Priusfreunde.de

Liebes Forum,

mich treibt die Frage um, ob sich das Fahren zum Service bei meinem 4 Jahre alten Auris HSD TS noch lohnt, aktuell steht die 90.000er an.
Ich kann die Inspektion auch einfach selbst durchführen, so spare ich mir 1. Geld und 2. wird sie nach meinen Erwartungen durchgeführt.

Allerdings komme ich von einem Münchener Fahrzeughersteller, bei dem Kulanzreparaturen leider sehr üblich waren. Dort war es wichtig, zum Service immer bei der Vertragswerkstatt zu fahren, sonst muss man den neuen Turbo, Kühlwasserstutzen Motorseitig, Steuerkette oder Sitzheizung komplett selbst zahlen.

Meine Frage wäre jetzt an euch erfahreneren Toyota Besitzern wie das bei Toyota aussieht? Ist Toyota allgemein kulant bei möglichen größeren Ausfällen, oder sind sie das sowieso nicht? Wird dann bei den Ausfällen darauf geachtet, dass der Service stets bei der Vertragswerkstatt durchgeführt wurde?
Ich hab mir auch aufgrund der Zuverlässigkeit einen Toyota geholt, daher gehe ich davon aus, dass das Risiko einer etwaigen verlorenen Kulanz relativ gering ist und es sich aufgrund der Einsparungen beim Service lohnt, dieses Risiko einzugehen.

Bin für jede Meinung offen.

Viele Grüße

Also ich würde erstmal die Zeiten für Werksgarantie inkl. Verlängerung ausnutzen.
Gleichzeitig auf die Eigenanteil-Quote der Car-Garantie schielen. (Km-abhängig!)
Unterm Strich nach 6-7 Jahren.

Dann ggf die Inspektionen "absetzen".

Aber letztlich ist es ein Spekulationsgeschäft/-Entscheidung...

Toyotas aus Japan und USA gehen normalerweise niemals kaputt. Toyotas aus europäischer Herstellung haben manchmal Qualitätsprobleme und nutzen teilweise billigere Ersatzteile von europäischen Herstellern.

Servus.

Wenn man davon ausgeht, daß man innerhalb des Zeitrahmens einen Kulanzfall haben wird, ist es für diesen wohl unabhängig des Hersteller von Vorteil, wenn der Wagen zuvor immer bei der Markenwerkstatt zum Service war.

Nach Ablauf der Werksgarantie (3J.) bliebe noch die Garantie auf das Hybridsystem (5J.) sowie die Verlängerung auf die HV-Komponenten auf bis zu 10J. bzw. bis zu den inoffiziellen 15J. - gerade bei letzteres vermute ich, daß die Chancen dann eher gering sind.

Ich persönlich fahre mit meinem dieses Jahr nun sieben Jahre alt werdenden P3 weiterhin zum FTH, aus o.g. Gründen aber auch weil ich so bei einem Unfall dann Anspruch auf die Stundenverrechnungssätze von einer Markenwerkstatt habe (Chance, daß ich fiktiv abrechne ist recht hoch) und weil ich es für einen Vorteil bei einem Weiterverkauf halte, wenn der Wartungsnachweis lückenlos, im Idealfall immer durch den FTH ausgeführt, ist.


Grüße ~Shar~

Bei Toyota Deutschland sieht es mit Kulanz (= freiwillige Leistung) erfahrungsgemäß eher mau aus. Das ist auch abhängig davon, ob es sich um einen vom Hersteller anerkannten Fehler handelt und wie intensiv sich die Werkstatt (die den Kulanzantrag stellen muss) dafür einsetzt.

Mit nicht rechtzeitig gemäß der Herstellerempfehlungen oder nicht durch eine Toyota-Vertragswerkstatt ausgeführten Wartungen hat man ganz schlechte Karten.

Ob durch mögliche positive Kulanzentscheidungen ein finanzieller Vorteil generiert wird, der die Mehrkosten für den Wartungsaufwand ausgleicht oder übersteigt, kann niemand prognostizieren. Sowohl meine Erfahrungen als auch mein Bauchgefühl sagen: Eher nein. Bei einem HSD sind im fortgeschrittenen Alter in erster Linie Verschleissreparaturen zu erwarten, also Radlager, Bremsscheiben, Auspuff und dergleichen. Für derlei gibt es so oder so keine Kulanz.

Grüße, Egon

lufo schrieb:
Toyotas aus Japan und USA gehen normalerweise niemals kaputt.

Wollen mal hoffen. Für die japanischen Toyos nehme ich das ganz stark an. Made and big in Japan. Vorsprung durch Reliability.

Kulanz, Garantie und die damit zusammenhängenden teuren Inspektionen sind immer wieder ein munteres Thema für Erörterungen. Gewissheit, dass nichts kaputtgeht, gibt es nie. Nur Erfahrungswerte im Nachhinein.

