Priusfreunde.de

Zitat:
Die Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) setzt sich nach eigenen Worten für die intensive Untersuchung von Verkehrs-Emissionen ein. Doch ihre Erkenntnisse sind auffällig entlastend für die Autoindustrie.

[...] Tatsächlich wird die EUGT von der Autoindustrie finanziert. Axel Friedrich war jahrzehntelang Abteilungsleiter beim Umweltbundesamt und ist Mitgründer des amerikanischen Forschungsinstituts ICCT (International Council on Clean Transportation), das maßgeblich an der Aufdeckung des VW-Skandals beteiligt war. Für ihn haben Volkswagen, Daimler, BMW und Bosch die EUGT 2007 mit einem klaren Ziel gegründet: "Probleme nach unten zu spielen, das macht sie sehr erfolgreich."
- www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/bra...e-helfen,vw2650.html

Grüße, Egon

Zitat:
Hat VW sich "Sauber-Diesel"-Forschung gekauft? // Der NDR erhebt schwere Vorwürfe gegen VW: Der Konzern soll Forschung zu Abgasen finanziert haben, um Gesundheitsgefahren von Diesel-Motoren klein zu reden und kritische Untersuchungen zu behindern.

[...] Betreibt die Branche eine Desinformationskampagne?

[...] Sollten diese Vorwürfe zutreffen, wäre das eine klassische Troll- und Desinformationsstrategie, bei der anstelle eigener substanzieller Forschung nur Zweifel an anderen Theorien gesät werden. Analog zum Klimawandel könnte man dann sagen, der Vorwurf laute, dass VW eine Gruppe professioneller Diesel-Leugnern aushalte.
- www.stern.de/auto/news/volkswagen--hat-v...ekauft--6689856.html

Grüße, Egon

Die Süddeutsche berichtet über die Fake-Science Organisation EUGT:
Bei genauer Betrachtung erweist sich der vermeintliche Forschungsverein aber als etwas ganz anderes. Vielmehr handelte es sich um eine Lobbyisten-Truppe mit wissenschaftlicher Fassade. [...]
In dem Newsletter durfte ein Vertreter des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) gar unwidersprochen behaupten, der Dieselmotor sei aus Umweltsicht unproblematisch. Feinstaub-Partikel und Stickstoffdioxid gingen wegen der modernen Abgasreinigung auf ein "nahezu homöopathisches Niveau" zurück.
Süddeutsche

Die Welt weiss, warum die Affen Studie nicht publiziert wurde: [...] denn die Ergebnisse wurden entgegen dem ursprünglichen Plan nicht veröffentlicht. Das dürfte daran gelegen haben, dass sie so gar nicht den Vorstellungen von VW und der EUGT entsprachen. Denn auch beim modernen Dieselfahrzeug stellten die Forscher schädliche Effekte bei den Affen fest, als sie ihnen später Blut abnahmen und Lungenabstriche machten.
Es kam zu erhöhten Entzündungswerten und Reizungen. In mehreren E-Mails versuchen die Forscher, die Darstellung ihrer Ergebnisse so abzuschwächen und umzuformulieren, dass der Auftraggeber einer Veröffentlichung vielleicht doch noch zustimmen würde – denn daran hing auch die Auszahlung der letzten Rate von fast 72.000 Dollar. www.welt.de/wirtschaft/article172940396/...-Dieselskandals.html

Mit diesem Beitrag werde ich wohl das Thema überziehen, aber es geht mir nicht aus dem Kopf, was damals geschehen war im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Motorabgasen.

www.welt.de/geschichte/article157036883/...umanste-Loesung.html

Es gibt Einzelfälle, bei denen ich vor (amerikanischem) Investigativjournalismus den Hut ziehe.

Wenn aber schon Springer/Welt diese Dinge innerhalb von 48 Stunden rausfinden und auch noch SCHREIBEN, dann warten wir mal ab, was da noch kommt.

P.S.: Die von dir aufgegriffene Verbindung zu Vorgängen vor 80 Jahren wurde aus meiner Sicht auf tagesschau.de ("Weiterentwicklung der Deutschen") teilweise gut kommentiert.

haarthhoehe schrieb:
...aber es geht mir nicht aus dem Kopf, was damals geschehen war im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Motorabgasen.
...

