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Genau das kann ein Radar nicht und eine kamerabasierte Lösung nicht so ohne weiteres...

Gerd, ich kenne bei Serienfahrzeugen kein einziges System, das eine Rettungsgasse einnehmen und halten würde. Ich bin zwar nicht sicher, wieso Egon meint er würde ein Höhenprofil benötigen (es ist davon auszugehen dass eine Rettungsgasse auf Asphalt gebildet wird und dieser eben ist), aber in jedem Fall muss das System die Begrenzungslinien ignorieren können und die Spur abhängig von der Position der anderen Fahrzeuge und der verfügbaren Fahrspuren einnehmen und halten können.

Gerade ersteres stellt auch das Tesla System, das sicher ein Vorreiter der Serien-FSD Systeme ist vor gewaltige Probleme.
Im Bereich von Autobahnbaustellen verwende ich es nicht mehr, oder nur sporadisch, weil die zusätzlichen Linien zu unerwarteten Reaktionen führen. Auf eine nötige Fahrer Interaktion muss man bei Assistenzsystemen immer bereit sein.

Was das Fahren überland und im städtischen Bereich betrifft: auch hier verwende ich den Autopiloten nur wenig und abschnittsweise, wenn ich die Streckenführung kenne. Ich denke, dafür sind sie (noch) nicht gebaut. Jede Abbiegespur mit abrupter Änderungen der geradeaus weiterführenden Fahrspur oder auch ein Kreisverkehr ist ein Problem.

Aber wo ich ihn brauche und liebe, das ist die Autobahn. Ich kenne den Lenkassistenten im Golf nicht (nur das ACC), aber ein Freund hat es im Tiguan. Es muss aber die selbe Sensorik und Elektronik sein, er ist für den Einsatzzweck der Autobahn hoch zufrieden.

Du wirst dich sicher eingewöhnen, und die Elektronik mehr und mehr kennen lernen, eben auch die Systemgrenzen, die du dann berücksichtigst und denen du dich zielgerichtet approximierst.

Nebenbei bemerkt: Dass ein ACC beschleunigt, wenn ein langsameres Hindernis plötzlich abbiegt, ist logisch. VW macht das konsequent zügig, was auf Autobahnen, wo höhere Geschwindigkeiten die Regel sind, natürlich auch sinnvoll ist. Die volle Beschleunigung wird’s jetzt nicht sein...

Dass das ACC nicht vor stehenden Hindernissen bremst, wusste ich nicht, interessant, ich werde es mal probieren. Ich denke dass der Tesla genau das tut. BTW: ein Strommast steht selten auf der Fahrbahn. Die kann eine Kamera problemlos abtasten und darauf stehende Hindernisse identifizieren, dazu braucht man nichts zusätzlich aufwendiges.
Tesla bremst bei aktiviertem Tempomat in (für die Software) zu schnellen Kurven und auch, wenn ein langsameres Fahrzeug durch die Kurve fährt. Wenngleich ich die Systemgrenzen da noch nicht ausgereizt habe, glaube ich dennoch, dass die Hinderniserkennung durch Ultraschall, resp. Radarsensorik in Verbindung mit den durch Kameras erkannten Fahrbahngrenzen mit Hilfe von Software gesteuert wird. Hexerei ist das sicher nicht.

Das Tesla-System (also noch nicht das brand-aktuelle) ist da auch noch nicht "exakt" genug in der Interpretation der Video-Bilder - Tesla-Björn hat zu dem Thema mal ein paar "post mortem" Analysen gemacht, warum das System Phantombremsungen gemacht hat - da ging es z.B. oft um einige cm die ein LKW auf die eigene Spur hineinragte.

Wer sehen möchte was inzwischen geht, kann sich mal die "FSD beta" videos bei YT anschauen - dabei sieht man schon innerhalb der paar Wochen und einiger kleiner updates weitere Verbesserungen - auch Straßen ohne jegliche Markierungen gehen und er weicht auch kleineren Hindernissen aus (und wenn er nicht mehr weiter weiß hält er an), Fußgänger, Radfahrer und anderes Gedöns am Fahrbahnrand geht er schon sauber mit um.

professore schrieb:
Nebenbei bemerkt: Dass ein ACC beschleunigt, wenn ein langsameres Hindernis plötzlich abbiegt, ist logisch. VW macht das konsequent zügig, was auf Autobahnen, wo höhere Geschwindigkeiten die Regel sind, natürlich auch sinnvoll ist. Die volle Beschleunigung wird’s jetzt nicht sein...Wie schnell wieder auf die gewählte Geschwindigkeit beschleunigt wird, lässt sich in mehreren Stufen einstellen (Eco, Normal, Sport o.ä.).

