Priusfreunde.de

Ich gehe noch einen Schritt weiter. Viele Menschen, zumindest viele von denen, die kennenlernen konnte, entwickeln kaum bis kein technisches Verständnis für die Fahrzeuge, mit denen sie sich fortbewegen. Sie werden einfach nur benutzt. Alles weitere ist ihnen zu kompliziert und der Prozess, wenigstens im Groben relativ 'einfache' Zusammenhänge zu begreifen, ist ihnen zu mühevoll und nicht in ihrem Interessensfeld, das sich lieber mit anderem beschäftigt.

Diese Einstellung kann sehr teuer werden und voller Ärgernisse sein. Für Fachleute ist sie die willkommenste, sie gleicht einem Blankoscheck. Mit genügend Geld im Background nur für die motorisierte Individualmobilität kann man sie sich unbeschwert leisten.

Ansonsten lässt man die Dinge um das eigene KFZ ihren abrauchenden Lauf nehmen und reagiert nur zähneknirschend fluchend, ratlos und widerwillig, wenn die Kiste wirklich im Begriff ist, zu stranden oder man bereits festhängt. Nebenbei ist man damit beschäftigt, zu überlegen, wie und wovon man die Reparatur löhnt, falls man sich nicht schon bereits mit dem Gedanken angefreundet hat, sich von der malade gewordenen Schüssel zu verabschieden. Kommt bei älter gewordenen Autos bestimmt vor. Bei neueren auch.

Gestern wurde wieder ein Bremsereignis vermerkt, ohne dass es dafür einen Punktabzug ab. Stattdessen fuhr ich mich nach 4 Fahrten über insgesamt 107km wieder einen Punkt nach oben in der Gesamtwertung. Liege nun bei 91 und entprechend 26% Folgebonus ab 2022. An den 10% für 2021 wird die Versicherung nichts ändern. Ich lass die Telematik weiterhin mit ihrer Undurchsichtigkeit mitdaddeln. Sollte sie mich zu sehr nerven, weil es mich nervt, ständig unterschwellig Acht geben zu müssen, keine erreichten Punkte zu verlieren, werde ich sie kündigen nach Ablauf des 10% Goodies.

Auf das mal zurückzukommen wegen den Prozenten.
Auch wenn man fährt wie eine Sau sich an nichts hält…
Dann bekommt man halt keine Prozente und kein Geld zurück.
Aber man bekommt trotzdem einen Bonus jedenfalls bei der HUK24 von 10 %
Wie gesagt auch wenn man sich an nichts hält.
Ich bezahle nächstes Jahr durch mein „gutes“ fahren 17 % zurück.
Das sind 227 Euro inkl. Schutzbrief von 15 Euro, bei SF 22 und 500 Selbstbeteiligung,
120000 km für ein Jahr(wird sich bestimmt noch ändern)
Was ich aber trotz schlechten Bewertungen gemacht habe ist eine Werkstattbindung,
was auch noch mal Geld spart.
Da ich jetzt das System verstanden habe wegen Kurven Beschleunigung usw. ,
schaffe ich jetzt gute Werte hinzubekommen.
Ich habe zwei Verträge am Laufen, bei dem Prius bin ich jetzt aktuell bei 21 Prozent,
bei dem zweiten bei vollen 30 Prozent.
Und das mit dem Sensor stimmt,
es kommt darauf an wo der sitzt, obwohl ich eigentlich nicht anders fahre reagiert er ganz
anders als vorher. Erst hatte ich den auf dem Armaturenbrett, jetzt klebt er an der Scheibe
an der Fahrerseite ganz oben.
Ich würde mich auf jeden Fall jederzeit wieder für diesen Tarif entscheiden.
Auch wenn viele Bedenken wegen Datenschutz haben, wir sind in Deutschland und
nicht in Timbuktu der Datenschutz ist bestimmt gewährleistet.
Gruß
Tom

Wer bewusst wie von dir beschrieben fährt und dann eine Telematik bucht, hat zwei Dinge miteinander kombiniert, die sich nicht gewinnbringend verbinden lassen. So vermessen zu sein, nicht davon auszugehen, wird niemand sein, sondern eine gewisse Bereitschaft besitzen, die Telematik für sich zu nutzen. Davon gehe ich aus. Dass es einen dennoch mit Punkteverweigerung oder gar -Abzug erwischt, scheint in der Natur der Sache des Sensors und der Bereichnungsfirma zu liegen. Wohl auch an einem selbst, der dabei ist, zu erfahren im wahrsten Sinne des Wortes, wie alles miteinander zusammenhängt, solange er Lust an diesem Spiel hat.

Im Extremfall führt das sogar zu einer verstärkten Verkehrsgefährdung, wenn Leute im Sinne einer guten Telematikpunktzahl vermeiden, im Zweifelsfall etwas stärker in die Eisen zu steigen, als es tatsächlich braucht und wenn man sich da verschätzt hat...