Wisedrum

Shar schrieb:
Servus.

und weil ich es für einen Vorteil bei einem Weiterverkauf halte, wenn der Wartungsnachweis lückenlos, im Idealfall immer durch den FTH ausgeführt, ist.


Grüße ~Shar~

...mein P4 wird im Mai 3 Jahre alt. Die Garantieverlängerungen werde ich nicht abschließen...

Werde dann künftig ausschließlich nach KM Intervallen zur Inspektion gehen und all s was man noch selber machen kann (Filter, Zündkerzen, Bremsen, Flüssigkeiten ausser Ölwechsel)...in Eigenregie erledigen und ansonsten auf die Toyotaqualität hoffen....

nach >10 Jahren oder mehr zählt eigentlich nur noch der aktuelle Zustand... und wenn man eigene Rechnungen hat und sich selbst gekümmert hat, kommt das idR. sehr gut rüber..

Geld spart man ebenfalls noch zusätzlich..!

Irgendwie rechnet sich doch jeder reich
Der eine lässt alles nach Seviceempfehlung beim FTH machen und erhält sich den Anspruch auf Garantie/Gewährleistung und ggf Kulanz ...

Der andere lässt den FTH so wenig wie möglich 'ran und macht alles selbst und so, dass es wirklich stimmt und passt! Und fühlt sich so auf der sicheren Seite - viel Geld gespart ... aber am Ende kommt doch ein unplanbarer Ausfall, das Meiden des FTH fällt einem stumpf auf die Füße

Niemand ist davor geschützt, dass Unerwartetes und nicht Vorhersehbares eintritt - darum gibt's die Absicherungen, meist überflüssig, aber beruhigend, und manchmal ist man froh, dass man sie hat(te) ...

So ist das Leben! Ich wüsnche Euch trotz allem ein schönes und unbeschwertes Fahren und viel Spaß mit Euren (fast) perfekten Toyos&Lexen ... Hinterher ist man immer klüger (und reicher?)

Gruß!
JoAHa

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

@Dix ich glaube die Car-Garantie kann ich jetzt nicht mehr abschließen, das geht soweit ich das gelesen habe nur bis zum dritten Jahr?

@lufo designbedingt sind Toyotas besser als die Konkurrenten, zb. Saugrohr/4-ds vs Direkteinspritzer, DSG vs Wandler/CVT/HSD sowie der Verzicht auf Turbos (dadurch natürlich weniger Leistung/Drehmoment und höherer Verbrauch). Defekte treten natürlich trotzdem auf und lassen sich nie gänzlich vermeiden.

@Shar die erweiterte Garantie gibt es doch nur, wenn der jährliche Hybridcheck durchgeführt wird. Dies ist soweit ich weiß auch die einzige Vorraussetzung. Die würde ich auch durchführen lassen.
Ich dokumentiere meine eigene Wartung auch sehr genau und hebe die Rechnungen auf, mache Fotos und pflege damit quasi mein "eigenes" Checkheft. Ich sehe da aus Käuferperspektive keinen Nachteil, ganz im Gegenteil sogar. Der Besitzer hat sich zuvor aktiv mit der Wartung und der Erhaltung des Fahrzeugs auseinander gesetzt.

@Egon genau so denke ich mir das auch. Da mir die Arbeiten aber spaß machen und mir Ablenkung vom Büroalltag geben, mache ich es auch neben einer möglichen Ersparnis gerne. Selbst wenn am Ende kaum oder keine Ersparnis herauskommen würde

@DavidHD Ich verstehe nicht ganz, was du meinst. Du machst den Service ja in Eigenregie, was macht die Fachwerkstatt dann noch?

@JoAHa ich denke, dass ich einen Teil der eventuell! auf Kulanz gehenden Reparaturen auch einfach selbst erledigen kann.
Da es sowieso solche Fälle bei den HSDs sehr selten auftreten, wird der Erwartungswert eines solchen Verlustes nach meiner jetzigen Einschätzung äußert gering ausfallen . Sonst hätte ich auch weiter "Bring Mich Werkstatt" fahren können.

Noch einen schönen sonnigen Sonntag

Servus.

Milfhouse schrieb:
Ich sehe da aus Käuferperspektive keinen Nachteil, ganz im Gegenteil sogar. Der Besitzer hat sich zuvor aktiv mit der Wartung und der Erhaltung des Fahrzeugs auseinander gesetzt.
Ich teile diesbezüglich die Sichtweise von dir und Egon nicht, wobei es fraglos im Verkaufsfall dann auch auf das Alter und Laufleistung ankommen wird.

edit: Die Garantie für die Hybridkomponenten geht vom Werk aus bis fünf Jahre, danach gibt es die einjährige Garantieverlängerung (oder 15tkm, je nachdem was als erstes Eintritt) im Rahmen des Hybridchecks bis max. 10 Jahre oder entsprechender Laufleistung.


