerdings von eine Rüge wegen "zu schnellen Fahrens" habe ich in meinen 32 Jahren hier noch nie gehört.


marratj schrieb:
...Aber das mit dem Slalom war mein Punkt: gemeinsame Rad- und Fußwege bringen keinem was. Entweder wirklich komplett baulich getrennt oder halt auf die Straße.
Gerne ... allerdings wird's in der Innenstadt dann auch schwierig.
(BTW: Mein Erlebnis war auf dem Fußweg)
Es wird oft berichtet, dass Radfahrer sich auf den engen Straßen unsicher fühlen und auch der Busverkehr will nicht hinter Radlern herzockeln müssen (obwohl gerade in der Innenstadt sowieso überall Tempo30 ist und man meistens guten Gewissens nur mitten in der Nacht > 20km/h fahren kann ).

Ich glaube schon, dass ein (bewusst wahrgenommenes, stark kommuniziertes) Tempolimit eine Veränderung bei Einstellung und auch Verhalten bewirkt - jedenfalls bei der großen Masse. Es macht schon einen Unterschied, ob 95% der Leute unterwegs sind mit "Ich darf so schnell fahren, wie ich will" oder nur der Teil der bewussten Übertreter/Idioten.

marratj schrieb:
...sollten Radfahrern auch dem Autoverkehr gleichwertige Verkehrswege bereitgestellt werden. Innerorts kann man dafür zum Beispiel mal die ganzen Parkstreifen am Straßenrand in Radspuren umwandeln, außerorts müsste verpflichtend zu jeder Landstrasse ein paralleler Radweg gebaut werden. Dann können wir gern über Steuern und Versicherung für Fahrräder sprechen....
Schöne Idee wird aber ein seeeehr zähes Brett.
Es ist halt leider nur sehr selten so, dass neben der Straße noch Platz einfach so frei ist.
Innerstädtisch sind halt die Häuser, wo sie sind - gerne auch Mehrfamilienhäuser mit Geschäften unten, bei deren Bau von Jahrzehnten niemand auf die Idee kam, dass 5 Parkplätze in den "Parkstreifen" mal nicht mehr reichen könnten.
Da herrscht tw. jetzt schon Krieg.
Hier gibt's gerade einen langwierigen Streit um den Wegfall von 8 (? 10? 12?) Anwohnerparkplätzen von ca 50 entlang einer Straße zugunsten einer Fahrradstraße.
Auch auf der Landstraße kenne ich Beispiele, wo der Bauer nicht den notwendigen Streifen seines Landes verkaufen will...

Wie gesagt: Wenn man jetzt neu starten könnte - super Idee.

Gruß

PMueller
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Letzte Änderung: 26.05.2021 11:54 von PMueller.
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#665975
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 13:04 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
Also hier in der Ortschaft fahren fast alle Radfahrer auf dem Gehweg. Auf der Straße ist es einfach zu gefährlich. Die Polizei sagt da auch nichts, die wollen ja nicht 2 mal in der Woche einen Radfahrer von der Fahrbahn kratzen.

Ich versuche immer die Regeln einzuhalten und fahre auf der Straße. Dafür prallt mit der geballte Hass der Autofahrer entgegen. Da wird man angeschriehen, angehupt und mit Vollgas haarscharf überholt. Viele Autofahrer haben auch einfach abgespeichert, dass ein Radfahrer überholt werden muss. Gegenverkehr, Platz, Gewschindigkeit des Radfahrers spielt keine Rolle. Und wehe dieser Mensch zweiter Klasse mit seinen viel zu wenigen Rädern will auch noch links abbiegen.

Ein Beispiel dazu. Es gibt eine schmale Straße ins Nachbarort, die man über die Bundesstraße umfahren könnte. Trotzdem sind da viele Autos unterwegs. Um an einem Radfahrer vorbei zu kommen muss das Auto mit einer Seite im Graben fahren. Die Hälfte der Autofahrer fährt ungebremst weiter, mit 80 und zwei Rädern im Graben ein riskantes Manöver. Kommt stattdessen ein Auto entgegen wird auf 30 km/h runtergebremst. Auf ein anderes Auto drauf fahren tut nämlich weh. Einen Radfahrer umbügeln spürt man im Auto kaum, und die Kratzer zahlt die Vollkasko.
worldedit
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#665980
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 13:47 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
PMueller schrieb:

Hier gibt's gerade einen langwierigen Streit um den Wegfall von 8 (? 10? 12?) Anwohnerparkplätzen von ca 50 entlang einer Straße zugunsten einer Fahrradstraße.
Auch auf der Landstraße kenne ich Beispiele, wo der Bauer nicht den notwendigen Streifen seines Landes verkaufen will...

Wie gesagt: Wenn man jetzt neu starten könnte - super Idee.


Genau, in der aktuellen Situation hat man eben nur die Wahl zwischen Pest und Cholera, schönes Beispiel von dir.

Entfernt man jetzt die Anwohnerparkplätze, um eine eigene Fahrspur für Fahrräder zu schaffen, gibt's Stress mit den Anwohnern. Tut man es nicht, muss der Radfahrer sich eben weiter eine Spur mit Autos teilen und bremst damit den Autoverkehr aus.

