Priusfreunde.de

spannend ist die Beantwortung der Frage - wie lange dauert es, bis geeignete Massnahmen zur Kontrolle beschlossen werden.

Frage ist auch - wie reagieren unsere Anreinerstaaten darauf?

Zitat:
Neuer Abgasskandal
Manipulierte Lkw verursachen massive Umweltschäden

Neue Recherchen zeigen: Bei einer großen Anzahl an Lkw aus Osteuropa ist die Abgasanlage manipuliert. So sparen Speditionen Millionenbeträge - und könnten für deutlich größere Schäden sorgen als der VW-Skandal.
- www.spiegel.de/auto/aktuell/abgasskandal...aeden-a-1130332.html

Grüße, Egon

eppf schrieb:
Das Verkehrsministerium weiß natürlich wieder von nichts.Der Polizist schien es zu wissen. Zumindest habe ich ihn so interpretiert.

hverheyen schrieb:
wie lange dauert es, bis geeignete Massnahmen zur Kontrolle beschlossen werden.Ewig und 3 Tage. Auf Hochdeutsch: gar nicht.

Schauen wir heute also die komplette Recherche im ZDF um ? 22:55 Uhr. ?

Leider glaube ich, es gibt auch schwarze Schafe in ...schland. Ich werde soweit es mir möglich ist, die LKW der dt. Spedition, von denen mir bereits ein LKW negativ aufgefallen ist, geruchlich unter die Lupe zu nehmen.
Leider ist die Euro 5, 6 Erkennung mir wohl schwer möglich.

Gruß
Hybridfan5

gerbre schrieb:
Investigativer Journalismus deckt Skandale auf, bevor andere davon erfahren, z.B. Ministerien. Anders herum, wenn ein Ministerium Schummeleien vor den Medien entdeckt, erfahren wir davon in den seltesten Fällen. Daher sehe ich keinen Grund schon wieder über die Politik zu schimpfen, wir leben hier nicht in einem Polizei- und Spitzelstaat, auch wenn sich das einige gerne wünschen.Das ist jetzt aber nicht dein Ernst. Muss denn jeder Skandal, wo der Staat seiner Kontrollpflicht (nicht Überwachungspflicht!) nicht nachkommt, erst durch investigativen Journalismus aufgedeckt werden?

Spätestens dann, wenn man einmal in Google den Suchbegriff "AdBlue Emulator" eingibt, wird man von Hinweisen erschlagen. Zumindest nach Anfrage von Frontal 21 hätte das Verkehrsministerium diese eine Minute spendieren können, die ich gestern auch spendierte, um zu erkennen, dass hier etwas schief läuft, was man eigentlich schon lange hätte erkennen müssen. Dann hätte die Antwort wohl gelautet, "wir gehen zwischenzeitlich bekannt gewordenen Hinweisen nach". Aber bitte nicht schon wieder quasi "Neuland".

Nochmals, verwechsle bitte nicht Kontrollpflicht mit Überwachungsstaat, sonst musst du auch der Meinung sein, dass Geschwindigkeitskontrollen oder viele andere notwendige Kontrollen im Verkehrswesen nur der Ausbund eines Polizei- und Spitzelstaates sind!

eppf

Hybridfan5 schrieb:
Leider ist die Euro 5, 6 Erkennung mir wohl schwer möglich.
Es ist egal, wie schwer sie bei einer Kontrolle auf einem LKW-Kontrollplatz möglich ist.

Eine funktionierende Möglichkeit wurde aufgezeigt, nämlich das Nachfahren mit einem PEMS-Gerät. Auffällige LKWs gehören herausgezogen und auf die Existenz eines AbBlue Emulators hin überprüft. Da braucht man dann nichts mehr messen.

Sollte so ein Gerät verbaut sein, müssen die Strafen so hoch sein, dass es raucht, bis hin zur Beschlagnahme des ganzen LKWs.

Es bräuchten wohl nur ein zwei solcher Fälle in der Presse breitgetreten werden, wo der LKW an Ort und Stelle stillgelegt wurde und die Betrüger werden es sich überlegen, ob sie das Risiko weiter eingehen. Eine gewisse Mindestkontrolle muss man danach natürlich noch aufrecht erhalten. Aber sollte man wirklich ein Gesetz erlassen, dass nach Verbauen so eines Betrugsgerätes ein 6-stelliger Strafbetrag fällig ist oder alternativ der LKW futsch ist, dann wirkt das garantiert.

