Priusfreunde.de

Den RX 400h habe ich am Wochenende für eine "lange" Fahrt in 4 Etappen von je reichlich 200 km aus dem Raum Frankfurt/Main bis in die Nähe von Halle/Saale genutzt. Dafür hätte ich zwar auch den Prius nutzen können, damit dessen Durchschnittsverbrauch durch die lange Strecke mal wieder etwas besser aussieht, aber meine Eltern wollten auch mal mit dem Lexus mitfahren.
Die ersten etwa 200 km konnte ich den Durchschnittsverbrauch einfach dadurch, daß ich gemütlich Landstraße gefahren bin, auf angezeigte 7,5 l/100km bringen. Ich merke jetzt bei dem etwas wärmeren Wetter deutlich, wie wenig die Batterie im Winter genutzt wurde, denn der Wagen fährt jetzt viel mehr elektrisch.

Dann ging unterwegs plötzlich ein rotes Achtungszeichen im Instrument an, weil das Waschwasser alle ist. Komisch, das hatte ich doch erst kürzlich eingefüllt. Die Warnung blieb hartnäckig an. Also habe ich noch mehr als 5 Liter eingefüllt, aber der Wasserspiegel sank langsam im randvollen Vorratsbehälter. Es lief vorn auf der Fahrerseite unter der Stoßstange wieder raus. Vielleicht habe ich das neulich bei meinem Versuch, Tagfahrlicht einzubauen, nicht richtig montiert? Doch ohne Werkzeug (10-er Schlüssel und 4-er Inbus) kam ich unterwegs nicht ran. Als ich heute die Stoßstange abnahm, sah ich, daß sich eine Schlauch-Steckverbindung an der Scheinwerfer-Reinigungsdüse gelöst hatte. Dort hatte ich gar nichts gearbeitet. Seltsam… Schnell wieder zusammengesteckt und dabei auf Einrasten geachtet und nun ist das Problem hoffentlich erledigt. Stoßstange wechseln kann ich jetzt in weniger als 5 Minuten.

Dann habe ich mich unterwegs über das Navigationssystem amüsiert. In der Nähe von Erfurt hatte ich einen Rastplatz als Zwischenziel programmiert, damit ich von Süden kommend auf der A71 bleiben kann. Trotzdem wollte mich das System auf die A4 und dann in einem deutlichen Umweg über Landstraßen dorthin führen. Dabei ist diese Autobahn auf der Karte eingetragen. Vielleicht hatte ich das Ziel ganz leicht neben den Rastplatz aufs Feld gesetzt? Anders kann ich mir das nachträglich nicht erklären.

Später auf der A38 fing der Spaß an. Erst sollte ich eine Ausfahrt zu früh runterfahren. Die eigentliche Ausfahrt zur A143 kam dann erst ein paar Kilometer später. Auf der A143 in Richtung Norden sollte ich dann an jeder Ausfahrt rausfahren und oben auf der Brücke gleich wieder reinfahren. Auf der Karte konnte ich sehen, daß das Quatsch ist. In Halle am Thälmannplatz (ist zugegebenermaßen etwas unübersichtlich) wollte das System dann auch irgendwo anders hin, aber zum Glück kenne ich mich da ein bißchen aus. Es hätte mich aber schon interessiert, was das für ein Schlenker geworden wäre. Auf der Rückfahrt klappte dann der Übergang von der B80 auf die A143 nicht. Das wurde auf der Karte zwar richtig als rechts rausfahren angezeigt, aber die Aufforderung lautete, nach links abzubiegen. Diese kurze Autobahn A143 westlich von Halle/Saale ist irgendwie verpfuscht programmiert.

Dann habe ich heute die fast leere Autobahn mal dazu genutzt, mich an die Höchstgeschwindigkeit ranzutasten. Der Wagen fährt trotz seiner Höhe absolut stabil und problemlos bis 200 km/h. Leider wurde dann der Verkehr etwas dichter und der Gedanke an die kinetische Energie von über 2 Tonnen bei 200 km/h ließ mich dann wieder vernünftig fahren. Ein längeres Stück mag ich wegen dem Verbrauch ohnehin nicht so fahren (ich hatte keine Zeit, bei diesem Tempo auf die Verbrauchsanzeige zu sehen). Aber mit Tempomat auf 110 km/h kann man ganz entspannt dahinrollen und die Landschaft genießen. Vom V6-Motor hört man dabei nur ein ganz leises Brummen und der Verbrauch liegt bei knapp über 8 l/100km. Für so viel Luxus ganz OK.

