Priusfreunde.de

Nur das du bei dieser Strategie eben auch Ersatzteile nicht oder nur zu einem Preis bekommt wo Neukaufen günstiger ist.

Jeder möchte einen fairen Lohn bekommen. Egal wo man selbst das Wort fair einordnet, man muss zum Lohn natürlich auch die kompletten Nebenkosten sehen.
So zahlt man bei jeder Reparatur eines Gerätes eben viele unsichtbare Dinge mit. Klar, irgendwo her muss das Geld ja kommen was benötigt wird ein Gebäude zu erhalten und zu versorgen.
Das zahlt man alles neben den ET Preisen mit.

Verdient ein Autohaus über den Ölpreis (der ja unbestritten immer viel zu hoch angesetzt ist) eben diese Kosten wird es schwer ein 250€ Handy in Reparatur zu bringen die nicht nahe an den Neuwert kommt aber dennoch eben diesen unsichtbaren Rattenschwanz mitfinianziert.

PS: Gestern gehört das es Lieferschwierigketen bei Motorkettensägen gibt. Es fehlt massiv an Auspuffteilen. So langsam erinnert das an alte Zeiten.

Auf Kundenwunsch reduzierte Ausstattung:
www.heise.de/hintergrund/Chipmangel-Daim...tattung-6209500.html

Daimler-Truck erhöht Preise:
www.t-online.de/finanzen/news/unternehme...ehere-preise-an.html

Im Gegensatz dazu findet man zu Tesla folgendes:

www.teslarati.com/tesla-q3-2021-delivery...-shortage-breakdown/

Zitat-Zitat:
"“Our team has demonstrated an unparalleled ability to react quickly and mitigate disruptions to manufacturing caused by semiconductor shortages. Our electrical and firmware engineering teams remain hard at work designing, developing and validating 19 new variants of controllers in response to ongoing semiconductor shortages.”"

Es geht also um "Controllers" - also CPUs für Steuergeräte und Tesla hat das wohl teilweise so gelöst, das man einfach spontan andere Controller/Steuergeräte entwickelt hat.

Innovatives Einkaufsmanagement als starker Motor der Automotive Branche

Sogar im sogenannten "Großhandel" z.B. für das Handwerk hat sich das durchgesetzt!
Aber auch im Handwerk selbst.

Mitte der 90er hatten wir noch ein, für einen mittelständischen Handwerksbetrieb, großes Warenlager.
Das wurde Zug um Zug verkleinert, es wurden Wohnungen daraus gemacht!
Ich hatte noch einen sehr gut bestückten Wagen seinerzeit, konnte zu 80% alles sofort vor Ort ohne Besorgungsweg erledigen!

Heute?

Auch die lokalen Großhändler verfahren heute so, Lager wurden auf ein Mindestmaß verkleinert und anderweitig vermietet. Es gibt nur mehr Händler da ist die Standard Antwort "Haben wir morgen im Haus".

Täglich fahren LKW der "Beschaffungskette" vom Zentrallager in Wien nach Graz .... täglich!

Die Autoindustrie hat dies auf die Spitze getrieben, LKW fahren Minutengenau zum Werk wo die Ware auf kürzestem Wege am Fließband wandert. Das geht nur da die Qualitätskontrolle an den Lieferanten mit kräftiger Pönale ausgelagert wurde.

Dieses System rotiert seit Jahrzehnten immer schneller und ist nun, mit Absicht oder naturgegeben, am Kollabieren!

Wenn 1 Glied in der Kette versagt ...... gibt es gleiches in der Natur?

Gruß

@autogasprius_berlin
windigsten Lieferanten.Bis auf die zitierte Wortpaarung, die ich mangels Kenntnis nicht einschätzen kann, stimme ich Deinem Beitrag zu 100% bei.

