Priusfreunde.de

Tja, die Bereiche. Wie viele Menschen machen ihren Autokauf davon abhängig, was ihre Kiste wo zu repräsentieren hat für ihr Dafürhalten? Vermutlich erschreckend viele, so die (eigene) Definition auch übers Auto erfolgt. Und setzen dabei auf "falsche Pferde". Sie tun mir leid, aber was tut man nicht alles, um zu überleben in den Kompromissen, den Adjustements im Leben? Es ist sehr befreiend, diesen oft einschränkenden Zwängen entwachsen zu können auf dem Weg zur "Autarkie".

Wisedrum

Wisedrum schrieb:
Es ist sehr befreiend, diesen oft einschränkenden Zwängen entwachsen zu können auf dem Weg zur "Autarkie".
Die allermeisten Leute können sich den Luxus leisten, darauf zu pfeifen, was andere über sie denken. Als Freiberufler ist man aber eben total auf dem Präsentierteller. Da kann sich die Kundschaft jeden Tag neu entscheiden, ob sie einem einen Auftrag gibt oder nicht. Und da spielt das Auftreten (dazu gehört auch das eigene Mobilitätsverhalten) eben eine ganz wichtige Rolle.

Bisher habe ich zum Beispiel, wann immer möglich, mit Minimal-Ausrüstung sehr gerne auch die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt, nicht nur in Berlin, sondern auch im Fernverkehr. Und das habe ich natürlich auch bei jeder erdenklichen Gelegenheit erwähnt bzw. es die Leute mitbekommen lassen. Das ist bei meiner Kundenstruktur extrem gut. Aber jetzt, in Corona-Zeiten, würde man als ÖPNV-Nutzer wohl eher als Risiko angesehen werden. Derzeit läuft es also tatsächlich eher auf "Autarkie" hinaus, und da ist die Abhängigkeit von CNG-Tankstelleninfrastruktur eher kontraproduktiv.

Und die vielen Ultrakurzstrecken, die ich derzeit fahre, sind sicher für einen Verbrenner auch nicht gut. Es blubbert schon hinten am Auspuff, weil sich da wohl das Kondenswasser aus dem Erdgas sammelt...

Matthias

Möchte mir dazu jemand ein paar Gedanken mitteilen, auch wenn ich keine direkte Frage habe?
Gerne. Wenn Du ein im Großen und Ganzen passendes Auto fährst, das keine Emissionsschleuder ist und auch nicht mit permanenter Werkstatt-Sehnsucht nervt, sehe ich wenig Anlass für einen Wechsel. Der ist immer mit Aufwand und Kosten verbunden und es ist fraglich, ob man damit der Umwelt oder sich selbst wirklich etwas Gutes tut.

Allerdings habe ich wenig Ahnung von der CNG-Tankstellen-Infrastruktur und deren Entwicklung. Hier im Südwesten betreiben oft die örtlichen Energieversorger (Stadtwerke) in fast jedem mittelgroßen Städtchen CNG-Tankstellen. Ich weiß aber nicht, ob das rückläufig ist, stagniert oder zunimmt.

Grüße, Egon

Im Prinzip hast Du vollkommen Recht. Das ist auch nur so in meinem Hinterkopf, nicht für den unmittelbaren Handlungsbedarf. Das Netz wird sicher nicht von heute auf morgen total ausgedünnt sein, auch wenn offenbar die Tendenz leider rückläufig ist. Von dem vor zwei Jahren angekündigten Aufschwung ist jedenfalls nichts mehr übrig.

Bei den eher internen Anlagen von Stadtwerken oder ÖPNV-Betrieben, die auch für Externe nutzbar sind, besteht übrigens oftmals das Problem, dass man dafür eine spezielle Tankkarte benötigt. Das ist für Durchreisende dann keine Lösung. Ich brauche schon eine Tankstelle, wo ich mit meiner DKV-Karte zahlen kann. Ich will außerdem keine Thermobelege archivieren, deshalb habe ich die DKV-Karte.

Ich beobachte das Thema einfach weiter. Mein g-tron läuft ja vollkommen problemfrei. Und wenn irgendwann der Abschied kommt, wird man ihn auf jeden Fall nach Italien absetzen können.

Matthias

Hier in Waldeck- Frankenberg sind die Erdgastankstellen dort, wo ich nicht vorbei fahre. Das heißt, dass ich immer einen Umweg von 12- 15 km machen müsste, um zu einer Erdgastankstelle zu gelangen. Somit ist für mich das Thema "Erdgas" als Treibstoff für den PKW unwirtschaftlich und zeitraubend. Außerdem gibt es keine Förderung mehr vom Energieanbieter. All dieses habe ich in 2013 mit verschiedenen Auto- Fabrikaten durchgerechnet und am Ende ist der P+ bei rausgekommen, eine gute Wahl

LG Reiner

...diese Seite gibt es schon ewig und wird recht aktuell gehalten - ich finde sie damals (wo ich sie selbst benötigte...) und heute recht hilfreich

www.gas-tankstellen.de/menu.php

Mir ist nach einem Gespräch mit einem Juristen jetzt noch ein anderer Punkt deutlich geworden: Auch wenn es heute offiziell keinen Grund mehr gibt, gasbetriebenen Autos die Einfahrt in Tiefgaragen zu verbieten, und die großen Betreiber da auch kein Problem mit haben, so gibt es dennoch eine ganze Reihe von kleineren Tiefgaragen an Hotels, Einkaufszentren und Bürogebäuden, an denen sich durchaus noch diese kleinen Schilder finden, dass ich da nicht reinfahren darf.

