Priusfreunde.de

Immer wieder tauchen im Forum Fragen zum Verschleiß und der Haltbarkeit von bestimmten Autos auf, in der Regel Toyota Hybrids. Sie bewegen Fahrer, die ihr Auto länger fahren wollen oder sich einen Gebrauchtwagen kaufen und mit ihm lange fahren wollen. Es entspinnen sich daraufhin muntere Diskussionen darüber, was fürs Durchhalten eines Autos förderlich ist und was nicht, basierend auf Erfahrungen und Glauben(ssachen).

Erst unlängst wurde von einem Taxifahrer berichtet, der problemlos 500.000km mit seinem Prius+ absolvierte und weiterfährt, ohne von ihm selbst zahlreiche Hintergründe zu erfahren, wie er das anstellte. Er ist nicht im Forum. Man kann es nur vermuten oder bekams berichtet.

Unlängst erschien dieses Video:



In ihm wird ein Lexus vorgestellt und gefahren, der 1 Million km unaufgeregt absolvierte. Herr Bloch schildert anhand ihm seine Ansicht zum Thema "Wie erreicht ein Auto hohe Kilometerstände?" in seinem 10 Punkte Programm. Wer Lust hat, schaut es sich an. Es werden für den an seinem Auto Interessierten, Fürsorglichen und sich mit der Technik Auseinandersetzenden keine neuen Weisheiten verlautbart, denn vieles, vielleicht alles Gesagte, wird ihm bekannt vorkommen. Einiges trifft auf Toyoto Hybrid Fahrer auch nicht zu, weil über Dinge gesprochen wird, die das Auto nicht besitzt wie Kupplung, Turbolader oder die Möglichkeit des Chipstunings, die für HSDs wohl nicht in Betracht kommt. Dennoch gibt es genug Brainfood zum allgemeinen Verständnis vom haltbarkeitsunterstützendem Autofahren- und Besitzen, das entweder Auffrischungspotential birgt oder ein neuer Denkanstoß sein kann, vorausgesetzt, es wird ein eigenes kilometerreiches Autoleben mit dem eigenen Wagen angestrebt. Mancher beabsichtigt das.

2 Dinge werden nicht angesprochen, die aber nicht unwichtig sind. Zum einen, welches Potential, welche gute Substanz bietet ein Wagen, so einem Langzeitleben gut gewachsen zu sein? Welche Autos dafür besonders geeeignet sind oder nicht, wird in den Kommentaren zur Diskussion gestellt. Herr Bloch demgegenüber betreibt verständlicherweise kein Markenbashing- oder Praising, um es sich vermutlich diplomatisch nicht mit Herstellern zu verderben, doch er suchte sich als Aufhänger fürs Video bezeichnenderweise ein Produkt aus dem Hause Lexus/Toyota aus. Wink mit dem Zaunpfahl? Zum anderen, selbst wenn man versucht, seine 10 Punkte zu beherzigen und sie umsetzt, kann ein Wagen einfach so mittendrin aufgeben. Es ist nur ein von Menschen geschaffener Gegenstand. Eine Garantie auf "ewiges", wenigstens langes Leben gibt es bei ihm nicht. Die Chancen stehen gut, ein ausreichend langes und geglücktes Verhältnis mit seinem Wagen zu erleben, wenn der Schlusssatz des Videos Anwendung findet:

Fahrt nicht wie Autotester!

Doch eine Garantie ist auch das nicht, aber eine gute Voraussetzung.

Wisedrum

So ein V8-Motor hält fast ewig. Großer Hubraum, seidenweicher Lauf, fast ohne Vibrationen. Nur leider kein Hybrid.

Der Motor des LS400 ist gemäß de.wikipedia.org/wiki/Lexus_UCF20 auch im Toyota Crown verbaut. Letztere habe ich in großer Zahl bei meinem Tokio-Besuch gesehen. Da stehen an den Straßen viele alte Crowns, vermutlich auch mit hoher Kilometerleistung und warten auf Gäste.