Gruß, Micha

Nachtrag vom 24.04.2016:

Leider war der Tank nach der dritten Etappe fast leer. Zum ersten Mal habe ich die Tankreserve-Warnung gesehen. Es ist ein unscheinbarer, orange leuchtender Punkt neben der Tank-Skala. Kein Piep, kein Blinken, keine Textmeldung. Zum Glück habe ich es gesehen...

Die vierte Etappe bin ich mal bewußt sparsam gefahren, habe aber nicht gebummelt. Nach reichlich 200 km stehen nun 7,1 l/100km in der Anzeige, Tendenz aber eher zu 7,2 l/100km. Bei 6 °C Außentemperatur ein akzeptabler Wert!

Hallo Micha,
mal ne Frage, hat der Dicke eigentlch auch so eine EV Taste wie der Prius, das man ihn in den E-Modus zwingen kann?
Gruß Peter

Nein, die EV-Taste gab es in dieser Modellreihe erst ab 2009 im RX 450h.

Grüße, Egon

Danke dir, Egon.
Ja ich muß mir diesbezüglich was einfallen lassen und denke da auch an so ein Dickschiff für den Hängerbetrieb. Da meine Tochter demnächst Tuniere reiten möchte, muß was her zum Hänger ziehen. Obwohl ich mich nicht wirklich vom Prius trennen möchte.

Danke Egon, Du bis mir mit der Antwort zuvorgekommen, weil ich ja nicht ununterbrochen online bin.
Eine EV-Taste hat der RX 400h wie gesagt nicht. Ich vermisse sie eigentlich nur, wenn ich im Garagen-Umfeld rangiere. Da springt schon nach ein paar Sekunden der Benziner an. Und das Abgas stinkt fürchterlich, wenn ich zwecks bequemem Ausladen am Vorabend rückwärts in die Garage gefahren bin. Das kann der Prius mit seiner EV-Taste besser und m.E. stinkt der auch nach dem Anlassen nicht so stark.
Als Gebrauchtwagenkäufer sehe ich die fehlende EV-Taste aber als Vorteil. So konnte wenigstens kein Vorbesitzer - warum auch immer - den Akku quälen.
Gruß, Micha

Der RX 400h verrichtet problemlos seinen Dienst und ist wegen des komfortablen Fahrens zu meinem bevorzugten Langstrecken-Wagen geworden. Das ist natürlich Pech für den Prius 2, dessen Durchschnittsverbrauch durch das Fehlen dieser langen Strecken nun etwas angestiegen ist. Jetzt gibt es aber mal was Neues:
Seit diesem Wochenende habe ich ein Vaistech MML verbaut, mit dem ich Musik über USB abspielen kann (neuere Autos haben das ja oft schon serienmäßig). Ich kann nun im Auto Musik altmodisch über Kassetten abspielen und zeitgemäß über USB-Stick - wer kann das schon... Die Montage des etwa zigarrenkistengroßen Geräts war dank guter Anleitung relativ einfach. Der neue MML wird als zusätzlicher CD-Wechsler angesehen und die Musikwiedergabe läßt sich wie bei Radio und DVD-Player über den Touchscreen steuern. Nur geht die Steuerung schneller, weil ja intern nicht erst mit den CDs jongliert werden muß. Vorher habe ich noch überlegt, ob sich das Gerät für das 8 Jahre alte Auto noch lohnt, nun bin ich aber sehr zufrieden. WAV-Files klingen sehr gut, mit FLAC-Files muß ich noch testen, welche maximale Bitrate funktioniert und MP3 funktionieren auch, aber ich höre den Unterschied. Vielleicht war so etwas schon vorher mal verbaut? Als ich nämlich das Klettband an der empfohlenen Stelle hinter der Mittelkonsole anbringen wollte, war dort schon welches. Seltsam. Ein Vorteil des Geräts (und letztendlich ausschlaggebend für meinen Kauf) ist, daß nun die Startmeldung des Navigationssystems nach einigen Sekunden automatisch bestätigt wird. Ich muß also nicht mehr diese "Einverst."-Schaltfläche drücken. Das hat ich schon beim Prius sehr gestört und auch da kann man das mit den Nachrüstgeräten von Vaistech wahrscheinlich lösen. Aber beim 8 Jahre alten Prius lohnt sich das m.E. nun nicht mehr.
Bei der Gelegenheit habe ich auch mal nach dem Blinker-Relais geguckt. Dort hätte ich ja gern den Komfortblinker von alexko eingebaut. Ich habe das Relais auch unterhalb des Lenkrads klacken gehört und einen Sicherungskasten samt Relais dort erspäht, aber das ist alles so solide verbaut, daß ich da unmöglich rankomme, ohne das halbe Auto zu zerlegen. Und weil Lexus-Fahrer offensichtlich nicht basteln, gibt es auch keine Demontage-Anleitung. Also bleibt das erst mal so wie es ist. Schade.
Gruß, Micha

