Priusfreunde.de

Ich erwarte nix und beschwere mich nicht. Ich bin nur so langsam gefahren, wie ich will. Macht es der Radler, hat das seinen Grund. Mach ich es, ist es Nötigung. Ja ist klar. Vieleicht hab ich ja eine Hausnummer gesucht? Wir haben hier zweimal den gleichen Sachverhalt, aber ihr ergreift nur für einen Partei.

Wartet nur auf meinen nächsten "Streich"...

Wenn du einen Grund hast, langsam zu fahren, dann musst du das natürlich auch tun.

Ich zitiere mal StVO § 3 Abs (2a):
Wer ein Fahrzeug führt, muss sich gegenüber Kindern, hilfsbedürftigen und älteren Menschen, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft, so verhalten, dass eine Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist.
Da innerorts sehr oft Menschen aus dem hier genannten Personenkreis im Sichtfeld eines Autofahrers sind, hast du natürlich recht, dass es durchaus sinnvoll ist, nicht durchgängig 50 km/h, sondern die meiste Zeit wesentlich langsamer zu fahren.

Ich hätte den Kurzer dann links überholt. Und wenn er dann Gas gegeben , oder mich links gehalten hätte , dann wäre von mir eine Annzeige gekommen .

Komisch , wenn ein Radfahrer Autos behindert, dann ist das sehr schlimm !
Aber ein Trecker oder Baagger , der da mit 20 langschleicht , der wird toleriert!
Gruß Heinz!

kurzer schrieb:

Vieleicht hab ich ja eine Hausnummer gesucht?


Und das klappt selbstverständlich besser wenn man Radfahrer überholt und ausbremst, logisch...

Wir haben hier zweimal den gleichen Sachverhalt

Wir haben einmal einen Radfahrer, der legalerweise die Straße benutzt (ein Fußweg ist kein Radweg und muss somit nicht zwingend benutzt werden) und wir haben einen Autofahrer mit geringer Frustrationsschwelle, der seine Gefühle nicht unter Kontrolle hat und, geschützt durch viel Blech, ganz mutig schwächere Verkehrsteilnehmer nötigt und ggf gefährdet.

Wo in aller Welt ist das zweimal der gleiche Sachverhalt (außer in deinem Kopf)?

heinz die speiche schrieb:
Komisch , wenn ein Radfahrer Autos behindert, dann ist das sehr schlimm !
Aber ein Trecker oder Baagger , der da mit 20 langschleicht , der wird toleriert!In der Tat. Kurzer erwartet sogar, dass der Radfahrer für ihn auf den freigegebenen Fußweg ausweicht, womit automatisch eine Begrenzung auf Schrittgeschwindigkeit einhergehen würde. Der Radverkehr hat nach Kurzer also ganz selbstverständlich eine weitaus größere Verlangsamung zu tolerieren als der Autoverkehr. Dieses "Radfahrende sind keine gleichberechtigten Verkehrsteilnehmer"-Denken ist ziemlich gestrig.

Wir hier in unserer Einbahnstraße hat man für Radfahrer eine Sonderregelung geschaffen. Sie dürfen entgegen der Fahrtrichtung die Straße benutzen. Sie dürfen nicht nur, sie müssen es auch, aber benutzen sehr viel den Fußweg. Unglaublich, sehr Viele auch auf dem Handy tippend in der Hand.
War da nicht was, mit 90,-€ Strafe?

MfG Harzbube.

Ich war nicht dabei und kann die von @kurzer erlebte Sache schwer beurteilen. Wenn ich seine Durchschnittsverbräuche in der Signatur ansehe, die ich nicht geschafft habe, und mich an seine Experimente mit dem Kill-Schalter im Van erinnere, würde ich ihn als eher geduldigen Menschen einschätzen. Überlegt mal, ob ihr dem Priusfreund nicht unrecht tut. Ich habe schon alle Konstellationen erlebt, die für mich wirklich gefährlich waren, angsteinflößend bzw. schockierend, provozierend usw..
Auto - Auto
Auto - Rad
Rad - Auto
Rad - Rad
Irre Fußgänger, Lkw-Fahrer usw.. Von bewusst schlechtem Benehmen bis tatsächlich etwas dumm gibt es viele Facetten in allen "Lagern".

LG
Klaus

Aus der Formulierung, er habe "Gelegenheit, diese Toleranzeinbahnstraße umzudrehen" gehabt, kann ich trotz positiver Grundeinstellung allerdings wenig Empathie für und Geduld mit dem schwächeren Verkehrsteilnehmer erkennen. Eine genauere Beschreibung der Situation, die erkennbar macht, warum die Grenzen des Toleranzgebots hier für die Autofahernden überschritten worden sein sollten, wäre also angebracht.
Ich reagiere auch deshalb so giftig, weil ich als Radfahrer an einer Stelle, wo vor mehr als vier(!) Jahren die Radwegebenutzungspflicht aufgehoben wurde, bei Benutzung der Straßenfläche immer noch angehupt, mit bewusst hochtourig aufheulendem Motor knapp überholt oder in der von Kurzer beschriebenen Form genötigt werde. Dabei ist die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht an dieser Stelle über die allgemeinen Erwägungen hinaus schon deshalb geboten gewesen, weil der Radwegbelag (Rotklinker) bei Nässe spiegelglatt und damit hochgefährlich ist und zahlreiche Opfer mit teils schweren Verletzungen gefordert hat.