Zum Auto im Video:

So einen hatte ich auch, allerdings die zweite Generation (1995), aber noch mit der 4-stufigen Wandlerautomatik und Halogenlicht. Erst das Facelift-Modell der zweiten Generation hatte später einen 5-Stufen-Wandler, Xenon-Scheinwerfer und sogar ein Navigations-System. Der seidenweiche und superleise V8 mit den über 280 PS war für die Ewigkeit gebaut, hat nie gezickt und bei mir im Jahresmittel (also inklusive alle Winter) 10,2 Liter/100 km gebraucht. Das ist eher wenig, ich bin aber auch damals schon nur selten schnell gefahren.

Nicht für die Ewigkeit gebaut sind aber viele andere Dinge: ABS-Sensoren zum Beispiel, einige Komponenten des durch das Fahrzeuggewicht stark belasteten Fahrwerks, die Luftfederung, die große Instrumenteneinheit in Durchlicht-Technik (damals eine beeindruckende Neuheit) und die diversen kleinen LC-Displays und deren Beleuchtung. Jedes beliebige Ersatzteil kostet für dieses Modell bei Toyota ein kleines Vermögen und damals gab es keinen Internet-Handel mit Nachbauteilen aus China.

Ich war insgesamt trotzdem nicht unzufrieden, aber nach einigen Jahren habe ich das schwere Schiff wieder verkauft, Kilometerstand vielleicht 150.000, genau weiß ich das nicht mehr. Übrigens an einen Aufkäufer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), der überraschend viel Geld dafür bezahlt hat. Gut so, denn Interessenten in Deutschland waren für das Auto nicht zu finden.

Allgemeine Bemerkung:

Hochtechnisierte Autos haben zunehmend weniger Oldtimer-Potenzial. Auch elektronische Bauteile unterliegen einem Verschleiss. Einige sogar ohne dass sie benutzt werden, also einfach nur durch Alterung. Das gleiche gilt für Akkus.

UV-gebratene Kunststoffe, aus denen die Weichmacher diffundieren, vor allem aber alles aus Gummi gibt ab ungefähr 15 oder 20 Jahren nach und nach auf. Manches hält länger und ja, selbstverständlich ist das eine Frage von Stellplatz und Pflege. Doch irgendwann muss man immer häufiger schauen, wo man Ersatz her bekommt.

Das kann sich mitunter als schwieriges und teures Unterfangen entpuppen, um nicht vom Loch ohne Boden zu sprechen. Wer schonmal ein 30 Jahre altes und von der Grundsubstanz her eigentlich noch gutes Schätzchen gehalten hat weiß, wovon ich rede.

Grüße, Egon

Ich pflichte dem Egon bei. Das moderne Auto ist viel zu komplex, um selbst bei einem Toyota euphorische Sprüche über eventuelle 20 (weitere) problemlose Jahre hier im Forum zu lesen.

Schau mer mal! Mein P2 hat am 2. Juli seinen 15. Geburtstag. Halbzeit auf dem Weg zum H-Kennzeichen. Tragt Euch den 2. Juli 2035 schon mal in den Kalender ein!

Gruß Thorsten

Unser Corolla ist auch 14 Jahre und 150 tkm alt.
Ich meine nur, dass man nicht verallgemeinern soll und die Profischrauber Erfahrungen an alle Nutzer übertragen soll.

Sehe ich auch so. Toyota wird schon wissen, was sie komplex verbaut haben. Hat hier jemand schon einen Toyota neu gekauft, dann 20 Jahre oder länger problemlos gefahren und kann über nicht eventuelle sondern diese ganz konkreten Jahre berichten, vielleicht sogar einen P1? Wäre sehr interessant, aber eher die Ausnahme, denn die Regel. So gut wie alle Autos dürften früher Besitzerwechsel erfahren. Dadurch wird der Langzeithaltbarkeitstest ein völliges anderes Spiel, denn kaum einer wird so sorgsam, pfleglich und behutsam mit dem Wagen umgehen wie der Erstbesitzer, der ihn so lange fährt, behält und am meisten Geld für ihn bezahlt hat. Es bleibt spannend. Sollte nichts dazwischen kommen und dieses Forum noch existieren, werde ich in nicht ganz 16 Jahren berichten, ob die gesamte komplexe Toyota Technik den test of time problemlos bestanden hat. Wenn ja, wirds euphorisch sein.

