Das mit den Entlassungen tut mir sehr leid, ist aber die typische Trotzreaktion des versagenden Managements; das Problem dabei ist, dass die Wurzel des Übels dem Unternehmen erhalten bleibt, die Früchte tragenden Äste aber abgehackt werden.
Ich kann mich erinnern, als wär´ es gestern als Eiji Toyoda seine Ingenieure 1993 beauftragte, ein Fahrzeug für das 21. Jahrhundert zu bauen; einen Antrieb zu entwickeln, der zukunftsweisend wäre.
Damals war er bereits besorgt um die Zukunft des Autos, da auch er offenbar erkannte, in welche Richtung es zu gehen drohte. (größer, schneller, stärker) Bereits in den Achzigern hatten die Autos völlig ausreichende Stärke und Größe erreicht; doch dann lief etwas schief und wir gelangten zu dem, was heute in den Ausstellungsräumen der div. Autohäuser rumsteht.
Eiji Toyodas Weitblick und seine Vision lassen mich zutiefst vor Ehrfurcht erschaudern; zumal er damals bereits 80 Jahre alt war. Und Anfang der Neunziger hat noch kaum jemand über Klimawandel & Co. nachgedacht.
So etwas fehlt mir so sehr an "westlichen" Managern! Einfach den Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen; sich nicht ständig Sorgen zu machen ums eigene Konto und um die nächsten Monate.
In einer Zeit, in der es dem Unternehmen gut geht und man sorglos leben könnte, einen Schritt voraus zu denken, neue Wege auszuloten, den Mainstream verlassen und die Zukunft mitgestalten. Dafür lohnt es sich zu leben!
So was ist bei uns halt nicht möglich, da das Individualdenken dominiert, während in Japan das Kollektivdenken Priorität hat; ferner sitzen jedem Manager die Aktionäre und Shareholder im Rücken.
Nachdem ich mir das von der Seele geschrieben hab, geht´s mir wieder gut.
lg
wogue<br><br>Posting geändert von: wogue, am: 29/04/2008 22:29