Um wie viel, ist ziemlich unsicher, sicher ist allerdings, dass Autos innerorts sowieso weit entfernt von 50 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit sind, die liegt bedingt durch Ampelschaltungen und der Abhängigkeit von anderen Verkehrsteilnehmern eher um die 30 km/h, je nach Dorf/Stadt natürlich durchaus unterschiedlich.

Ein Tempolimit für Radfahrer grundsätzlich würde aber ja aber sowieso nur auf Radwegen sinnvoll sein, auf der Strasse wiederum wäre es ziemlich kontraproduktiv, den Radverkehr noch künstlich auszubremsen. Das gäbe dann erst recht Krieg zwischen Auto- und Radfahrern.

Die von @worldedit geschilderten Situationen sind auch keine Seltenheit, im Kern muss man festhalten, dass es sowohl auf Seiten der Autofahrer als auch der Radfahrer leider noch (viel zu) viele Leute gibt, die sich einfach um ihre Mitmenschen nicht scheren oder die entweder die StVO nicht kennen oder einfach ignorieren, weil Recht des Stärkeren.

Man wird als Radfahrer z.B. gerne oft von Autos angehupt, wenn man sich auf dem linken Rand des eingezeichneten Sicherheitsstreifens hält, während man parkenden Autos vorbeifährt. Dass der Streifen gar nicht benutzbar ist, sobald direkt rechts davon Autos parken (beim Vorbeifahren an parkenden Fahrzeugen ist ein ausreichender Mindestabstand einzuhalten, in der Regel mindestens 1 m, so breit sind die Schutzstreifen oft gerade mal), weiss kaum jemand oder interessiert nicht... Dass man dabei beim Überholen des Radfahrers, der dort fährt auch weiterhin 1,5m Abstand halten muss, scheinbar noch weniger.

Insofern, ja, man kann durchaus darüber sprechen, ordentliche Fahrprüfungen und Kennzeichen für Radfahrer einzuführen... dann aber bitte in Kombination damit, dass man für seinen PKW-Schein auch alle paar Jahre zur Nachprüfung muss.
marratj
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#665981
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 13:54 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
Hallo @worldedit,
Deine Ausführungen kann ich vollumfänglich bestätigen. Hier bei uns in der Region hat man so lustige „Fahrradschutzstreifen“ auf die Fahrbahn gemalt. Seitdem werden Fahrradfahrer erst recht bei Gegenverkehr mit viel zu geringem Abstand überholt, weil der Streifen den zum Überholen notwendigen Abstand suggeriert. Seitdem diese Streifen aufgemalt sind, fahre ich mit dem Fahrrad auch nur noch auf dem Gehweg. Ein gefährlicher Schildbürgerstreich.



Viele Grüße, yarison
yarison
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Letzte Änderung: 26.05.2021 13:55 von yarison.
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#665982
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 14:01 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
@yarison: Genau so wie es bei dir auf dem Foto ist die von mir geschilderte Situation.

An den Stellen, wo die Autos rechts des Schutzstreifens parken, ist dieser wie gesagt nicht mehr oder nur ganz links befahrbar.

Deine Pflicht als Radfahrer ist es hier, an diesen Stellen entsprechend weit nach links auszuweichen, um genügend Sicherheitsabstand zu den parkenden Autos zu wahren. Wenn nämlich einer seine Autotür aufreisst, um auszusteigen, und du fährst ihm rein, bekommst du als Radfahrer eine Teilschuld zugewiesen, da du nicht genügend Abstand gehalten hast.

An solchen Stellen fahre ich mit dem Rad dann eben konsequent links der gestrichelten Linie des Schutzstreifens, völlig legal und StVO-konform. Das hält viele Autofahrer dann auch vom Überholen ab, was sie sonst eben zu eng machen würden, weil der Radfahrer ja in "seinem" Bereich bleibt.

Den Gehweg sehe ich nicht als Alternative... ich kann mich schließlich nicht hinstellen und über die doofen Autofahrer schimpfen und dann selber auf die StVO pfeifen.
marratj
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#665985
Aw: Radfahrer und Autofahrer 26.05.2021 14:11 - vor 2 Jahren, 11 Monaten  
marratj schrieb:
...man kann durchaus darüber sprechen, ordentliche Fahrprüfungen und Kennzeichen für Radfahrer einzuführen... dann aber bitte in Kombination damit, dass man für seinen PKW-Schein auch alle paar Jahre zur Nachprüfung muss.
Von mir ein "Ja" zu Beidem.
... wobei Zweiteres einfacher umzusetzen und mMn auch wichtiger wäre.

marratj schrieb:
...Wenn nämlich einer seine Autotür aufreisst, um auszusteigen, und du fährst ihm rein, bekommst du als Radfahrer eine Teilschuld zugewiesen, da du nicht genügend Abstand gehalten hast....
Davon höre ich zum ersten Mal (und hier passiert sowas leider relativ häufig).
Würde nicht ausschließen, dass es irgendwo irgendwann in einem speziellen Fall mal so entschieden wurde, aber ich kenne nur Fälle, wo der "Türaufreißer" allein die Schuld trug.

Gruß

PMueller
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Letzte Änderung: 26.05.2021 14:17 von PMueller.
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