Ich war nicht so mutig diese Thematik anzubringen, aber als ich das mit den Affen las dachte ich auch gleich daran (deswegen auch im anderen Threat mein zugespitzter Kommentar)

Hier noch Infos, falls es doch für jemanden neu ist:

www.lexikon-drittes-reich.de/Gaswagen

Wenn es nicht so vollkommen unfassbar wäre, leider hat haarthhoehe absolut ins Schwarze getroffen:

Auto-Lobby:
Auch Menschen wurden Abgastests ausgesetzt

Die von den drei Herstellern 2007 zusammen mit Bosch gegründete Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) hat nicht nur, wie Ende vergangener Woche durch die New York Times bekannt wurde, Abgastests mit Affen vorgenommen. Sondern darüber hinaus auch mit Menschen. Das geht aus einem EUGT-Report hervor,...

www.sueddeutsche.de/wirtschaft/auto-lobb...ausgesetzt-1.3843804

Irgenwie denkt man jedes Mal, noch schlimmer kann es gar nicht kommen, dann folgt der nächste Hammer. Mir fehlen die Worte.

1. Obwohl ich Primatenversuche generell ablehne, glaube ich, dass die Affen im Versuch wenig geschädigt wurden. (Entzündungsreaktion der Lungen, Vollnarkose, Bronchialspülung. Das finde ich alles nicht in Ordnung, ist aber wahrscheinlich ohne nachhaltige Schädigung.)

2. Den Vergleich mit Vergasungen mit Tötungsabsicht durch die Nazis halte ich für unzutreffend und unpassend.

3. Menschenversuche halte ich prinzipiell für notwendig und solange man sich an ethische Standards wie z.B. informed consent und die Deklaration von Helsinki hält, wovon ich im vorliegenden Versuch ausgehe, kann ich da wenig Verwerfliches erkennen.

Das Hauptproblem m.M.n. ist das bewusste Manipulieren von Studienergebnissen durch die EUGT inkl. dem Zurückhalten der für die Auftragsgeber ungewünschten Ergebnisse (publication bias).

Vorweg ! Helmut Becker !
Zitat:Tier- und Menschenversuche
"Schaden größer als durch Dieselschummelei selber"
Im Abgasskandal sorgen die Versuche mit Dieselschadstoffen an Tieren und Menschen für Empörung. Der Schaden dadurch sei nun "größer als durch die Dieselschummelei selber", sagte der Auto-Experte Helmut Becker im Deutschlandfunk.

Neben der ethischen Komponente sei es vor dem Hintergrund der deutschen Vergangenheit furchtbar, dass solche Tests von deutschen Konzernen beauftragt worden seien. Becker, der das Institut für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation leitet und früher Chefvolkswirt bei BMW war, befürchtet jedoch unzureichende Konsequenzen. "Das wird ausgehen wie das Hornberger Schießen: Einzelne werden zur Rechenschaft gezogen, aber nicht in der oberen Etage."
Allerdings....-www.deutschlandfunk.de/tier-und-menschen...l?drn:news_id=844670 Hybridfan5

Die Studie wurde am Universitätsklinikum in Aachen gemacht.

An diese Uni arbeitet doch auch Prof. Dr Schuh, der erst kürzlich den Diesel so gelobt hat?

Warum zwingen mich die Verantwortlichen dazu einen verschwörungstheoretischen Zusammenhang zu sehen?

Die Gründung von StreetScooter und auch die Entwicklung von eGo rechne ich ihm weiterhin hoch an. Aber durch sein Loblied zum Diesel bekam es traurigerweise bei mir ein "Gschmäckle", wie die Schwaben sagen.

Und dass nun am gleichen Ort, am Uniklinikum in Aachen die Dieselabgase schöngeredet bzw. schöngeforscht werden sollen macht das nicht besser.

Wofür steht nun die Uni in Aachen?

Für fortschrittliche eMobilität oder für das weitere Vergiften durch Betrug der "alten Automobilindustrie"?

Siehe auch mein Beitrag neulich.
Die "Alten" sind mächtig und sitzen fest im Sattel, die Fortschrittlichen lässt man (teils zähneknirschend) gewähren, soweit man sie braucht oder nicht anders kann.

Aus gut unterrichteten Kreisen habe ich erfahren, dass fast alle Politiker seit Jahren diese Dieselabgase rund um die Uhr eingeatmet haben! Jetzt wird mir einiges klar!