Sorry, aber was sollen diese völlig unplausiblen Mutmaßungen?
Genau andersherum: Es wäre sehr positiv, wenn sich einige durch die Rabatte einen moderateren Fahrstil zueignen würden. Wieviele (tödliche!) Unfälle könnten da wohl vermieden werden?

Außerdem halte ich Deine ständige mehr oder weniger unterschwellige Polemisiererei, die Nutzer des Systems als "dumme Orwell-Opfer" hinzustellen, für ziemlich anmaßend...

Neustes aus dem Land der Telematik.

Nachdem ich nach dem Einstieg und recht schnell mit voller Punktzahl ein paar Wochen freudig telematikte, erhielt ich meinen 1. Downer durch 2 kurze Bremsungen aus 30km/h, die keine Notbremsungen waren, aber die App dazu bewogen, 2 Bremsereignisse für die Fahrten aufzuzeichnen. Das wurde darauf bei der folgenden Tagesauswertung mit einem 11 Punkteabzug quittiert. Neuer Stand 89 statt 100 Punkte danach. Nun bin ich bei 92, obwohl die App 2 weitere Bremsereignisse zwischenzeitlich verzeichnete, die sich in der Auswertung komischerweise nicht negativ auswirkten. Beide entstanden aus Tempo 80km/h auf Landstraßen, weil ich vor auftauchenden Hindernissen etwas nachdrücklicher abbremsen musste, nichts dramatisches und ohne ABS. Die Auswertung bleibt rätselhaft und wirkt bisweilen wie gewürfelt.

Ebenso komisch, beim Lenkverhalten komme ich nicht auf einen komplett grünen Zweig, es fehlt stets etwas zur vollen Schraffierung der Kreislinie. Seltsamerweise werden aber nie Lenkereignisse vermerkt. Ich wüsste gern, warum das so ist, um Rückschlüsse ziehen zu können.

Die Telematik läuft weiter, bin gespannt nit welchem Prozentsatz und Beitragserlass ich nach der Septemberauswertung 21 für 22 ins Rennen gehen werde, falls ich sie dann nicht abwähle. 30% werden es vermutlich nicht werden. Das wäre eine max. Ersparnis von ungefähr 120€. Liege ich irgendwo in höheren 20ern, auch okay. Mehr als die zum Start per se eingeräumten 10% Kennenlernerlass dürften allemal drin sein. Ist's einem das wert? Mal sehen und weiterfahren. Unabhängig von der gesparten Kohle schätze ich die Vorsicht, die sie an den Tag zu legen empfiehlt beim Fahren und die Nerven, Material und Geldbeutel schont. Versuch ich eh immer. Von daher.

Mannigfalter schrieb:
Sorry, aber was sollen diese völlig unplausiblen Mutmaßungen?
Wieso sollten das nur Mutmaßungen sein?

Ich kenne einige Leute, die bei jedem auch weiter entfernten potenziellen Risiko wirklich sehr merklich abbremsen. Häufig in einem Maße, wie es Wisedrum gerade beschrieben hat und was zu einem Punktabzug führte.

Deren Vorsicht besteht also ganz klar darin, möglichst bald und auch etwas heftiger als nötig vor einem Hindernis zu bremsen. Und diese Vorsicht sollten sie auch beibehalten und sich nicht ggf. durch ein Telematikkonto abgewöhnen.

Vor allem dann, wenn die Vorsicht daher kommt, weil man in sich selbst nicht das große Zutrauen hat, die noch verbleibende "Bremsreserve" richtig abzuschätzen und deshalb auf Nummer sicher geht.

Nein, ich rede jetzt nicht über Leute, die von Grund auf schneller als vollkommen normal unterwegs sind, sondern die sich wirklich vollumfänglich an die Verkehrsregeln halten!

Außerdem halte ich Deine ständige mehr oder weniger unterschwellige Polemisiererei, die Nutzer des Systems als "dumme Orwell-Opfer" hinzustellen, für ziemlich anmaßend... Das hast jetzt du gedichtet, ich war in meiner Argumentation auf der "Geiz ist geil" Schiene, wo man meint, vorübergehend etwas sparen zu können, was später einmal dazu führt, dass die Versicherungen noch mehr Intransparenz einbauen können, sich der kurzfristig gewonnene Vorteil in Luft auflöst und der zu zahlende Versicherungsbeitrag dann noch mehr einfach vom Himmel fällt, wie er es heute schon tut.

Ich unterstelle es den Versicherungen auch nicht, Orwellsche Gedanken zu verfolgen, sondern den Wunsch, die Differenzierung der Beitragszahler auf die Spitze zu treiben. Was dazu führt, dass der Solidargemeinschaftsgedanke bei Versicherungen irgendwann einmal komplett über den Jordan geht.