gcf schrieb:
Es geht also um "Controllers" - also CPUs für Steuergeräte und Tesla hat das wohl teilweise so gelöst, das man einfach spontan andere Controller/Steuergeräte entwickelt hat.CPUs oder heute eher SOC ( System on Chip), eine CPU und deren Perepherie (Schnittstellen) in einem, gibt es "unzählig". Soll sagen, von einem Hersteller gibt es diverse Varianten eines SOC, mit einem umfangreichen, gemeinsamen Kern. Unterschiede sind das Pinout ( Gehäuse mit elektrischen Anschlüssen ) und eben die Variationen im elektrischen Funktionsumfang. Beides bestimmt den Preis ! Darüber hinaus gibt es weltweit diverse Hersteller solcher SOC, die sich jedoch untereinander in o.g. Dingen unterscheiden. Problematisch ist nun die Beschaffung. Ein Wechsel auf eine Alternative, die am Markt noch beschaffbar ist, bedingt jedoch eine Änderung der Firmware ( Software, welche die Aufgaben des SOC im Steuergerät umsetzt ). Das erfordert Zeit und eine neue Zulassung der veränderten Hard- und Firmware. Tesla hat sich offenbar diesen Herausforderungen gestellt, was sicherlich auch im Vergleich zu den Großkonzernen, ( Toyota, VW etc. ) "geringen" Produktionszahlen, umsetzbar ist.

Priusbastler schrieb:
Dieses System rotiert seit Jahrzehnten immer schneller und ist nun, mit Absicht oder naturgegeben, am Kollabieren! +1

Viele Grüße Hybridfan5

Zitat:
Abgespeckte Ausstattung
Mercedes bietet wegen Chipkrise Preisnachlass an

Wegen des weltweiten Mangels an Elektronik-Chips kann Mercedes-Benz bei vielen Autobestellungen nicht die volle Ausstattung liefern. Kunden haben nun die Wahl: Sie können warten, vom Kaufvertrag zurücktreten oder auf einige Extras verzichten - zu einem günstigeren Preis, versteht sich.
- www.n-tv.de/wirtschaft/Mercedes-bietet-w...article22848109.html

Grüße, Egon

TF104 schrieb:
Nur das du bei dieser Strategie eben auch Ersatzteile nicht oder nur zu einem Preis bekommt wo Neukaufen günstiger ist.
Meine Aussage bezog sich auf mechanische Reparaturen.

Wäre z.B. bei meinem Prius mit Loch im Schweller und defektem Auspuff usw. 2020 "kein" Neuwagen verfügbar gewesen, hätte ich eben vieles mechanisch reparieren lassen (müssen).

Das war vor 1989 nicht anders.

Wenn die Automobilhersteller das derzeit auf Grund von Mißmanagement nicht gebacken bekommen haben sie halt Pech gehabt. Dann wird eben mehr repariert statt neu gekauft.

der Traum der Resourcensparer....

Der Grund, dass Tesla umstellen konnte liegt in deren vertikaler integration. Die entwickeln fast alle Elektronik nebst Software in house selber. Da kann man sehr schnell neues integrieren und testen.
Man hat ja den source code und Plane aller Komponenten. Die sind nicht umsonst so fix mit der Weiterentwicklung der Fahrzeuge.
Tesla hat auch mittlerweile eine ordentliche Marge auf den Autos und kann so erhöhte Preise für schlecht lieferbare Komponenten schlucken. Und wer am meisten bezahlt bekommt auch welche.

VW und co kaufen fast alles von Zulieferern zu. Ändern diese eine Komponente, z.B. den Controller für die Sitze oder das Navi, dann muss deren geänderte Software an das Fahrzeug und alle anderen Komponenten angepasst werden, die mit dieser Komponente kommunizieren. Der Controller für die Lenksäulenfunktionen kommt aber wieder von jemand anders....Im VW steckt Bosch, Delphi, Conti, Hella, etc. alles nebeneinander. Selbst der alte 120d (Baujahr 2006) meiner Frau enthält 16 Steuergeräte!
Updates und Diagnostik sind eine Wissenschaft für sich. Alleine der Wechsel von normaler Blei- auf AGM-Batterie erfordert die Neucodierung von 4 Steuergeräten.

Diese Änderungen bedingen also geänderte Fahrzeugsoftware. Und dass können die großen OEMs nicht besonders gut. Der ID3 war und ist ein gutes Beispiel. Die deutschen Journalisten erheben Tesla Spaltmaße zum größten Skandal seit Frau Benz eine Strumpfhose als Keilriemen benutzt hat. Wenn aber bei den VW ID4 aus dem Pressepool vor laufender Kamera Tacho und Navi ausfallen mit sprichwörtlichem schwarzen Bildschirm oder dem Schriftzug "Störung", dann ist das höchstens einen Nebensatz wert.
Etliche ID3 sind bei Updates in der Werkstatt gestorben mit funktionsunfähigen Steuergeräten wegen Update-Fehlern.

