Priusfreunde.de

Pssst, keine Namen...

yarison schrieb:
Ich glaube, von den aktuellen Toyota PKW Hybridmodellen werden nur der Prius, RAV4 und Camry in Japan produziert (Ich lasse mich gerne korrigieren, falls ich mit dieser Annahme falsch liege).

Evt. bringt diese Auflistung noch etwas Licht in das Thema:

en.wikipedia.org/wiki/List_of_Toyota_factories

Es bleibt also festzuhalten.

Der völkische Unsinn ist möglicherweise WW
(Westerwälder) Unsinn.


MFG aus NRW

Bei der Qualität habe ich Vorurteile gegen eine Autoproduktion in Großbritannien. Hier sehe ich Parallelen zwischen Toyota Corolla Verso (2006/2007), Egons Auris, dem Avensis (2006/2007), Nissan Leaf und dem aktuellen Corolla eines neuen Priusfreundes.

Neben verschiedenen anderen Gründen war auch das ein Grund, mich 2020 für den aus Frankreich kommenden Yaris zu entscheiden, der zu diesem Zeitpunkt bereits seit 8 Jahren gebaut wurde.

Die Entscheidung pro Prius 2 und gegen die beiden o.g. ebenfalls in Frage gekommenen Wagen Anfang 2007 war für mich auch eine Frage der Qualität!

Pfeifende Fenster und Türen hatte ich vorher aus Wolfsburg. Da hatte die Qualitätssicherung jedenfalls nicht funktioniert.

Daihatsu-Fahrer schrieb:

Samstags dürfen Studenten ans Band um sich was dazuverdienen zu können.
Montags darf die Qualitätssicherung ran um diese Autos verkaufsfähig zu machen.
Das kenne ich aus den Erzählungen meiner Studis zum Prozedere bei Mercedes in Bremen genau umgekehrt: An Samstag darf die Studierendenschicht all die Autos auslieferungsfähig nachbearbeiten, die in der Woche bei der Qualitätssicherung mit nicht unmittelbar behebbaren Fehlern aufgefallen und auf Halde gestellt worden sind.

...die Werkerseite sagt, die Studenten bauen Mist, und die Studentenseite sagt, die Werker bauen Mist.
Ich hab übrigens mehrere Jahre bei Mercedes in Bremen gelernt/gearbeitet und nicht einmal erlebt, daß unqualifiziertes Personal irgendwelche Tätigkeiten abseits von Hilfsarbeiten erledigen durfte. So etwas geschieht höchstens unter Anleitung bzw nach vorheriger Qualifikation.

"Samstags bauen die Studenten die Autos" oder "die Studenten bessern den Ausschuss aus" verbanne ich damit ins Reich der Märchen, da hat mal wieder der Erzählende die Geschichten nach seinem Geschmack gewürzt.

Timo

Servus.

Priuskater schrieb:
Im Hinblick auf die Qualitätsunterschiede eines eigentlich "gleichen" Produktes der gleichen Firma in unterschiedlichen Produktionsstandorten würde ich mit dem Begriff "völkischer Unsinn" extrem vorsichtig sein.
Den möchte ich mich anschließen.
Weiteres Beispiel ist der Verso-S der in Japan sowie im "Ausland" produziert wurde. Die Fahrzeuge aus dem japanischen Werk waren im Vergleich qualitativ besser, so der FTH und mein Stiefvater, der beim Kauf seines Verso-S seinerzeit Fahrzeuge aus beiden Produktionsstätten vergleichen konnte.

Aus eigener Erfahrung mit meinem ehemaligen Auris 1 HSD. Z.B. die Türfolie wurde im britischen Werk nur lieblos ans Türblech geklatscht (ob sie dran gewesen wäre oder nicht, hat keinen unterschied gemacht).


Grüße ~Shar~

Timico schrieb:

"Samstags bauen die Studenten die Autos" oder "die Studenten bessern den Ausschuss aus" verbanne ich damit ins Reich der Märchen Genau das hatte ich damit ausdrücken wollen.

Timico schrieb:
Der Fisch beginnt immer am Kopf zu stinken - lasse ich konstruktiv oder in der Produktion Fehler zu, dann passieren diese auch.
Herzlichen Dank für diesen Beitrag!

Angenommen es stimmt und das Produktionsland von Pkw ist in diesem Jahrhundert noch wichtig:
Wieso gibt es deutsche Produkte, wie das im Forum oft gescholtene VW DKG, die Schrott sind, wo wir doch die besten Ingenieure, Denker und Handwerker haben, "wie ja jeder weiß"?
Wieso hingegen macht sich der Yaris Hybrid so gut, obwohl doch "jeder weiß", daß "die Franzosen" schon nach wenigen Jahren rosten und nach spätestens 10 Jahren eh komplett auseinander fallen?

