Priusfreunde.de

Mutet beinahe wie ein Aprilscherz an.

In Düsseldorf entstehen testweise zwei "Umweltspuren", um Dieselfahrverbote in der Innenstadt zu verhindern. Darauf dürfen nur Busse, Fahrräder, Taxen und E-Autos fahren.

Also dürfen sich alle, die kein Fahrzeug mit aufladbarem Akku und angeflanschtem E-Motor fahren, hinten anstellen. Saubere Politik.
Resultat sind wahrscheinlich noch längere Standzeiten mit verbundener höherer Schadstoffbelastung.
Korrigiert mich, wenn ich da einen Denkfehler habe.

Es gab gestern Morgen im Radio NDR Info einen Beitrag zu Maßnahmen der Luftverbesserung im europäischem Ausland.
Ich staunte beim zuhören, kann Details aber nur unzureichend wiedergeben.

Deshalb empfehle ich einen Blick in Tante Suchmaschine mit folgenden, von mir nicht gelesenen Artikeln:

- www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/abgas-dies...fahrverbote-ausland/
- www.manager-magazin.de/politik/europa/fa...mpfen-a-1239802.html
- www.tagesspiegel.de/politik/verkehr-ande...erbote/23655412.html
- www.bild.de/bild-plus/politik/ausland/fa...ionToLogin.bild.html
- www.nrz.de/politik/fahrverbote-in-europa...hon-id213686747.html
- www.sueddeutsche.de/wirtschaft/diesel-fa...kaempfen-1.3888002-2

Gruß Hybridfan5

In Düsseldorf entstehen testweise zwei "Umweltspuren", um Dieselfahrverbote in der Innenstadt zu verhindern.
Die auf den Spuren daneben aber fahren dürfen, ja? Stark. Das klingt nach einer richtig gut durchdachten Idee und nicht etwa nach einem Ablenkungsmanöver zum Zeit gewinnen. Für was auch immer.

Grüße, Egon

Das Ziel der Spuren ist nicht Umweltschutz, sondern Stauverursachung. Von 2 Spuren stadtein/auswärts wird 1 Spur weggenommen (dadurch fallen auch Linksabbieger-/Rechtsabbiger-Spuren weg, was neben der Kapazitätsreduzierung für die Extraportion Stau sorgt).
Die "Umweltspur" ist in Wahrheit ein Radweg, auf dem auch Bus & Taxis & E-Autos fahren dürfen.
Das wird natürlich nicht gut gehen.
Also wird aus der Spur in 1-2 Jahren ein reiner Radweg.

In Bielefeld hat man angeblich positive Erfahrungen mit Einführung von sog. Umweltspuren gemacht. Ohne die Verkehrsverhältnisse in BI zu kennen, behaupte ich mal, dass die Verkehrssituationen der beiden Städte nicht so ohne weiteres zu vergleichen sind. Ich denke, das Verkehrsaufkommen in Düsseldorf/Innenstadt ist höher. Dass es dort sehr hoch ist, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ständiges Anfahren und Bremsen, rumstehen im Stau und hohes Verkehrsaufkommen bewirken grundsätzlich mehr Schadstoffe in der Luft. Wenn wenige (eh schon "saubere") Fahrzeuge auf ausgewählten Strecken Vorfahrt genießen, bedeutet das für die dreckigen Fahrzeuge, dass diese noch länger im Stau stehen. Das ohnehin schon überlastete Verkehrsnetz wird durch die Umweltspur reduziert, muss aber im Verhältnis noch mehr Kfz aufnehmen. Aber vielleicht hält es den ein oder anderen davon ab, sich mit dem Auto ins Innenstadtgetümmel zu stürzen. Bin sehr neugierig, wie die Messwerte nach einem Jahr in D-dorf so aussehen werden.

Tagesschau Link zum Thema

Umweltspur Düsseldorf

In Düsseldorf entstehen testweise zwei "Umweltspuren", um Dieselfahrverbote in der Innenstadt zu verhindern. Darauf dürfen nur Busse, Fahrräder, Taxen und E-Autos fahren.

darauf bummeln dann Fahrräder mit Bussen, Taxen und E-Autos im Gefolge. Klasse.

Das klingt wirklich nach einer intelligenten Lösung - aus der Auto-/Diesellobby.

Zitat:
Umweltspuren in Düsseldorf
Freie Fahrt für Fahrgemeinschaften

Umweltspuren sollen in Düsseldorf den Autoverkehr reduzieren. Sie sind reserviert für Busse, Radfahrer, Elektroautos - und Fahrgemeinschaften. In den USA hat sich das Modell bewährt.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/umweltspuren...aften-a-1296334.html

Grüße, Egon

Die "Umweltspuren" in Düsseldorf haben noch einen weiteren Effekt, den ich nicht auf dem Radar hatte:

Der Stau beginnt schon bei den Autobahnausfahrten.

Bedeutet:
Du hast ein E-Kennzeichen oder bist eine Fahrgemeinschaft oder ein Taxi oder ein Bus mit 50 Leuten an Bord (es gibt in Ddorf Buslinien, die an solchen Staustellen vorbei müssen - und es nicht mehr können)?

Dann stehst du an den Pförtnerampeln. Wie alle. Deine "Sonderrechte" nützen dir gar nix, weil die erst *nach* dem Stau wirksam werden.