Wisedrum

Thorsten, ich drück dir die Daumen. Ich werde froh sein, wenn meiner die 500tkm schafft.
Mein L300 (umgebaut zum Campingbus) wird dieses Jahr 33Jahre.
Er läuft und läuft, ohne zu saufen

Kunstoffe, Gummis, Fahrwerk, Motortechnik und Elektronik haben die 33 Jahre dabei klaglos weggesteckt?

Wisedrum

Mein alter Benz hat alles klaglos weggesteckt, Gummis und so Zeug sind natürlich Verschleißteile die mal neu müssen, kostet ja nicht die Welt, der ach so empfindliche Kompressor (der eigentlich ein Roots-Gebläse ist) hat 22 Jahre und 350.000km gehalten, Motor und Getriebe top, wenn nur der Rost nicht gewesen wäre, der saß wirklich in jeder verdammten Ritze. Sogar glattflächige Bleche konnten von innen nach außen gammeln. War die Zeit der Bakterienverseuchten Farbbäder.

Wisedrum schrieb:
Kunstoffe, Gummis, Fahrwerk, Motortechnik und Elektronik haben die 33 Jahre dabei klaglos weggesteckt?

Wisedrum
Oh ja, er hat 2mal einen neuen Endtopf bekommen, 2mal einen neuen Kühler und vor 2Jahren habe ich einen Austauschanlasser eingebaut.

Die Gummiteile incl. der Buchsen am Fahrwerk sind ertaunlich gut in Schuß und werden bei jedem TÜV besonders durch anhebeln begutachtet.

Die Manschetten der Radbremszylinder sind geschmeidig gebieben nix ist porös. Habe hier mal darüber berichtet wie ich einen Bremszylinder wieder gängig gemacht hatte. Außer ATE-Bremsenfett immer mal wieder unter die Manschetten plaziert, hat er immer noch die orginale Bremsaustattung. Vorne natürlich immer mal wieder neue Beläge. Hinten bei der Trommelbremse sind noch die ersten Beläge drin.

Bei der Elektronik, ist mir vor kurzem die Wisch/Wasch Intervalschaltung defekt geworden. Da suche ich noch Ersatz.

Klar, die ein oder andere Schweißarbeit hat es bei den Radläufen gegeben, aber tragende Teile sind bisher nicht betroffen. Ist ja auch im Aufbau mit einem Kleintransporter zu vergleichen.

Einmal bin ich in Schweden mit ihm liegen geblieben, war eine Nacht mit über 30Grad minus. Das Fahrwerk krächste wie nichts gutes und da mir das Kühlwasser flockte -also fast eingefroren war, und der Wagen nicht mehr heizte-, bin ich zur nächsten Tanke um mir Frostschutz zu holen und habe somit dem Frostschutz der Kühlflüssigkeit auf größere Minusgrade gebracht.

Die Kiste hat schon sehr viel mitgemacht, aber erst 275tkm auf der Uhr.

Einen leicht undichten Simmerring im Getriebe, habe ich mit dem Zusatz lecwec über die Zeit wieder dicht bekommen.

Das habe ich übrigens beim P2 auch seit ca. einem Jahr im Motoröl mit drin, da der Motor anfing an der Riemenscheibe zur Wasserpumpe zu schwitzen. Ist auch wieder dicht geworden.

Achso, so mancher über Land fahrende AutoAn/Verkäufer hat mir für
den L300 schon mehrer tausend Euro geboten. Muß wohl Geld über den Export mit zu verdienen sein. Wenn das Teil mal nicht mehr so will wie ich, geht er dann diesen Weg.

haribo schrieb:
Bei der Elektronik, ist mir vor kurzem die Wisch/Wasch Intervalschaltung defekt geworden. Da suche ich noch Ersatz.
This? www.amazon.com/Mitsubishi-INTERMITTENT-W...196422/dp/B07LCPZHCQ

Timo

Danke Timo, werde ich nachschauen. Der L300 steht 30km weg in einer Halle. Kann das Relais jetzt nicht anschauen, aber ich meine links im Fahrerfußraum so ein Relais verbaut gesehen zu haben.

Ich Danke @Wisedrum für das Thema.



Ich bin über die Haltbarkeit zu Toyota gekommen und auch zu Hybrid.
Das war der Hauptgrund, von Verbrauch verstand ich Null Komma Null.