Einfach mal die eigenen Vorurteile hinterfragen könnte hilfreich sein, für die eigene Erkenntnis. Aber das betrifft viele weitere Themen, z.B. rund um BEV.

LG
Klaus

Am schlimmsten ist es, wenn Konstruktionen kaputtgespart werden, da kann dann auch der beste Werker nichts retten.

Selbst aus dem gelobten Japan, vom gelobten Prius, kennen wir das: man erinnere sich an den VFl-P3, der seine Besitzer zuerst mit klappernden Armaturen, knackenden Karosserien und verblassenden Fluoreszenz-Displays geärgert hat. Dann kamen oxidierende LED-Scheinwerfer hinzu - und aktuell starben bzw sterben mehrere Inverter, weil mutmaßlich das Innenleben verschmort, was auf eine Unterdimensionierung von stromführenden Bauteilen schließen lässt. Dinge, die früher undenkbar schienen, denn Japaner waren schließlich un"fail"bar.

Timo

Ein Japaner mit "fail"erhaften Teilen, kann durchaus vorkommen...Man denke auch an die Antriebswellen beim P4 oder die beschlagende Kamera.

KSR1 schrieb:
Angenommen es stimmt und das Produktionsland von Pkw ist in diesem Jahrhundert noch wichtig

Nicht nur von PKW, sondern generell von sehr hochwertigen Industriegütern. Du kannst das weltbeste Qualitätsmanagement haben, wenn Du nur mangelhaft ausgebildete Arbeiter findest wirst Du keine qualitativ hochwertige Produktion aus dem Boden stampfen können. Das mag in Europa nicht mehr der Fall sein, aber es gibt ja noch andere Regionen auf der Welt. Muß ich wirklich daran erinnern wie lange es in China gedauert hat bis von dort auch sehr hochwertige Produkte kamen? Heute gibt es dort natürlich entsprechend ausgebildete Fachkräfte, noch in den 1980er Jahren sah das ganz anders aus. Sind alle Länder auf dem Niveau wie China heute? Wenn das alles nur "völkischer Unsinn" ist dann hätte Tesla ja auch in Pakistan oder Indien seine Fabrik bauen können, wäre bestimmt wesentlich billiger dort zu produzieren und weniger bürokratischer Aufwand, wahrscheinlich auch viel günstiger als in Shanghai. Warum gibt es so viele Staaten auf der Welt wo die Lohnkosten sehr viel niedriger sind als in den Industriestaaten oder auch den Schwellenländern und kein Großkonzern kommt auf den Gedanken dort eine hochwertige Industrieproduktion aufzuziehen? Die Entwicklungsländer sind ja nun nicht alle politisch instabil. Weil es an einfach Allem fehlt: an der Infrastruktur und an ausgebildeten Fachkräften zum Beispiel. Aber ist natürlich nur "völkischer Unsinn" die Arroganz der Deutschen Herrenrasse und Vorurteile.

Die Anforderungen an die Qualität mag weltweit gleich sein. Was definitv der Unterschied ist sind zB. die Zulieferer. Da stellt sich Toyota zwar global auf, lässt aber regional bauen.
Ich habe da zwei Beispiele in den letzten 24 Jahren selbst erleben dürfen.
Zuerst hatte ich am Avensis T22 nach einigen Kilometern Probleme mit den Bremsen. Nach Belagtausch gab es Probleme. Das Problem lag wohl an einem europäischen Zulieferer. Denn danach war alles okay.

Noch viel krasser fand ich den Yaris. Ich hatte knapp 10 Jahre den P1 als TS. Und ich war im Internet aktiv. Mein Yaris lief wie ein Uhrwerk. Die Reparaturen waren sehr übersichtlich.
Andere User hatten da deutlich mehr Problemchen. Nicht die ganz großen Probleme aber eben Ärger den viele andere nicht nachvollziehen konnten. Und solch Dinge wie diese oder jene Tuningteile passen nicht lag auch an Teilen europäischer Produktion.
Irgendwann kam man eben darauf das die Qualität der französischen Yaris eben nicht mit den nahzu problemfreien Japanern mithalten konnten.
Und ja, bei Nachfrage worauf man achten sollte, war immer die VIN wichtig. Die sollte mit J anfangen.

Ganz so von der Hand zu weisen ist das Ganze nicht auch wenn unser englischer Auris sich tapfer schlägt.

Da gibt es auch diesen Spruch:

Gott schütze uns vor Sturm und Wind
und Autos, die aus England sind.