Dass das ACC nicht vor stehenden Hindernissen bremst, wusste ich nicht, interessant, ich werde es mal probieren. Wenn das vorrausfahrende Fahrzeug bremst und stehen bleibt, dann bremst ACC natürlich auch bis zum Stillstand. Wie das mit plötzlich auftauchenden Fahrzeugen und Hindernissen ist, weiß ich nicht, werde es aber auch nicht probieren.

es ist davon auszugehen dass eine Rettungsgasse auf Asphalt gebildet wird und dieser eben ist
Meistens schon. Doch in engen Baustellen werden Begrenzungen nicht selten durch schlanke vertikale Betonbarrieren gebildet, direkt an der Fahrspur beginnend. Das kann man sich beispielsweise in der Dauerbaustelle auf der A6 zwischen Wiesloch und Sinsheim anschauen. Dort staut es auch ständig.

Wäre nun ein Assistenzsystem darauf programmiert, bei niedriger Geschwindigkeit automatisch eine Rettungsgasse zu bilden und könnte nicht erkennen, dass die Begrenzung nicht flach ist, wären im besten Fall zwei neue Felgen fällig.

Deshalb meine Aussage: Das ist nicht so simpel wie man vielleicht glaubt. Darum hat das auch noch niemand in einem Serienmodell umgesetzt. Im Testbetrieb gibt es das sicher schon.

Dass das ACC nicht vor stehenden Hindernissen bremst, wusste ich nicht,
Das ist in der Tat nicht die Stärke von adaptiven Tempomaten, manchmal erfahrbar an stehenden Autobahn- und Stauenden. Nicht umsonst weisen alle mir bekannten Hersteller auf diesen Umstand ausdrücklich hin. Im Tesla-Handbuch liest sich das beispielsweise so:

Warnung! Der Abstandgeschwindigkeitsregler kann nicht alle Objekte erkennen und bremst möglicherweise nicht, wenn sich [...] ein langsames oder stehendes Objekt vor ihnen befindet.
Sehr oft funktioniert das aber trotzdem, auch bei Tesla, auch bei VW, auch bei Toyota. Aber man kann und darf sich nicht darauf verlassen und der Notbremsassistent würde in den meisten Fällen zu spät eingreifen, um es zu kompensieren.

Generell habe ich den Eindruck, dass die Funktionalität und Leistungsfähigkeit von Assistenzsystemen im Allgemeinen eher überschätzt wird. Selbst ein hohes Maß an Zuverlässigkeit ist kein Garant dafür, dass sie unter allen Umständen funktionieren. Man ist gut beraten, sich bei einem neuen Auto mit ihren Grenzen vorsichtig vertraut zu machen.

Grüße, Egon

Genau das meine ich @Egon. Man kann nicht darauf verlassen.

Dass der lane Assist nicht für Rettungsgassen in Baustrllen geeignet uist, war mir schon klahr. Aber wenn ich durch den neuen Elbtunnel fahre und mich danach auf der mittleren Spur befinde, muß ich bei einem Stau rechts in der Spur fahren. Das ist anstrengend, weil man den LKWs sehr nahe kommt. Mit Lane Assist würde ich in der Mitte fahren. VW schreibt doch, dass der Lane Assist lernfähig ist, und dass, wenn man dabei etwas weiter rechts oder links lenkt, der Lane Assist das übernimt und dann auch so lenkt. Ich werde aber weiter testen. Am Freitag hatte ich den ACC auf größeren Abstsnd gestellt und da hatte das Auto wiederholt rechtzeitg vor einem stehenden Fahrzeug mit starker Rekuperation gebremst. Dabei kamen keine Zweifel auf, das es ohne Gefahr zum Stehen kommt. Aber es kam mit 10 m Abstand zum Vorderen Fahrzeug zum Stehen.

Gerd

Das entspricht ungefähr d Erfahrung, die ich bei der Corolla-Probefahrt mit verschiedenen Einstellungen gesammelt habe.