Der Jurist vertritt die Meinung, dass man diese Schilder keinesfalls ignorieren sollte, da sich andernfalls ein erhebliches Haftungsrisiko ergeben kann, wenn etwas passiert.

Vereinzelt habe ich solche Betreiber mal angemailt und bekam dann immer die Antwort, dass das Einfahrverbot an die Bau- und Betriebsgenehmigung gekoppelt sei, und man daher diese Schilder nicht einfach abschrauben dürfe. Blöderweise bin ich regelmäßig auf genau solche Tiefgaragen angewiesen...

Also doch P4 PHEV?

Matthias

Von mir jetzt eine Abschlussmeldung:

Im Prinzip hätte ich ja meinen Erdgas-Audi noch etliche Jahre weiterfahren können. Aber ich hatte wirklich zunehmend das Gefühl, ein totes Pferd zu reiten. Und ganz geheuer waren mir die 200 bar im Tank auch nie. Aber ich war wirklich sauber und sehr wirtschaftlich unterwegs, konnte in den drei Jahren meine Fahrzeugkosten erheblich reduzieren und hatte null Probleme mit dem Wagen.

Aber irgendwie hatte ich ja seit Ewigkeiten das Thema "Elektroauto" im Hinterkopf und habe schon vor drei Jahren eine leistungsfähige Ladestelle in meine Garage eingebaut. Vor ein paar Wochen hatte ich einen Drehtermin in Stockholm. In normalen Zeiten wäre ich da hingeflogen, aber im Rahmen der Kontaktvermeidung erschien es mir sicherer, mit dem Auto zu fahren. Die zusätzliche Zeit konnte ich angemessen in Rechnung stellen, mein Auftraggeber hat das mitgetragen. Warum erzähle ich das? Weil ich auf dieser Tour in Dänemark und Schweden wirklich Unmengen von Tesla Model 3 gesehen habe. Zum Teil habe ich (z.B. auf der Fähre) mit den Leuten auch kurz geplaudert, mit Abstand natürlich. Und die haben mir gesagt: Bei meinem Fahrprofil geht nur Tesla, weil nur Tesla das eigene Schnellladenetz hat und ich dadurch zuverlässig quer durch Deutschland und Europa komme.

Kurz vor Stockholm habe ich dann gleich mal an einer Tesla-Niederlassung angehalten, um als erstes mal zu prüfen, ob meine Ausrüstung hinten rein passt. Und siehe da - auf den letzten Millimeter hat es geklappt. Das war die Basisqualifizierung für das Auto.

Ein paar Tage später habe ich in Berlin eine Probefahrt gebucht und gemeinsam mit der Dame meines Herzens absolviert. Ergebnis von uns beiden: unbedingt haben wollen.

Also habe ich angefangen, mich mit den Details des Fahrzeuges zu beschäftigen, und bin dann darauf gestoßen, dass genau zu diesem Zeitpunkt eine ganze Menge bereits in der neuen Gigafactory Schanghai produzierten Fahrzeuge auf dem Weg nach Europa sind, und dass diese über eine neue Batteriegeneration verfügen, die einige Vorteile bietet. Die Produktionsqualität dort soll außerdem erheblich besser sein als die in Kalifornien. Also habe ich eines dieser Bestandsfahrzeuge online bestellt. Im nächsten Quartal kommen die Autos nämlich voraussichtlich wieder aus Fremont.

Für meinen Audi A4 g-tron habe ich von wkda ein erstaunlich gutes Ankaufangebot bekommen. Ich hielt das ja für Schmu und habe damit gerechnet, dass dann nach Begutachtung vor Ort noch was abgezogen wird. Aber das ist nicht passiert. Ein paar Tage später war die Kohle auf meinem Konto. Ich wollte das lieber schnell durchziehen, bevor die sich das anders überlegen.

Morgen soll der Fahrzeugbrief ankommen, dann habe ich noch vier Wochen Zeit für die Zulassung. Das dürfte gerade so hinhauen (ich wohne in Berlin, da sind die Leistungen der Verwaltung derzeit ein wenig eingeschränkt, um es mal vorsichtig zu formulieren).

Hätte mich vor sechs Wochen jemand gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, mal Tesla-Fahrer zu sein, hätte ich ihm wohl einen Vogel gezeigt.

Von daher: Herzlichen Dank für die freundliche Begleitung in den vergangenen Jahren, ich mag den Prius immer noch, wollte jetzt aber so konsequent sein, ganz auf den Verbrennungsmotor zu verzichten.

Gute Fahrt weiterhin!

Matthias

Dir auch.

Herzlichen Glückwunsch und gute Fahrt. Und wir haben nichts dagegen, wenn Du im Forum was über den Tesla schreibst und ein paar Fotos hochlädtst.

LG
Klaus