In einer Doku von der Sendung mit der Maus über den Bau eines Airbuses hieß es zur Montage der Flügel an den Rumpf sinngemäß: Die Flügel kommen aus England. Deswegen gibt es zur Montage auch Nieten in Über- und Untermaß.

Der Auris/Corolla, der in England gebaut wird, scheint aber trotz aller Vorurteile sehr problemlos zu sein. Das japanische Qualitätsmanagement scheint dort zu funktionieren.

VG, yarison

@Priuskater, das Du nur einen Teil meiner Ausführungen mit einem Beißreflex beantwortest ordne ich als Indiz ein, das ich nicht falsch liegen könnte.
Selbstverständlich muß man im anvisierten Land auch erst mal Mitarbeiter finden, die so weit qualifiziert sind, daß sie Anweisungen überhaupt verstehen und umsetzen können. Das Argument China unterstützt doch meine These. Weil ich mich gut erinnern kann, was man alles sagte, was die Chinesen eben nicht können. "Made in Hongkong", früher billigster Schrott. Das man das mit Qualifizierung und Qualitätsmanagement heute ins Gegenteil gekehrt hat stütz aus meiner Sicht meine These. Warum Tesla ausgerechent in China baut? Einerseits wie andere Herssteller auch, weil man günstig produzieren kann. Und weil es ein riesiger Markt ist, auf dem man nur präsent sein darf, wenn man auch dort produziert.

Gott schütze uns vor Sturm und Wind
und Autos die aus England sind.
Genau, und ein paar Jahrzehnte vorher haben eben diese Leute das Siegel "Made in Germany" erfunden, um vor deutschem Schrott zu warnen. Wieder ein Indiz, daß das Land eine untergeordnete Rolle spielt. Aus meiner Sicht war die Ursache des zitierten Spruches schlechtes Management, nicht aber weil "die es nicht können", hingegen "die Anderen aber schon". Um mal wieder auf die Intention bzw. Ursprungsfrage des Threads zu kommen: Timico und ich habe Beispiele geliefert, das auch Toyota Japan minderwertige Qualität abliefern kann. Und das "die Franzosen" durchaus gute Autos bauen können.

Es tut mir leid, das ich meine Formulierung mit "völkisch" wohl etwas zu scharf gewählt habe. Ich wollte damit keineswegs jemanden persönlich angreifen und als Rassist einordnen. Es war ein unglücklicher Weg darzulegen, daß ich mit solchem Schubladendenken nichts anfangen kann und es für falsch halte. Vor allem, wenn es wie hier darum geht, in welches Auto man sein Geld bevorzugt investieren sollte. Als ich mich hier 2010 angemeldet habe bekam ich den Eindruck, das "Toyoa-Prius-Japan" unfehlbar ist. Inzwischen weiß ich, das man wie bei jedem anderen Hersteller auch genau schauen sollte, was man kauft und was nicht.
Prius 1: ab einem gewissen Produktionszeitpunkt ein sehr gutes Auto
Prius 2 vFL: relativ hohes Risiko teurer Elektronik-Defekte. Außerdem ein sehr mäßiges Fahrwerk inkl. Bremsen, das teilweise von einem Corolla aus den 90ern stammte. Ich erinnere mich an Threads, z.B. welche alternativen Spurstangen man einbauen könnte. Eine Zeit lang wurde bei Kaufberatungen aktiv vor diesem in Japan gebauten Toyota gewarnt! "Achte unbedingt darauf, daß es ein Facelift wird!"
Prius 2 FL: Ab einem gewissen Serienstand und nach einigen Rückrufaktionen ein sehr gutes Auto! Aber eben auch nicht von Beginn an die glorifizierte japanische Qualität. Die Rückrufaktionen sind dem QM zu verdanken, nicht aber dem Produktionsland.
P3 vFL: oh jeh! Die Qualität mancher Modelle muß so grottig gewesen sein, daß es damals vielen P2-Fahrern wie ein Shitstorm vorkam. Einer der betroffenen User wechselte dann auf einen Lexus CT200h und fährt nun seit ein paar Jahren einen E-Golf, mit dem er noch zufriedener ist. Wo doch VW angeblich nur Schrott baut.
P3 FL: Manche Dinge fanden wenig Anklang, wie die geänderte Mittelarmlehne/Konsole. Verarbeitungsqualität aber besser als beim vFL.
P4: Antriebswelle. Beschlagende Frontkamera und Ausfall von Assistenzsystemen.

Ziemlich viele Punkte die widerlegen, daß man sich auf ein Produktionsland fokussieren sollte. Bei Toyota muß man wie auch bei anderen Herstellern schauen, um welches Modell, in welcher Ausführung es geht und prüfen, ob es den eigenen Anforderungen entspricht.

LG
Klaus