Ich habe das Video komplett gesehen, mir ist das zu oberflächlich.
Auch wenn er sehr viel sagt, wo ich mir dachte „habe ich es mir doch gedacht“. Wenn ich sehe wie manche mit ihren Autos über schlechte Straßen fegen

Für Toyota Hybrid könnte man anmerken:

-Grillblocking ist gut für Lebensdauer des Verbrennungsmotors?
Aber, Vorsicht beim Inverter = Hybrid Assistant empfohlen zwecks Temperaturüberwachung und entsprechend guter OBD Link LX Bluetooth.

-Wie seht ihr das bis zu 75% von Strecke X gerollt (nicht auf Batterie gefahren) ist gut für die gesamten Komponenten?

-das immer wieder anwerfen des Verbrennungsmotors, sage ich mir = dafür ist er gemacht?

-meine Reifen sagen = die Fahrweise ist gut. Ich weiß aber die genauen Geschwindigkeiten für den Schlupf nicht. Nur das es um so schneller um so mehr ansteigt. Und das beim rollen nahezu Null Prozent Schlupf herrscht. Um die Kurven soll man nicht fegen oder mit Blitzstart anfahren.

-die Bremsen besonders hinten muss man öfters benutzen.
Leidet die Handbremse, wenn man es aus 30 km/h auf Null, aber doch sanft macht? Die Bremsen hinten sehen besser aus, als wenn man es nicht macht.

-vom Fahrwerk habe ich keine Ahnung, weiß nur das was in dem Video erklärt wird „schlechte Straße, runter mit der Geschwindigkeit“.

-was sind hohe Drehzahlen und was macht ein Hybrid Fahrer um die zu vermeiden?

-ich bin überzeugt, das gezeigte Auto hat schon deshalb so viele Kilometer, weil es eben keine Kupplung hat und ein Automatikgetriebe. Es kann keiner so gut schalten, wie ein Steuergerät.

-mein Alleinstellungsmerkmal?
Geschlossene Radkappen. Früher total normal. Schützen meine Bremse.
Bilde ich mir ein.

-welche Geschwindigkeiten sind gut und ab wann geht der Verschleiß hoch?
Auf die Drehzahlen haben wir ja keinen Einfluss, aber die Kräfte die wirken kann man ausrechnen.


-was ist mit Verschleiß durch Unfall und Wildwechsel?
Das kann mir das AUTO in einem einzigen Moment in die Mülltonne befördern.
Mal abseits des Toyotas, mein Papa (verstorben) hat mehrere tausend Euro in Konservierung gesteckt.
Unfall, Totallschaden 2 Jahre alter Neuwagen.

-Hohlraumkonservierung?
Ich halte da bis heute nichts von. Ich möchte keinen Oldtimer fahren, der viel Geld kostet. Sondern das ein neues Auto sagen wir 15 Jahre hält (oder länger) und bis dahin möglichst wenig kaputt geht.
Deswegen ist dieses Thema hier bei mir hoch angesiedelt.

-auch wenn ihr sagt „ist dafür gemacht“ ein Zyklus den die Hybrid Batterie nicht in ihrem Fenster leer/voll und das vielleicht auch schnell und bei hohen Temperaturen durchmachen muss, ist aus meiner Sicht besser. Deswegen vermeide ich das wo es nur geht, dass elektrisch fahren.

-hohe Temperaturen Inverter, Kühlflüssigkeit, Elektromotoren?
Ich weiß die Grenzen nicht, nur eins Elektronik = um so kühler um so länger hält es.


Das Thema Haltbarkeit interessiert mich ehrlich gesagt mehr, wie der Verbrauch.

Ich würde mir da nicht so viele Gedanken machen ob und wie oft der Motor startet, ob der Akku unter normaler Fahrt leer und wieder voll wird. Toyota wird das schon alles richtig ausgelegt haben.
Als Beispiel wieder die ganzen Taxen und deren Laufleistungen. Ich glaube nicht, dass deren Fahrer sich irgend welche Gedanken darüber machen. Die fahren einfach.

Über hohe Drehzahlen braucht man sich beim Hybriden denke ich eh keine Gedanken machen, sofern man nicht ständig Vollgas über die Autobahn jagt.

Gruß Mario