So ein Gerät verläuft sich nicht zufällig in den Motorraum und alternativ mit einem Defekt mit momentan erhöhten Emissionen kann man hier auch nicht daherommen. Die Existenz so eines Gerätes ist immer das volle Eingeständnis von Vorsatz.

Aber man stelle sich nur vor, so ein PEMS misst "versehentlich" auch öfters die extremen NOx-Fahnen von Diesel-PKWs und das Messpersonal bekommt ganz klar mit, wie hier der Hase läuft, das darf natürlich nicht passieren.

Nene, dagegen vorgehen zu können, wäre kein Problem, es liegt wie (fast) immer am WOLLEN! Man muss natürlich am Ball bleiben, wenn die Geräte kleiner und besser versteckt werden. Aber Mister Google hilft da bestimmt weiter.

eppf

bei einigen LKWs mit Euro5 geht das auch über Chiptuning. Da wird es vor Ort schwierig, eine Manipulation nachzuweisen. Messen reicht da nicht, ausser das das Fahrzeug wegen schwerer Mängel vor Ort erst mal still gelegt wird. Vorsatz, weil Manipulation, wird da bei einem ausländischen LKW schwierig bis unmöglich.

allcartuning.com/lkw-tuning/adblue-dpf-agr-abschaltungen.html

Also ab in eine Werkstatt und die Software prüfen lassen, ob hier unerlaubtes Chiptuning vorliegt. Unerlaubt auch im Zulassungsland?

Nicht das hier Meldetourismus wie bei Schiffen losgeht. Alle LKWs dann in Malta zugelassen (so viele, das sie im Zweifel gar nicht alle gleichzeitig auf die Insel passen )?

hverheyen schrieb:
bei einigen LKWs mit Euro5 geht das auch über Chiptuning. Na, da weißt du dann auch schon wieder mehr als unsere Behörden?

Aber davon unberührt kann man dennoch auf das Vorhandensein dieser AdBlue-Emulatoren hin kontrollieren und hier ist die Beweislage wohl sowas von eindeutig.

Wobei eines sollte doch klar sein. Wenn Anbieter von betrügerischen Nachrüstungen so offen und frei im Internet inserieren können, kann und darf man nicht den Kopf in den Sand stecken und gar noch behaupten, man wisse von nichts!

Dann muss man halt an den Kontrollstellen Messmöglichkeiten einrichten, mit einem entsprechend hohem Strafmaß können diese auch finanziert werden.

Das nächste wäre, PEMS-Nachfahrten direkt an der Abgasfahne des LKWs rechtlich zu legitimieren. Natürlich mit einem ausreichenden Vorhalt bezüglich Fehlmessungen durch Einfluss anderer Fahrzeuge. Wenn aber die EURO6 Norm um ca. den Faktor 10 bis 20 überschritten wird, gibt es wahrlich genügend Luft für einen ausreichenden Toleranzabschlag.

Man muss das dann so sehen, wie bei einer Geschwindigkeitsmessung mit ungeeichtem Tacho, da sind auch Abzüge von z.B. 12% des Messwertes zuzüglich 7% des Skalenendwertes erforderlich. Bloß wenn jemand statt erlaubter 100kmh satte 200kmh fährt, ist er trotzdem fällig.

eppf

eppf schrieb:
hverheyen schrieb:
bei einigen LKWs mit Euro5 geht das auch über Chiptuning. Na, da weißt du dann auch schon wieder mehr als unsere Behörden?

....

eppf


siehe meinen Link... ,der übrigens ziemlich unter den ersten 5 Treffern bei Google-Suche stand, quasi nicht zu übersehen.

eppf schrieb:
Nochmals, verwechsle bitte nicht Kontrollpflicht mit Überwachungsstaat, sonst musst du auch der Meinung sein, dass Geschwindigkeitskontrollen oder viele andere notwendige Kontrollen im Verkehrswesen nur der Ausbund eines Polizei- und Spitzelstaates sind!
Mein Satz vom Spitzelstaat bezog sich hauptsächlich auf diesen Satz:
Abschuss Prämie: wer einen Schummler anzeigt, bekommt einen Bonus gezahlt.
Es fällt mir schwer zu glauben, dass ein Staat alle überhaupt möglichen Arten von Vergehen erkennen kann. An einem LKW lassen sich wahrscheinlich dutzende Dinge manipulieren und es kommen immer neue dazu. Nachträglich fällt es leicht von Verletzung der Kontrollpflicht zu sprechen. Falls jedoch Hinweise vorliegen, muss der Staat aktiv werden.