Gruß
Herbert

Nochmal:
Das Problem hier sind weniger die Affenversuche, die in den USA (leider) zulässig sind, noch die von der Ethikkommission genehmigten Inhalationsversuche an freiwilligen und sicher dafür ordentlich entlohnten Probanden.

Das Problem ist die Beeinflussung politischer Entscheidungen zu Ungunsten von Mensch uns Natur durch manipulierte Auftragsforschung durch:

- Bezahlung krasser Summen von 718.572 Dollar für einen Versuchsaufbau, der m.M.n. keine 100t Dollar wert ist.

- Zurückhalten von unangenehmen Forschungsergebnissen (publication bias)

- Verfälschen von Studienergebnissen durch Abgas manipulierte VW

Gerade durch die Angriffe auf die Umweltzonen hat die EUGT enormen Schaden verursacht. Sie hat als vermeintlich seriöse Forschungsinstitution politisch erfolgreich Gesundheits- und Umweltfolgen gegen Null bagatellisiert. Dagegen gilt es vorzugehen.

Ein Publikationszwang bei Tier- und Menschenversuchen könnte helfen. Die von der World Medical Association verfasste Deklaration von Helsinki, die ethische Normen für die klinische Forschung definiert, fordert, dass "negative wie positive Ergebnisse publiziert werden sollten".

Eben auf Inforadio:

Menschen"versuche" in Aachen könnten als Gegen"beweis" bzw. -argument bzgl. der durch die WHO gerade vorher abgesenkten MAK (Maximale Arbeitsplatzkonzentration) von Stickstoffdioxid bestimmt gewesen sein.

Diese wurden 2009/2010 auf 0,95 mg/m³ gesenkt.

Auch hier im Forum hatten wir schon Non-Believer und Relativierer ("Bitte Belege!" "Wenn das am Arbeitsplatz gilt, warum dann nicht 24/7/365 und ein ganzes Leben lang für die Gesamtbevölkerung?" "Weitere Forschung ist nötig!").

Außerdem ist uns allen damals ein kleiner Fehler unterlaufen: wir hatten Mikrogramm und Milligramm verwechselt.

Daraus folgt: Ein PKW, der pro km 2.000 mg NOx (größter Teil NO2) ausstößt, macht pro gefahrenem Kilometer 2.105 Kubikmeter Arbeitsplatzluft Ergänzung: Spitzenexposition für Produktionsstätten(max. 0,95 mg/m³) Ergänzung: 11.111 Kubikmeter Arbeitsplatzluft im Jahresmittel bei 180 Mikrogramm/Kubikmeter und 33.333 Kubikmeter allg. Arbeitsplatzluft bei 60 Mikrogramm/Kubikmeter unbrauchbar bzw. 50.000 Kubikmeter allg. Atemluft (max. 0,040 mg/m³) unbrauchbar.

Nun stößt nicht jeder Diesel so viel aus wie ein Audi A8 oder ein Passat, aber bei rund 50% Dieselanteil bei 1,2 Millionen PKW in der Stadt und durchschnittlich mehreren km pro Tag (der Anteil an Vielfahrern ist bei Diesel sicher noch höher, wg. Preis und falscher Subvention) kommt eine hohe Anzahl an Kubikmetern verdorbener Luft zusammen. Man muß nur 1 und 1 zusammenzählen.

Warum Menschen"versuche" am Anfang in Anführungszeichen? Weil man nur wenige und dann auch noch gesunde junge Menschen nur kurze Zeit Stickstoffdioxid ausgesetzt hat. Das ist kein repräsentatives Modell für die Gesamtbevölkerung und auch kein repräsentatives Modell für einen 8-Stunden-Arbeitstag an 5 Tagen die Woche in 10,5 Monaten (bzw. 11,5 Monate, weil in anderen Ländern nur 2 Wochen Jahresurlaub gelten) pro Jahr und ein ganzes Leben lang.

Heute früh kam auf Inforadio über die Affenversuche übrigens etwas über die Vermutungsäußerung des Versuchsleiters im Lovelace-Labor in Albuquerqe, daß der von VW zur Verfügung gestellte Beetle möglicherweise weniger Schadstoffe ausstößt, als normale Verkaufsfahrzeuge. Also war auch dieses Experiment nicht repräsentativ und nicht verwertbar. Es war damit ausschließlich unwissenschaftliche und auf "alternativen Fakten" und dem Weglassen von Teilen der Wahrheit beruhende Lobbyarbeit.