Es geht mir also vor allem um die fehlende Transparenz bei der Beitragserhebung und da bietet die Telematik nochmals einen sehr großen Schub, diese Transparenz endgültig in Grund und Boden zu fahren.

eppf

Hallo zusammen.
Warum frage ich mich soll man nicht dafür belohnt werden,
wenn man sich sich im Straßenverkehr vernünftig verhält.
Es gibt so viele Idioten da draußen, die sich an nichts halten komme was da wolle. Dadurch gefärden sie sich nicht nur selber sondern auch andere.
Bauen die Unfälle werden die zwar Hochgestuft aber dadurch zahlen doch wir alle mehr oder ist das nicht so?? Daher finde ich das mit der Telematik schon einen gute Anfang das System umzukrempeln. Wenn ich mir überlege was irgendwann mein Sohn für einen Unterschied zwischen 0 Schadenjahre zu mir ( ich habe 22) bezahlt... .Wer gut fährt gehört belohnt wer nicht zahlt drauf fertig. Ich habe jetzt seit April Telematik und wurde geläutert, vom Saulus zum Paulus. Und wegen Datenschutz mache ich mir da wenig gedanken, wir sind in Deutschland und nicht in Timbuktu, da wird schon drauf geachtet. Wie viele Posten ihren nackten.... und achten da bestimmt auf den Datenschutz.
Gruß Thomas

ziegenpeterheidi schrieb:
Bauen die Unfälle werden die zwar Hochgestuft aber dadurch zahlen doch wir alle mehr oder ist das nicht so?Das ist zunächst einmal das Versicherungsprinzip. Sonst bräuchten wir eigentlich nur eine "Großschadenversicherung" für die für den Normalbürger unbezahlbaren Schäden, also eine Art Rückversicherung.

Du übersiehst hier aber neben der Hochstufung eine Menge zusätzlich eingeführter Tarifmerkmale. Bei weitem nicht jeder hat dieselben Einstiegsparameter, um an eine halbwegs günstige Versicherung zu kommen und da meine ich definitiv nicht nur das Alter des Fahrers! Jemand, der sich kein halbwegs neues Auto leisten kann, hat schon einmal die A-Karte gezogen, vollkommen unabhängig von seiner Fahrweise.

Daher finde ich das mit der Telematik schon einen gute Anfang das System umzukrempeln. Du verkennst irgendwie den Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Es ist eine Illusion, anhand von Telemetriedaten eine faire Einstufung der persönlichen Fahrweise erzielen zu können. Vor allem, wenn das wirklich ernstgemeint wäre, müsste im Gegenzug die Typklasseneinstufung bei der Haftpflichtversicherung nach und nach mehr oder weniger komplett wegfallen, zumindest die Regionalklassen werden vor diesem Hintergrund zur absoluten Farce! Siehst du hier irgendeinen Ansatz in dieser Richtung?

Ein System, das bei normaler Fahrweise Vollbremsungen zur Vermeidung eines Unfalls die Beitragshöhe negativ beeinflussen kann, ist in meinen Augen nur noch krank.

Dies ginge nur dann in Ordnung, wenn die zuletzt diskutierte Orwellsche Überwachung wirklich in vollem Umfang greifen würde, also inklusive Dashcam-Auswertung der tatsächlich vorliegenden Situation und das will hoffentlich keiner!

Oder will man den Versicherungen wirklich die Statistik erlauben, wer überdurchschnittlich häufig eine harte Bremsung macht (unverschuldet machen muss?), sei automatisch ein potenzielles Risiko?

Brauchen wir jetzt auch noch eine vollkommen intransparente Versicherungs-Schufa?

Wir sollten vollkommen unabhängig vom Versicherungsthema vor allem gegen den Irrsinn auf unseren Straßen vorgehen, aber hier hat man es ja wieder fertiggebracht, sinnvolle Änderungen beim Bußgeldkatalog wegen Formfehler zurückziehen zu müssen.

Das würde viel mehr helfen, ohne dass die Versicherungsbeiträge für alle steigen müssen.

eppf

Seit gestern ist nun meine Hardware von der VHV angekommen.
Die Aufzeichnung scheint gu zu funktionieren in der Mittelarmlehne.
Jetzt heißt es fahren und beobachten.

Gruß Mario

Bei mir natürlich alles etwas bescheidener.
Vorallem ohne Stromanschluss.

Bleibt Gesund

Der VHV Stecker arbeitet halt komplett autark ohne Smartphoneanbindung.

hoffeck schrieb:
Der VHV Stecker arbeitet halt komplett autark ohne Smartphoneanbindung.

Hat der eine eigene Mobilfunkverbindung?

Genau. Der eigenes GPS und eine eigene Mobilfunkverbindung.

Gruß Mario

Danke. Dieses Prinzip gefällt mir persönlich besser als dass ich dauernd mein Smartphone brauche.