Bis du an der Stelle bist, wo du die Extra-Spur benutzen kannst, hast du extrem viel Zeit verloren (wie alle).

Oh, ich war mir nicht bewußt, das wir hierzu einen eigenen Thread haben. Auf die Gefahr hin, das ich es schon mal schrieb hier nochmal im passenden Thread:
Zitat eines langjährigen Internetbekannten von anfang des Monats:
Umweltschutz in Düsseldorf: Guter Freund von mir hat letzte Woche einen neuen Firmenwagen bestellt. Volvo XC90 Plug in Hybrid damit er die Umweltspur benutzen kann

Ist das in den weiter oben zitierten USA auch so, das ein Plugin für die Sonderrechte reicht?

LG
Klaus

KSR1 schrieb:
Umweltschutz in Düsseldorf: Guter Freund von mir hat letzte Woche einen neuen Firmenwagen bestellt. Volvo XC90 Plug in Hybrid damit er die Umweltspur benutzen kann

Wenn kein "E" auf dem Kennzeichen ist, dann muss man die Sonderrechte beantragen. Ob sie in Düsseldorf für PlugIn genehmigt werden weiß ich nicht.

Das Gleichsetzen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (Plugin-Hybride) mit Fahrzeugen ohne Verbrennungsmotor (E-Autos) per Kennzeichen gibt es in anderen Ländern in dieser Form meines Wissens nicht.

Grüße, Egon

Hi,

nach meinem Eindruck wird die "Peitsche und Peitsche"-Strategie gerne gewählt, weil sie viel simpler und günstiger (an Geld und Aufwand) ist als echte Verkehrssteuerung und im eigenen Lager (genervte Innenstadtbewohner, Fahrradfahrer) schnell Zustimmung findet.

Die "anderen" (Pendler, Nicht-E-Fahrer, ....) sind eben "böse", die haben es nicht besser verdient.

Entlarvend ist, dass
a) das vorgegebene Ziel nach Belieben wechselt (bei uns waren Sicherheit, "Lebensqualität", Smog, Lärmschutz & "Klima allgemein" der Reihen nach dran - demnächst kommt vermutlich bei uns auch "Diesel"),
b) die vorgeschlagenen Maßnahmen immer gleich sind,
c) auf gründliche Analyse im Vorfeld verzichtet wird und
d) schließlich (jedenfalls bei uns) das Ganze am Ende jedesmal scheitert, weil entweder Gerichte einen Riegel vorschieben oder verkehrstechnische Analysen das Ganze widerlegen. (*)

Wie bei kleinen Kindern scheint aber das Bedürfnis aber trotz aller guten Argumente UND der vergangenen Erfahrung sich immer wieder Bahn zu brechen und spätestens nach 3 Jahren kommt das Ganze mit neuer Überschrift wieder auf den Tisch

Gruß

PMueller

(*) Einzig die Geschwindigkeitsreduierung auf dem "Ring" (einer gut ausgebauten Straße - meist 4-spurig - rund um die Stadt mit breitem Fahrrad- und Fußweg und ohne Anwohner) von 70 auf 50 ist geblieben, obwohl nachweislich weder weniger noch weniger schwere Unfälle passieren. Traut sich nur niemand, das nochmal zurückzudrehen.

Zur Situation in Kalifornien:
Die Carpool-Spur-(HOV Lanes) Berechtigung für "saubere" Autos wird über einen Aufkleber auf der Stoßstange nachgewiesen.
Diese Aufkleber werden - ähnlich zu HU-Plaketten - immer mal wieder in neuen Farben ausgegeben.
Die aktuelle Farbe ist Lila.
Der Sticker gilt ca. 4 Jahre.
Die Behörden legen fest, welche Sticker-Farben für die Carpool-Lanes zulässig sind.
Wenn der eigene Sticker abgelaufen ist, kann man einen neuen beantragen. Das geht aber nur, wenn die aktuellen Vorschriften zum Aufkleber-Erwerb zum Abgasverhalten des eigenen Alt-Autos passen.

Früher hat ein Prius gereicht, um den Sticker zu bekommen.

Heute, und da sind wir beim Thema E-Kennzeichen, ist E, H2, Erdgas oder Plug-in erforderlich.

Der eingebaute Nicht-Bestandsschutz / Ablaufdatum ist ziemlich genial, weil dadurch - in der Theorie - die Flotte laufend erneuert wird. Cali hat ca. 15% Anteil E/PHEV an den Neuzulassungen.

Hier ist die Liste, gültig für 2019 / Lila Sticker:
https://ww2.arb.ca.gov/eligible-carpool-sticker-list
- Der Prius PHEV ist dabei (III und IV)
- Und alles an E bzw. PHEV, was man so kennt (z.B. die Volvos); natürlich nur Modelle, die es auch in den USA gibt

Vergleich mit Düsseldorf:
Fast identisches System.
Unterschiede:
- Mit einem Alt-PHEV, der irgendwann mal kurz nach Märchen-NEFZ 50km elektrisch geschafft hat, bekommt auf ewig "freie Fahrt". In Cali ist das nicht garantiert.
- In Cali ist auch Erdgas dabei (v.a. Umbauten von den US-Lieferwagen wie Ford E-Series und Pick-ups oder Honda Civic, den es in Cali vor ca. 15 Jahren mal kurz mit Erdgas gab)