- 1x bremste er viel zu früh und viel zu stark
- an Ampeln war bei Stillstand der Abstand zum Vordermann 2 Wagenlängen, auch auf der kleinsten Stufe war der Abstand irsinnig und unsolidarisch groß
- auf einen an der Ampel stehenden PKW hatte er nicht reagiert und wollte mich mit konstant 53 km/h lt. Tacho in den anderen reindonnern lassen; ich stieg dann selbst in die Eisen

Deshalb macht es für Gerd, genau wie Egon sagte, Sinn, die Systeme bei verschiedenen Geschwindigkeiten, Wetterlagen und Lichtverhältnissen auszuprobieren. Auf einer Landstraße mit klar erkennbaren Linien und bei Sonnenschein läßt man sich sicher eher helfen als nachts im Regen in Kurven und Autobahnbaustellen (s. Teslaunfälle).

Gerd, taste Dich in Ruhe ran, Du schaffst das!

Im Yaris habe ich den Spurverlassenswarner und den Notbremsassistenten jeweils auf höchster Empfindlichkeit. Die Warntöne habe ich auf eine angenehme Lautstärke reduziert. Ab und zu piepst er mal im Hintergrund. Ich nehme das zum jeweils zum Anlaß, mehr aufzupassen. Ich fahre, die Assistenz arbeitet im Hintergrund.

Jedes System hat halt seine Schwächen und Stärken.
Der Niro bremst, wenn ein Auto an der Ampel steht und man mit Tempomat ankommt. Zumindest bis 50km/h hat er das bis jetzt immer getan. Das hat den Nachteil, dass er auch mal auf schmalen Ortsdurchfahrten bremst, wenn dort geparkt wird.
Es ist wie überall bei der Technik - es fehlt die "do-what-I-mean" Funktion.

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Gerd

Heute bin ich mal nach Hamburg gefahren. Ich bin jauptsächlich Stadt gefahren. En wenig Autobahn und kurz 100 Km/h. Die Außentemperatur lag zwischen 4,5 und 2°C. Ich bin sehr sparsam gefahren. Die Klimaanlage war auf 20°C eingestellt und der durschnittliche Verbrauch für die 69Km lag nach Boardcomputer bei 13,0 KWh/100 Km.

Gerd

Wow, Klasse!

Ja, ich war auch begeistert. Aber ich bin auch sehr sparsam gefahren. Nach dem Anschließenden Aufladen, stellte ich fest, dass sowohl die Anzeige im AIS als auch die Anzeige in We Connect ID 100% auf die freigegebene Kapazität bezihen. Wenn ich das Ladelimit auf 90 % setze, ist nach dem Ende des Ladevorgangs die Restreichweite auf 227 Km und Der Ladezustand im AIS auf voll und auf We Connect auf 100%. Wenn ich das Ladelimit auf 100 % setze, ist es nach Ladestopp genauso, nur dass die Reichweite auf 255 Km im Normal Modus bzw. im Eco Modus auf 257 Km und im Eco+ Modus auf 270 Km steht.

Jetzt im Winter werde ich bis 90% und gleich nach einer Fahrt laden und den Akku nich unter 20% entladen. Im Sommer wede ich nicht über 80% und vor der Fahrt laden und nicht unter 10% entladen.

Gerd

YarisGerd schrieb:
Heute bin ich mal nach Hamburg gefahren. Ich bin jauptsächlich Stadt gefahren. En wenig Autobahn und kurz 100 Km/h. Die Außentemperatur lag zwischen 4,5 und 2°C. Ich bin sehr sparsam gefahren. Die Klimaanlage war auf 20°C eingestellt und der durschnittliche Verbrauch für die 69Km lag nach Boardcomputer bei 13,0 KWh/100 Km.
e-208-Fahrern wuerde der Mund vor Staunen offen stehenbleiben.

BTW, hab seit Ewigkeiten auch mal wieder rappelvoll geladen (zum Balancieren) und hatte da auch eine angezeigte Reichweite von 256km.

bgl-tom schrieb:
e-208-Fahrern wuerde der Mund vor Staunen offen stehenbleiben.
Warum denn das? Sind die so ineffizient?

Jetz ist Larisa damit zur Arbeit. Dad Auto wird sowohl für die Hinfahrt als auch für die Rückfahrt programmiert auf 19°C vorgeheizt. Der Gesammt Durchschnittsverbrauch liegt für unsrre 666 km bei 14,7 KWh/100 Km.

Gerd