Es geht um gefährliche teilweise eventuell sogar vorsätzliche Körperverletzung, ich finde es gut, das der Lungen Facharzt da Anzeige erstattet hat.

Von einer Straftat zu wissen und nix zu unternehmen wäre ja auch schon bedenklich.

gerbre schrieb:
Es fällt mir schwer zu glauben, dass ein Staat alle überhaupt möglichen Arten von Vergehen erkennen kann.Es fällt aber leicht zu glauben, dass der Staat bei Abgasvergehen im Verkehr, egal ob jetzt Moped, Motorrad, Auto oder LKW überhaupt etwas ernsthaft erkennen WILL!

Genau das ist doch unser Hauptproblem. Der Bürger ist leider darauf angewiesen, sich sein Recht auf Unversehrtheit selbst einzuklagen, weil der Staat tatenlos zusieht.

Kein Mensch erwartet, dass alle Betrügereien entdeckt werden können, wenn man aber selbst bei den am meisten offensichtlichen gezielt wegschaut, spricht das jedenfalls Bände.

eppf

gerbre schrieb:
Investigativer Journalismus deckt Skandale auf, bevor andere davon erfahren, z.B. Ministerien. Anders herum, wenn ein Ministerium Schummeleien vor den Medien entdeckt, erfahren wir davon in den seltesten Fällen. Daher sehe ich keinen Grund schon wieder über die Politik zu schimpfen,...So, jetzt zitiere ich diesen Teil deines Beitrags nochmals mit folgender Frage, nachdem ich den Bericht ZDF Zoom gesehen habe:

Würdest du dasselbe nochmals schreiben, in dem Wissen, dass in Polen die Polizei auf AdBlue-Emulatoren hin gezielt kontrolliert, diese weiß, wo sie verbaut sind und sie auch sofort entfernt, wogegen bei uns das Kontrollpersonal die LKW-Fahrer lediglich befragt, ob sie einen Emulator verbaut haben und darauf angewiesen sind, dass der Fahrer sie nicht anlügt?

Nicht einmal in den AdBlue-Tank wird geschaut, ob dieser leer ist! Das kann ja wohl nicht sein, das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, jeder Dieselfahrer könnte mit Heizöl fahren, weil keine Kontrolle erlaubt ist, was in den Tank gefüllt wurde, oder wie sehe ich das?

Diese VORSÄTZLICHE Politik, bei NOx alle Augen zu verschließen ist nur noch unerträglich! Die Zuständigkeit für Abgasbestimmungen gehört endlich vom Verkehrs- zum Umweltministerium übertragen. Nicht dass es unter der Umfallerin Hendricks schlagartig besser würde, aber mit einem neuen Umweltminister besteht zumindest die theoretische Chance, dass es besser wird, mit jedwedem neuen Verkehrsminister aber definitiv nicht!

Das Märchen des Verkehrsministeriums, man wisse von nichts, kann man jedenfalls komplett vergessen.

In dem Bericht konnte man aus den Worten der deutschen Kontrolleure zwischen den Zeilen heraushören, man würde ja gerne kontrollieren, dürfe aber nicht!

eppf

eppf schrieb:
...das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, jeder Dieselfahrer könnte mit Heizöl fahren...

Falsch, denn das wäre Steuerbetrug, wogegen der Staat definitiv hart vorgehen kann und wird. Denn dieser Schaden wiegt schließlich deutlich schwerer als der Schaden an der Gesundheit tausender Menschen.

Und die geschätzten ca. 113 Millionen Mautbetrug sind kein Geld?

Ich meine nur, der Mautbetrug ist immerhin etwa halb so hoch wie der Steuerbetrug, wenn man anstelle von Diesel Heizöl einfüllen würde (Annnahme 30l Verbrauch pro 100km).

eppf

MezzoL schrieb:
Ach prima, auf sowas hab ich nur gewartet (ehrlich jetzt!).
Ich glaub, es dauert nicht lang (wenn es nicht eh schon soweit ist), bis es dann heißt "VW ist gar nicht so schlimm, die sind viel schlimmer...alles ist gut"
So sehe ich das auch. Endlich können Fahrer von Diesel-Pkw wieder erhobenen Hauptes sagen "ja, aber die da".

LG
Klaus