Grüße ~Shar~

Der Hybridcheck geht sogar fast 11 Jahre.

Beispiel

Kaufdatum: 1.6.2020
Ablauf Werksgarantie : 1.6.2023

Letzter Hybridcheck: 31.5.2030
Garantie auf batterie bis:31.5.2031

Shar schrieb:

edit: Die Garantie für die Hybridkomponenten geht vom Werk aus bis fünf Jahre, danach gibt es die einjährige Garantieverlängerung (oder 15tkm, je nachdem was als erstes Eintritt) im Rahmen des Hybridchecks bis max. 10 Jahre oder entsprechender Laufleistung.


Ganz nett, so man die Checks machen lässt. Doch interessant wird die Sache mit der Hybridbatterie erst irgendwann nach diesem Zeitraum oder der Laufleistung. Davor dürfte kaum eine bis keine aufgegeben haben. In diesem Sinne lässt sich durchaus die Frage stellen, warum überhaupt solche Checks, eine zusätzliche Einnahmequelle für Toyota? Die bewährten Nickel-Metallhybridbatterien werden schon halten. Die Meisten von ihnen. Bei denen, die es nicht taten, weiß man die Vorgeschichten nicht, die gewiss eine Rolle gespielt haben werden beim Absterben außer dem nagenden Zahn der Zeit.

Wisedrum

Servus.

Wer das Forum regelmäßig verfolgt, der weiß, daß es bereits ein paar Fälle gab, in denen der HV-Akku oder auch Inverter vor den 15 Jahren den Geist aufgegeben hat und die dann teilweise auf Kulanz erneuert wurden.

Letztendlich verhält es sich mit dem Hybridcheck+Garantieverlängerung sowie der allgemeinen Verlängerung der Werksgarantie wie mit der Teil- und Vollkaskoversicherung - passiert nichts, hat man aus wirtschaftlicher Sicht drauf gezahlt, passiert etwas, ist eine entsprechende Versicherung/Garantieverlängerung von Vorteil.


Grüße ~Shar~

Kommt darauf an ob man „schrauben“ kann oder nicht.

Mal ein Beispiel, ich bringe mein Öl von www.oil-center.de/viskositaet-sae/sae-0w...-20-motoroel-1-liter immer selbst mit. Dabei nehme ich das Total 0W20 das billigste was die haben. Aber das hat die gleichen Spezifikationen wie das Original Toyota Öl.

Das ist oft ein großer Brummer auf der Rechnung.

Dann bin ich Pfennigfuchser, Reparaturen die man jedem Auto machen kann = Preisvergleich.
Wartungen = Toyota

Warum?
Weil, die Wartung bei (mir) billiger ist als bei ATU deswegen Toyota.

Noch ein Grund für Toyota = 113.000 km und außer Bremsen (Neu ATU), Scheibenwischer (selbst), Lampen (selbst) nichts kaputt. Gut möglich das es ab Werk gut ist

Ein weiterer Grund für Toyota = sie gucken und prüfen nach Vorschrift.
Wenn mir dann gesagt wird „da ist was zu machen“ = Preisvergleich

Meine Kosten stehen komplett bei Spritmonitor, die Wartung ist mit 7% der kleinste Punkt in meiner Rechnung. Wollte ich Geld sparen, ich müsste das Auto stehen lassen.


Also wie gesagt: kann man selbst schrauben = selbst
Kann man nicht schrauben = würde ich im Moment bei Toyota bleiben
Ob die Garantie, Kulanz jemals in Anspruch genommen wird weiß keiner.

Aber, woran Geld verdient wird das weiß ich = Reparatur
Nur alleine so etwas lächerliches wie Bremsen hinten, dass kostet fast so viel mehr beim Vertragshändler = das man eine Wartung schon fast kostenlos hat. Lässt man es woanders reparieren.

Nach dem Satz meines Service-Chefs „sie kommen 2x im Jahr ist in Ordnung das Sie Ihr Öl mitbringen“ gehe ich folgendem aus
Theorie:
-die Werkstatt verdient mit der Wartung
-mit Reparatur hält der Hersteller die Hand auf

Die Frage allgemein kann wohl niemand beantworten, es sei denn er arbeitet für einen Japanischen Autohersteller.

Reisender schrieb:
Ein weiterer Grund für Toyota = sie gucken und prüfen nach Vorschrift....und schreiben Bremsflüssigkeit gewechselt, ist auch auf der Rechnung. Reklamiert und nach gearbeitet.
Die sind auch nicht fehlerfrei.

MfG Harzbube.