Gut auf den Punkt gebracht!

Niemand hat die europäische Autoindustrie zu 16 Steuergeräten gezwungen, kein "Markt" und auch keine Abgasbestimmungen. Das haben sie sich selber ausgesucht, weil sie es können bzw. konnten.

Niemand kauft ein Auto, weil es 16 Steuergeräte hat (offenbar BMW), 2 oder 3 Hochleistungscomputer für die Klimaanlage hat/braucht (Mercedes), mind. 1 Rechner zum Einschalten der Scheinwerfer über Touch-Slider braucht (neue VW), 1 störanfälligen Rechner pro Tür braucht, der mit dem digitalen Datenbus kommunizieren muß (BMW) oder ein Auto, bei dem das Radio, das Telefon und das Blinkerklicken ausfallen, wenn es durch Softwareupdates ein Synchronisationsproblem mit der Frequenz des Hauptdatenbusses gibt (Chevrolet, Ford, Range Rover). Die Konsumenten kaufen das Auto nicht deswegen, höchstens trotzdem!

Jetzt hat die Industrie selbstgemachte Probleme und macht andere dafür verantwortlich. Sie muß es selber lösen. Das Problem ist aus meiner Sicht ein grundsätzliches. Alles andere ist nur Kosmetik.

Auslagerung von F+E sowie Fertigung auf der anderen Seite des Globus' ohne Abnahmeverpflichtung bei einbrechendem Absatz und der Wunsch, nach einem Jahr fehlender Abnahme unter neuen Bedingungen nach einem Fingerschnipp wieder vollumfänglich günstig beliefert zu werden sind für mich nur das Sahnehäubchen auf strukturellen Fehlern oder auf grundsätzlicher Arroganz bzw. Mißmanagement.

Hab' da noch ein kurzes Video zum weltweiten "Chipmangel" (25 Sekunden):

youtube.com/shorts/I2i89yXQmb8?feature=share

Endlich wissen wir, wo sie sind!

Aber absolut richtig. Niemand muss die Klimaanlage oder Scheibenwischer über einen Touchscreen oder auf Zuruf ansteuern.
Aber es ist cool und alle wollen es. Und man kann hohe Preise rechtfertigen.
Wollen es alle?

Ich habe da letztens ein Meme gesehen:

Hey Mercedes, mir ist kalt!
Mercedes: Ich stelle die Temperatur auf 24 Grad.

Hey Dacia, mir ist kalt!
Dacia: Ja mir auch!

Und Dacia werden möglicherweise genau deshalb gekauft.

Ich zB. mag Sprachsteuerungen nicht. Dieses Steuergerät kann man sich für mich sparen. Hat beim Toyota eh nicht funktioniert, Alexa kommt mir nicht ins Haus und Siri hab ich nicht konfiguriert.

Die Sprachsteuerung nutze ich zur Beantwortung von Textnachrichten beim Fahren, manchmal für die Navigation oder für Benzinpreise, wenn ich zu faul zum Tippen bin - aber nur, weil sie da ist.

Chip und Rechenleistung dafür sind im Smartphone, nicht im Auto.

Zitat:
Elektromobilität
Sony will mit TSMC Chipfabrik in Japan aufbauen

TSMC soll das erste Werk in Japan planen. In der Präfektur Kumamoto soll es in Zusammenarbeit mit Sony entstehen. Der japanische Staat und ein Zulieferunternehmen von Toyota beteiligen sich Berichten zufolge auch an dem Sieben-Milliarden-Dollar-Projekt. Medien melden, Sony besitze am Standort bereits Produktionsstätten und stelle dort Bildsensoren her. Die neue Fabrik soll ebenfalls Sensoren und Bildprozessoren sowie Chips für Elektroautos fertigen.
- t3n.de/news/elektromobilitaet-sony-tsmc-chipfabrik-1415573/

Grüße, Egon