Vielleicht war so etwas schon vorher mal verbaut?
Huch? Ist mir neu. Wenn ja, hat es die Vorbesitzerin mitgenommen.

Grüße, Egon

Schade, die Sache mit dem Komfortblinken hätte mich für meinen RX400h auch interessiert.

Was auch immerwieder auffällt und für mich ein echter Fehler/Mangel von dem Fahrzeug ist, ist der Wendekreis und die stößige Lenkung.
Geht es Dir da ähnlich?

Der Wendekreis ist natürlich merkbar größer als beim Prius. Und deshalb probiere ich auch gar nicht, mit dem RX 400h mitten auf einer normalen Anliegerstraße zu wenden (da muß ich auch mit dem Prius mehrmals vor und zurück). Weil ich den Wagen fast nur als Langstreckenfahrzeug einsetze und hier auf dem Land auch genügend Platz ist, hat mich der große Wendekreis bisher noch nie gestört.
Die Lenkung finde ich für das große Fahrzeug ganz OK. Die Lenkkräfte sind m.E. deutlich höher als beim Prius, den ich oft nur mit dem am Lenkradkranz aufgelegten Handballen rangiere. Insgesamt finde ich das Fahren mit dem Prius leichter. Das sagt auch meine Frau ("nur das Gaspedal geht beim Lexus leichter") und deshalb darf ich immer den RX 400h fahren - sie kann gar nicht verstehen, warum so viele Frauen ein SUV fahren. Eine "stößige Lenkung" ist mir noch nicht aufgefallen. Nur beim sehr starken Gasgeben hatte ich mal das Gefühl, wegen Lenkungseinflüssen vorn abzuheben.
Gruß, Micha

Vor drei Wochen habe ich den USB-Audio-Anschluß mit einem Vaistech MML nachgerüstet. Der Klang ist beeindruckend und die Investition hat sich gelohnt. Aber bevor ich größere Mengen Musik auf den USB-Stick kopiere, war noch etwas Forschungsarbeit notwendig. In der Vaistech-Bedienungsanleitung steht nämlich:

Audio Format Compatibility
MP3
• Bit rate: 8 kbps to 320 kbps
• Sampling frequency: 16 kHz to 48 kHz
• Compatible ID3 tag version: 1.0, 1.1, 2.2, 2.3, 2.4 (ID3 tag Version 2.x is given priority over Version 1.x.)
• M3u playlist: Supported
• MP3 PRO: Not supported
WAV
• Compatible format: Linear PCM (LPCM)
• Quantization bits: 8, 16, 24 and 32 (LPCM)
• Sampling frequency: 16 kHz to 48 kHz (LPCM)
FLAC
Subset with max 2 channels and max block size 4608, up to 24-bit per sample
Up to 96 kHz sample rate (8kHz, 16kHz, 22.05kHz, 24kHz, 32kHz, 44.1kHz, 48kHz, 96kHz)

MP3 nehme ich nicht, denn ich höre den Unterschied beim Abspielen über meinen DENON AVR-2802 und die großen Infinity Alpha 50 oder Sennheiser HD 590. Trotzdem habe ich ein paar MP3-Songs auf den USB-Stick kopiert. Im Lexus über die Mark-Levinson-Anlage ist deutlich zu merken, daß diesen Songs was fehlt. Für mich klingt das schrecklich. Ich hatte ursprünglich vor, das verlustfreie FLAC zu nutzen. Aber was ist mit der in der Bedienungsanleitung angegebenen Sample Rate von maximal 96 kHz? Das ist in EAC (Exact Audio Copy) vermutlich unter dem Punkt "Bitrate" eine der unteren Einstellmöglichkeiten von 32 bis 1024 kBit/s. Also habe ich "Albatros" von Karat (8:13) mit verschiedenen Einstellungen probiert. Seltsamerweise sind die erzeugten FLAC-Dateien alle gleich groß und bei genauerem Hinsehen auch völlig identisch. Sie werden auch alle vom Vaistech MML abgespielt. Nach ein bißchen Recherche wußte ich dann, daß es in der Kommandozeilen-Option einen Parameter -0 bis -8 gibt, der den Kompressionsgrad festlegt. Die Musik bleibt wohl die gleiche, denn es ist ja verlustfrei, aber beim Komprimieren muß für bessere Kompression etwas mehr gerechnet werden. Und höchste Kompression soll nur noch wenige Byte Einsparung bringen. Hier die Ergebnisse im Vergleich zum PCM-kodierten WAV-File, wie es von der CD kommt:

• WAV » 84.762 kB
• -8 (beste Kompression) » 51.729 kB in 8,7 s
• -7 » 51.756 kB
• -6 » 51.850 kB
• -5 » 51.954 kB
• -4 » 52.048 kB
• -3 » 54.882 kB
• -2 » 54.598 kB
• -1 » 55.768 kB
• -0 (schnellste Kompression) »55.436 kB in 2,2 s

Der Vaistech MML spielt alles. Es hört sich für mich auch alles gleich an, außer - und jetzt kommt die Überraschung - WAV klingt besser. Es ist nur ein bißchen und vielleicht auch nur im stehenden Fahrzeug in der ruhigen Garage zu merken. Ist eine gegenüber WAV 39 % kleinere FLAC-Datei so wichtig? Und auf die bei FLAC möglichen Tags (wie bei MP3) kann ich verzichten. Wahrscheinlich bleibe ich bei WAV, denn die vorhandenen 32-GB-USB-Sticks sind preisgünstig und ausreichend groß.
Gruß, Micha

Hallo Micha,
ich bin kein Toningenieur (wie so glaube ich MasterSal? Er hat darüber eine exzellente Abhandlung geschrieben auf die ein Link im Forum verweist).

Mein Verständnist ist folgendes: Wenn Du eine digitale Quelle hast wie z.B. eine CD bewirkt jede nichtganzzahlige Abweichung von der Samplefrequenz (CD:44,1 kHz) oder von der Lautstärkeauflösung (CD: 16 bit) einen Qualitätsverlust.

Ich weiss nicht wie FLAC definiert ist, aber diese beiden Kenngrössen müsste es auch geben. Oder ist FLAC von sich aus schon so schlau dass die Software das schon vorschlägt. Dass die anschliessende Kompression verlustfrei, d.h. zu 100% umkehrbar ist ist dann erst der zweite Teil der zweigliedrigen Kette. Und bekanntlich definiert das schwächste Glied der Kette deren Qualität.

Aber wie schon geschrieben, es gibt kompetentere Personen als mich. Daher nur so als Anregung, aber vermutlich weisst Du das schon oder sogar mehr,

Gruss alupo

PS: ich habe auch einen Denon, den AVR 2805 digital am PC hängen und als Boxen die kleinen 2005-er Kef-Alueier

Egon sucht mittlerweile nach einem Nachfolger für den RX 400h (Egons zweiter Prius Plus) und das hat mich daran erinnert, daß ich mir nach meinem Sommerurlaub ein paar Notizen zur erfolgreichen Alpenüberquerung gemacht hatte (mir fehlte die Zeit, das sofort zu tun), um daraus mal einen kleinen Bericht hier im Forum zu machen. Eigentlich ist es mehr eine Aufzählung der Probleme, denn so eine Alpenüberquerung ist doch für ein SUV eigentlich eine leichte Arbeit...

Aber das erste kleine Problem trat bereits zu Hause auf. Wenn wir weit weg in den Urlaub fahren, dann nehmen wir immer den Zweitschlüssel mit. Aber als ich ihn vorsichtshalber noch mal ausprobierte, tat sich gar nichts - wird wohl die Batterie leer sein. Ersatzbatterien in der nicht so verbreiteten Größe CR1620 hatte mir Egon beim Kauf noch mitgegeben. Nur leider konnte ich die Batterie nicht wechseln, weil sich zwei der vier kleinen Kreuzschlitzschrauben nicht lösen ließen (der Schlüssel sieht aus wie noch nie benutzt). Ich konnte zwar den Wagen mit dem mechanischen Schlüssel auf- und zuschließen und auch fahren, aber dabei ging jedesmal lautstark die Alarmanlage an. Da gehört also neben der Ersatzbatterie ab sofort ein ganz kleiner Kreuzschraubendreher ins Bordwerkzeug!