Mal zurück zu einer allgemeinen verkehrspolitischen Perspektive auf Radfahrer versus Autofahrer. Lesenswert, obwohl kaum unerwartete Fakten enthaltend, finde ich diesen MDR-Beitrag: www.mdr.de/nachrichten/deutschland/panor...hnell-umbau-100.html

Mir scheint, ein wesentlicher Konfliktpunkt bei diesem Thema scheint mir der Eindruck zu sein, dass das Gegenüber (Radler oder Autofahrer) einem absichtlich/rücksichtslos/ignorant das Fahren erschwert.

Darüber regt sich kurzer beim seinem Radler (und vermutlich anderen vor ihm auf), ebenso der Radler im Anschluss über ihn und nicht zuletzt die Forenteilnehmer hier auch.

Vermutlich würde niemand hier eine alte Dame verfluchen, die mit ihrem Rad nicht ganz spurhaltend und langsam fahren würde. Oder ein Mann mit Hut offenbar die richtige Hausnummer mit seinem Auto suche würde.....

Nach meiner Beobachtung sind aber die "Ich ärgere den anderen absichtlich"-Situationen im realen Leben sehr viel seltener (und entstehen dann meistauch noch aus einer "anders herum" missverstandenen solchen) als man den Eindruck hat.

Interessant ist es, wenn man mal gerade anfing, sich über einen anderen Verkehrsteilnehmer aufzuregen und ihn plötzlich als einen Bekannten/Freund/Arbeitskollegen erkennt - dann ist der Ärger sofort wie weggeblasen.

Nach ein paar solcher Situationen rege ich mich sehr viel seltener auf.

Ein 81-jähriger Radfahrer ist am Freitag in Hessisch Oldendorf (Landkreis Hameln-Pyrmont) bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, war der Mann aus bislang ungeklärten Gründen mit seinem Rad unter einen vorbeifahrenden Lkw geraten. Dabei habe sich der Hamelner tödliche Verletzungen zugezogen. Der 45-jährige Lkw-Fahrer, der zum Unfallzeitpunkt nicht unter Alkoholeinfluss stand, muss sich laut Polizei wegen fahrlässiger Tötung verantworten

www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/han...llhannover13524.html

Laut NDR1 Niedersachsen passierte der Unfall, als der LKW-Fahrer den Radfahrer überholte.

Stellt sich mir die Frage, ob so ein Unfall bei ordnungsgemäßen Überholabstand passieren kann oder ob das Fehlen jeneswelchen ursächlich für den Unfall war.

LKW ist halt echt schwierig. Da hilft alles Rumgenöle der Brumm-Brumm-Fraktion von wegen “was stellen sich die doofen Radfahrer an der Ampel auch rechts neben einen LKW?” nichts.

Wenn dich bei normaler Fahrt ein LKW überholt (womöglich noch mit zu wenig Abstand) und zu früh wieder einschert, nimmt dich der Auflieger mit. Deine einzige Chance wäre dann noch, irgendwie aus voller Fahrt nach rechts vom Fahrrad auf den Gehweg zu springen (so vorhanden).

Wie so einige Leute immer ganz richtig vorschlagen: als Radfahrer muss man zuallererst auf seine eigene Sicherheit achten, die anderen Verkehrsteilnehmer denken eben leider oft nicht für einen mit.

Deswegen fahre ich, wenn ich merke dass sich von hinten ein LKW nähert, mit dem Rad möglichst weit in der Mitte der Fahrspur, so dass ein Überholen bis zur nächsten sicheren Stelle nicht oder eben nur mit einem kompletten Fahrstreifenwechsel möglich ist.

Das ist aber auch gefährlich! Wenn der dich nicht sieht , weil er gerade am Handy daddelt .
Dann fahre ich lieber auf der Linie ganz rechts !
Dann bleibt mir immer noch der Randstreifen , den ich schon einige Male mit benutzen musste.
Gruss Heinz!

Deswegen fahre ich, wenn ich merke dass sich von hinten ein LKW nähert, mit dem Rad möglichst weit in der Mitte der Fahrspur, so dass ein Überholen bis zur nächsten sicheren Stelle nicht oder eben nur mit einem kompletten Fahrstreifenwechsel möglich ist.

Das mache ich auch bei PKW so, wenn ich erkenne, dass ein Überholen mit entsprechenden Sicherheitsabstand nicht möglich ist.

Und da quetscht sich keiner mit Gewalt vorbei oder revanchiert sich nach dem Überholen? Gewisse Zeitgenossen müssen da doch rot sehen...