Das nächste Problem kam dann erst unterwegs. Unsere Strecke von Deutschland über Österreich nach Italien befindet sich leider auf keiner der vorhandenen Navigations-DVDs in einem Stück, nur Deutschland und Österreich oder Österreich und Italien. Also darf man die zweite DVD nicht zu Hause vergessen. Aber das kenne ich schon von unseren Langstreckenfahrten mit dem Prius und es steht auf der Urlaubs-Mitnahme-Liste. Im Prius war das Wechseln unterwegs auch kein Problem, weil das Laufwerk unter dem Fahrersitz ist und man dort ziemlich gut rankommt. Im Lexus ist das Laufwerk im Kofferraum unter dem Zwischenboden ganz unten beim Wagenheber in einer nicht einsehbaren Nische hinter einer schwarzen Klappe. Als es Zeit für einen DVD-Wechsel war, mußten wir das gesamte (Camping-) Gepäck ausladen, um dort ranzukommen. Dann mußte ich aber doch in die Bedienungsanleitung gucken, wo in der Finsternis denn das Laufwerk versteckt ist. Endlich DVD gewechselt, Kofferraum wieder eingeladen - und das Navigationssystem meckert, daß ich den Deckel nicht richtig geschlossen habe. Also noch mal ausräumen, Deckel auf- und fest wieder zumachen. Dann funktionierte es.
Auf dem Rückweg hatten wir ja schon Übung und haben das beim Tanken in Innsbruck nebenbei erledigt. Die anderen Leute dort waren ziemlich überrascht von unserer gut eingespielten Aktion, die etwa genausolange gedauert hat wie der Tank- und Bezahlvorgang. Ich glaube, die haben nicht verstanden, warum wir alles aus- und sofort wieder eingepackt haben.

Das Fahren mit dem großen, komfortablen Wagen ist eine reine Freude. Es ist immer genug Kraft da und bei schwierigen Stellen schaltet sich der Hinterachs-Antrieb helfend ein. Auch bei Stau an 12...15 % Steigung gibt es gar keine Schwierigkeiten. Wir haben allerdings erschreckend viele verreckte Autos an der Großglockner-Hochalpenstraße gesehen. Dem Geruch nach waren ihre Kupplungsbeläge verglüht...

Ein bißchen nervig ist die automatische Umschaltung zwischen Tag- und Nachtmodus bei eingeschaltetem Licht. Da wird in der Dämmerung mehrfach hin- und hergeschaltet, weil es beim Fahren in den Bergen ja nicht so gleichmäßig dunkel wird wie im Flachland. Aber wir waren froh, daß wir überhaupt eine Navigationsanzeige hatten und die Straßen auch auf unserer ziemlich alten DVD alle richtig waren.

Nach dem Besuch in Venedig erlebten wir nämlich, wie das ohne Navigationssystem ist. Als wir wieder wegfahren wollten, kam nur eine Fehlermeldung, daß das externe Gerät nicht verbunden ist. Nach mehrfachem Neustart des Wagens funktionierte es dann, und wir konnten endlich nach Hause fahren. Aber wir kamen genau bis zur Mautstelle. Nachdem ich mein Ticket gezogen hatte, sah ich, daß statt der Kartendarstellung wieder die Energiefluß-Anzeige im Display war. Navi geht nicht mehr! Zahlreiche Neustart-Versuche auf dem nächsten Rastplatz brachten leider keinen Erfolg. Im mitgenommenen alten Autoatlas war ganz Europa auf einer A4-Doppelseite und so konnten wir wenigstens die Länder erkennen  . Also sind wir ohne Navigationssystem weitergefahren und sicherheitshalber auf der Autobahn geblieben (Venedig bis Brenner kostete 25,70 Euro Maut). Die Onboard-Diagnose (nach Betätigen der verborgenen Schaltflächen während der Fahrt) zeigte beim Selbsttest Probleme mit dem Navigations- und Audiosystem sowie der Klimaanlagenbedienung. Hoffentlich hält wenigstens die Motorsteuerung! Auf den ganzen Entertainment-Kram kann man ja notfalls verzichten. Kurz vor dem Brenner funktionierte das Navigationssystem dann plötzlich wieder und wir haben nichts mehr angefaßt und sind gut bis nach Hause gekommen.
Meine Internet-Recherche zur Ursache brachte erst mal keinen Erfolg. Ist ja auch kein Wunder, denn hier in Deutschland wurde das Fahrzeug meist von Gutverdienern wie Architekten und Chefärzten gefahren. Die reparieren nicht selbst und schreiben folglich auch nichts ins Forum. Auf amerikanischen Webseiten bin ich aber doch fündig geworden. Demnach gibt es manchmal Probleme mit Feuchtigkeit durch Kondenswasser der Klimaanlage (man soll dann einen versteckten und ziemlich unzugänglichen Stopfen entfernen) oder eindringendes Wasser über die Schiebedach-Drainage. Und in der Tat war der Teppich unter der Beifahrer-Fußmatte ziemlich naß. Nachdem das alles in der Sonne getrocknet war, habe ich probeweise das halboffene Schiebdach geflutet. Es ist ein seltsames Drainage-System, weil das Wasser nicht direkt nach außen, sondern in Hohlräume der Karosserie geleitet wird und erst von dort raus tröpfelt. Aber das oben eingefüllte Wasser kam unter dem Wagen wieder raus und der Teppich wurde dabei nicht feucht. Bis heute weiß ich nicht, was die genaue Ursache gewesen ist. Vielleicht waren es einfach unsere nassen Sachen, nachdem wir an den Drei Zinnen heftig eingeregnet sind. Das wäre die harmloseste Ursache. Oder die Drainage funktioniert nicht bei sehr steil bergauf bzw. bergab fahrendem Fahrzeug.
Leider war mein neu eingebauter Vaistech-USB-Audioplayer auch naß geworden und funktionierte nicht mehr. Der offensichtliche Wasserschaden wird leider nicht von der Garantie abgedeckt und ich mußte es selbst reparieren.

Der RX 400h war auf dieser langen Tour ziemlich sparsam. Nach einem Tag durch die Dolomiten standen nach etwa 200 km sogar nur 6,3 l/100km in der Anzeige. Der Wagen ist also bei angenehmen Temperaturen und verhaltener Geschwindigkeit trotz seines Gewichts von deutlich über 2 Tonnen erstaunlich sparsam. Berge schaden da nicht. Aber bei zügiger Autobahnfahrt ist es doch ein Scheunentor im Gegenwind.

Es war meine erste Alpen-Überquerung mit dem RX 400h und der Wagen ist wie dafür gemacht. Ganz anders als im Prius, der da doch manchmal an seine Grenzen gekommen ist.

Gruß, Micha

6,3 Liter!? Wow
wie ist denn der Gesamtverbrauch über diese Strecke?

Das ist eine schwierige Frage, denn weil ich keine Sparfahrt machen wollte, habe ich gar nicht darauf geachtet. Der niedrige Wert ist mir nur aufgefallen, als ich zufällig mal das Display umgeschaltet habe. Die 6,3 km/100km sind ja nur der angezeigte Durchschnittsverbrauch. Erfahrungsgemäß kann das real auch ein halber Liter mehr sein. Wir hatten in Heinfels getankt und weil da in Österreich der Liter Super nur 1,14 Euro kostete, habe ich den Tank richtig vollgemacht, d.h. schütteln, warten, schütteln, warten usw. Außerdem liegt der Ort bei knapp über Tausend Höhenmetern. Wir haben dann die Alpen auf der Großglockner-Hochalpenstraße überquert, waren auch noch oben an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und später bei den Drei Zinnen. Das waren schon beachtliche Anstiege und Höhenunterschiede. Als ich den Verbrauch nach etwa 200 km abgelesen habe, waren wir aber schon ziemlich weit südlich und wahrscheinlich tiefer als beim Volltanken. Diese Höhendifferenz hat vielleicht auch zum guten Durchschnittsverbrauch beigetragen.
Wie man in meinem Spritmonitor-Eintrag erkennen kann, habe ich bisher einen Durchschnittsverbrauch von 8,41 l/100km, was fast dem angegebenen NEFZ-Wert von 8,3 l/100km entspricht. Im Sommer sind es immer knapp unter 8 l/100 km und damit bin ich angesichts von Größe, Gewicht, Fahrleistungen und Entwicklungsalter des Wagens zufrieden. Bei Egon stehen mit diesem Fahrzeug 7,81 l/100 km in Spritmonitor - ein erstaunlicher, aber durchaus schafbarer Wert.
Gruß, Micha

So, nun habe ich sogar noch ein Beweisfoto gefunden: Anzeige 6,3 l/100km nach 207 km.